Jetzt kommt der Übergang vom österreichischen zum schweizerischen Buchpreislesen oder überhaupt ein internationaler Übergang, denn die 1986 in Zagreb geborene Ivna Zic, die als Kind nach Zürich kam, Theaterwissenschaften und Filmregie studierte und in Zürich sowie in Wien lebt, wurde für beide Preise nominiert und war auch die einzige Autorin auf der österreichischen Longlist von der ich noch nichts gehört hatte.
„Die Nachkommende“ ist auch ein Debut und ein sehr poetisches Buch, das ich in der Tasche hatte, als ich am Montag zur österreichischen Preisverleihung ins Casino Schwarzenberg ging. Ich hatte es dann auch die ganze Woche in der Tasche, habe darin gelesen, als ich auf der „Buch-Wien“ auf der „Standard-Bühne“ saß und auf die Lesung der Schweizer Nominierten warteten. Ivna Zic hätte kommen sollen, war aber erkrankt und im Zug nach Zürich und dann in den nach Basel als wir dorthin zur „Schweizer Buchpreisverleihung“ fuhren hatte ich es auch.
Setzte damit also die internationale Buch und Lesegeschichte fort, denn in dem Buch reist auch eine junge Frau von Paris nach Kroatien auf die Großmutterinsel, um dort ihre Familie zu treffen und während sie das tut denkt sie an viel. Denkt an ihr gesamtes Leben und ihre Familiengeschichte, an ihre Herkunft, ihre Männer und Frauen, die toten Großväter, die sie trotzdem im Zug begleiten, die immer weinende Mutter, die Nachbarin Marijana, die nicht wünscht, daß man in ihrem Haus Schuhe trägt, etcetera und sie tut das natürlich auch in den verschiedensten Sprachen. Ganze Sätze und Passagen sind auf Kroatisch geschrieben, was ja auch sehr viel über das Buch und die heutige Zeit mit ihren Nachkommenden sagt, die von überall herkommen, überall hinreisen und eine ganze Vielfalt von Identitäten und Vermischungen in sich tragen und das dann auch noch sehr frech, modern, kantig und vor allem sehr poetisch auszudrücken verstehen.
„Die Nachkommende“ bei „Matthes und Seitz“ erschienen, ist ein dünnes Buch und natürlich kein Roman, das steht auch nicht darauf, auch kein Memoir, sondern eine poetische Momentaufnahme, sprachliche Gedankensplitter, die in kurzen oder auch längeren Abschnitte vor sich geschrieben wurden.
Auf das Blatt geworfen und von Brieftauben davongetragen könnte man vielleicht auch poetisch formulieren und schon die <überschriften, die Kapiteleintelungen lesen sich wie ein Gedicht „JAHR JAHRE GROSSVATER – EINE SITZT – I ` AM DOING FINE IN ALASKA – FELS IN DER BURA – TÜRKIS, KEIN ORT, EIN ROSENKRANZZ, FRAU MARIJANA – EIN ROSENKRANZ RÜCKWÄRTS KAD SANJAM – VERGISS NICHT – DIE LANGSAMEN – JDEMO GORE, IDEMO DOLE – ES WURDE NICHT GESAGT – ANKUNFT ZÜRICH -KEIN NAME – NACHT 1-3 -UND“ und am Schluß gibt es einen Anhang „Ein Rosenkrank rückwärts“ genannt, der in die Danksagung übergeht.
Ein internationales buch, das die Internationalität unserer Zeit, die ja derzeit sehr bekämpf wird, treffend wiedergibt, so daß ich Ivna Zik, die ja auch beim internationalen Literaturfestival in prominent auf dem Programm steht und öfter auftreten soll, alles Gute wünsche und über Kroatien, wo ich ja auch einen sehr schönen Urlaub verbrachte, auf den Inseln ein wenig herumgefahren bin und mir auch ein Souvenier von dort mitbrachte und seinenachkommenden Schriftsteller viel erfahren habe.
Liebe Frau Jancak-Nagl,
alles Gute zum Geburtstag! Happy Birthday!
Unser Wiener Onkel, Hermann, hätte heute seinen 80. Geburtstag! Leider starb er bereits vor 6 Jahren! Ich wünsche Ihnen noch viel Erfolg als Bloggerin beim Buchpreisbloggen, vor allem aber auch als Schriftstellerin, und Autorin!
Liebe herzliche Grüße!
Ihr
Manfred Lagler – regall
Kommentar von Manfred Lagler — 2019-11-09 @ 09:54 |
Vielen Dank! Schön, daß Sie an mich denken! Ich wünsche ebenfalls alles Gute und viel Erfolg!
Kommentar von jancak — 2019-11-09 @ 22:01 |