Nach dem die Bloggerdebutshortlist bekanntgegeben wurde, das zweite Buch der öst Debutliste, Tanja Raichs „Jesolo“ und ich habe die 1986 in Meran geborene ja als Herausgeberin der „K&S“-Literaturschiene kennengelernt.
„Jesolo“ ist bei „Blessing“ erschienen und hat eigentlich nicht viel mit dem italienischen Badeort zu tun oder doch vielleicht, denn dort verbringen Andi und Georg jeden Sommer ihren Urlaub und sie streiten sich im nullten Kaptel auch sehr viel dabei.
Überlegen eine Trennung, Andi tut das, Georg will eigentlich, daß sie bei ihm einzieht und hat auch schon längst Pläne für die Erweiterund des Hauses seiner Eltern geplant. Dann wird Andi schwanger und „Jesolo“ entpuppt sich als das zweite Buch über die Schwangerschaft, das ich in der letzten Zeit gelesen habe.
Andrea Grill ist es in „Cherubino“ artizifieller angegangen, Tanja Raich ist realistischer und am Anfang erschien mir diese Andi, eine Grafikerin, auch als sehr gestört und ich habe mir gedacht, warum verläßt sie ihn nicht und warum treibt sie nicht ab?
Sie tut es nicht, sondern hält im ganzen Buch einen Dialog mit dem „Du“, dem Georg, der alles besser weiß, alles plant, etcetera.
Ratschläge tauchen auf: „Hör zu rauchen auf!“, „Eine Zigarette kann nicht schaden!“, „Du mußt zunehmen!“, „Du mußt für zwei essen!“, etcetera.
Die Schwiegermutter von der zuerst gesagt wird, daß sie sich nicht einmischschen wird und nie da ist, steht auf einmal in der Wohnung und fängt zu putzen und zu bügeln an und Andi träumt von ihrer Mutter, die sie verlassen hat, als sie zehn war. Den Kontakt zu ihrem Vater hat sie auch abgebrochen. Jetzt meldet er sich wieder und will neu anfangen. Schwangerschaftsuntersuchungen werden gemacht, der Platz im Graphikerbür geräumt, die Ultraschllbilder hergezeigt. Die Hebamme im Schwangerschaftsvorbereitung fragt nach den Gefühlen? Filme über die Geburt werden angesehen und am Ende sieht es dann „genauso aus, wie ich es mir vorgestellt habe.“
Ein interessantes Buch würde ich urteilen, leicht zu lesen, über die geschilderten Ambivalenzen läßt es sich nachdenken und die widersprüchigen Ratschläge hat wohl jeder, der einmal schwanger war, schon gehört.
Und ich war schon bei zwei Lesungen aus dem Buch, bei „Rund um die Burg“ im April und dann bei der Debutpreislesung im Oktober.
Kommentar verfassen