Ich bin ja keine Peter Weiss Spezialistin, kann mich aber erinnern, daß ich, als ich das erste Mal etwas über den „Tag des Buches“ mitbekam und da in die Buchhandlungen aufbrach, um mir mein Gratisbuch zu holen, beim „Hintermayer“, glaube ich, aus einer Kiste, ein Buch von oder über ihn herausholte.
Ob es die „Erimttlung“ oder die „Asthetik des Widerstandes“ war oder ein anderes, das sein Leben und sein Werk beschreibt, weiß ich jetzt gar nicht mehr so genau.
Ich habe auch nichts von ihm gelesen, aber als der Alfred mir sagte, daß er heute eigentlich zu einer Lesetheateraufführung mit Christa Kern gehen wollte, habe ich mich durchgesetzt und bin in die „Alte Schmiede“ gepilgert, wo Kathrin Röggla und Birgit Müĺler-Wieland mit Günther Stocker über den 1916 bei Potsdam geborenen und 1982 in Stockholm verstorbenen Autor und Maler referierte und ich kann gleich sagen, ich habe es nicht bereut, so gut Christa Kern vielleicht auch gewesen ist, denn das Zwiegespräch, der beiden Dichterinnen von denen ich schon einiges gelesen habe mit dem Universitätsprofessor war sehr interessant.
Obwohl ich wegen meiner sechs Uhr Stunde etwas zu spät gekommen bin und gerade den Professor sagen hörte, daß er, weil wahrscheinlich nicht so bekannt, in das Leben Peter Weiss einführen will, was er dann sehr ausführlich tat.
Die beiden Autorinnen wurden wahrscheinlich schon vorher von Johanna Öttl vorgestellt und, daß es am Sonntag eine Filmaufführung von Peter Weiss „Abschied von den Eltern“ im Künstlerhaus gegeben hat, habe ich erst durch das Programm erfahren und die 1971 in Salzburg geborene Kathrin Röggla kenne ich, glaube ich, seit 1996, als ich in der Jury für das Nachwuchsstipendium war.
Ich habe auch einmal mit ihr in Salzburg, bei diesem „Sichten und Vermichten-Symposium“ gelesen. Sie hat dann mit ihren dokumentarischen Romanen einen steilen Aufstieg gemacht, einige von ihren habe ich gelesen und von der 1962 in Schwanenstadt geborenen Birgit Müller-Wieland habe ich das deutsch Buchpreisbuch „Flugschnee“ gelesen, weil es mir der Otto einmal schenkte.
Die erste Fragen von Günther Stocker an die Peter Weiss-Kennerinnen lautete, wie sie zu ihm gekommen sind und was sie von ihm gelesen haben und da berichtete Birgit Müller-Wieland von einer Vorlesung und die einmal ein Student hineinstürzte und aufgeregte mitteilte Peter Weiß ist gestorben. Alle waren betroffen, sie hatte von ihm noch nicht viel Ahnung und da kann ich von einer Buch-Wien berichtetn, wo mitgeteilt wurde, daß das mit Ilse Aichinger so passiert ist, von der ich allerding schon einiges gelesen und gehört hatte.
Im Sommer 1982 hat dann das Arbeiterkind mit zwei Freunden die „Ästhetik des Widerstands“ gelesen, was seither zu ihrem Lieblingsbuch wurde, während Kathrin Röggla bekannte, daß sie den Text nach hundertzwanzig Seiten abgebrochen hat und ich, den Sommer 1977 mit Heimito von Doderers „Dämonen“ verbrachte, was mich damals auch ein sehr wichtiges Buch war.
Birgit Müller-Wieland hat auch ihre Disserataion über Peter Weiss geschrieben und die Peter Weiss-Gesellschaft mitbegründet und als Lesestelle hat sich sich die „Ästhetik“ ausgewählt und das gelesen, wo Üeter Weiss Kafka. als einen Arbeiterliteraten bezeichnete.
Kathrin Rögga las dagegen aus einem Buch über Orte und da beschrieb Peter Weiss Auschiwitz, als einen für ihn prägenden Ort.
Sehr interessant, die Veranstaltung und sicher anregend sich mit Peter Weiss „Ästhetik“ oder seiner Person zu beschäftigten.
Och lese aber gerade sowohl George Eliots „Middlemarch“ als auch Cornelia Travniceks „Feenstaub“, habe heute vier Bücher, darunter zwei unverlangte bekommen und kann nur hoffen, daß die Leipziger Buchmesse nicht wegen des Corona-Virus, das schon bis Italien vorgedrungen ist, abgesagt werden wird.
Die Veranstaltung war aber sehr interessant und ich kann nur betonen, daß es sehr lohnend ist in die „Alte Schmiede zu gehen.
Kommentar verfassen