Literaturgefluester

2020-01-22

Vom Workshop zur Studentenlesung

Mittwoch ist es und da verbringe ich ja seit einigen Jahren am Nachmittag regelmäßig zwei Stunden in Stephan Teichgräbers Dokumentationsstelle für ost- und mitteleuropische Literatur, um mit ihm in diesem Semester die Gegenwartsliteratur des Centropes zu analysi2eren.

Dafür habe ich inzwischen auch Dirk Stermanns „Hammer und Radka Denemarkovas „Ein herrlicher Flecken Erde“ gelesen“ und lese gerade ein Buch, das zwar nicht Stephans Teichgräbers Centrope-Kriterien entspricht, dafür aber in Leipzig im 1920 handelt und Stephahn Teichgräber kommt ja aus der ehemaligen DDR und das Revolutionsjahr 1918  bzw. der erste Weltkrieg und sein Ende war ja schon einmal das Thema.

Jetzt lese ich jedenfalls Thoma Ziebulas „Der rote Judas“, was Stephan Teichgräber veranlaßte,Hanns Cibulka nachzugooglen, der ein 1920 in der Tscheoslowakei geborenener und 2004 in Gotha verstorbener Lyriker ist, den er, glaube ich, einmal in die „Gesellschaft für Literatur“ eingeladen hat.

Dann haben wir uns mit einer tschechischen und einer slowakischen Dichterin nämlich mit der 1974 in Pilsen geborenen Pavla Horakova, die 2019 den „Magnesia-Litera“ bekommen hat und deren „Zum Befehl Pane Lajtnant“, das auch den ersten Weltkrieg behandelt, auf Deutsch erschienen ist, sowie mit der 1979 geborenen und in Bratislava lebenden Lyrikerin Katarina Kucbelova und am Schluß haben wir noch ein paar Seiten in Andrea Grills „Cherubino“ gelesen, beziehungsweise analysiert und dann ist es für mich wieder ins Literaturhaus gegangen, wo ja zweimal im Jahr jeweils zum Ende des Semesters immer Lesungen von Studierenden der Sprachkunst stattfinden.

Die hießen am Anfang Studentenlesungen, jetzt haben sie immer einen Namen und werden auch von einem, der Studenten zusammengestellt.

Das war diesmal Hannah Bründl , die auf Barbara Zwiefelhofers Nachfragen erklärte, daß sie nur die Namen der Lesenden nennen und sonst biografielos arbeiten würde und dann noch erklärte, daß die elf Lesenden alle aus dem ersten Semester wären und das waren vor der Pause, sechs starke junge Frauenstimmen, so um 2000 geboren würde ich schätzen und Laura Bärtle begann gleich mit einer Erzählung, dann folgte Sophia Dostal mit einem, wie sie sagte erst vor zwei Stunden geschriebenen Text.

Anouk Doujak brachte zuerst ein Gedicht und dann einen Text, den sie in einer Prosa-Übung geschrieben hat. „boy meets girl“ hieß er, es gab dazu Illustrationen und Lukas Cejpek verriet mir in der Pause, daß er diese Prosaübung geleitet hat und, daß der vorgegebene Name Andreas den Studenten nicht gefallen hat.

Vera Heinemann hatte einen sehr körperbezogenen Text, in dem sie immer wieder Verena Stefans „Häutungen“, ein feministisches Buch der Neunzehnhundertsiebzigerjahre erwähnte, die Männer kamen dann nach der Üause, in der ich außer Ferdinand Schmatz, dem Professor, der in der ersten Reihe saß, Lukas Cejpek, wie erwähnt, noch die ehemalige Studentin Marie Luise Lehner und Susanne Toth erkannte und die Männer-Texte waren ebenso sehr stark, gab es da doch einen von Ralf Peterson mit einem urlangen Titel, der von einemMetzger handelte.

Mae Schwinghammer hatte einen sehr poetischen Spitalstext. Felix Senzenberger brachte zwei Texte, die sich, glaube ich, auch auf das Lyrikseminar von heute bezogen und wo er von einem noch den Titel änderte und Johann Voigt brachte, wie er betonte, einen noch nicht fertigen Text, der von verschiedenen Tagen handelte und der möglicherweise ein Zwiegespräch mit einem Psychiater war, wo immer wieder zwischenbemerkungen wie „ok“ vorkamen und von einem Luftschloß die Rede war.

Veronika Zorn beendete die Lesung mit dem Text „namenlos“ und ich habe eine Reihe starker Stimmen mit einer starken Sprache gehört, wo ich nur gespannt sein kann, was ich von der Biografie und den weiteren Texte der Studierenden noch hören werde.

Der Titel der Lesung war übrigens ganz prgragmatisch „wir haben vergessen einen titel zu wählen“ und da kann ich mich erinnern, daß ich mich einmal vor Jahren nach der Titelgebung, die mir nicht ganz logisch erschien, erkundigt habe und bezüglich meines eigenen literarischen Schaffen kann ich erwähnen, daß das „LiteraturgeflüsterSchreibebuch“ gestern an den Alfred zur weiteren Bearbeitung gegangen ist, ich mit meinem Fensterputzritual schon begonnen habe, so daß ich mich demnächst der Korrektur meines „Fräuleins No“, das seit Ende November unbeachtet am Schreibtisch lag, widmen kann.

2020-01-21

Der Ball ist nicht aus Kuchen

Filed under: Bücher — jancak @ 00:34
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Das vorläufig letzte „Holzbaum-Buch“ ist mit etwas mehr Text versehen, da habe ich auch schon einige gelesen und ganz am Anfang hat es sogar ein bißchen was Literarisches gegeben, in letzter Zeit eher nur, die „Tagebuchslam-Texe“, „Stilblüten eines Lehrers“ oder wie jetzt die Aufzeichnungen eines Vaters „Der ersten drei Jahre mit Kind“, des Bäckers und Humoristen Jan Dosenwerfer.

Das Cover des kleinen Büchlein ist schön mädchenhaft rosa obwohl der Basti oder Bastian ja ein Knabe ist.

Ein blauer Kreis ist darauf zu sehen, umrandet mit ein paar niedlichen Kinderspielsachen und der  Sohn Bastian wurde im März 2016 geboren, wird also jetzt bald vier.

Die übrigen handelnden Personen des hundert Seiten Büchleins bestehen aus dem Vater Jan, der Mutter Katja, der Katze Felix. Schöne Zeichnungen gibt es zwischendurch immer wieder auch und die  erste Aufzeichnung stammt von 1. 10. 2015: „Wenn man Vater wird, zeigt einem facebook Werbung für den „<kinderwagen Turbo 4 an.“, klingt gut, die letzte vom 27. 10. 2019, so schnell wird ein „Holzbaum-Buch“ gemacht, das ich jetzt ja schon einigeZeit bei mir liegen habe:

„Ich: Du solltest wieder mal zum Friseur gehn, deine Haare sind schon wieder ur lang. Sohn: Nein, ich will die Haare wachsen lassen! Ich: Wie lange? Bis wir zum Friseur gehen.“

Ja, wenn ein Kind sprechen lernt, kommt man auf viele urgute und komisch klingede Wendungen, die eigentlich und genau genommen, ganz logisch sind und ich kann mich da an einen Satz der Anna erinnern, die sagte, wir sollten irgendetwas nicht heiß, sondern nur warm kochen und der Enkelsohn der Bruni, hatte, glaube ich, keine Zeit zum spazierengehen, weil er zu beschöftigt war.

Jan Dosendorfers Basti hat auch einige so schöne Wendungen, drei vier sind besonders orginelle, der Vater hzeichnet aber viel mehr auf so, daß man vor allem. wenn man selber Vater oder Mutter ist oder, wie ich, vor kurzem Oma eines noch nicht sprechenden Kindes, die Entwicklung des kleinen Basti beobachten und mit der des eigenen Sprößlings gut vergleichen kann.

Ein paar Beispiele gefällig?

Da gibt es mal das Eingangzitat, aber auch das, was am Buchrücken steht:

„Der Sohn (nachdem er eine Ribisel gegessen hat): Oh sauer! Aber das macht nix, es ist nur schlimm.“

Jan dosenwerfer zeigt auch widersprüchiges auf, wie das Zitat mit dem Friseur oder „Ich: Bist du müde? Sohn: (verzweifelt) Ja!! Ich: willst du schlafen gehn? Sphn:verzwifelt: Nein!!“

Jan Dosenwerfer freut sich aber auch, daß der kleine Basti so bescheiden ist und sich über eine Semmel mit Paradeier freut oder, daß er im Supermarkt die Milchschnitte gegen Erdbeeren austauscht.

Lustig auch, wenn er auf die Frage, ob er eine Schwester oder einen Bruder möchte, mit  „1 Banane“ antwortet oder in den „Elefanten-Kindergarten“ gehen möchte. Er spielt auch gerne Arzt und wünscht sich zum Geburtstag zuerst eine Kerze, später dann nicht mehr ganz so bescheiden, eine Torte und seine Eltern tyrannisiert er manchmal auch.

„Ich: Trinkst du deinen Milchshake noch? Sohn schüttelt den Kopf. Ich: Darf der Papa den Rest haben? Sohn schüttelt den Kopf. Ich: Darf der Felix den Rest haben? Sohn nickt.

Lustig diese Aufzeichnungen über das Aufwachsen und die ersten Lebensjahre des ersten, zweiten oder dritten Kindes und spannend auch, wenn man am Heimweg vom Kindergarten vom Sohn gefragt wird: „Wo warst du? Warst du im Park? Ich: Nein, ich hab an dem Buch über dich gearbeitet. Es kommt nämlich jetzt dann mal ein Buch, wo es um dich geht. Sohn (ungläubig) Waaaaas?“

Ja, lieber Bastian, da hat dein Vater über dich geschrieben und du kannst das Buch später, wenn du lesen kannst, in dein Regal stellen, während ich vor kurzem erst ein anderes gelesen habe, wo ein Urgroßvater seiner Urenkelin Matilda einen Brief über sein Leben geschrieben hat.

2020-01-20

Die Kakerlake

Filed under: Bücher — jancak @ 00:12
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jetzt kommt ein kleines dünnes Büchlein, das im November bei „Diogenes“ erschienen ist und auf das ich durch die Sendung „Leporello“ oder das „Morgenjournal“ aufmerksam wurde.

Der 1948 geborene britische Autor Ian McEwan, von dem ich einige Bücher in meinen Regalen, aber noch nichts gelesen habe, hat eine Satire auf den Brexit und das englische Parlamentsgeschehen geschrieben und  dabei Anleihein von Franz Kafkas „Verwandlung“ genommen, beziehungsweise sich vor dem großen Autor verbeugt.

Wui, das klingt interessant, das Büchlein also bestellt und ich muß sagen, daß ich mich der Meinung mancher „Amazon-Leser“ anschließe, daß hier schnell nach der Idee von der „Verwandlung“ eine Satire hinuntergeschrieben wurde, die wahrscheinlich mehr die Briten überzeugt, wahrscheinlich nicht zur großen Literatur gereiht werden wird, was vermutlich auch nicht geplant war und, ob es Franz Kafka gefallen würde, ist wahrscheinlich eine Frage, die nur er beantworten könnte.

Also da wacht eines Morgens in der Downigstreet eine Kakerlake im Bett des Premierministers Jim Sams auf und stellt fest, er hat sich in diesen verwandelt. Nicht nur das, denn, als er dann in das Parlament hinüber wankt, mit dem Sprechen und dem aufrecht Gehen tut er sich noch anfangs schwer , stellt er fest, daß die meisten der Minister ebenfall seine Artgenossen sind oder waren und nun geht es im zweiten Kapitel des vier Kapitel starken hundertdreißig Seiten Buchs, zu der Idee vom „Reversalismus“, das Wort Brexit wird an keiner einzigen Stelle, höchstens in einem aufgehefteten Schildchen am Cover erwähnt und der amerikanische Präsident heißt Archi Tupper statt Donald Trump und Premier Sams stellt ihm oder sich die Frage, ob er vielleicht auch eine ehemalige Kakerliake war?

Diese Frage wird nicht beantwortet, dafür ein neues System eingeführt, also, daß man für die Arbeit Geld abgezogen bekommt, dafür aber umsonst einkaufen kann, Bargeldbesitz wird bestraft und alle wollen einen höher bewerteten Job bekommen um mehr Geld ausgeben zu können.

Das wird dann als des Volkeswille ausgegeben, für die der Premier sich einsetzt. Widersacher werden beseitigt und am Schluß, als das Gesetz eingeführt wurde und die Ersten merken, daß es offenbar doch nicht so, wie angepriesen funktioniert, sondern in den Abgrund führen wird, ziehen die Minister und ihr Premier wieder aus den Körpern hinaus, die lassen sie auf den Sitzen liegen.

Durch, die einen Spalt offengelassene Tür ziehen sie auf die Straße, nur leider wird der Premier dabei von einem Auto überfahren. Seine Artgenossen tragen ihn auf den sechs Füßen, die er nun wieder hat, weg und die Rache der Kakaerlake, an der sie unterdrückenden Menschheit ist vollzogen.

So einfach, aus. In England wird der Austritt aus dem Brexit und das politische Geschehen sich wohl ein wenig schwieriger gestalten. Man liest es aber sicher schnell und amüsiert dieses kleine Buch, das einen wahrscheinlich Kafka, um keinen Deut näherbringt, aber vielleicht hat man von der Politik etwas etwas besser verstanden und das wäre ja auch nicht schlecht.

„In einer solchen Zeit fragt sich ein Schriftsteller, was er machen kann. Darauf gibt es nur eine Antwort: schreiben“ Ian McEwan“, steht am Buchrücken

2020-01-19

Korrigieren, Fräulein No und kein Frühlingserwachen?

Filed under: Schreibbericht — jancak @ 18:55
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Die letzten Wochen waren ja sehr von Jurenka Jurks Webinaren zur Vorbereitung ihres Schreiblehrgangs mit dem sie demnächst startet, geprägt und das war für mich sehr produktiv, denn ich habe ja schon bei dem „Schreibmarathon des Writersseminars“, die Erfahrung gemacht, daß ein „Writersretreat“, wo man sich mit anderen in einen Raum setzt und vorher sagt, was man erreichen will und nachher, was man schaffte sehr nützlich sein kann.

Das  motiviert, treibt einen oder eine an, etcetera und so war es auch im Vorjahr, als ich mich durch Jurenka Jurks „Minikurse“ surfte und dabei irgendwann auf die Idee gekommen bin, ein zweites „Literaturgeflüsterbuch“ zum Thema „Mein schreiben-meine Bücher“ herauszugeben.

Dazu bin ich dann erst im Sommer 2019 gekommen, weil ich ja bis dahin an der „Magdalena Kirchberg“ korrigierte“, habe im November unterbrochen, um meinen siebenten „Nano“ zu schreiben und bin jetzt soweit, daß ich hoffe im nächsten Durchgang mit dem Korrigieren fertigzuwerden, damit ich mich dem „Fräulein No“ widmen kann, das ja seit Ende November in der Rohtextfassung auf dem Schreibtisch liegt.

Und im Jänner war wieder ein fünftägiger Minikurs von Jurenka Jurk, wo man am fünften Tag, den Romanfahrplan von ihr bekam, auf dem man ausfüllen sollte, was man für das Jahr 2020 plant, beziehungwweise wann man mit seiner Ideenfindung, Figurenplanung, „Heldenreiseplan“ etcetera fertig sein will.

An den Vortagen hat es auch immer Arbeitsblätter gegeben, die ich aber nicht ausgefüllt habe, denn ich wußte ja, was ich im Jahr 2020 machen will, das „Literaturgeflüstertextebuch“ dem Alfred geben, dann mir das „Fräulein No“ vornehmen und das vorher noch bezüglich Figurenplanen, „Heldenreise“ und Spannungsbögen durchsehen, obwohl ich da schon wieder skeptisch war, ob ich das schaffe, denn eigentlich habe ich da  nicht nur eine Hauptfigur, sondern mehrere, beziehungsweise mehrere Handlungsstränge und keinen Antagonisten und die Dreiaktstruktur oder die „Heldenreisestationen“ müßte ich auch erst einfügen und da wahrscheinlich, den Rohtext sehr verändern, was ich wahrscheinlich nicht will.

Aber das Nächste könnte ich nach dem Romanfahrplan konzipieren, habe ich mir wieder vorgenommen, mir da eine Figur nehmen und für die die „Heldenreise“ machen und dann vielleicht auch eine Szenenplanung machen, bevor ich mit dem Niederschreiben beginne.

Da hatte ich  schon ein paar konkrete Pläne, habe ich doch einmal im „Seedosenschrank“ so ein schönes Notizbchlein gefunden, in dem schon ein paar Notizen standen und da habe ich mir gedacht, ich schnappe mir das im Sommer, wenn ich mit dem „Fräulein No“ fertig bin, gehe damit spazieren und erfinde mir anhand der Notizen, beziehungsweise der Beboachtungen, die ich dabei mache, eine Figur.

Irgendwann habe ich auch aufgeschrieben, daß ich über die Beziehung zwischen einer älteren Frau zu einem jüngeren Mann schreiben möchte und gestern oder vorgestern habe ich mir einige Notizen in mein derzeitiges Notizbuch gemacht, nämlich das von der alten Frau und dem jüngeren Mann, habe aber auch etwas von einem Paar geschrieben, das sich gegenseitig pflegt und darüber refektiert, wer von ihnen als Erster sterben wird, sicher auch eine interessante Idee und als ich am Freitag durch diese „Rote Wien-Ausstellung“ gegeangen bin und dabei gesehen habe, wie hoffnungsvoll euhporisch die Sozialisten damals waren, das Nachkriegs-Wien von 1920 zu einer modernen Musterstadt zu machen und dann dieser Sozialismus schon 1934 verboten und dann im ab 1938 alles wieder kaputt gemacht wurde, so daß es in den Siebzigerjahren oder schon vorher von Bruno Kreisky wieder aufgebaut wurde und jetzt die SPÖ schon wieder danieder liegt, habe ich mir auch gedacht, interessant darüber zu schreiben und inzwischen ist die Idee geboren für den neuen Roman an dem ich den Romanfahrplan, beziehungsweise die Figuren- und Szenenplanung, beziehungsweise die „Heldenreise“ endlich einmal ausprobieren will. Denn da brauche ich einen Protogonisten und mal einen Antagonisten, den ich ja bisher nie hatte.

Zu Silvester habe ich auch Gustav Ernsts „Romane schreiben“ gelesen und der gibt an Hand eines Paares, das sich trennen will, ziemlich genau die Stationen der „Handlungsreise“ an, an das könnte ich mich auch halten.

Also da habe ich eine Rosa, fünfundsechzig, Kunsthistorikerin, die irgendwo in Wien eine Ausstellung zum „Roten Wien“ kuratiert, die hat einen circa um zehn jahre älteren Mann namens Egon, der hatte vor zwei Jahren einen Schlaganfall, und ist seither ein Pflegefall, liegt im Bett und wird von zwei Slowakinnen, Marika und Jelena vielleicht, betreut.

Sie verliebt sich in ihren Assistenten, den dreißigjährigen Viktor und die Antogonisten wären Egon, beziehungweise die Kinder Sonja und Albert, Albert ist so alt wie Viktor, Sonja zwei jahre jünger und feiert vielleicht gerade den ersten Geburtstag ihrer Zwillinge Kira und Fabian. Am Schluß stirbt Egon und Rosa läuft vom Begräbnis in Vikotors Arme mit open end.

Das wäre doch der Stoff, wo sich die „Heldenreise“ oder die Aktstruktur nachvollziehen lassen könnte und das einzige Problem, das ich voll optimistisch derzeit dabei sehe, ist, daß ich vielleicht mit dem „Fräulein No“ Ende Oktober gerade fertig oder noch nicht fertig bin und dann, weil da ja dann der „Nanowrimo“ kommt, wieder nicht Zeit ist für die „Figuren und Heldenreiseplanung“.

Jurenka Jurks Romanschule dauert auch zwei Jahre. Aber ich bin ja eine Schnelle und tappe schlimmstenfalls wieder ohne Planung in den „Nano“, „No plot, no problem!“ oder mit dem, was ich schon habe, hinein und gebe die „Heldenreiseplanung auf, obwohl Jurenka Jurk schon recht hat, daß man das vielleicht einmal ausprobieren soll.

Mal sehen, ich bin noch nicht soweit, habe aber, wie man wieder sieht, mein Romanjahr 2020 schon sehr genau geplant und bin mit dem „Kein Frühlingserwachen mehr“, so könnte der Arbeitstitel lauten,  wahrscheinlich schon bei 2021 gelandet, denn ich habe heute auch, so weit das geht, das „Romanfahrplanarbeitsblatt“ ausgefüllt, habe den Arbeitstitel hingeschrieben, mir die Figurennamen erdacht und bei den Fragen, wann ich mit der Planung fertig sein will, meistens 2020 oder 2021 hingeschrieben, denn bis Sommer oder Herbst brauche ich für das „Fräulein No“ und ob ich mit den „Schreibebuch“ jetzt schon wirklich so bald fertig bin, ist auch noch nicht so ganz klar.

Spannend aber wieder auf die Frage zurückzukommen, ob und wie man das Schreiben lernen kann?

Man kann es wahrscheinlich wie alles, entweder allein durch Üben oder durch Schreibkurse und schreiben muß man trotzdem und ich bräuchte noch ein bißchen Feedback dazu und hätte dazu gern das „Literaturgeflüster“, zumindest tue ich so, als könnte ich mich hier mit meinen Büchern promoten und das hilft mir, glaube ich,  sehr.

Unter den Armen und Elenden Berlins

Filed under: Bücher — jancak @ 00:35
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Nun kommt eine Neuauflage, eines Buches, das im Herbst 1887 in Berlin herausgegeben wurde. Peter Graf von „Walde + Graf“, hat es herausgegeben, der Verlag oder eine Agentur hat es mir angeboten und ich die ich ja sehr an den soziologischen Aspekten interessiert bin und auch schon die Sozialreportagen von Max Winter und Egon Erwin Kisch gelesen habe, habe begierig danach gegriffen,  um so mehr da in den kritischen oder patriotischen Blogs, wie sie sich selber nennen, ja viel von Berlin der ZweitausendzehnerJahre zu lesen ist, das nach Ansicht der Autoren von den Grünen kaputt regiert wird und unter den Flüchtlingsströmen versinkt.

Nun es mag in einer so großen Stadt sicher Probleme geben,  1887 gab es die auch und da hat ein junger Journalist Hans Richard Fischer, von dem der Herausgeber schreibt, daß seine vier Bücher vergriffen sind und es nur noch Artikel von ihm in der „Vossischen-Zeitung“, sowie zwei Lebensläufe gibt, die in dem Buch abgedruckt sind, einen Rundgang durch die Armen- und die Siechenhäuser, durch die Cafes, die Straßen gemacht, um die Armen dieser Stadt aufzuspüren und sie ein bißchen ins Licht der Öffentlichkeit zu rücken und da ist interessant, daß Hans Richard Fischer, das eigentlich sehr modern also auch Undercover, wie Günter Wallraff tut, sich also einen alten Anzug, sowie einen zerlumpten Hut aufsetzt und sich im Obdachlosenasyl einquartiert und interessant ist auch, daß er ein sogenanntes „Idiotenhaus“ besucht, wie das damals wohl hieß, Sonderschule für geistig Behinderte, sagt man heute auch nicht mehr, aber sie wurden schon damals unterrichtet und der Lehrer hat für sie eigene Zeichnungen angefertig, um ihnen das Rechnen beizubringen.

Geistige Heime für gefallene Mädchen gab es auch, die von geistigen Schwestern bewacht, nähen und waschen lernten und fromme Lieder sangen und das sogenannte Arbeitshaus, in das die eingeliefert wurden, die mehr als fünf Tage im Monat, das Obdachlosenasyl aufsuchten, also angeblich arbeitsscheu waren oder sich durch Betteln durchs Leben brachten. Dort hatten sie Arbeit, aber auch saubere Kleidung und Essen und wenn sie dann nach drei Monaten oder zwei Jahren je nach Schärfe ihres Vergehens entlassen wurden, hatten sie meist wieder keine Wahl, als zu betteln und das Obdachlosenasyl aufzusuchen.

Ein Cafehaus wird besucht, kein Wiener, wie Hans Richard Fischer schreibt und die Straße, wo die Prostituierten nach ihren Freiern suchen, noch ein Irrenhaus, wo  laut dem Direktor auch einige sehr begabte Kinder herumliefen, aber das war schon in der Besserungsanstalt und am Schluß geht es zuerst in Siechenhaus, wo ein damals sehr berühmter Dichter, der den „Schiller-Preis“ bekommen hat, dahinvegiterte und Hans Richard Fischer sich wunderte, daß die Stadt keinen anderen Unterhalt für ihren einstmal großen Sohn hat und ins Leichenschauhaus, die „Morgue“, wo die Toten landen.

Das Buch ist in einer etwas altmodischen Manier gestaltet, die damalige Orthographie wurde beibehalten und zum Lesen sehr zu empfehlen, so daß ich dem Verlag für die Neuauflage und das mich darauf aufmerksam machen, wirklich nur sehr danken kann.

2020-01-18

Cartoons für Juristen

Filed under: Bücher — jancak @ 00:32
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Weiter geht es mit dem „Holzbaum-Lesen“ und den Cartoons, denn da gibt es jetzt, neben den für „Therapeuten“, zum „Ruhestand“, zur „Hochzeit“, für „Hunde“, „Katzen“, „Fußball“, „Wien“, „Kunst“, „Weihnachten“, etcetera, jetzt auch die für „Juristen“, ein kleines blaues Heftchen, gibts die „Holzbaum-Cartoons“ ja in unterschiedlicher Größe und Stärke.

Die „Cartoons für Juristen“, sind schmal und zart,  wieder blau geprägt und vor dem Richter sitze eine Taube.

„Sie sind angeklagt wegen Sachbeschädigung in 6000 Fällen!“, sagt die Richterin streng.

„Als ob Sie nie bescheißen“, motzt Täubchen zurück.

„Das perfekte Geschenk für Juristen (und alle, die wegen ihnen einsetzen)

Was machen Juristen, wenn sie beim Fremdgehen erwischt worden sind? Wie sieht ein Verjährungshelfer aus? Und was passiert, wenn Existentialisten vor Gericht stehen? Die Antworten liefert dieses kleine Buch“, steht am Rücken.

Neugierig geworden, schauen wir hinein.

„Was war dein persönlichster Fall?“, fragt da einer den anderen.

„Einmal habe ich mich selbst verklagt!“, lautet die Antwort.

Das „Fertiggericht“ gibt es auch und bei einer Scheidungssklage, zeigt der Junior dem Richter seinen Wunschzettel:

„Ich will bei dem wohnen, der mir diese Sachen kauft!“

„Es tut mir leid, daß wir verloren haben, aber mit etwas Glück werden Sie nur die Hälfte Ihrer zweihunder Jahrte absitzen müßen!“, sagt der Verteidiger zum Sträfling in der Zelle. Wahrscheinlich nicht einmal das, sondern nur zwanzig, dreißig Jahre setzte ich hinzu.

Bei der „Juristischen Früherziehung“ kann man wählen, ob man sein Zimmer aufräumen, soll, muß, darf, kann oder will.“

Und wenn ein Jurist heiraten will, fragt er die Ausgewählte „Willst du mit mir einen Ehevertrag unterzeichnen?“

Stimmt ja irgendwie.

Dann kommen zwei Polizisten zu dem Sandler  und der juristisch geschult, will den „Hausdurchsuchgsbefehl“ sehen. Es ist aber nur eine Brücke da, füge ich wieder hinzu.

„Wir haben ihn Dragoslav Juri genannt. Da braucht er später nicht zu studieren und kann sich trotzdem Dr. Jur abkürzen!“, sagt die klevere Mutter mit dem Kinderwagen.

Wie werden Richter geweckt? Natürlich mit „Erheben sie sich!“

„Danke ich kann klagen!“, antworten die Richter auf die Frage, wie es geht?

Matrattel hat wieder seine Schattenmännchen gezeichnet und Michael Dufek läßt den lieben Herrgott klagen „Da schicke ich ihnen zehn einfache Gebote und was machen sie draus?“ – „100.000 Paragraphen!“, lautet die Antwort.

Der „Paragraphendschungel“ endet auch einmal, in dem kleinen blauen Buch auf Seite neununddreißig, wieder von Michael Duffek gezeichnet und ich kann der Vollständigkeit noch anfügen, daß die übrigen Cartoons von Adam, Andreas Prüstel, Bettina Bexte, Clemens Ottawa, Daniel Jokesch, Elisabeth Semrad, Erich Rauschenbach, Erik Liebermann, Feicke, Greser & Lenz, Gunga, La Razzia, Lo Graf von Blickendorf, Markus Grolik, Michi Brezel, von dem auch die Covertaube stammt, Petra Kaster, Reibel, Rene Lehner, Ruedi Widmer, Ruth Hebler, Tobias Schülert, und Uwe Krumbiegel stammen und wer die dazugehörenden Cartoons sehen will, muß sich das Büchlein besorgen.

 

2020-01-17

Von Maria Lazar zu Margarete Schütte-Lihotzky

Filed under: Veranstaltungen,Workshop — jancak @ 23:57
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Freitag ists und da gibts in diesem Semester das Gegenwartsdramaturgie-Workshop, an dem ich teilnehme, wenn ich mich Freitags in Wien befinde und da hat Stephan Teichgräber „Theater im Centrope“ eingegooglet und  fünf Treffer angezeigt bekommen, das Vienna English Theater, das Raimundtheater und ganz besonderrs interessant, den „Spielraum“ in der Kaiserstraße, den wir meistens beim Adventrundgang besucht haben, sowie zwei Bratislaver Theater und dann hat mir Stephan Teichgräber noch erzählt, daß er im Burgtheater gewesen ist und sich dort den „Henker“, der 1895 in Wien geborenen Maria Lazar, die dieses expressionistisches Stück  1921 geschrieben hat und mit dem Journalisten Friedrich Strindberg verheiratet war und das war interessant, weil am Abendprogramm,  eine Veranstaltung zum zwanzigsten Todestag der 1897 in Wien geborenen Architektin Margarete Schütte- Lihotzky stattfand, die die Alternative zum Slam B im Literaturhaus war, zu dem ich sonst wahrscheinlich hingegangen war.

Aber die hundertdrei Jahre alt gewordenen Archtiektin, die in der Franzengasse gewohnt hat, so daß ich sie in ihren letzten Lebensjahren öfter gesehen habe, hat für mich auch eine andere Bedceutung, hat sie doch 1948 mit Nina Loos den „Bund  demokratischen Frauen“ gegründet und dort wurde ich ja im „Arbeitskreis schreibender Frauen“ literarisch sozialisiert, da habe ich den Namen wahrscheinlich das erste Mal gehört und die alte Dame dort vermutlich auch bei Vorträgen gesehen, ihr inzwischen wideraufgelegtes Buch „Erinnerungen aus dem Widerstand“, habe ich wahrscheinlich in den achtziger und neunziger Jahren gelesen und jetzt ein Abend für sie im MUSA, wo früher die „Literatur im MUSA“ stattfand, das jetzt aber zum Wien-Museum gehört, so daß die Literatur in die „Alte Schmiede“ ausgewandert ist und im MUSA findet derzeit und das wahrscheinlich schon das letzte halbe Jahre eine Ausstellung zum „Roten Wien“ statt und das ist mir auch etwas Vertrautes, bin ich doch im roten Wien in einem dieser alten Gemeindebauten aufgewachsen, war mit meinem Vater vor wahrscheinlich vierzig Jahren auch in einer diesbezüglichen Ausstellung, ich glaube in der Meidlinger Remisse und habe da die unterlagen sicher noch in Harland liegen und am Karlsplatz war ich auch einmal in einer diesbezüglich Ausstellung, bei der im Wien-Museum habe ich mich bisher immer herumgedruckt, weil ich ja nicht gerne Eintritt zahle und nicht im Verteiler des MUSA bin, aber diese Veranstaltung hat auch der republikanische Club ausgedsendet und da ich ja nicht so gern zu  Poetry Slams gehe, war es im MUSA, das inzwischen umgebaut wurde, auch sehr voll.

Jetzt gibt es eine Bar und eine Eintrittskassentheke. Der Eintritt war aber frei und der Saal schon sehr voll. Heidi Ambrosch, die wahrscheinlich die derzeitige Vorsitzende des „Bunds demokratischen Frauen“ ist, als ich zu den Arbeitskreistreffen in den „Rotpunkt“ gegangen bin, war das Irma Schwager, mit der ich einmal, lang lang ist her im Zug von Klagenfurt nach Wien gefahren bin, als sie mich dort zum „Preis der Arbeit“ eingeladen haben.

Jetzt eröffnete Werner Michael Schwarz vom Wien-Museum, die Veranstaltung und Bernadette Reinhold von der Universität für angewandte Kunst hielt einen Vortrag zum „Jahrhundertleben“ der Architektin, die aus einem bürgerlichen Haus stammte, an der Angewandten studierte und  ihre ersten Häuser oder Küchen für die Siedlerbewegung des roten Wiens baute. Dann ging sie nach Frankfurt, schuf dort ihre berühmte Frankfurter Küche, auf die sie dann ihr Leben lang reduziert wurde, was sie, glaube ich, nicht mehr hören wollte, baute dann in Moskau Kindergärten und Schulen, war in der Türkei und ist dann 1941 oder 42 als Widerstandskämpferin wieder nach Wien gegangen, wo sie von der Gestapo verhaftet wurde und bis 1945 im Gefängnis saß.

Später ist es ihr dann als Kommunsitin nicht gelungen, von der Stadt Wien bedeutende Aufträge zu bekommen. Sie wurde aber als Achtzigjährige geehrt und hat das „Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst“ erst angenommen als Kurt Waldheim nicht mehr Präsident war, sondern sie es von Thomas Klestil überreicht bekam.

Zum hundertsten Geburtstag gab es dann einen Ball, wo sie kurz mit Michael Häupl Walzer tanzte und ich war inzwischen, glaube ich, auch in einer Ausstellung, aber sonst ist es um die berühmte Archteiktin in der letzten Zeit eher still gewesen, jetzt aber der Rundgang in dreißig Minuten durch ihr Leben. Einen Filmausschnitt gab es auch und dann eine Lesung, wo die Schauspielerin Esther Csap verschiedene ihrer Texte, darunter „Warum ich Archtiektin wurde?“ las.

Dann gab eine halbe Stunde Pause, wo man durch die Ausstellung gehen konnte, in der auch Margarete Schütte-Lihotzky berühmte Spülküche, die sie für die Siedlungshauser entwarf, nachgebildet war, die wurde dann auch erklärt und am Schluß gab es noch ein Konzert von Robert Rotifer, dem Sohn des Exministers Ferdinand Lacina und der Enkel von Irma Schwager, die mit Margarete Schütte-Lihotzky befreundet war und der einen „Frankfurt Kitchen- Song“ geschrieben hat.

Er hat auch andere Lieder, zum Beispiel, die „Arbeiter von Wien“ gesungen und es war ein interessanter Abend, der mich wieder einmal an meine sozialistische Herkunft und meine Sozilisation im „Bund demokratischer Frauen“, denn in den Siebzigerjahren bin ich dort sehr oft zu Vorträgen gegeangen und sehe, die Frauen, Maria Lautischer etcetera, die es noch gibt, auch regelmäßig jeden Jahr beim Volksstimmefest wieder, erinnert wurde.

2020-01-16

Schreibschulbänke drücken

Wir leben ja momentan in Schreibschuzlzeiten, alle möchten schreiben, offenbar nur mehr wenige Leute lesen, werden ja in den Möbelhäusern kaum mehr Bücherregale ausgestellt, in den Schulen werden die Literaturinhalte abgestellt, die Maturanten kennen keinenKanon mehr, während die Schreibschulen sprießen, alle möglichst nach Lepzig oder Hildesheim wollen, das Institut für Sprachkunst jährlich 250- 300 Bewerbungen bekommt, wovon dann fünfzehn Leute genommen werden und es im Internet Trainerinnen wie Annika Bühnemann, Julia K. Stein, Jurenka Jurk gibt, die ausführliche Schreibschulen und Schreibseminare und Wow-Kurse anbieten und diesbezüglich sehr viele kostenlose Videos oder Webinare ins Netz stellen und ich bin ja, um diese lange Einleitung zu erklären, eine, die sich sehr dafür interessiert, die 1973 nach ihrer Matura mit dem literarischen Schreiben begonnen hat, circa 1978 in den Arbeitskreis schreibender Frauen kam, 1987 in die GAV, 1990 ihr Romandebut bei Jack Unterweger hatte, ab 2000 ihre Bücher selber macht und seit 2008 unentwegt und sehr beharrlich über ihr literarisches Leben bloggt, wofür sie manchmal auch beschimpft wird, sich aber auch sehr für jede Form von Schreibschulen interessiert, an den kostenlosen Webinaren teilnimmt, zu den Lesungen der Sprachkunststudenten ins Literaturhaus geht und auch wenn dort Symposien der Schreibkunst angeboten werden. Da gab es vor cirka zehn Jahren ja etwas vom der Hochschule der Sprachkunst, andere Workshopsveranstaltungen hat es auch gegeben und heute, so zwischen Jurenka Jurks Schreibwebinare könnte man so sagen, gab es auch etwas, das der Grazer Auto Stefan Schmitzer von der Grazer Zeitschrift „Perspektive“ in Zusammenarbeit mit der GAV anbot und da habe ich mir natürlich den Nachmittag freigehalten und auch die Korrekturen meines zweiten „Literaturgeflüster Schreibebuchs“, wo ich mein Schreiben und meine Schreibartikel vorstelle, beiseite gelegt und bin in die Zieglergasse marschiert, beziehungsweise mit dem Bus gefahren, um mir anzuhören, was es da im Raum Österreich an Schreibschulen gibt.

Es gibt, glaube ich, mehr als die fünf Institute, die von Stefan Schmitzer eingeladen wurden, sich vorzustellen und der hat auch ein Einleitungsreferat gehalten in der er, glaube ich, die Frage stellte, wie sehr die Schreibschulen, die ja die Autoren, um Geld zu verdienen, anbieten, die Autorenschaft verändert hat, denn früher, als ich zu schreiben angefangen habe, hat es ja geheißen, das kann man nicht lernen, beziehungsweise man muß das selber tun.

Das hat sich jetzt geändert und während Jurenka Jurk betont, was ich auch glaube, daß das Handwerk jeder lerene kann und man zum schreiben kein Genie sein muß, betonen die Gegner immer, daß man die Romane, die von Leipzig– und den Hildesheim-Absolventen geschrieben wurden, sich alle gleichen, weil alle überspitzt ausgedrückt, im dritten Kapitel einen Spannungseffekt einbauen oder, wie es Jurenka Jurk anbietet, sich an den acht bis vierzehn Stufen der Heldenreise abbarbeiten.

Der erste Referent des Block eins war Martin Ohrt, nicht zu verwechseln mit den deutschen Schriftsteller Markus Ohrts, der schon beim „Bachmann-Preis“ gelesen hat und von dem ich einige Bücher in meinem Regalen liegen habe.

Der in Graz geborene Martin Ohrt, den ich, glaube ich, vom Namen kenne, seit ich 1996 in der Jury des Nachwuchsstipendium war, leitet seit 1922 die „Jugend-Literatur-Werkstatt Graz“, aus der glaube ich Talente, wie Elisabeth Klar, Theodora Bauer und vielleicht sogar Cornelia Travnicek, deren im Feburar erscheindes neues Buch, ich mir gestern bestellt, hervorgegangen sind und er war, das ist auch interessant Abslovent des Johannes R. Becher Instituts in Leipzig, als das noch so hieß und noch nicht  Literaturinstitut Leipzig, das war ja in DDR- Zeiten, das einzige deutschsprachige Literaturinstitut und Martin Ohrt erzählte ein bißchen was von seinen Erfahrungen dort und dann über die, die er als Leiter der „Jugend-Literatur- Werkstatt“ hat, die ich ein bißchen schon weiter oben in den Schlagwörtern wiedergegeben habe.

Dann folgte Fritz Ostermayer von der „Schule für Dichtung“, die es, glaube ich, seit 1994 gibt, da war ich ja bei der fünfundzwanzig Jahrfeier und ich kann mich auch erinnern, daß Christian Ide Hintze einer der Gründer, das einmal bei einer GAV- GV  bekanntgab und mich dann auch bezüglich des „Arbeitskreises schreibender Frauen“ anrief, denn damals hat es etwas Derartiges in Wien nicht gegeben, die „Schule für Dichtung“ ist aber sehr experimentell und avantgardistisch, ich war bei einigen ihrer Veranstaltungen, bei „Rund um die Burg- Alt“ hat es auch immer eine Performance davon gegeben.

Petra Ganglbauer hat den „Berufverband österreichischer Schreipädagoginnen“ gegründet, wo, glaube ich, auch Irene Wondratsch, Erika Kronabitter und und tätig sind oder waren und Gustav Ernst hat mit Karin Fleischanderl die „Leondiger Akademie“ gegründet, die Talente wie Anna Weidenholzer, Petra Piuk, etcetera, deren Texte man in der „Kolik“ bewundern kann, aber auch Luis Stabauer besuchte und Gustav Ernst hat dann ja auch mit Robert Schindel den „Hochschulllehrgang für Sprachkunst“ mitbegründet, den es seit 2009 gibt und deren Leiter jetzt Ferdinand Schmatz mit Gerhild Steinbuch ist, Karin Fleischaderl stellte die „LeondingerAkademie“ beziehungsweise ihr „Romane schreiben-Buch“ vor in dem sie das Vorwort daraus las und, ich glaube, die Beiden haben auch eine „Waldvierler Akademie“ oder eine „Waldviertler Schreibwerkstatt“ gehabt oder haben sie noch immer.

Dann gibt es ja, glaube ich, noch die Schreibschule der Marlene Schachinger, die diesmal nicht eingeladen war, ihr Institut aber schon früher in Literaturhausveranstaltungen über das Schreiben vorstellte und Luis Stabauer ist, glaube ich, auch noch in einem anderen Scheibekreis, denn da gibt es ja sehr viel und ich war auch einige Zeit in einer Schreibgruppe die Ruth Aspöck sozuzugen für oder mit Robert Egbelhofer begründet hat, die sich eine Zeilang im Cafe Ludwig und dann bei mir traf, wir einmal im Amerilinghaus eine diesbezügliche Veranstaltung machten, im Literaturhaus hätten sie uns, glaube ich, nicht gelassen, denn es wollen ja viele Leute schreiben und sich darüber austauschen und ich finde das sehr gut.

Das „Writersstudio“ das einen etwas anderen Ansatz hat, gibt es auch noch, und die Schreibwerkstätten in den Volksshochulen und und und seit es das Internet gibt, kann man ja, siehe oben, auch sehr viel davon finden.

Im Literaturhaus gab es den Block eins, wo sich die oben erwähnten fünf Schreiinitativen vorstellten, während es im Block zwei etwas unübersicherlicher wurde, denn da hat Markus Köhle, der Poetry Slamer, der auch in der „AS“ sehr aktiv ist, seine Poetry Slam-Workshops, die er an den verschiedenesten orten veranstaltet in einem poetischen Text vorgestellt, dann kam die mir unbekannte Autorin Caca Sevic mit einem Langgedicht, einer der nicht im Progrtamm stand, aber offenbar auch von der Zeitschrift „Perspektive“ stammt, erzählte von seinen Erfahrungen.

Die Erfahrungen der Leipziger-Absolventinnen wurden auch zusammengefaßt und sich darüber etwas lustig gemacht.

Um halb sechs war der Block zwei zu Ende, der um neunzehn Uhr, als nach eineinhalb Stunden mit einer Poddiumsdiskussion mit Publkumsbeteiligung weiterging, wo  wahrscheinlich das Resume aus den beiden Blöcken zusammengefaßt wurde.

Ich bin aber, weil ich nicht eineinahalb Stunden herumstehen oder weiter an der Radka Denemarkova, die ich gerade begonnen habe, lesen wollte, gegangen, um so mehr, da es um acht ja noch ein Webinar von Jurenka Jurk gab, wo wieder Teilnehmerinnen über ihre Ausbildungen berichteten, das ich sonst versäumt hätte , obwohl ich die Ausbildung  nicht buchen werde, aber jetzt schon viele Unterlagen  habe und da habe ich ja vor, wenn ich hoffentlich bald mit der Korrektur meines Schreibebuchs fertig werde, mir  den Romanfahrplan, noch einmal durchzuarbeiten, um mich dann mit diesen Erkenntnissen an die Korrektur meines „Fräulein Nos“ zu machen, wo ja noch der sehr rohe Rohtext vom letzten „Nanowrimo“ auf mich wartet.

Da werde ich versuchen ein wenig Pepp und Schwung in den Text hineinzubringen. Ich weiß, das schreibe ich immer und mache es dann nicht und ich werde den Text auch nicht aufbröseln, um die „Heldenreise“ vielleicht doch noch hineinzupressen, habe aber vor, wenn ich damit fertig bin, mit dem Notizbuch das ich einmal im „Seedosenschrank“ gefunden habe und in dem schon einige Notizen stehen, mich auf eine ausführliche Recherchetour zu begeben und mich dann nach den acht Romanfahrplanstationen daran zu machen, vielleicht wirklich einmal einen Roman zu basteln, der nach diesem Muster entsteht, also einen Helden und einen Antogonisten hat, sich auf die „Heldenreise“ mit den drei Akten begibt, etcetera und die Romanidee kann ich auch entsprechend abklopfen, um das Handwerk, was mir vielleicht noch fehlt, zu erlenen, obwohl ich mich  im Literaturhaus mit Martin Ohrt, der da ja etwas pessimistisch ist, ein bißchen darüber unterhalten habe, ob Fantasyromane, die nach einem Schema gebaut sind, nicht die Phantasie beeinträchtigen, obwohl das auf dem ersten Blick ja sehr widersprüchig klingt.

2020-01-15

Weltuntergänge und Wiedergeburten

Nadine KEGELE, Ekaterina HEIDER, Vladimir VERTLIB

Nadine KEGELE, Ekaterina HEIDER, Vladimir VERTLIB

Der 1966 in Leningrad geborene und seit 1971 in Wien lebende Vladimir Vertlib von dem ich schon einige Bücher gelesen habe und der, glaube ich, auch im Redeaktionsteam der „Zwischenwelt“ ist, scheint im Repulikanischen Club eine literarische Reihe zu veranstalten, bei der ich einmal war, als dort das Institut für Sprachkunst, wo er, glaube ich, auch Lektor ist, vorgestellt wurde.

Jetzt stellte er unter dem spannenden Titel „Weltuntergänge und Widergeburten“ die Texte von Nadine Kegele und Ekaterina Heider vor, die in der „Zwischenwelt“ erschienen ist und der der Vortragssaal war sehr voll  und es war auch eine musikalische Lesung, denn Nadine Kegele, die ich, glaube ich, einmal bei einer Volksstimmefestlesung kennengelernt habe und deren literarischen Aufstieg ich seither auch verfolge, hatte ihre Gitarre mit und sang zwischen ihren und Ekatharina Heiders Texten selbstkombinierte und getextete Lieder.

DasErste bezog sich auf ihr letzten Buch „Und essen werden wir die Katze“ und ich habe von der 1980 in Bludenz geborenen fast alle ihrer Bücher, außer den „Annaliedern“ gelesen, aber nach der musikalischen Einlage kam ein Ausschnitt beziehungwweise ein Monolog aus einem Theater Stück, das Nadine Kegele über eine Vorarlberger Tänzerin, die 1942 im KZ Ravensbrück umgekommen ist, geschrieben hat.

Auch darüber gab es ein langes Lied und dann kam die 1990 in Irkutz geborene Ekatharina Heider, deren bei der „Edition Exil“ erschienenes Debut ich gelesen habe, die auch an der Sprachkunst studierte und die jetzt Ausschnitte aus ihrem zweiten Roman las, an dem sie gerade arbeitet.

Da geht es um eine junge aufmüpfige Russin, die unter ihrem Migrantenschicksal leidet, beziehungwweise in diesem ihre Pubertät und ihre erste Lieben erlebt.

Renate Welsh, die im Publikum war, war begeistert, es entspannte sich auch eine lange Diskussion über Sinn und Unsinn der Deutschklassen, die ich eigentlich, entgegen der politischen Meinung, wenn sie nur richtig gemacht sind, für gut und richtig halte, denn es hat ja niemand etwas davon, wenn er sich plötzlich in einer Klasse befindet und den Unterricht nicht folgen kann, weil er die Sprache nicht versteht.

Nachher gab es Wein,  Knabbereien und Gespräche und ich habe mich lange mit Angelika Mayrose unterhalten, die ich von der „Poet Night“ kenne.

2020-01-14

Neue Literatur im Cafe 7*Stern

Filed under: Veranstaltungen — jancak @ 23:00
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Eva Jancak © Erika Kronabitter

Eva Jancak © Erika Kronabitter

Im Siebenstern wo ja immer die „Poet Night“ stattfindet, ich einmal auf der „Kremayr& Scheriau-Eröffnungsparty“ war und ich auch einmal eine musikalisch umrandete Lesung sowie die Volksstimmeanthologien ein paar Mal vorgestellt wurden, finden jetzt auch die Luis Stabauer und Erika Kronabitter organisierten Famulus-Lesungen statt, die früher im Cafe Westend waren und diesmal hätten Livia Klingl, von der ich ja im letzten Jahren ihre Facebook-Eingtraungen „Bidermeiern“ gelesen habe und jetzt ihr Debut von vor zwei Jahren „Der Lügenpresser“ auf meiner Leseliste habe, lesen sollen, hat aber wegen einer Zahnbehandlung abgesagt, so daß ich nur die Lesungen von Isabella Feimer und Christiane Mack stattfanden.

Die 1963 in OÖ geborene Christine Mack, die auch GAV-Mitglied ist und die „Leondinger Akademie“ besuchte, hat nach der Einleitung von Luis Stabauer begonnen und einen Text über eine Frau gelesen, die sich depressionsbedingt auf der Psychiatrie befand, der sehr eindringlich war. Dann kam noch ein philosophischer Essay über den Tod der Wahrheit und dann folgte Isabella Feimer, die 2012 beim „Bachmannpreis“ gelesen hat und von der ich schon einige Bücher gelesen habe, beziehungsweise sie auch schon auf verschieddenen Lesungen gehört. Gelesen hat sie aus ihrem Buch „Monster“, aus dem sie schon in der „AS“ gelesen hat.

Luis Stabauer forderte anschließend noch zum Verbleiben, Diskutieren und Fragen stellen auf, da Jurenka Jurk aber um acht wieder ein Webinar zu ihrer Romanausbildung  abhielt, wollte ich, da ich nicht sicher war, ob ich das Video auch nachher noch hören kann, möglicht noch hineinhören und bin gleich gegangen.

Erika Kronabitter hat mir aber wieder ein Foto versprochen und  Patricia Brooks die auch anwesend war, wird am 25. Februar zusammen mit Elke Steiner und Friedrich Hahn lesen. Mal sehen ob es sich ausgehen wird?

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