Literaturgefluester

2020-04-20

Väterland

Jetzt kommt ein Politthriller des 1957 in Buenos Aires geborenen argentinischen Autors Martin Caparros, ein „Wagenbach-Quartbuch“, das einen tief hineinführt in die argentinischen Klassenkämpfe von 1933 und auch noch einige reale Anspielung hat, so wird die Wahl Hitlers zum deutschen Reichskanzler erwähnt, der Gründer des phantastischen Realismus Jorge Luis Borges taucht als junger noch unbekannter Dichter auf, der Film King Kong wird erwähnt, etcetera und es beginnt damit, daß ein Freund des Tangodichters und abgebrochenen Jusstudenten Andres Riviera, der eigentlich Andrea heißt, einem Fußballstar Drogen verkauft hat und jetzt, weil der verschwunden ist, sein Geld nicht zurückbekommt. Riviera wird gebeten, den Fußballstar zu suchen und das löst eine Kettenreaktion von Ereignissen aus, die eigentlich genau betrachten, ganz banal und der üblichen Handlungskurve entsprechen, aber mit dem zeitgeschichtlichen Hintergrund betrachtet, durchaus spannend zu lesen sind.

Der Fußballstar wird von dem „charmanten Tagedieb“, steht  in der Buchbeschreibung, der bei der strengen Dona Norma zur Untermiete wohnt und in einer aus einer aus Moldawien stammenden Jüdin namens Raquel, die in buchhandlungen die Bücher ihrers als Verleger tätigen Vaters ausliefert und Gedichte schreibt, weil sie keinen bürgerlichen Mann heiraten will, sowie Herrenanhzüge trägt, verliebt ist, bald gefunden, der ihm erzählt, daß er mit einer konservativen Politikertochter namens Mercedes Olavieta zusammen war und die wird nun ermordet aufgefunden. Es ist nicht ganz sicher, ob es nicht doch ein Selbstmord war und als Riviera und Raquel zum Begräbnis kommen, feiern dort die Patrioten, die Verstorbene als Heldin und Märtyrerin. Die hatte eine Schwester, die sich in ein Kloster zurückgezogen hat und von der Hausangestellten des Vaters erfahren, die Zwei, daß der seine Kinder mißbraucht hat und die eine deshalb ins Kloster flüchtete, während sich die andere, der argentinischen Tradition, der neunzehndreißiger Jahrre entsprechend verlobte.

Rivera vermutet nun Carlos Maria de Olavieta  hätte seine Tochter ermordet. Es wird aber der Fußballstar, der zu seinen Club zurückkommen soll, verdächtig.

Schließĺich wird ein Sozialist als Täter ausgemacht.  Riviera bekommt am Schluß seine Raquel, verbringt sicher ein paar aufregende Nächte mit ihr und wir haben ein interessantes spannendes Buch eines interessanten Autors gelesen und vielleicht auch noch ein bißchen über die korrupten zeitpolitischen Zustände Argentiniens der neunzehnhundertdreißiger jahre erfahren.

Und wieder kann ich hinzufügen, daß mir die Wahl des Titels nicht ganz nachvollziehbar war.

2020-04-19

Wie gehts mit der Heldenreise?

Ich habe ja schon geschrieben, daß ich mit meinen selbstverlegten Romanen immer meine Schwierigkeiten habe. Ich schreibe und schreibe, bin dann irgendwann damit fertig, lasse es drucken, früher habe ich die Manuskripte an Verlage geschickt und keinen Erfolg damit gehabt, seit 2000 mache ich es selbst und habe schon fast fünfzig selbstgemachte Bücher, seit 2008, seit ich blogge stelle ich sie im „Literaturgeflüster“ vor, mache eine Vorschau, ein Gewinnspiel, plane eine Leserunde, auf meiner Website gibts ein Probekapitel, ein paar Bücher schicke ich dann aus, um beispielsweise eineLesung bei den „Textvorstellungen“ zu bekommen, präsentiere sie am Volksstimmefest, stelle sie auf Lesungen vor, etcetera und weil das Feedback auf sich warten läßt, bleibe ich irgendwie unbefriedigt zurück.

Jetzt weiß ich beispielsweise nicht mehr so genau, wieviele Leute meine Bücher lesen. Am Anfang hörte ich manchmal, ich hätte keine Handlung, bei mir passiert nichts, ich wäre zuwenig abgehoben. Das ist das, was ich mir manchmal über mein Schreiben denke.

Gut, ich will sozial und gesellschaftskritische psychologische Romane schreiben und bin nicht experimentell und irgendwann bin ich, weil ich ja weiterkommen will und mich auch für die Schreibschulen, wie beispielsweise das Wiritersstudio, wo ich immer zu den Schnupperseminaren gehe und Webinare interessiere, die man im Netz umsonst bekommt, bin ich  auf die Heldenreise, dieses Modell von Joseph Campell aus der Mythenforschung, das Christopher Vogler für Hollywood adaptiert hat, gestroßen und konnte am Anfang nicht viel damit anfangen. Jurenka Jurk arbeitet in ihrer Romanschule sehr damit und bietet demnächst wieder ein dreiteiligen Seminar mit einem Probewebinar dazu an. Ronny Rindler, der ja jetzt im Rahmen des „Quarantimo“ jeden Samstag ein Video ins Netz hineinstellt, wo er den Aufbau des Romans genau erklärt, hat sich das letzte Mal  damit beschäftigt und man kann auch sagen, man kann einen Roman mit einer Idee beginnen, wie ich das ja meistens tue und dann immer ein paar Szenen im Voraus geplant zu schreiben beginne, nach cirka sechs wochen mit dem Rohkonzept fertig und dann wie schon erwähnt unbefriedigt damit bin, so daß ich immer beim neuen Versuch mir fest vornehme es jetzt doch einmal mit der „Heldenreise“ zu versuchen und dann irgendwie damit scheitere oder hängen bleibe.

Man kann es auch mit der „Schneeflockenmethode“ versuchen, also zuerst seine Projekt in einem Satz aufschreiben, dann in drei bis vier bis man schließlich den kompletten Szenenaufbau hat und dann zu schreiben beginnt.

Langweilig könnte man vielleicht sagen, die Profischreibe, die alle paar Monate einen roman herauswerfen, halten sich wahrscheinlich daran und ich habe mir, da ich ja jetzt ein paar Mal dieMiniwebinare der Jurenka Jurk zu ihrem Romanfahrplan besucht habe, mir vorgenommen mit dem „Frühlingserwachen“ es jetzt einmal wirklich mit dem Planen zu versuchen. Ein paar diesbezügliche arbeitsblätter haben sich da ja bei mir schon angesammelt, die Charakterbögen,die ich einmal von Jaqueline Vellguth übernommen habe, wende ich schon länger an. Jetzt habe ich auch ein Arbeitslatt zur „Schneeflockenmethode“ und mir da den Aufbau des „Frühlingserwachen“ ziemlich genau vor einer Woche notiert und geplant und mir dann auch beim letzten Video des Ronny Rindlers meine vier Wendepunkte notiert, was dazu führte, daß ich die Handlung im Grobkonzept, das heißt mit großen Lücken, aber den ungefähren Anfang Mtte, Schluß parat hatte.

Ein Roman von mir, beispielsweise, die die ich für den „Nanowrimo“ schreibe, hat ungefähr dreißig bis vierzig Szenen. Als ich nach den vier Akt Modell, die szenen aufnotierte, hatte ich etwa fünfzehn und beschloßen, genug geplant. Jetzt fange ich zu schreiben an, denn ich bin und bleibe wahrscheinlich zumindest eine halbe Bauchschreiberin oder wie das so heißt.

Die erste Szene hatte ich da schon, denn das war eine aufgabe des Ronny Rindlers, vor zwei Wochen, um die Szenen am Schluß offen und spannend zu gestalten, damit die Leser weiterlesen. Ob ich das wirklich so genau gemacht habe, bin ich mir gar nicht sicher und auch, ob ich wirklich am Anfang begonnen oder nicht schon zu schnell eingestiegen bin?

Mein Anfang war ja die Krise und die Ausgangssperre ist schon da, Roswitha ist zu Hause, hat ein Meeting mit dem Viktor, bemerkt sie ist in ihm verliebt, während der Egon mit der Pflegehelferin in Streit gerät und die Tochter Bea in Streit gerät.

Zuviel Infodumping könnten die Schreibschullehrer jetzt wahrscheinlich mahnen und als ich vorige Woche beschloßen habe, die Arbeitsblätter zu lassen und mit dem Schreiben, wie gewohnt zu beginnen, hatte ich ein Problem. Nämlich meine Wendepunkte, aber ich wußte nicht wie ich jetzt zur Szene zwei komme? Denn wenn ich vier Akte habe und cirka vierzig Szenen brauche ich für jeden Akt zehn und kann die Roswitha nicht gleich ins Museum gehen und den Viktor treffen lassen, damit der Egon seinen Autounfall hat und am Ende die Krise vorüber ist und sich alle im <museum treffen. Das wäre ja die Handlung in einen Satz, aber wie komme ich zu den Szenen, wo sich ja bei mir beim Schreiben immer ein paar im Voraus entwickeln?

Ich hatte ein paar Tage Schreibpause, das heißt ein paar Stunden und dann bin ich ja mein „Schreibebuch“ immer wieder durchgegegangen, damit es an die Druckerei gehen kann und habe immer je einen oder zwei Fehler, also noch einen Durchgang, gefunden.

Jetzt habe ich aber weitergeschrieben und momentan auch sechs Szenen, zwanzig Seiten und 9356 Worte und habe da jeder meiner Figuren eine Szene gegeben. Denn das hat mir bei der Romanplanung gefehlt, die ja eher auf die Roswitha konzipiert war.

Also die Roswitha telefoniert in Szene zwei mit dem Viktor, in Szene vier rennt der Egon davon beziehungsweise will ihn die Janina in Szene drei vorher beruhigen, in Szene fünf zieht die Esther zur Beate und ins Szene sechs trinkt der Viktor noch einmal sein Bier und beklagt seine Einsamkeit. Zwei Szenen habe ich jetzt in meinen Notizbuch noch notiert, bevor ich mir wieder die Aktstruktur vornehmen werde. Nämlich noch einmal den Egon auf die Straße schicken, die Janina bringt ihm dann heim. Er erlebt ja die Krise mit ihren Verboten auf ganz besondere Art und in der achten Szene kommts zur Maskenpflicht, die roswitha hat wie ich, ihre Schwirigkeit damit, nimmt einen Schal, den  sie muß auf die Bank und dann doch ins Museum, trifft dort zufällig den Viktor und ich wäre jetzt schon beim ersten Wendepunkt und alles weitere später, um nicht zuviel zu spoilern, damit meine Leser nicht vielleicht sagen, das brauchen wir nicht mehr lesen, wenn sie zuviel verrät.

Ich habe auch noch nicht mehr, mir vorhin aber das neue Video des Ronny Rindlers angehört, wo er das „Heldenreisemodell“ des Christopher Voglers mit seiner Aktstruktur vergleicht und die Aufgabe stellt, das jetzt auf seine Szenen audzudröseln.

Das habe ich nicht gemacht, sondern meinen Blogartikel geschrieben und am Abend  gibts ja das Gratisseminar zur Jurenka Jurks „Heldenreise“, aber da bin ich nicht sicher, ob ich hineinkomme, weil ich mit dem „Zoom“ ja meine Schwierigkeiten habe.

2020-04-18

Leben mit dem Stern

Filed under: Bücher — jancak @ 00:08
Tags: , , ,

Ich interessiere mich ja sehr für Holocaustromane und habe auch schon viele von ihnen gelesen, so kann ich mich erinnern, daß ich als Hauptschülerin einen der „Sternkinder“ hieß in der Hand halte und jetzt hat mir „Wagenbach“ sozusagen als Trost, daß die Leipziger Buchmesse nicht stattfand und ich auch nicht nach Berlin, um mir den Verlag anzusehen, fahren konntem Jiri Weils „Leben mit dem Stern“ geschickt.

Im Vorjahr habe ich ja schon „Mendelssohn auf dem Dach“ gelesen und dadurch den 1900 geborenen und 1959 in Prag verstorbenen Tschechen Jiri Weil kennengelernt, der 1933 vom Kommunismus begeistert nach Moskau ging, bald aber von der Partei ausgeschlossen und nach Mittelasien deportiert wurde. Nach seiner Rückkehr in die Tschechoslowakei entkam er den Nationalsozialisten in dem er seinen Selbstmord vortäuschte und das hat er vermutlich auch in dem Roman verarbeitet, in dem es wohl autobiografische Elemente geht, der  mit einer sehr starken ironischen Distanz, die zeitweise an Kafka erinnert, geschrieben wurde.

Da ist der ehemalige Bankbeamge Josef oder Josi  Roubicek der während der deutschen Besatzung in einem beschädigten Haus lebt, friert, kein Geld und keine Marken hat, um sich Fleisch zu kaufen, so verheizt er die Möbeln, ernährt sich von Blut- oder Knochensuppe und verbringt seine Zeit mit Lesen beziehungsweise sich mit seiner nicht anwesenden Geliebten Ruzena zu unterhalten, einer verheirateten Dame, deren Rat zu fliehen, er nicht gefolgt ist.

Jetzt wird er von Boten aufgesucht, die ihm ständig kafkaeske und damals wohl reale Verordnungen bringen was er alles nicht machen und haben darf. Der Kater Thomas, den er auch nicht besitzen darf, ist ihm zugelaufen. Er unterhält sich auch mit ihm und wird dann einer Arbeit am Friedhof zugeteilt, wo er mit anderen, die Worte „Juden“ und „Nazis“ werden nicht verwendet, sondern nur von „unsere“ und „denen“ geschrieben, Gemüse anbaut und zusehen muß, wie einer nach dem anderen in die Festungshaft, wie Weil Therienstadt nennt oder in den Osten deportiert wird. Das geschieht auch seiner Tante und seinem Onkel, bei denen er offenbar aufgewachsen ist, die aber sehr geizig und unfreundlich zu ihm sind.

Andere Bekannte geben ihm Geld und er lernt auch einen Arbeiter kennen, der offenbar eine Widerstandsgruppe aufgebaut hat, der er sich lange nicht anschließen will, sondern nur still neben den Treffen sitzt.

Die Namen der Deportierten werden nach dem Alphabet erstellt. Als man beim Buchstaben  „R“ angekommen ist, wird sein Name nicht genannt. Ein anderer „Robitschek“ steht aber auf der Liste, dem will er zum Abschied eine Zwiebel schenken, die dieser aber verweigert, weil er entschloßen ist, sich umzubringen. Der Versuch, das mit Gas zu tun, mißlingt. Er kommt in ein Spital und wird für die Deportation gerettet. Als es  soweit ist, springt er aus dem Fenster und stirbt und Josef Roubicek, der die Deportationen mit einer Zirkusvorstellung vergleicht, überlegt lange, ob er untertauchen und sich verstecken soll oder, ob er nicht das moralische Recht hat, das zu tun?

Schließlich wird ihm noch sein Kater erschoßen und er erfährt, daß das auch Ruzena und ihrem Mann so passiert ist. Das läßt ihn sozusagen politisch erwachen  und so endet das Buch,  wie es begonnen hat, mit einem gespräch mit Ruzena.

„Einer der heraussragenden Romane über das Schicksal der Juden unter den Nazis. Ich kenne keinen vergleichbaren“ hat Philip Roth laut Buchrücken über den Roman gesagt, schade, daß er so unbekannt geblieben ist, füge ich hinzu.

Im Nachwort steht, daß er 1949 in Prag erschienen ist, aber von den tschechischen Kommunisten verfemt und vernichtet kritisiert wurde.

Ich finde den Tonfall mit dem es geschrieben wurde, sehr interessiant, es erinnerte mich ein bißchen an „Jakob der Lügner“ von Jurek Becker und auch an den „Pianisten“, wo ich aber nur den Film geshen habe und das Buch erst lesen muß und besonders  makaber war es, das Buch in einer Zeit zu lesen, wo man die selbstverständlichsten Dinge, wie sich auf eine Parkbank setzen auch nicht darf und wenn man Pech hat mit fünfhundert Euro bestraft wird, wenn man mit seinen Kindern Fußball spielt.

2020-04-17

Dear Oxbrigde

Jetzt kommt eigentlich eine Mogelpackung, nämlich ein Buch über die Studienbedingungen der elitären englischen Unis wie Oxford und Cambrigde, wo die die dort waren, dann die späteren Premiermister oder andere Einflußträger werden und, wie man dort als Otto Normalverbraucher oder Verbraucerin  hineinkommt und kein Buch über den Brexit, al la „Kakerlake“ etcetera, wie ich eigentlich glaubte und sehr gespannt auf das Buch der 1988 in Berlin geborenen Nele Pollatschek, von der ich 2016 „Das Unglück anderer Leute“ gelesen habe, das mir zuerst gut gefallen habe, ich später aber für sehr übertrieben fand.

Der Verlag hat mir das Buch, glaube ich, schon im Dezember, als man ständig über den Brextit hörte und ich mir dachte, daß der nie zustande käme, angeboten.

„Wir schicken es Anfang Jänner aus, damit Sie es pünktlich rezensieren können!“, haben sie geschrieben. Es ist dann nicht gekommen. Ich habe nachgefragt, ich glaube, im Februar, wir schicken ein Zweites hat es geheißen, ich bin beruhigt in die Winterfrische mit der Ruth nach Salzburg gefahren, als ich zurückgekommen bin, war das Buch noch immer nicht da,  dafür aber das Coronavirus was alles durcheinanderbrache und offenbar keine Bücher mehr über die deutsche Grenze läßt, als mir „Rowohlt“ geschrieben hat, das sie Bücher zurückbekommen und mir den neuen Camillieri als PDF schickten, habe ich nochmals angefragt und,  um ein PDF gebeten, das habe ich dann auch beim Lutz Sailer so gemacht und jetzt den „Abschiedsbrief“ der Nele Pollatschek gelesen, was eigentlich Brexit mäßig ohnehin schon anachronistisch wäre durch Boris Johnson Corona-Erkrankung aber höchst aktuell, aber wieder schmecks, es beginnt mit etwas ganz anderes, nämlich, wie man als Deutsche nach Oxford oder Cambrigde kommt und warum man glaubt zu müßen, weil man sonst im Leben  nicht weiterkommt. Das sagt sehr viel über den Streß und die Anspannung der heutigen Zwanzigjährigen aus. Darüber habe ich schon viel gelesen und  kann mich auch an ein eigenes Beispiel erinnern, nämlich erstens, daß ich 1973 oder 1974 als ich meine Workcamps im Westpark- Hospital machte, um endlich in die Psychiatrieluft hineinzuschnuppern, haben wir da einen Ausflug nach Campbrige oder Oxford gemacht. Das weiß ich auch nicht mehr so genau, wahrscheinlich dorthin, wo es näher war. Es war an einem Sonntag und da kann ich mich an die Aufkleber eines Schuhgeschäftes „Come in and look around“ oder so erinnerin, die ich mir mitgenommen habe und die dann lange in meinem Mädchenzimmer am Almweg hingen, in dem Haus an der Höhenstraße, das es wahrscheinlich nicht mehr gibt.

Dann hat mir einmal eine Psychologenkollege, eine sehr feine Dame, die eine Villa in Währing hat, erzählt, daß ihre Tochter dort aufgenommen wurde, aber über die Anforderungen und den Streß dort sehr unglücklich war, so daß sie sie gebeten hat, wieder zurückkommen zu dürfen.

Bei Nele Pollatschek war das nicht so, denn sie schreibt über das gute Essen, das man dort umsonst bekommt und auch über die Party und die Einladungen, die man dort von seinen Tutoren, bekommt, etwas was Nina H. offensichtlich nicht ausgehalten hat.

Nele Pollatschek schreibt und das finde ich sehr gut über ihre Hochschulerfahrungen und beginnt damit, daß sie an dem Tag,  an dem der Austritt bekanntgegeben wurde,  reich geworden ist. Das  entspricht eher Nele Pollatscheks Stil, denn sie hatte Schulden an der Uni bezüglich der Studiengebühren und da weil das Pfund gefallen ist..

Dann erzählt sie von den Zimmern in denen die Studenten untergebracht sind. Die sind entweder alt und sehr klein oder neu und groß. Die Klos funktionieren aber in Beiden nicht und es ist in den Zimmern auch sehr kalt, weil die Dichtungen nicht funktionieren.

Wie ist Nele Pollatschek nach Oxbridge gekommen? Sie wollte englische Literatur studieren, dachte, das kann ich im Originalsprachland besser und hat sich für Oxford oder Camprige entschieden, obwohl sie in keiner englischen Privatschule war, die jahrelang nichts anderes macht, als ihre Schüler darauf vorzubereiten.

Jetzt mußte sie eine gute Durchschnittsnote haben, um überhaupt zur mündlichen Bewerbung eingeladen zu werden. Die hatte sie, dann brauchte sie ein Bewerbungsschreiben. Sie bat ihre Lehrerin, die das aber noch nie gemacht hat, hat sich ein Jahr lang mit dem „Hamlet“ beschäftig, wurde dann eingeladen und wurde nach dem mündlichen Gespräch abgelehnt, weil es ihr nicht gelungen ist, als „Rohdiamant, der erst geschliffen werden muß“, aufzufallen, so daß sie beschlossen hat, es auf anderen Weg zu versuchen.

Das heißt, nicht gleich, zuerst wurde sie depressiv und hat zugenommen. Die Eltern haben sie dann angestachelt, es noch einmal zu versuchen. So hat sie es in Heidelberg probiert, weil man da ein Studienjahr in Oxford machen konnte. Das heißt, es gab einen Platz für die, die englische Literatur studierten. Also die Klinken bei der Bewerbungsstelle putzen. Lernen, lernen, lernen und die anderen überflügeln. Dann hatte sie das Auslandsjahr, war aber immer noch nicht richtige Oxford-Studentin, machte also ihren Bachelor und bewarb sich für den Master dort.

Was klappte, aber auch wieder nicht passte, denn die richtigen Studenten, aus denen später etwas wird, machen nur den Bachelor. Bei den Masterstudenten kann etwas nicht stimmten und so weiter und so fort. Dann wird der Unterricht in den Elitecolleges beschrieben. Im Gegensatz zu Deutschland, wo man alles genau zitieren muß, muß man hier statt in Vorlesungen gehen, mit den Dozenten oder Tutoren viel diskutieren, beziehungsweise Essays über bestimmte Themen schreiben, wofür man lesen bis zu Erschöpfung muß.

Dann kommt Nele Pollatschek zu den typischen Eigenschaften, der Engländer beispielsweise, daß sie sich nie direkt über etwas beschweren, beispielsweise daß Züge unüpnktlich sind und  man sich, um das Flugzeug doch noch zu erreichen, ein teueres Taxi leisten muß.

Sie führt auch die Geschichte eine Allergikers an, der dreimal nachfragt, ob in seinem Essen Nüße sind?

„Nein!“, wird ihm versichert. Sie waren es doch. Er muß ins Krankenhaus, den zurückgebliebenen wird dann aber die rechung samt dem Nußpesto serviert und die legen das Geld ohne aufzumucken hin.

Interessant ist das Kapitel, wie man in Oxbridge oder überhaupt in England mit Medikamenten umgeht, hat Nele Pollatschek doch, als sie sich beim Sport das Knie verletzt hat, Antidepressiva verschrieben bekommen und  festgestellt, daß fast alle ihrer Mitstudenten solche nehmen, während Gesprächstherapie, wie in Deutschland betrieben, eher unbekannt ist und das hat natürlich den Grund, daß die kleinen feinen Pillen billiger sind, wie das mit den verletzen Knien zu erklären ist, bleibt dagegen noch ein bißchen unklar.

Spannend auch das Kapitel übers Gendern und da ist mir schon vorher aufgefallen, daß Nele Pollatschek konsequent das Wort „Student“ verwendete.

„Ich bin Student“ und dann erklärt, daß ihr ihr Deutsch lerndender Professor, sie einmal fragte, ob das stimmt, daß die Deutschen Angela Merkel, als BundeskanzlerIN bezeichnen und der Meinung war, daß das sexistisch ist, weil es ja auch rassistisch wäre, einen Menschen als schwarz zu bezeichnen. Interessant die länderspezifischen Sprachunterschiede, was ja durch die Transpersonen, und die Möglichkeit sich als divers zu bezeichnen, noch ein bißchen komplizierter wird.

Dann gibts ein Kapitel über Margret Thatcher, die eiserne Lady, die auch Absolventin des Colleges war, in dem Nele Pollatschek studierte, die sich aus unterer Schicht nach oben kämpfte und dann gegen die Schwachen war und gegen das Böse kämpfte und ganz am Schluß kommt Nele Pollatschek über das Wort „kindness“ doch zum Brexit, erwähnt, daß  nur 52% der Briten für den Brexit stimmten und schließt mit dem Satz; “ Viele der Lexit-Wähler bereuren ihre Wahl heute bitterlich. Manche glauben nach wie vor, daß nach dem Verlassen der EU alle Träume vom gerechten Sozialstaat wahr werden. Ich wünsche ihnen, daß sie recht haben“ und ich habe, wie erwähnt, ein interessantes Buch gelesen, daß einen tief in das Studiensystem von Oxford und Campbridge und wahrscheinlich auch in Nele Pollatscheks Denken, dem ich nicht immer zustimme, eindringen läßt.

2020-04-16

Corona-Gedichte

Wieder ein Versuch mich mit der Corona-Krise, die uns momentan ja sehr bewegt, zu beschäftigen und sie schreibend zu bewältigen, die mir ja, wenn man nicht so mitten drin stecken würde, absurd erscheinen würde.

Oder hättet ihr es mir geglaubt, wenn ich euch vor einem oder zwei Monaten erzählt hätte, daß man ab sofort nur mehr mit einem sogenannten Mundschutz einkaufen gehen und in der U-Bahn fahren darf und, daß, wenn ich das nicht tue, die Polizei geholt werden kann und ich mindestens fünfundzwanzig Euro Strafe zahlen muß und vielleicht fünfhunder,t wenn ich lesend oder schreibend auf einerParkbank sitze und ein Polizist oder ein anderer Passant zu dicht an mir vorüber geht? Keinen Meter Abstand einhalte und dasselbe, wenn ich in einem Park mit meinen Kindern Fußball spiele?

Verrückt könnte einem oder einer das vorkommen. Es ist  aber wahr und   die Ausnahmesituation, die uns weltweit seit ein paar Monaten beschäftigt.

Begonnen hat es Anfang März, als die Leipziger Buchmesse abgesagt wurde, da habe ich angefangen mich mit dem Corona-Virus schreibend und lesend zu beschäftigen, weil ich das, wie meine Kritiker manchmal meinen zwar nicht kann, aber dennoch unbestreitbar gern und häufig tue.

Habe versucht mir meine eigene Buchmesse zusammenzustellen und mir die dann auch online angehört.

Habe sogar, was ich ja eigentlich nicht so gerne und so oft tue, ein sogenanntes Haßposting auf das Virus geschrieben.

Dann weil das ja auch die anderen tun, begonnen ein sogenanntes Corona- Tagebuch zu führen. Habe mich mit dem Leben im dystopischen Raum beschäftigt und auch über die abgesagte „Literatur und Wein“ geschrieben, die  unter normalen Umständen gerade im Literaturhaus Krems begonnen hätte, beim Quarantimo mitgemacht, das heißt, ich versuche die Krise in dem neuen Roman,den ich gerade begonnen habe, einzubeziehen.

Corona-Lesungen, Corona-Bücher Corona-Schreiben überall wo hin man sieht. Die Buchhandlungen,wie die „Seeseiten“ beispielsweise, hat die Zeit in der sie gesperrrt haben mußte, mit online Vorlesen verbracht und dazwischen die online bestellten Bücher an ihre Kunden ausgefahren. Die „Gesellschaft für Literatur“, die „Hauptbücherei“, die „Alte Schmiede“ veranstalten Online-Lesungen, Klaus Kastberger vom Literaturhaus Graz hat Corona-Tagebüchern, wo er den Autoren, die sonst bei ihm gelesen hätten, ein Honorar für ihre Texte bezahlt, die in diesem Kontext entstehen. Marlene Streeruwitz und Thomas Glavinic haben oder schreiben auch gerade an ihren Corona-Romanen und beim Literaturcafe, eine Seite die ich ja gerne lese und wo ich,  vor vier Iahren auch meinen Freund Uli kennengelernt habe, gibt es einen „Seuchenbericht“ in Fortsetzungen und es gibt Corona-Gedichte.

Das heißt, die gibt es dort eigentlich nicht oder sollte  sie nicht geben, denn die beiden Betreiber Wolfgang Tischer und Malte Bremer die ja einen sehr sehr strengen Literaturgeschmack haben und sich auch sonst über manches aufregen, über kurze Hosen beim literarischen Quartett oder über den angeblichen Langweiler Peter Handke beispielsweise, worüber ich dann  meistens mit ihnen in Clinch gerate und kommentiere,haben sich wieder über die schlechte Qualität der Corona-Gedichte Schreiber aufgeregt und  „Bitte  keine Corona-Gedichte! – Das Virus ist schon schlimm genug!“, getextet, was die Psychologin in mir wieder etwas aufregte, denn ich sehe Gedichte egal, ob gut oder schlecht, ja gerade in Zeiten, wie diesen als Krisenbewältigung an und habe, das dann auch kommentiert.

„Wenigstens Gedichte darf man wohl noch schreiben über was man will!“, obwohl ich ja keine solchen verfasse. Zumindestens, die, die, ich schon geschrieben habe, eigentlich als  nicht literarisch betrachte. Ein paar waren es wohl. Eines habe ich für die „Wiener Verhältnisse“verfaßt und dann eines über „Weihnachten“, in der Schreibwerkstatt der Eveline Haas zu der mich die Gewerkschaft einmal eingeladen hat, nachdem ich mich bei den „Luiptold Stern-Preisen“, als es die noch gab, beteiligt habe.

Das hat dann bei den Literaturcafe-Lesern einige Reaktionen ausgelöst und einige haben, was ich sehr schön finde mit Gedichte reagiert und das ist wohl auch eine Form seinen Unmut literarisch oder auch nur humorisch-ironisch zu äußern.

Und so habe ich es auch versucht  und bin unter die Corona-Dichterinnen gedangen. Ob es mir gut oder schlecht gelungen ist ,können meine Leser beurteilen. Ich freue mich über diesbezügliche Kommentare und kann, was ich auch an das Literaturcafe schrieb,verraten, es hat mir großen Spaß gemacht:

„Corona, Corona, was treibst du denn da?

Du ärgerst den Wolfgang Tischer und den Bremer Malte gar!

Erzeugst schlechte Gedichte von Hobbyautoren

denen es nachher zwar vielleicht besser geht

die Expertentoleranzgrenze aber übersteigt!

Zwar keine Prologe und keine Kurzhosigkeit

auch keine nobelpreisgewürdigte Langsamkeit!

Aber schlechte Reime, als mögliche Krisenbewältigung!

Nein, nein, schreien die Experten da!

Das kann doch nicht sein!

Stop und halt, Corona, laß aus und

dreh dich endlich heim!

Das wollen wir nicht hören, also laß es sein!

Sonst holen wir die Polizei mit ihrem Zollmaßstab

und die buchtet dich dann sicher ein!“

Kein internationales Kulturfestival „Literatur & Wein“

Filed under: Veranstaltungen — jancak @ 00:00
Tags: ,

Die „Literatur und Wein“ hätte zwischen dem sechzehnten und neunzehnten April zum zweiundzwanzigsten Mal in Krems und Göttweig stattfinden sollen.

Initiiert wurde das Festival von der Leiterin der NÖ-Literaturhauses Sylvia Treudl, die ich vor mehr als zwanzig oder dreißig Jahren als Leiterin des „Milena-Frauenverlags“ kennenlernten, wo ich ja meine Texte lange hinschickte und schickte, ich sehe sie auch meistens bei den IG-Autoren, bei der GAV  nicht, da sie da kein Mitglied ist und  auf das Festival ist der Alfred 2013 aufmerksam geworden. Ich wußte schon früher davon, weil Sylvia Treudl ja bei der IG davon berichtete und mir auch immer das Programmheft zuschickt, da man da aber Eintritt zahlen muß und ich ja nicht so gern zu bezahlenden Veranstaltungen gehe, hat der Alfred die Festivalpäße oder, ich glaube, am Anfang waren es sogar noch Einzelkarten,, gekaufgt und seither sind wir Jahr für Jahr hingepilgert.

Das Vorjahr mit Gips, heuer habe ich mir gedacht, daß ich mich ja vielleicht wie in Basel dafür auch akkreditieren lassen könnte, weil ich ja immer so getreulich und ausführlich darüber schreibe und der Alfred die schönen Fotos macht, weil das aber nicht zu gehen schien und  auch schon das Corona-Virus so langsam auf uns hinüberschwabbte, haben wir beschloßen das Festival heuer auszulassen, weil ich ja ohnehin die Erfahrung machte, daß ich sehr viel davon jeweils schon gelesen hatte oder die Autoren, es werden ja immer nur sehr prominente eingeladen und nicht due sogenannten Hobby oder Indieautoren, wie ich eine bin, schon bei anderen Veranstaltungen, wie in der Hautpbücherein, in der „Alten Schmiede“ etcetera gehört.

Dennoch habe ich als Anfang März, die ersten Veranstaltungen abgesagt wurden, auf die Facebookseite geschielt, wo die Lyrikheftchen, die ja jedes Jahr für das Festival gedruckt werden, vorgestellt wurden, das neue Design der Festivaltaschen, sowie die Programmehefte. Lange lange gabs nichts, als das zu sehen und erst am 24. März, als schon klar war, daß wohl nichts daraus würde, stand zu lesen „Bedauerlicherweise müssen wir  unser 22. internationales Kulturfestival aufgrund der besonderen Ausnahmesiutation absagen“, nun ja in den riesigen Brunnensaal passen einige hunderte Personen hinein, die die Viren lustig übertragen würden, „Bitte lesen Sie zu Hause ein gutes Buch, trinken Sie ein Glas Wein und freuen Sie sich auf das nächste Festival „Literatur und Wein“ vom 22. – 25 April 2021″

Mache ich, könnte ich antworten, zumindestens die ersten Teile, denn Bücher lesen, Coronatagebuchschreiben, Buch korrigieren und vielleicht schon das „Frühlingserwachen“ vorplanen, ist bei mir ja, meine Leser wissen es, als Krisenintervention ohnehin angesagt.

Die Bücher liegen im Badezimmer oder in meinen E-Book folder, wenn die Post sie mir nicht zustellen kann und das Programmheft liegt auch bereit, denn das habe ich auch heuer zugeschickt bekommen. Das Glas Wein ist auch zu organisieren, haben wir ja noch einige Flaschen von unseren Hauswinzer Herzinger und der Alfred geht ja auch gerne zum Luftschnappen auf den Naschmarkt zur Frau Fischl und ein französisches Spezialitätengeschäft gibt es auch in meiner Nähe, so daß ich mir, um den Rotwein keine Sorgen machen brauche, der ja bekanntlich in Krems gar nicht so leicht zu bekommen ist.

Was liegt also näher als das Programmheft durchzublättern und mich zumindestens geistig oder virtuelle, weil das ja schon in Leipzig so schön geklappt hat auf das internationale „Literatur und Wein-Festival“ zu begeben und dabei kann ich auch überprüfen, was ich von dem Programm schon kenne und was, weil mir unbekannt, irgendwie noch nachzuholen wäre.

Beginnen tut es ja immer am Donnerstagabend im Literaturhaus Krems, gegenüber der berühmten Strafanstalt, wo ich früher immer meine Texte an Jack Unterwegers „Wortbrücke“ hingeschickt habe und wo dann zumindestens der Plan für die Herausgabe meiner „Hierarchien“ entstanden sind, weil Jack Unterweger ja während der Entstehung des Buches in eine andere Strafanstalt verlegt und schließlich entlassen wurde.

Ich gehe also zu der Auftaktveranstaltung am Donnerstag und stelle fest, daß die diesmal etwas anders, nämlich ein „Fest poetischer Stimmen“ wäre und da würde Klaus Zeyringer, der sonst immer am Samstag auftrat Friedrich Achleitner lesen, der vorigen März gestorben ist, Martina Spitzer Elfriede Gerstl, die ist 2009 gestorben und ich habe seither einige Literaturveranstaltungen besucht, wo ihre Werkausgaben präsentiert wurden. Christoph Mauz die bekannte festivalstimme würde Herbert Rosendorfer lesen, von dem ich ein Buch gelesen habe und Christoph W. Bauer auch ein beliebter Festivalautor, den 2009 verstorbenen ersten Bachmannpreisträger Gert Jonke. Da hätte ich wohl etwas versäumt, obwohl ich die Werke der Dichter ja lesen kann und von Gerstl und Jonke auch  einiges in meinen Regalen habe.

Am Freitag wäre es dann in den riesigen Brunnensaal gegangen, wo man schon  früher da sein und seinen Platz, um etwas zu sehen, reservieren hat müssen. Da ist  dann immer, um achtzehn Uhr Sylvia Treudl mit dem Weinbegleiter aufgetreten und hat mit ihm abwechselnd die Weine und die Autoren vorgestellt.

Voriges Jahr war das schon etwas anders und heuer hätte es, um halb fünf mit dem Weinalphabet, also einer kurzen Einführung in die Weine begonnen, die man  dann in den Pausen oder wahrscheinlich auch sonst mit Weinbon kosten hätte können und, was die unbekannte Autorenschaft betrifft, da hätte es schon um achtzehn Uhr mit einem Andrej  Nikolaidis begonnen, der von Christoph Mauz auf Deutsch gelesen worden wäre, während es mit Felix Mitterer wieder bekannter geworden wäre, denn den kenne ich ja vom „Ohrenschmaus“ und da kann ich nur hoffen, daß sich bis Anfang Dezember die Lage wieder normalisiert, es gibt jedenfalls schon eine Ausschreibung und einen Termin für die Preisverleihung.

Simone Lapperts „Sprung“ kenne ich auch und habe ihn schon für das „Schweizer Buchpreislesen“ gelesen und mir das Buch in Basel auch von der Autorin unterschreiben lassen.

Norbert Gstrein, der letzte „Österreichische Buchpreisträger“ ist mir ebenfalls bekannt, der hat ja schon bei der Preisverleihung einen Text über sein neues Buch vorlesen lassen, jetzt würde er wahrscheinlich aus „Als ich jung war“ lesen und das habe ich ebenfalls schon gelesen und es hat mir, füge ich hinzu,  nicht so besonders gefallen.

Die 1970 in Leipzig geborene Katja Oskamp würde wahrscheinlich aus ohrem neuen Buch „Marzahn mon amour – Geschichten einer Fußpflegerin“ lesen. Das habe ich nicht gelesen, im Schrank aber einmal ihre „Halbschwimmer“ gefunden, das im Badezimmer liegt und das ich mir eigentlich nach Leipzig als Lesestoff mitnehmen habe wollen, also wenn nicht so viele Neuerscheinungen kommen, ich noch in diesem Jahr lesen werde.

Die musikalische Begleitung, die es immer zwischen den Leseblöcken gibt, wäre am Freitag von „bratfisch“ gekommen und am Samstagmorgen, ginge es in Krems mit einem Alternativprogramm weiter. Nämlich im Literaturhaus mit der Reihe „Transflair“, die diesmal von Kurt Kotschral und Anne Weber zum Thema „Sind wir Mensche noch zu retten?“, eine Frage, die wir uns jetzt wahrscheinlich alle stellen, gestaltet hätte werden sollen. Kurz Kotrschral ist mir eher unbekannt, von Anne Weber habe ich schon etwas gelesen und sich auch schon in der „Alten Schmiede“ gehört, sowie in der Artothek Niederösterreich, wo die vier Lyrikheftchen vorgestellt werden sollten, nämlich die von Adisa Basic, Monika Herceg , Helen Mort und Ariel Spiegler, die es immer zur freien Entnahme gibt und die ich vielleicht in der „Alten Schmiede“ oder sonstwo bekommen kann, wenn diese Orte wieder geöffnet sind.

Dann gäbe es diesmal statt der Wanderung, die ich auch im letzten Jahr ausjgelassen habe, eine „Reise zu den Benediktinern“ und eine Lesung von Paolo Rumiz, den ich schon in der „Gesellschaft“ hörte, also auch etwas Neues sich mit den Hausherren des Stiftes zu beschäftigen, sowie Evelyn Schlag, Barbara Hundegger und Marion Poschmann als lyrisches Alternaivprogramm unter den Titel „dichtung entdecken“.

Dann käme wieder das „Weinalphabet“ im Brunnensaal und dann würde Anna Weidenholzer aus ihrem neuen Buch „Finde einen Schwan ein Boot“ lesen, das ungefähr das einzige ist, was ich nicht von ihr kenne, aber trotzdem schon gesehen habe, weil es ja Stephan Teichgräber für sein Centropeworkshop ausgesucht hat, das ja derzeit auch nicht stattfindet, obwohl die zwei Personenregel dabei ja eingehalten würde.

Katerina Poladjans „Hier sind Löwen“ habe ich gelesen, weil es ja auf der deutschen Buchpreisliste stand und Josef Haslingers „Mein Fall“ liegt, weil es mir die liebe Doris schrenkte auch in meinem Badezimmer, das wollte ich eigentlich während meiner „Klosterwoche“ lesen, aber ob die stattfinden wird, ist ja auch noch nicht so klar.

Juri Andruchowytsch kenne ich, weil er auf der „Buch Wien“ und bei der „Litertur im Herbst“, wenn ich mich nicht irre, öfter gelesen habe, das neue Buch „Die Lieblinge der Justiz“ dagegen nicht. Vielleicht kommt es noch einmal zu mir und Thomas Meyers  „Wolkenbruch“ habe ich gelesen, sogar beide Teile im letzten Jahr, den ersten im Sommer in Locarno, den zweiten glaube ich kurz vor oder nach Weihnachten und war enttäuscht, daß er nicht auf der Schweizer Liste stand.

Die Musik käme von Karl Ratzer und seinem Ensemble, das mir unbekannt ist, weil ich ja eher auf der literarischen Schiene fahre und am Sonntag gäbe es um elf eine Sektmatinee im Literaturhaus Nö. Den Sekt kann ich wieder alleine trinke. Ich mische ihn mir meistens mit Organgensaft oder Erdberen und das Programm käme von Birgit Birnbacher und Nora Gomringer, beide „Bachmannpreisträgerinnen“, „Wir ohne Wal“ habe ich gelesen, Noria Gomringer einmal im Literaturhaus gesehen und das wäre es.

Der Büchertisch wäre natürlich auch zu erwähnen , wo ich mir gelegentlich vom Alfred etwas kaufen ließ.

Im letztes Jahr war es der „Winterberg“ vor zwei das Buch der Kathie Zarnegien, beide habe ich schon in diesem Jahr gelesen und wenn ich mir für heuer etwas wünschen dürfte, wäre es wohl der „Ungarische Satz“ des 1974 in Sarajevo geborenen Andrej Nikolaidis, das ja auch in Stephan Teichgräbers Workshop passen würde.

Mal sehen, vielleicht kommt es zu mir und ansonsten kann ich meinen Lesern ebenfalls nur empfehlen, ein gutes Buch zu lesen, ein Glas Wein zu trinken und sich auf das nächste Jahr zu freuen.

Und hier noch die anderen Festivalberichte: 2014, 2015, 2016, 2017, 2018

2020-04-15

Keine Veranstaltungen und andere Ausblicke

Ich habe mir in den letzten Monaten, als noch keiner etwas von Corona wußte, wenn ich mich  am Abend in die „Alte Schmiede“, ins Literaturhaus oder in die „Gesellschaft“ ging, was ich ja regelmäßig machte, öfter gedacht, daß ich eigentlich keine Lust habe, die Veranstaltungen der anderen anzuhören, die mich dann ignorieren, nur auf Aufforderung grüßen, übersehen oder mich neben sich zehn Minuten stehen lassen, wenn ich sie etwas fragen will, was tust du da, die gehen ja auch nicht zu dir, wenn du liest, bist du alleine da oder hast ein zwei Zuhörer, die du dir noch selber anschleppst, also aufhören, etwas verändern.

„Gut!“, habe ich mir dann öfter gedacht und mir dabei schon die Schuhe und die Jacke angezogen, um Richtung Ziegler- oder Schönlaterngasse zu gehen, weil ich gewußt habe, daß ich das nicht tun werde, denn was sollte ich sonst tun?

Gewohnheiten sind eben ein Hund oder wahrscheinlich wichtig, predige ich ja nicht umsonst meinen Klienten immer die Tagesstruktur und das kann man jetzt auch in den Medien hören, wenn dort erklärt wird, daß man sich zu Hause nicht gehen lassen, sondern aufstehen, sich  anziehen und sich dann zum Homelearnig oder Homeoffice setzen soll.

Veranstaltungen gibt es jetzt bis mindestens Ende Juni nicht mehr und ob es dann einen „Bachmann-Preis“ geben wird, was eigentlich leicht lösbar wäre, ist auch noch nicht klar und meine Leser werden es vielleicht an meinen bisherigen CoronaBerichten gemerkt und erstaunt festgestellt haben, sie gehen mir nicht ab.

Ich gehe derzeit nur wenig aus dem Haus, eigentlich nur um Zahlscheine einzuzahlen,Briefe aufzugeben oder die Plastikflaschen zu entsorgen, richtig nach Harland unseren Zweitwohnsintz sind wir über Ostern auch gewesen und dort bin ich ein bißchen Rad gefahren, aber ich lese und schreibe viel und versuche mich auf meinen Blog noch besser zu promoten, obwohl ich weiß, daß mein erfolgloses Schreiben wohl wirklich niemanden interessiert.

Also etwas ändern oder, wie wird es nach Corona weitergehen. Das wissen wir noch nicht so genau. Wissen auch nicht, wie lange es dauert, nur, daß ich mit einer Maske nicht in ein Bad und auch nicht spazieren gehen will, aber in Bäder bin ich auch vorher nicht gegangen und beim Volksstimmefest, das ja immer Ende August, Anfang September pünktlich vor Schulbeginn stattfindet, wissen wir auch nicht, ob es das gegeben wird. Ist es ja doch, obwohl es ja nur wenige Kommunsten gibt, eine Massenveranstaltung.

Daß es aber kein „Linkes Wort“, meine jährlich größte Lesung geben wird, war auch schon vor Corona klar, hat sich da ja, die letzten zwei Volksstimeanthologien werden wohl auch nicht fertig, Christoph Kepplinger gemeldet und gesagt, daß er es nicht mehr organisieren wird.

Ich will das auch nicht, obwohl ich ja schon Veranstaltungen organisert habe. Von 2001 bis 2009 mit Ausnahme 2002, die „Freiheit des Wortes“ für die GAV, dann habe ich es für die „Mittleren“ zurückgegeben, weil man ja nur mehr eine Veranstaltung organiseren durfte, die mache ich auch nicht mehr und sonst werde ich ja nur sehr wenig zu Veranstaltungen eingeladen und wenn, dann kommen, so wie im Republikanischen Club voriges Jahr nur wenige Leute hin oder es ist, wie in der „Gesellschaft“ ohnehin ein Hindernis, weil ich ja nur Selbstgemachtes habe und „Eigenverlag, nein das wollen wir  nicht!“

So hätte ich heuer wahrscheinlich auch ohne Corona wenige oder keine Lesungen, der Osterspaziergang der LitGes, wo ich ja mit Ausnahme des letzten Jahres immer hingegangen und etwas gelesen habe, ist wegen Corona ausgefallen, das „Linke Wort“ gibt es nicht mehr, höchstens die „Poet Night“, die ja im Oktober oder November stattfindet, könnte es noch geben, aber das ist ja auch nur eine Insiderveranstalter, wo die Lesetheatermitglieder, die auch schreiben, einen Text lesen, dafür eine halbe Stunde früher kommen,  nach der Lesung ihren Fünfziger oder was es an Honorar gibt, abholen und dann meistens verschwinden oder sich in den Gastraum setzten.

Also keine Lesungen mehr, aber zum Schreiben höre ich nicht auf, obwohl ich auch das ja schon öfter angeküngt habe, daß ich mich ausgeschrieben fühle und nicht wirklich weiß, ob mir noch etwas einfallen wird?

Das stimmt nicht, kann ich gleich vermelden, Corona hat mich da eher kreativ gemacht, denn ich habe in den letzten Tagen das „Fräulein“No“ fertig korrigiert und mit der Planung des „Frühlingserwachen“ meinem Corona-Roman angefangen und die Vorschau vom „Zweiten Literaturgeflüster-Buch“ ist auch schon da und was den Veranstaltungsstop betrifft, da gibt es ja nicht ur den Corona bedingten und den vor einem Jahr wegen des Gips, nein, ich habe das, glaube ich, schon 2000 einmal ausprobiert, weil ich dachte, ich sollte lieber zu Hause bleiben und nicht so viel zu den Veranstaltungen der anderen gehen.

Habe dann damit aufgehört, weil ich dachte, sonst vergessen mich die anderen. Damals habe ich meine Texte ja noch zu Veranstaltungen geschickt und mich für Stipendien geschickt und mehr habe ich ohne Lesungen auch nicht geschrieben.

Damals habe ich  noch nicht gebloggt. Als ich 2008 damit angefangen habe, habe ich noch die „Mittleren“ und die „Freiheit des Wortes“ organisiert und bin von der GAV 2008 auch in die  die Jury für die „Buchprämien“ vorgeschlagen worden. 1996 haben sie das schon einmal für das „Nachwuchsstipendium“ getan. Da habe ich in den diesbezüglichen Artikel schon etwas von einer Gradwanderung geschrieben, von dem Boderlinehüpfen von Hüben nach Drüben, von der Hobby zur Profiautorin oder vom Publkum zur Lesenden und als Hobbyautorin, meine Leser wissen es, bezeichne ich mich immer noch nicht, sondern eher als literarischen Original, obwohl ich ja selber eifrig nach drben schaue und mir auch Webinare und Probeworkshops von Leuten anhöre, die vermutlich viel weniger als ich geschrieben haben, die sie wahrscheinlich für Schreibanfänger anbieten, was ich sicher nicht bin.

Der Blog, könnte man also sagen, hat mich von der Profischiene in die ich ja sehr gerne will, noch ein Stückchen weiter weggebracht hat und ob ich nach Corona wieder zurückfinde, ist wahrscheinlich auch eher unwahrscheinlich, bin ich ja schon über fünfundsechzig. Da bekommt man kein Stipedium mehr und Preise warhhrscheinlich auch nur, wenn man Mayröcker, Handke oder Jelinek heißt, gut die Ilse Helbich ist eine Ausnahme. Aber ich schreibe ja sehr viel und eifrig, habe bei den IG Autoren ja noch vor Ausbruch der Corona-Krise meinen „Selfpublisherantrag“ gestellt, da hat sich dann etwas später eine Studentin bei mir gemeldet, die Dissertation darüber schreiben will und ein Interveiw mit Cornelia Stahl soll es in diesem Monat auch geben. Die hat mich ja einmal bei dieser anderen Buchmesse angesprochen und gesagt, sie würde mich im Juni interveiwen. Das war vor sechs Jahren. Jetzt scheint es zu klappen und die Doris Kloimstein hat mich im Herbst auch zu einer Klosterwoche eingeladen, wo ich mit anderen einen Text zu einer Bibelstelle schreiben soll, ob das stattfindet ist auch noch nicht so klar?

Es würde dann eine Anthologie geben und daß ich mein „Mein Schreiben meine Bücher“ wenn es erst fertig ist, an die Frau Danielcyck, die „Gesellschaft“, Ö1, etcetera schicken will, habe ich mir auch schon vorgenommen. Aber Ö1 spart ja derzeit sehr, so hat mir die Ruth erzählt, daß sie da  keine neuen Texte mehr nehmen und auch das Kulturjournal umfunkoniert haben.

Corona-Lesungen gibt es aber sehr viele und ich schaue mich auch manchmal durch die Online-Lesungen, aber da fehlt der persönliche Kontakt, das merke ich schon. Da kann man dann zwar auch nicht ignoriert werden. Mal sehen, wie es mit meinen Veranstaltungspausen weitergeht, auf dem Blog werde ich sicher  präsentbleiben und mit Maske gehe ich sicher zu keinen Veranstaltungen, also warten wir ab.

2020-04-14

Szenenplanung

Filed under: Schreibbericht — jancak @ 00:00
Tags: , ,

Carona bedingt oder wahrscheinlich auch so, bin ich jetzt ja fleißig am Schreiben, habe ich ja ungefähr ein Drittel meiner Klienten weniger, die jetzt nicht kommen und auch nicht telefonieren wollen, am Abend keine Veranstaltungen mehr und auch sonst soll oder darf man nicht aus dem Haus gehen und und das kommt auch noch hinzu und ist sehr erfreulich, gibt es ja einige Schreibinitativen, die motivierend und anregend sein können, denn für die, die es nicht wissen oder, die es interessiert, mein Problem am Schreiben war ja, daß ich von Anfang an gesagt bekommen habe, circa 1978, wenn ich mich nicht irre, ist das gewesen „Das oder du bist nicht gut genug und ich kann dir auch nicht sagen wieso!“ und weil ich später auch keinen Verlag gefunden habe, schleppe ich das jetzt über vierzig Jahre mit mir herum, obwohl ich in diesen über vierzig Jahren auch sehr viel und kontinuierlich geschrieben habe, aber jetzt ist diesbezüglich einigen anders, damals konnte man das Schreiben nicht lernen oder glaubte nicht, daß das geht.

Jetzt gibt es Schreibschulen ohne Ende, die Hochschulinstitute, wie Leipzig oder das Institut für Sprachkunst nehmen mich wahrscheinlich nicht auf, aber dort, wo die Professoren sicher nicht so lang, wie ich schreiben, will ich ohnehin nicht hin und da ich auch ein Fan der kostenlosen Angebote bin, orientiere ich mich an dem, was ich umsonst bekomme und bin da auch sehr fleißig und konsequent.

So gehe ich regelmäßig zu den Schnupperworksshops des Writtersseminar, höre mir die Webinare der Jurenka Jurk zu ihrem Romanfahrplan an und jetzt ist auch noch Ronny Rindler mit seinen Quarantimo-Videos dazugekommen, die es derzeit jeden Samstag ab achtzehn Uhr  gibt.

„Kannst du das nicht alles schon?“, werden vielleicht wohlmeinende Leser fragen.

Ja, natürlich, ich habe fast fünfzig Bücher, Romane, Erzählungen, Novellen selbst herausgegeben, aber da stimmt vielleicht oder ist mein Verdacht, ich schreibe vielleicht nicht so spannend und plane vielleicht auch nicht so viel vor.

So kann ich mich erinnern, als ich die „Wiedergeborene“ geschrieben habe und da bin ich ja in die Krise gekommen, die zum ersten „Literaturgeflüsterbuch“ geführt habe, habe ich mir gedacht, ich sollte es mit der „Schneeflockenmethode“ versuchen, die ich, glaube ich, durch Jaqueline Vellguth, die ja inzwischen auch schon sehr viele Romane geschrieben und bei „Amazon“ eingestellt hat, kennengelernt habe.

Das hat nicht so recht geklappt und ich habe auch schon geschrieben, daß ich in der Straßergasse, meine Deutschschularbeiten von denen die Frau Professor Friedl, eigentlich sehr begeistert war, immer aus den Bauch geschrieben und die Gliederung erst nachher hingefetzt habe, weil ich damit nichts anfangen konnte.

Dennoch denke ich beim Schreiben öfter, ich komme nicht so weit in die Tiefe, schummle mich, um das Eigentliche vorbei, reiße manches nur an und da ich die letzten zwei Jahre ja immer die Webinare der Jurenka Jurk zu ihrem Romanfahrplan besucht habe, plane ich ja immer mein nächstes Werk einmal so richtig vorzuplotten und es diesmal wirklich mit der „Heldenreise“ zu versuchen, obwohl ich die entweder noch nicht so richtig verstanden habe oder nicht wirklich sicher bin, ob sie  mich weiterbringt?

Meistens bleibt es beim Vorsatz und ich schreibe den Rohentwurf dann  sehr schnell mit immer ein paar vorausgeplanten Szenen vor mich hin und bin dann, weill ich ja keine Resonanz habe, damit auch nicht so ganz zufrieden. Oder doch, eigentlich gefällt mir ja was ich schreibe, aber da das niemand auch so sieht….

Nun gut, das „Literaturgeflüsterbuch“ ist soweit fertig, daß es hoffentlich bald an die Druckerei gehen kann, die „Vorschau“ ist heraus, für die, die es interessiert,  es gibt so gar schon ein diesbezügliches E-Book, das „Fräulein No“ ist von mir fertig korrigiert und muß nun in ein Buchformat werden und die Idee zum „Kein Frühlingserwachen mehr“ die Geschichte einer älteren Frau die sich in einen jüngern verliebt, gibt es als Entwurf auch schon seit mindestens Jänner, inzwischen ist noch die Corona- Krise dazu gekommen, die mich als realistische Schreibende natürlich reizt, obwohl ich, wie gesagt, nicht ganz sicher bin, ob man jetzt schon, wo man noch so mitten darin steckt, darüber schreibe, aber andere, wie Marlene Streeruwitz und  Thomas Glavinic tun das auch, warum also nicht versuchen?

Aber diesmal wirklich planen, einen ganzen Zettelberg habe ich dazu ja schon und dann kommen und das halte ich wirklich für Goldwert und kann jeden, der schreiben möchte, es wirklich nur empfehlen, die Videos des Ronny Rindlers hinzu, der das mit dem Anfang, Mitte, Schluß, ersten und dritten Akt und den dazwischen liegenden Handlungspunkten genau erklärt.

Ich habe ja vorigen Woche, als ich mit dem „Fräulein No“ fertig und die Fenster wieder mal geputzt waren, mir die ganzen Videos, die es bis dahin gab, nocmachs angehört und die Schreibaufgaben gemacht. Das heißt, ich habe schon eine erste Szene, obwohl ich nicht ganz sicher bin, ob ich nicht doch noch ein Stückchen vorher anfangen soll.

Dann habe ich mir die Unterlagen der Jurenka Jurk von ihren letzten Miniwebinaren zum Romanjahr hervorgeholt und auch ein ziemlich gutes Arbeitsplatt zur „Schneeflockenmethode“ und  meine Handlung eigentlich schon ziemlich vorkonzipiert.

Das heißt nattürlich noch mit Lücken, aber der Spannungsbogen, der mir eigentlich immer irgendwie abgeht, ist jetzt in etwa da und ich weiß auch wie es enden wird.

Das heißt, die Krise wird vorüber sein, die Ausstellung wird eröffnet und die Roswitha hat sich entschlossen bei ihrem Egon zu bleiben, findet vielleicht wieder zu ihm, umsomehr da Viktor zu der Ausstellung eine frühere Freundin mitbringt, die inzwischen in New York Lektorin war, aber inzwischen nach Wien zurückgeflogen wurde und der Viktor hat sich vielleicht auch deshalb so an die Roswitha gklammert, weil er in der Krise sehr allein und einsam war und sie ihn an seine Großmutter erinnert hat.

Dazwischen gab es auch schon einige Wendepunkte. Der Egon reißt öfter von zu Hause aus, weil er sich auch durch die Krise bedroht sieht, die Roswitha trifft sich mit dem Viktor öfter im Museum zum Arbeitsmeeting, kommt ihm dabei nahe, beschließt den Egon vielleicht doch in ein Pflegeheim zu geben, die Tochter Beate rät davon aber energisch ab, etcetera und der Spannungsaufbau war eigentlich da, hipp hipp hurra!

Also habe ich mir am vorigen Donnerstag auch noch die Charakterbögen ausgefüllt, sechs Stück, einen für die Roswitha, für den Egon, für den Viktor, für die Bea, die Janina und den Albert und mir dann das vierte Video von Ronny Rindler angehört, der noch einmal den Handlungsaufbau mit den drei Akten und den vier Wendepunkten besprach und dann die Schreibaufgabe gab, die Wendepunkte einzuplanen.

Das hatte ich ja schon ein bißchen getan, natürlich unvollständig und mit Lücken, habe es aber am Sonntagabend ergänzt und mir sogar eine Szenenfolge aufgeschrieben. Da habe ich bis jetzt nur etwa fünfzehn, habe mir aber auch die Motive des Egons, er hat vor der Krise Angst, die des Alberts, er ist einsam und klammert sich an die ältere Frau, geht dann aber gerne zu seiner Christine zuück  und eine Geschwisterrivalität zwischen der Bea und dem Albert gibt es auch, aufgeschrieben.

Mir dann noch Gustav Ernsts „Romane schreiben“ noch einmal hervorgeholt und mir da speziell, die Szenenfolgen angeschaut, die er da über einen Roman, wo eine Frau ihren Mann verläßt skizziert und gemerkt, die Romanstruktur von Gustav Ernst, der ja auch Lehrer am Institut für Sprachkunst ist, unterscheiden sich nur im Namen, aber sonst nicht viel von denen der Jurenka Jurk und des Ronny Rindlers und danach beschloßen, Aufgaben beendet, ab morgen fange ich mit dem Schreiben des Rohtextes an Hand meiner Notizen an, ein Satz bei Gustav Ernst lautet ja auch: „Man sollte sich die dramaturgischen Gesetze und Regeln gründlich einprägen, sie dann vergessen und losschreiben.“

Das werde ich demnächst also, wie gewohnt  tun, mir aber trotzdem die weiteren Videos von Ronny Rindler anhören und die Aufgaben dazu machen und das nächste wird, das hat er schon verraten, sich mit der „Heldenreise“ befassen, vielleicht kenne ich mich dann endlich damit aus und kann sie für mich verwenden.

2020-04-13

Vorschau auf das „Literaturgeflüsterbuch II – Mein Schreiben meine Bücher“

Das vorliegende Buch besteht sowohl aus den Artikeln, die im „Literaturgeflüster“ zwischen 2012 und 2019 über mein Schreiben entstanden sind, beziehungsweise gibt es Einblick in die seit Bestehen des „Literaturgeflüsters“ entstandenen Bücher.

 

Statt Osterspaziergang und Ostereiersuchen gibt es am  Ostermontag den ersten Blick auf das Cover und den Beschreibungstext  meines neuen Buchs mit dem man in meine  Schreibwerkstatt schauen kann.

Jetzt  muß es nur noch in die Druckerei gehen, dann können sich meine Leser bei der Leserunde beteiligen,  Kommentare über das Buch abgeben  und darüber, wenn vorhanden mit anderen diskutieren.

In die Texte kann man  jetzt schon hineinsehen, sind ja alle im Blog entstanden, beziehungsweise handelt es sich, um die Buchkapitel, die auf meiner Website zu finden sind

Daher geht es gleich zu den Gewinnspielfragen, mit denen man das Buch nach Erscheinen gewinnen kann.

  1. Auf welche Art und Weise sind meine Bücher entstanden und wie heißen die Druckereien, die ich bisher in Anspruch nahm?
  2. Welches ist das erste Buch über das ich schon  im „Literaturgeflüster“ in den Schreibberichten berichtet habe?
  3. Wie heißen meine meine zwei Kinderbücher und wer hat die Beschreibungstexte dafür geschrieben?

Das wärs, ich würde mich über Interesse und rege Beteiligung freuen und bin schon sehr gespannt.

2020-04-12

Allegro Pastell

Jetzt kommt das dritte Buch der Belletristik-Schiene des „Leipziger-Buchpreises“, „Allegro Pastell“, des 1983 in Frankfurt am Main geborenen Leif Randt, den ich durch seine „Bachmannpreis-Lesung“ kennenlernte und dessen „Leuchtspielhaus“ ich mir einmal aus einer Abverkaufsliste einer Traffik gezogen haben.

Ein Buch, das das Lebensgefühl der Dreißigjährigen spiegeln soll. Ein schrilles schräges Buch in dem seitenweise  Ausdrücke verwendet werden, die ich nicht verstehe, weil ich dafür wahrscheinlich dreißig Jahre zu alt bin, um das Lebensgefühl zu verstehen, wie die Bücher von Katrin Weissling etwa, vielleicht noch zugespitzer oder sachlicher erzählt bzw. beschrieben. Der Erzählton erinnert manchmal an die Streeruwitz und die ist, kleiner Trost für mich, ja, glaube ich, drei Jahre älter als ich.

Es geht um Tanja und Jerome. Sie ist eine Kultautorin und hat gerade ihren dreißigsten Geburtstag gefeiert, das Buch spielt in mehreren Phasen von Frühling 2018 bis Sommer 2019. Er ist, glaube ich, Webdesigner und lebt  in Frankfurt, sie in Berlin. Sie führen also eine Fernbeziehung, besuchen sich also zu gewissen Zeiten, an gewissen Orten, trinken  Kaffee und feiern Partys, beziehungsweise, den Silvester in einer dafür gemieteten Hochhauswohnung, die für die Feier dreihundert Euro kostet und nachher aufgeräumt werden muß.

Sie haben nebenbei noch andere Beziehungen, so schreiben sie einander  Mails, skypen, chatten und interessant ist, daß Jerome, als sich Tanja zögernd „entschließt ihm zu fragen, ob er Lust hätte mit ihr im <oktober eine Woche auf die kanarischen Insel zu fliegen“, antwortet, daß er das  nicht könne, da er zu dieser Zeit Vater würde, es also ungünstig ist.

Vorher oder nachher wird noch, die Entscheidungsfindung beschrieben, die man offenbar derzeit macht, wenn ein Baby geplant ist oder sich schon angekündigt hat. Ist das nun gut oder schlecht für die C02 Belastung? Was kann man ihm bieten? Wie wird es das Leben einschränken?  und so weiter und so fort.

Tanja hat auch eine depressive Schwester, die sich öfter in psychiatrischer Behandlung befindet, Tanja muß sich dann um den Hund kümmern, den sie eigentlich betreut.

Es ist also ganz schön kompliziert das Leben der überforderten Dreißigjährigen, die einerseits im Luxus leben, koksen, feiern, trinken, asiatisch essen, wie es ihnen gefällt, aber auch ihre Instragram und andere Homestorys auf ihre Seiten stellen.

Ronja von Rönne und Helene Hegemann haben auch darüber geschrieben und die leben, glaube ich, auch in Berlin, in dieser Kultstadt, die, wie ich in den rechten Videos höre, sich derzeit in Verfall befindet und gar nicht mehr so lebenswert ist.

Um der Schwester Sarah, die weinachtliche Heimreise nach Kiel zu den Eltern zu ersparen, veranstaltet Tanja, die Weihnachtsfeier in ihrer Zweizimmerwohnung, dafür bestellt sei bei „Amazon“ gebrauchten Weihnachtsschmuck und ich, glaube, asiatisches Essen. Der Vater, ein Arzt, hat zu süßliches Parfum, sie begrüßt aber ihre Mutter mit „Merry Christmas, Miss Douglas!“

Der Vater verläßt später auch die Mutter Ulla, eine Psychotherapeutin, um zu seiner Freundin nach Bremen zu ziehen und teilt das seiner Tochter mit und vorher kommt  noch eine interessante Stelle, nämlich eine Lesung im Literaturhaus Wien.

Das muß ich, die ich ja auch öfter darüber schreibe, natürlich besonders erwähnen und das Kapitel beginnt, daß sich Tanja während des Anfluges nach Wien „Entschieden hat sich nicht für dieses Stadt zu begeistern.“

Das sagt schon viel aus über das lebensgefühl und des Stil des buches. Weil der Flieger Verspätung hat, zahlt ihr das Literaturhaus das Taxi. Das wird  real schon so sein. Spannend ist dann, daß die Lesung im „gelben Scheinwerferlicht vor einem Bücherregal“, stattfand, wo ich mich dann fragte, ob Leif Randt schon jemals im Wiener Literaturhaus war, bevor ich seinen Namen nachgooglete und so erfuhr, daß er, 2016 dort in der Bibliothek den „Fried-Preis“ bekommen hat.

Daß die Hälfte des Publkums aus Studierenden „aus mutmaßlichgeisteswissenschaftlicher Fakultäten“, die andere Hälfte aus „Seniorinnen und Senioren aus mutmaßlich gehobenen Einkommenschichten“, bestehen, wird manchmal zutreffen, manchmal auch nicht und ich fragte mich, wie genau man ein Literturhaus kennen muß, um darüber zu schreiben?

Da kann ich mich  selber an der Nase nehmen, denn ich schreibe ja auch öfter über Orte, an denen ich nie persönlich war und es geht dann auch weiter nach der Lesung, wo die  Veranstalter mit den Autoren nachher essen gehen. Das tun sie im Literaturhaus machmal, das weiß ich. Der Leiter heißt aber Robert Huez und die Programmverantwortliche Barbara Zwiefelhofer und nicht  Beatrix.

Spätestens da habe ich aufgegeben ihn bei nächster Gelegenheit, wenn ich das Literaturhaus wieder besuchen kann, was wohl nicht vor dem Sommer passieren wird, darauf aufmerksam zu machen.

Vielleicht hat Leif Randt das auch  absichtlich so entfremdet, weil man das so macht oder vielleicht auch das Lebensgeühl beschreibt und man kann nicht nur in Zeiten, wie diesen, wo das hier Beschriebene momentan ja gar nicht möglich ist und sich der CO2-Haushalt durch die Krise vielleicht gerade erholt über das Buch nachdenken und ich weiß auch gar nicht, was ich darüber denken soll, außer, daß ich es interessant gefunden habe, aber, um es wirklich zu verstehen, wohl dreißig Jahre zu alt bin, was Leif Randt wahrscheinlich anmerken würde, aber man soll sich ja für alles interessieren und Tanja, füge ich hinzu, schreibt ja auch an einen Text über eine adelige Pflegerin eines Seniorenheims, weil ihre Großmutter dort verstorben ist.

„Leif Randt erzählt vom Gück. Von Tanja und Jermome, von einer Fernbeziehung zwischen Berlin und Maintal, von Badminton, idealen Zuständen und den Hochzeiten der anderen. Eine Lovestory aus den späten Zehnerjahren“, steht am Buchrücken, der, das sa auch interessant aus einem beigen Leinenband mit einem Rhombus artigen Sechseck besteht, also eigentlich nicht dem Zeitgeist entspricht.

« Vorherige SeiteNächste Seite »

Bloggen auf WordPress.com.