Literaturgefluester

2020-05-11

Mit dem Rohtext fertig?

Filed under: Veranstaltungen — jancak @ 00:18
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Wieder ein Bericht darüber, wie es mit meinem sogenannten Corona-Roman, Arbeitstitel „Kein Frühlingserwachen mehr?“, steht, mit dem ich, glaube ich, eine Woche vor Ostern, nach dem dritten oder vierten Video von Ronny Rindler zu seinem „Quarantimo“ angefangen habe.

Der Beziehungsgeschichte zwischen einer älteren Frau und einem jüngeren Mann, wo ich die Idee darüber  zu schreiben, schon länger hatte. Es dann im Jänner, als ich mit der Korrektur des Schreibbuchs fertig war, aufnotierte und dann Corona bedingt einen Corona-Roman daraus machte, beziehungsweise, die Dystopien, manche nennen es auch Wahnsinn, in dem wir derzeit leben, darin einbzog und außerdem hatte ich ja vor diesmal ein bißchen mit de„Heldenreise“ oder der „Schneeflockenmethode“ zu arbeiten, das heißt möglichst viel zu planen, die Figuren vorher charaktersieren, die Szenen planen, das habe ich auch in etwa so gemacht und habe dann ab Ostern, glaube ich, darauflosgeschrieben.

Da war ich dann wieder bei meiner alten Methode und irgendwann habe ich ja auch geshrieben, daß ich für das Rohkonzept, das dann anschließend ein paar Monate korrigiert wird ungefähr sechs Wochen brauche. Das habe ich, da man immer hört, daß man Jahre für einen Roman braucht, immer schuldbewußt, als zu schnell empfunden, aber wenn ich den „Nanowrimo“ schreibe soll ich in vier Wochen damit fertig sein und da ich das ja schon sieben Mal machte, bin ich diesbezüglich noch ein wenig schneller geworden und, kann ich schreiben, meine Texte sind auch eher kurz.

So hatte ich ja beim letzten „Nano“ das Problem, mit dreißigtausend Worten, glaube ich, fertig zu sein, ich habe dann angestückelt, beziehungsweise die Schreibberichte dazugenommen, habe aber Texte außerhalb des „Nanowrimos“, wo das ja egal ist, wo ich mit dreißigtausend Worten fertig war.

„Das Haus“ ist, glaube ich, ein solcher, die „Paula Nebel“, „Besser spät als nie“ und, könnte ich schreiben und beim „Frühlingserwachen“ ist das ebenso, denn da hatte ich, vorige Woche, glaube ich, zweiundsechzig Seiten und dreißigtausend Worte, fünfundzwanzig Szenen und war noch nicht so ganz fertig damit, denn die sogenannte Schlußszene fehlt noch, beziehungsweise bin ich immer noch nicht sicher, ob ich eine solche brauche?

Denn da war ja ursprünglich geplant, alle im Museum zu der Ausstelungseröfnung zusammenkommen zu lassen, den Viktor mit der Christine, der Albert mit der Nachricht, daß die Val schwanger ist, der Egon, die Roswitha, vielleicht schon die Zsusanna als neue Pflegehelferin, die Beate und die Ester, aber wann ist das? Wann kann eine Ausstellung erföffnet werden? Das ist nicht so ganz klar und eine Szene, wo die Val dem Albert sagt, daß sie ein Kind bekommt, gibt es schon. Daß die Roswitha beim Egon bleibt, ist auch klar und auch, daß die Beate eine Lebensmenschin hat, die sogar die Anführerin der „Nicht ohne uns-Demonstrationen“ oder, wie sie heißen und immer noch etwas belächelt werden, ist.

Also eigentlich brauche ich die Szene nicht mehr und da war auch noch die Idee des dystopischen Romans, den der Egon für seine Studentin schreibt, der hat „Alzheimer“ und findet das, was momentan um uns herum passiert, ein wenig seltsam. Genauso, wie wir es wohl vor einem Jahr empfunden hätten, wenn wir das heute wüßten. Da liegt wohl nahe einen Text darüber zu schreiben. Aber der ist vielleicht eigenständig und passt in die Bezieungsgeschichte nicht so hinein.

Vor cirka zehn Tage war ich so weit, daß ich mit meinen über sechzig Seiten dastand und dachte, jetzt korrigiere ich das Ganze einmal durch und entscheide dann.

Das habe ich inzwischen auch getan, stehe bei neunundfünfzig Seiten, den fünfundzwanzig Szenen, die sind gleichgeblieben und derzeit 28 774 Worten und weiß noch immer nicht, wie es weitergeht?

Das ist wahrscheinlich auch durch die Situation bedingt, in der wir mittendrin stecken, die aber in ein paar Monaten vielleicht anders ist und vielleicht passt auch deshalb so manches noch nicht so richtig. So daß ich wahrscheinlich dazu tendiere, das Vorhandene erstmals zu korrigiere, bevor ich weiterschreibe, die Schlußszene lasse ich wohl eher weg. Der Dystopietext wäre spannend, ist aber wahrscheinlich so einfach zu realisieren, beziehungswahrscheinlich viel Artbeit und ob ich den dann einfüge oder als extra Text herausgebe, ist wohl beides möglich.

Ich bin ja eine, die von Anfang an das Corona live sehr intensiv dokumentierte. Der Uli hat sich auch am Anfang darüber lustig gemacht, inzwischen ist er verschwunden und ich hoffe es geht ihm gut.

Bei mir tut es das, obwohl ich mich natürlich auch frage, wie es mit mir literarisch weitergeht?

Aber das ist ja eine Frage die ich mir nicht erst seit Corona stelle, die Angst vielleicht ausgeschrieben zu sein und es deshalb zu lassen, habe ich schon läger und was tue ich?

Ich schreibe und schreibe, das „Mein Schreiben meine Bücher-Buch“ soll ja am Dienstag kommen. Da wollte ich wieder eine größere Aussendung machen. Aber bringts was, das an den Manfred Müller oder an die „Alte Schmiede“ zu schicken, wenn die ihre Frühlingsveranstaltungen im Herbst zusätzlich im Programm einplanen müßen, der Frau Danielcyck wollte ich es auch schicken und tue das wohl auch.

Das Interview mit der Cornelia Stahl hatte ich vor einer Woche sechs Jahre später als geplant und ob ich im Herbst zu Veranstaltungen gehen werde? Mit Maske und Überwachungsap sicher nicht und dann bin ich weg vom Fenster obwohl ich ohnehi nie dort war.

Aber das Schreiben geht derzeit sehr intensiv vor sich, ich habe das Corona-Geschehen sehr genau dokumentiert. Auch über verschiedene Veranstaltungen berichtet, ein Corona-Gedicht geschrieben, CoronaBücher gelesen.

Bemerkt wird das nicht sehr, weil ich wahrscheinlich auch technisch nicht so in der Höhe bin, um mich groß zu präsentieren vorn zu stellen. Ich schreibe es wohl eher für mich, mache meine Stunden, lese viel und bin auch viel zu Hause, so daß ich gut an meinen Corona-Texten weitermachen kann und bin wohl auf der einen Seite literarisch gescheitert.

Das läßt sich wohl nicht bestreiten, auf der anderen Seite habe ich aber soviel wie manche andere nicht geschrieben und bin immer noch der aAnsicht, daß ich es eigentlich können muß, weil man das Schreiben durch das Schreiben lernt und meine inzwischen fast fünzig selbstgemachten Bücher beweisen das eigentlich auch und so ist auch der Corona-Text zwar sehr kurz, aber eigentlich recht flüßig und auch mit einem gewißen Spannungsbogen geworden und ob jetzt der dystopische Roman noch hineinkommt, denn der Egon dann vielleicht bei der Ausstellungseröffnung vorliest oder anderswertigk entsteht, ist eine Frage, die nach wie vor noch offen ist, ich werde darüber berichten.

2020-05-10

Lily und Jack

Filed under: Bücher — jancak @ 00:47
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Jetzt das zweite Buch, das seit der „Buch-Wien“ auf mich wartet, neben der Lamarr-Biografie und dem Kriemi, hatte ich es auch in den Winterurlaub nach Salzburg mitgenommen, aber vorher „luna luna“ gelesen, dann kam „Middlemarch“ und in Wien warteten außer der Corona-Krise noch weitere Neuerscheinungen auf mich, die ich mir zuerst vorgenommen habe, denn „Lily und Jack“ ist eigentlich keine Rezensionsexemplar, habe ich es doch auf der „Buch-Wien“ mit  Ulrike Winkler-Hermaden getauscht, die ich ein paar Tage vorher im Casino Schwarzenberg bei der Verleihung des „Österreichischen Buchpreises“ kennengelernt habe und wahrscheinlich hat sie mein Buch auch nicht früher gelesen, zumindestens habe ich seither nichts mehr von ihr gehört und, wie das mit der nächsten „Buch-Wien“ wird, ist ja wahrscheinlich fraglich.

Gibt es ja Gerüchte Veranstaltungen nur für relevante Personenkreise und keine Risikogruppen und mit einer Maske vor dem Mund gehe ich wahrscheinlich auch nicht dorthin. Aber warten wir aber, wieviele Wellen es noch geben wird und bis dahin war es sicher gut in die Kriegs- und Zwischenkriegszeit einzutauchen und sich ein bißen mit dem Leben der 1931 in Graz geborenen Lily zu beschäftigten, die als Liesl zur Welt kam und sich später Emma nannte.

Das ist interessant, die Erzählerin erklärt nicht genau, wie es zu der Emma kam, nur daß sie diese im Burgenland kennenlernte und als sie sechzig war, eine Zeitlang begleitete und Ulrike Winkler-Hermaden ist in Güssing aufgewachsen.

Das buch ist in der „Ediion Winkler-Hermaden“ erschienen. Den Verlagsstand habe ich im November auch besucht, nicht nur mit dem Ehepaar bei den Empfängen Wein getrunken und das eher dünne Büchlein beginnt in Braunschweig, als die Peperl, die dort Köchin ist, schwanger wird. Die Herrschaft schickt sie nach Graz zu ihren Karl zurück. Es wird geheiratet, das Kind heißt Liesl, wächst in der Barackensiedlung auf, wo Karl Steinmetz ist. Später gibts eine bessere Wohnung, mit zwei Nachbarfrauen, wo eine Schneiderin ist, die andere ist fromm, der Anschluß kommt und Liesl, die nun Lily heißt, weil ein anderes Mäderln in der Barackensiedlung auch so hieß und immer kam, wenn Peperl nach ihrer Kleinen rief, wird ein eifriges Jungmädel. Sie lernt auch gut, so kommt sie in die Lehrerbildungsanstalt, lernt dort ihren Jack aus dem Burgenland kennen, der ein paar Semester über ihr ist und sie als „Köchin und Hausfrau“ zu sich nach Güssing holt. Er trinkt auch viel, ist begeisteter Fußballspieler.

Ob die Ehe so gut war, wurde von Ulrike Winkler-Hermaden nur angedeutet, denn das buch endet eigentlich nach der Hochzeit der Achtzehnjährigen. Es wird nur noch kurz der Tod des Ehemannes etwa 1990 erwähnt und die Träume, die sich wohl nicht verwirklicht haben und auch von der Zeit des Krieges, über die Lily Emma nicht so gern sprechen und sich auch nicht daran erinnern wollte.

„Emma, du wolltest nicht mehr daran denken. Ich erinnere mich für dich.“, lautet so auch der letzte Satz.

2020-05-09

Hedy Lamarr

Filed under: Bücher — jancak @ 00:07
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Jetzt kommt eines der Bücher, das ich als Bloggerin von der letzten „Buch-Wien“ bekommen habe, denn da gab es ja spezielle Bloggeraktionen, bei zwei Verlagen konnte man sich ein Buch holen, darunter bei „Styria“ und da ist die bei „Molden“ erschienene Biografie, die die Wien-Museums Mitarbeiterin Michaela Lindinger über, die 1914 geborene und 2000 gestorbene Hedwig Kiesler, die als Hedy Lamarr, „Filmgöttin, Antifaschistin und Erfinderin“ in die Geschichte eingegagen ist.

Inzwischen gibt es auch einen Hedy Lamarr -Preis und einen Hedy Lamarr-Weg im zwöften Wiener Gemeidebezirk und Michaela Lindinger zeichnet ein durchaus kritisches Bild von der „Schönsten Frau der Welt“, wie sie von Max Reinhardt einmal genannt wurde.

Geboren ist sie in Wien, in der Osterleitengasse, in dem auch Paula von Preradovic einmal lebte, ihr Vater war Bankdirektor und hat laut Michaela Lindinger die kleine Hedy, die gerne schwimmen ging, sehr verwöhnt.

Sie ging kurzfristig ins Billrothgymnasium, war aber laut ihrer Biografin eine nicht sehr bemühte Schülerin, wollte Schauspielerin werden, war sechsmal verheiratet und hatte viele Liebhaber.

Mit Sechzehn drehte sie, glaube ich, den Sexfilm „Extase“ wo sie nackt durch die Lleinwand beziehungsweise einen Wald rannte und mit dem männlichen Darsteller mit dem sie auch befreundet war, echten Sex praktizierte.

Das brachte den Herrn Papa wohl zur Verzweiflung. Sie flüchtete 1937 vor ihrem ersten Ehemann nach Amerika, wurde dort Hollywooddiva, mehrere Ehen folgte und die Erfinung, eine Frequenzsprungtechnik zur Spionageabwehr, wurde  wohl  auch berühmt. So habe ich den Namen, glaube ich, auch 2003 kennengelernt.

Sie hatte zwei Kinder, die unter der exentrischen Mutter wohl zu leiden hatten, der Sohn Antony versuchte sie aber zu vermarkten, war medikamentenabhängig und später in den Sechzigerjahren wurde sie auch wegen Ladendiebstahls mehrmals verurteilt.

Es gab mehrere Schönheitsoperationen, die die schöne Frau laut Michaela Lindinger zuletzt sehr verschandelten. Ein Ehrengrab am Zentralfriedhof und vorher  eine Autobiografie oder eine  Biografie von zwei Ghostwritern geschrieben, die das Skandalöse noch einmal herausstrichen und sehr viele schöne Fotos von der schönen Frau, schon deshalb ist das Buch wahrscheinlich sehr zu empfehlen, dem auch eine Postkarte beilegt ist, auf dem ein Lamarr Zitat „Ich hasse Konventionen“ zu lesen ist.

Eine sicher interessante Frau, eine interessante Biogragfie, ein auch optisch auffallendes interessantes Buch und Peter Turrini ha,t glaube ich, auch ein Theaterstück über Hedy Lamarr oder Hedwig Kiesler, dem „Weltstar aus Wien“ geschrieben.

2020-05-08

Rund um die Burg elektronisch

Filed under: Veranstaltungen — jancak @ 23:59
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Das Festival „Rund um die Burg“, aus einem Zelt zwischen Burgtheater und Cafe Landtmann gibt es seit 1992. Da war ich mit der Betreuung meines Vaters sehr beschäftigt und habe es, glaube ich, wie auch das Rathaus Filmfestival etwas verspätet mitbekommen.

Dann bin ich aber hingegangen und habe mich auch bemüht, auch einmal, vor mir aus um drei Uhr früh dort zu lesen. Die freundliche Organisation hat es mir auch versprochen, gekappt hat es natürlich nicht und ich habe ebenfalls länger gebraucht, bis ich es geschafft habe, wirklich die ganze  Nacht, denn das war ja das Besondere an dem Festival, dort zu bleiben.

2009 gab es dann, glaube ich, schon die Gerüchte, daß das Festival abgeschafft werden soll. Das war dann nicht so, es wurden nur die Veranstalter und das Konzept gewechselt und jetzt gibt es „Rund um die Burg neu“, das dann nur mehr, glaube ich, bis Freitag Mitternacht und Samstag Mittag schon, wie ich Ursula Scheidle vorhin sagen hörte, seit  fast zehn Jahren.

Ein paar Mal war ich auch dort, habe darum gekämft, daß ich trotz des ausreservierten Burgtheater zu der Lesung von Otto Schenk durfte und auch, daß Andrea Grill, um Mitternacht lesen konnt, obwohl sich die Veranstalter nicht vorstellen konnte, daß dazu Leute kommen würden, aber wenn man von der Bel Etage in den Landtmann-Keller gehen muß, hat es etwas gedauert, bis man den Veranstaltungsort erreichte.

Die letzten Jahre war ich dann nicht mehr so oft dort, weil in Harland, weil bei Luis Stabauer am Attersee, etcetera.

Letzte Jahr bin ich nach meinem Knöchelbruch wieder hingehumpelt, aber früher weggegangen, weil mir die Ruth gesagt hat, daß keine Straßenbahnen am Ring fahren und ich auch sicher sein wollte, daß ich die letzte Bim nicht versäumte und heuer ja heuer ist alles anders, das Corona-Virus hat uns umarmt, keine Veranstaltungen mehr bis mindestens Ende Juni, vielleicht auch kein „Bachmann-Preis“, obwohl man den ja problemlos online veransgalten kann, dafür Online-Lesungen und jetzt auch „Rund um die Burg-digital“.

Eine tolle Idee die Literatur per Video ins Haus zu bringen, damit man den Anschluß nicht verpasst und die Autoren zu ihrem Honorar kommen, aber schon ein wenig seltsam, ein Festival zu besuchen, das „Rund um die Burg“ heißt und dann sieht man die Autoren in ihren Arbeitszimmer meistens vor dem Bücherregal, seltsam ja,  eine gute Idee, denn ich fürchte ohnehin, ich habe trotz der Online Lesungen und meiner Leseliste, den Anschluß schon ein wenig versäumt, obwohl ich ja auch den Leipziger Buchmesse- Onlinetag inhalierte.

„Rund um die Burg“ also digital am Freitag den achten Mai, der ja auch ein besonderer Tag ist, im Viertelstundenrhythmus online von zehn bis Mitternacht und alles, was das Leserherz erfreuen kann, ist vertreten. Ein Gewinnspiel gibt es auch, wo man drei Fragen beantworten muß, was kein Problem darstellt, aber die Teilnahmebedingen, die man gelesen haben sollte, waren zuimindestens zu dem Zeitpunk.t wo ich sie aufrufen wollte, nicht zu erreichen.

Beschäftigen wir uns also mit dem Leseprogramm, wo man zuerst Ursula Scheidle und einen jungen Mann vor einer Buchwand sah. Dann kam der Bürgermeister, der auch die Lesefreunde und den Wert der Literatur lobte.

Dann hat es mit Hugo Portisch, den beühmten Berichterstatter, der mit schon etwas zittriger Stimme aus seinen Lebenserinnerungen las und davon, daß er eine „Kurier-Sonderausgabe“ zu „Österreich ist frei!“ am Wiener Westbahnhof verteilen wollte, das aber ohne Genehmigung nicht durfte.

Christoph Kotanko hat ein neues Kreisky-Buch über den „Kultkanzler“ geschrieben und Wolfgang Paterno über seinen nie gekannten Großvbater, der als Widerstandskämpfer gehängt wurde. Wie lebt man mit einem solchen „Großvater ohne Kopf,“ wie Wolfgang Paterno das nannte, der eine Familienlegende ist, der einen aber nie über den Kopf streichen wird?

Rafik Schami, der syrische Autor, der glaube ich in Deutschland lebt und schon einmal Gegenstand der „Eine Stadt ein Buch-Aktion“ war, die ja die „Rund um die Burg-Organisatoren“ auch veranstalten, las eine Geschichte über seineMutter, die sich vor dem Meer fürchtete.

Lisz Hirn, die Philosophin habe ich während der Krise schon mehrmals aus ihren Buch „Wer braucht Superhelden?“ lesen oder diskutieren gehört.

Dann kam die Krimiautorin Maria Publig, die ich zwar nicht kenne und auch noch nichts von ihr gelesen, aber ihre Visitenkarte zu Hause habe, weil sie mir der Alfred gab, als er die Buchhandlung der Lisa, die einmal auf die Anna aufpasste, besuchte und die Autorin dort gerade anwesend war.

Jetzt saß sie in ihrem Garten, wahrscheinlich im Waldviertel, begrüßte ihre Zuhörer, wünschte ihnen alles Gute und stellte ihnen ihren neuen Krimi „Waldviertelfuch vor“.

Dann kam Georg Biron, der schon bei den von mir organisierten „Tag der Freiheit des Wortes- Veranstaltungen“, die auch bald kämen, aber  nicht mehr von mir organisiert heuer auch ausfallen. Er las über einen Krieg, den er im Libanon erlebte und sich dabei an seinen Vater erinnerte, der ihm einmal am Graben oder auf der Kärtnerstraße niedergeißen hat, als dort ein Flugzeug über ihren Köpfen brauste.

Lucia Leidenfost las aus ihren neuen Buch „Wir verlassenen Kinder“ und forderte die Zuhörer auf, es zu kaufen, ich habe es aber schon gelesen und Martin  Mucha, der, glaube ich, auch einKrimischreiber ist, las aus „Diamantencollier“ und veranstaltete ein privates Gewinnüpiel dabei. Wer weiß an welchen Ort das Buch spielt, soll sich beim Verlag melden und bekommt dann ein Geschenk, ich habe aber noch nichts erkannt.

Die 1987 geborene Anna Herzig machte für ihren „Herrn Rudi“ besonders viel Werbung und bekannte sich auch dazu, daß ihre besten Freunde Männer sind.

Daniel Zipfels „Wahrheit der anderen“ habe ich genauso, wie Peter Simon Altmanns „Das Andere“ schon gelesen, während mir Andreas Schindls „Die Verspätung“ unbekannt war, aber auch von einem verstorbenen Großvater und den Kriegserinnerungen handelt.

Ebenso schon gelesen Katja Jungwirths Buch über ihre Mutter und das habe ich ja bei den „Corona-Lesungen“ kennengelernt und mir gleich bestellt.

Dann gings mit Thomas Brezina, Silja Topfstedt, Michael Schottenberg und Erich Schleyer in die Kinderschiene.

Thomas brezina hatte, glaube ich, in „Alarm, Schulspuk“ eine neue „Knickerbocke-Folge“, während Silja Topfstedt ein Kindersachbuch über den Umgang mit dem Müll hatte und Michael Schottenbertg, der ehemaligen Theaterdirektor, der in seiner Pension auf Reisen geht, habe ich bei der letzten“ Rund um die Burg“ als Autor kennengelernt, daß der auch „Schotts schönste Tiergeschichten“ geschrieben hat, war mir neu und Erich Schleyer ist ja ein bekannter „Geschichtenerzähler“ und dockte an die Streitigkeiten an, die aufgrund der Ausgangsbeschränkungen wegen der Corona Krise, in der man sich ja nicht streicheln darf, entstehen können.

Dann kam Monika Helfer mit ihrer „Bagage“, von dem ich schon sehr viel gehört habe und dann noch ein schon gelesenes Buch, nämlich Simone Hirths „Loch“.

Raoul Shrott mit dem ich schon einmal im Naturhistorischen Museum war, hat eine „Geschichte des Windes“ geschrieben.

Die1952 geborene britische Schriftstellerin Hilary Mantel, hat auch ein Buch bei der „Eine Stadt ein Buch-Aktion“.

Ihr „Jeder Tag ist Muttertag“, das ja gut zum kommenden Sonntag passt, habe ich aber noch nicht gelesen. Jetzt las sie auf Englisch aus „The Mirror and the light“, das auf Deutsch ganz einfach in „Spiegel und Licht“ übersetzt wurde.

Dann kam wieder eine Bekannte, nämlich Bettina Gärtner, die ich regelmäßig bei Veranstaltungen sah, die vier Stellen aus ihrem bei „Droschl“ erschienenen Roman „Hermann“ las.

Dann wurde es wieder lustiger, denn Robert Sommer, der ehemalige Sportchef der Kronenzeitung, nicht zu verwechseln mit dem „Augustin-Herausgeber“, den ich schon im Vorjahr bei „Rund um die Burg“ kennenlernte, hat ein Buch namens „Doktorspiele“ geschrieben, die er als satirisches Verständnis über den Arztbesuch und die Einstellung der Österreicher versteht und kündigte gleich sein nächstes Buch an, das im Herbst erscheinen wird, an.

Danach gings um leichtes Lesen, beziehungsweise um einen Text von Franz Kafka, der auf das A2- Leseniveau übersetzt wurde. Was ja sehr interessant ist und viele Fragen aufwirft. Denn einerseits ist es ja wichtig die Freude am Lesen durch Verständlichkeit zu wecken, aber ob man in einen literarischen Text eingreifen darf,  bin ich mir nicht ganz sicher.

Dann gings zu den Krimis, die ja wahrscheinlich auch eher leicht zu lesen sind und zu Claudia Rossbachers elften Steiererkrimi „Steirerstern“, ein paar der anderen Bücher habe ich ja schon gefunden, bin aber, eh schon wissen, noch nicht so an das Lesen gekommen, obwohl Claudia Rossbacher, wie sie sagte, schon weiter an ihrer  Serie schreibt.

Dann kam der Statistiker  Klemens Himpele mit seinem Buch „Statistisch gesehen“ und gab Daten, wie das mit der Sterberate, dem Geburtsgewicht und den Seuchen Pest, Grippe, Cholera, etcetera, so ist.

Dann kam der „Eine Stadt-ein Buch-Autor“  Stewart o`Nan von 2017, der wieder auf Englisch aus „Henry Himself las.

Dann gings um „Moleküle“, beziehungsweise um die Biografie die Ursel Nendzig über die Biochemikerin Renee Schröder geschrieben hat, die die beiden Frauen im Gespräch vorstellten.

Dann kam wieder eine Familiengeschichte,  in der 1957 geborene Günther Zäuner, die Kriegserlebnisse seines Onkels Manfred bei der „Editon Roesner“ erscheienen, erzählt.

Der Kabarettist Joesi  Prokopetz hat auch ein Buch „Alltag ist nicht ein Tag im All“, geschrieben, das allerlei Erlebnisse, sowie auch Gedichte enthält.

Dann kam ein Gespräch zwischen Ursula Scheidle und der 1979 geborenen kurdisch-türkischstämmigen Fernsehmoderatiorin Eser Akbaba über ihr Leben beziehungsweise ihr Buch „Sie sprechen ja Deutsch!“, in dem sie über das Aufwachsen als Gastarbeiterkind erzählt.

Die nächste Autobiografie kam dann gleich von der 1943 geborenen Chris Lohner „Ich bin ein Kind der Stadt“, das ist zwar der Titel eines Wildgans-Gedicht „die Leute meinen und spotten leichthin über unsereinen, daß solch ein Stadtkind keine Heimat hat“, trifft aber wahrscheinlich für viele zu.

Dann folgte die Juristin und Krimiautorin Eva Rossmann, von der ich fast alle Krimis gelesen habe, mit einem Dialog zwischen einen TV-Kommentator und einer Reinigungsfachfrau, die in einen Keller eingesperrt sind und sich miteinander unterhalten, ein Text, der  in der nächsten „Eine Stadt – ein Buch- Anthologie“ erscheinen soll.

Den amerikanischen Bestsellerautor John Strelecky „Das Cafe am Rande der Welt“, habe ich auch vor einem Jahr bei der letzten „Rund um die Burg“ kennengelernt, jetzt gab es wieder ein Gspräch mit Ursala Scheidle auf Englisch mit ihm über seine Bücher und jetzige Situation.

Von der Esoterik ging es dann zur Psychotherapie, beziehungsweise zu der 1944 geborenen Rotraud A. Perner, die mich einmal vor vielen Jahren in einer Volkshochschule angepflaumt hat, weil ich ihrer Meinung nach mit der kleinen Anna zu antiautoritär umgegangen bin, die ein  Kapitel aus ihrem Buch „Aufrichten!“, vortrug.

Mit dem Sachbuch, beziehungsweise der1939 geborenen ehemaligen Burgschauspielerin Erika Pluhar, die inzwischen schriftstellerisch tätig ist, ging es dann gleich weiter, las sie doch einen Text aus ihrem bei „Residenz“ erschienen Essayband „Die Stimme erheben“, man beachte den ähnlichen Titel zum Perner-Buch, aus dem sie den 2002 erscheinenen Text „Starke Frauen am Theater“ und dann noch einen aus 2009 mit dem Titel „Ein perfekter Tag“ las.

Dann kam Michael Köhlmeier mit  seinen „Märchen“ und las eines von einer  „Traurigen“, die nur lachen konnte, wenn die anderen für sie böse Taten taten, das sehr verstörend war.

Dann kam Günther Neumanns Roman „Über allem und nichts“, der von einer Pilotin handelt und ebenfalls bei „Residenz“ erschienen ist.

Dann kam noch einmal Thomas Brezina, der ja, wie er sagte auch Bücher für Erwachsene schreibt und eine „Freude Notfallsapotheke“ hat, wo er einen Tip gegen das Jammern gab und von einer hundertjährigen Frau erzählte, die sich statt das zu tun, immer etwas hat, auf das sie sich freuen kann. wenn das nur so einfach wäre denke ich und bin skeptisch, ob das in Zeiten, wie diesen, wirklich so einfach gelingt.

Elisabeth Klar, die anschließend dran war, habe ich schon im Februar in der „Gesellschaft“ aus „Himmelwärts“ lesen gehört, ein Buch das mir auf Grund der gehörten Stellen, vielleicht besser gefallen könnte, als „Wie im Wald“ mit dem ich meine Schwierigkeiten hatte.

Dann gings schon um zehn wirklich zur Kriminacht, die es bei „Rund um die Burg-alt“, glaube ich, immer nach Mitternacht gab und Andreas Pittler von dem ich „Chuzpe“ gelesen habe und ihn auch auf mehreren Lesungen hörte, ist mit seinen historischen Krimis inzwischen bis1978 und auch zum Fußball gekommen. Der Text ist wieder eine Geschichte, die in der schon erwähnten Anthologie enthalten sein wird.

Gerhard Loiblsberger, auch ein historischer Krimischreiber hat mit „Alles Geld“ der Welt einen Wirtschaftskrimi geschrieben, der vom Börsenkrach von 1873 handelt.

Manfred Rebhandl, den ich glaube ich einmal in Leipzig kennenlernte und mit dem ich auch schon vor dem offenen Bücherschrank gelesen habe, stieg mit seinem Bademeisterkrimi  „Sommer ohne Horst“, der im Ottakringerbad spielt, wieder in die Gegenwart  ein  und wünschte am Schluß alles Gute und natürlich bessere Zeiten, wo man sich wieder eincremen und miteinander ins Wasser springen kann.

Und der mir bis dato unbekannte Bastian Zach hatte wieder einen historischen Krimi, der1876 im Wiener Prater spielt, von dem er Spannung bis zum Schluß versprach.

Dann folgte ein weiterer Krimiautor nämlich Stefan Slupetzky aber nicht mit seinem „Lemming“, den ich ja bei den „Wilden Worten“ hörte sondern mit  „Bummabunga“, eine Geschichte, die er, wie er betonte, schon im Jänner geschrieben hat, obwohl sie von einer Pandemie handelt, die man mit Schnaps bekämpfen kann, – wieder  ein Vorgriff auf die schon erwähnte Anthologie zur nächsten „Eine Stadt-ein Buch-Aktion.“

Das war die Krimischiene, dann folgten noch Tex Rubinowitz,  der „Bachmannpreisträger“ von 2014, der das Szeneleben der neunzehnhundertachtziger Jahre beschrieb und T. C. Boyle, der mit „America“, der Stadt Wien auch ein Buch schenkte und das war es dann von zehn Uhr früh bis Mitternacht eigentlich intensiver als früher und jetzt raucht der Kopf vor all der vielen Neuererscheinungen, quer durch den Gemüsegarten, der Literatur, wie ich es ja sehr gerne mag.

Neues und auch unbekannte. Einige der Bücher habe ich ja schon gelesen und sicher wieder einen Einblick bekommen, was sich diesen Frühjahr und Sommer im Wiener Literaturbetrieb tut und schön, daß man so eine Veranstaltung auch online veranstalten kann.

Bei der „Literatur und Wein“, wo Stefan Slupetzky schon öfter gesungen hat, gab es das ja nicht, nur meinen Online-Bericht und da fällt mir ein, daß ich ja, auch wenn es nervt, am Schluß , wenn ich da schon nicht lesen durfte, auch ein wenig Werbung für mich selber machen kann, also die „Vorschau auf mein neues Buch“, das ja am Dienstag erscheinen soll und auch auf die Lesungsvideos, die es von mir gibt, kann ich, auch wenn es keine Neuerscheinungen sind, für die die es interessiert, wieder hinweisen und jetzt gute Nacht,  das Weiterlesen vom „Kanzleimord“, das ich eigentlich noch vorhatte, lasse ich lieber aus.

Alle Videos kann man, das will ich noch erwähnen, auch bei you tube finden und nachhören.

2020-05-07

Muldental

Filed under: Bücher — jancak @ 00:49
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Jetzt kommt ein Erzählband der 1975 in Neu-Kaliß geborenen Daniela Krien, die in Leipzig Kultur- Kommunikations- und Medienwissenschaften studierte, seit 2010 freie Autorin ist  und mit der „Liebe im Ernstfall“ auf Platz 1 der „Spiegel- Bestsellerliste“ stand, ein Band der sich mit den Ost-Verlierern beschäftigt und, wie am Buchrücken steht „Von Menschen erzählt, deren Leben an einem Kontrapunkt der Geschichte ins Wanken gerieten“  und von „Orientierungslosigkeit und tiefer Verzweiflung, aber auch von Mut und Güte“, erzählt.

So geht es in der Titelgeschichte, um den Keramikladen des Hans Novaceks, der sich in einer ehemaligen Mühle befindet. Der hat, hoffentlich darf ich das jetzt schreiben, MS, sitzt im Rollstuhl und verhält sich gegenüber Frau und Sohn ein wenig seltsam. Allmählich kommt heraus, daß die Frau jahrelang Mitarbeiterin der Stasi war und mit dem Sohn in die Kirche eingetreten ist.

„Mimikry“ beginnt mit einem maschingeschreibenen Brief voller Rechtschreibfehler, der sich an die „Ossis!“, wendet. Anne findet ihn an ihrem Auto und sinnt über ihr Leben nach. Sie ist im Herbst 1989 zur Ausbildung als Zahnarzthelferin zu einem Dr. Hauschild nach Franken gegangen. Wird dort von den Patienten, die sich nicht von ihr behandeltn lassen wollen, gemobbt und ärgert mit ihrem Freund Mattis, die Kunden in einem Supermarkt, in dem sie ihnen die Einkaufswägen entwendet und sie dann ohne zu bezahlen an der Kasse stehen läßt.

Ein Vorwort von der Autorin, wie sie zu ihren Geschichten gekommen ist, gibt es auch, so daß alles seinen realen Inhalt hat.

Das Buch, das von einigen Rezensenten als Roman in zehn oder elf Geschichten bezeichnet wird, ist  erstmals schon 2014 erschienen, wurde jetzt von „Diogenes“ neu aufgelegt und, die Roman Idee kommt daher, daß in mehreren Geschichten die gleichen Orte und Personen vorkommen.

So kommen Mara und Betti in „Plan B“ auch aus Muldental, waren in einer Clique mit dem Thomas Novacek von Geschichte eins. Es treffen sich die beiden alleinerziehenden Mütter am Arbeitsamt wieder und weil man dort keine Perspektive für sie hat, machen sie den Plan B und beschließen sich, von Günti, auch ein Mitglied der Clique, der jetzt Rechtsanwalt ist, unterstützt, zu prostituieren.

Juliane in „Versuchung“ ist auch eine alleinerziehende Mutter, hat Kunstgeschichte studiert und putzt jetzt bei Wiebke, die das auch hat, dazu noch einen Mann der Professor ist und drei Töchter gibt es auch. In einer der Putzpausen findet sie Liebesbriefe in einer Kiste, nimmt sie mit, überlegt einen Erpressungsversuch, um sie dann doch wieder brav und bieder zurückzulegen.

„Sommertag“ erzählt eine Alkoholikerkarriere, beziehungsweise, die Geschichte eines, dessen „Abstieg“, wie er sagt, „am 9. November 1989“ beziehungsweise mit dem Mauerfall begann. Denn da begann sich die Familie einzurichten, Kredite aufzunehmen, Gartenzwerge zu besorgen und als die Rechnungen nicht mehr zu bezahlen waren, das Zittern der Finger des Tischlers nicht mehr zu verbergen war, holte er sich den Strick, um sich zu erhängern.

„Da hat er nicht gezögert!“, schreibt Daniela Krien, um dann von einem zu erzählen, der an seinem dreißigsten Geburtstag aus der Haftentzugsanstalt entlassen wird.

Dann geht es zu den Musikerkarrieren, beziehungsweise zu einem, der nach dem Mauerfall in seinen Wartburg steigt, um seine Schwester in der westdeutschen Psychiatrieanstalt zu besuchen, in der sie sich seit ihrem Fluchtversuch befand und dort mit Medikamenten zugeschüttet wurde.

Und „Freiheit“ erzählt von einer katholisch sozialisierten Eva, die den lieben Gott allerdings hinter sich gelassen hat. Dann wird sie schwanger, weil ihr Paul sich nur ein Leben mit Kind vorstellen kann. das hat leider die Trisomie 21 und einen Herzfehler. Schangerschaftsabbruch also erlaubt, bis zur letzten Sekunde. Sie entscheidet sich dafür und wird es später wahrscheinlich noch einmal oder doch nicht mit ihrem Paul versuchen.

In „Aussicht“ geht es um eine Tagesmutter, die Schwierigkeiten mit ihrer pubertierenden Tochter hat. Sie gibt ihr eine Ohrfeige, die Tochter erzählt das der Lehrerin, die alamiert die Polizei und das Jugendamt und die Tochter kommt zu ihrem Vater, während die Mutter die Tagesmuttergenehmigung verliert, sich aber vor Gericht rechtfertigen kann.

Einen „Zigarettensammler“, der an nicht Lungenkrebs, sondern an einer Hirnblutung stirbt, gibt es auch und am Schluß geht es wieder ins „Muldental“. Ins „Muldental“ zwei oder doch nach Leipzig, wo Thomas, der Töpfersohn am Mittelaltermarkt steht, mit Maren von Geschichte drei zusammen ist, sie haben einen gemeinsamen Sohn und zu einer Begegnung mit Günti, der Anwalt und kein <zuhälter ist, kommt es auch.

„Es liegt an der Klarheit und der Schönheit der von Kriens Sprache, dass sie etwas geschaffen hat, in dem sich sehr viele Menschen wiederekennen“, hat Maren Keller von „Spiegel“ auf den Buchrücken geschrieben.

Dem kann ich nur zustimmen und die DDR-Verlierergeschichten sehr empfehlen und wer noch mehr über die DDR lesen will, dem kann ich auch die beiden Belletristik-Bücher des letzen „Leipziger Buchpreises“ ans Herz legen.

2020-05-06

Online Corona-Romane zur Recherche

Ich habe mich ja schon vor längerer Zeit entschloßen einen Roman zu schreiben, der die Beziehung zwischen einer älteren Frau und einem um dreißig jährigen jüngerne Mann schildert und der Mann der Protagonistin, den sie pflegt, erlitt damals bei den Jännernotizen, noch einen Schlaganfall. Ich notierte und korrigerte, dann weiter am „Schreibebuch“ und am „Fräulein No“.

Dann kam die Pandemie und weil ich ja immer die aktuellen Tagesereignisse in mein Schreiben einbeziehe, ich weiß, das gilt als nicht professionell, beschloß ich einen CoronaRoman daraus zu machen, wohl wissend, daß da eine Schwierigkeit sein wird, daß ich über eine Krise, die laut Expertenmeinung zwei Jahre dauert bis man die Auswirkungen richtig überschauen kann, nicht in sechs Wochen einen Rohentwurf verfaßen kann. Das heißt, ich kann schon, muß dann aber wahrscheinlich wirklich viel verändern, weil mich die Fakten ja überholen werden.

Es hat sich auch der Romanverlauf verändert, der Egon hat „Alzheimer“ und keinen Schlaganfall, dazu haben mich wohl David Fuchs „Leichte Böden“ gebracht oder nein, über „Alzheimer“ habe ich schon viel geschrieben und kenne mich wahrscheinlich auch besser dabei aus, als beispielsweise mit der Pflege von Schlaganfallpatienten. Das ist wahrscheinlich noch nicht krisenbedingt, es wurde, das liegt auch mehr an mir, als an Corona auch nicht wirklich eine Beziehung zwischen alt und jung daraus. Dazu bin ich wahrscheinlich zu moralisch, sondern nur ein leichtes Antippen, ein Spielen mit dem Feuer. Der Viktor findet seine Christine und der Egon schreibt einen dystopischen Roman darüber, daß plötzlich eine Weltmacht das Lächeln verbietet und die Leute, wie Zobmies mit Masken auf der Straße herumlaufen lassen.

Trotz der Tatsache, daß ich den Verlauf der Krise nicht überschauen kann, ist mein Rohkonzept auf inzwischen fast dreißigtausend Worte angewachsen, ich sollte, was wahrscheinlich noch viel schwieriger ist, den dystopischen Roman schreiben und ansonsten wahrscheinlich noch drei Szenen, eine zwischen Egon und Roswitha, eine wo sich die christine meldet und die Beziehung zwischen Bea und Esther, die ja auf dieser Evidenz basierten Demo war, muß wahrscheinlich auch noch behandelt werden.

Dann käme schon die schlußszene, wo die Ausstellung, weil ja Corona im Juni noch nicht vorüber sein wird, virutuell eröffnet wird und weil ich eine gelehrige Schülerin bin, die ja immer noch hofft, daß Schreiben irgendwann wirklich zu erlernen, damit meine Kritiker mit mir zufrieden sind, habe ich mir schon vor längerer Zeit angewöhnt, vor dem Schreiben entsprechende Rechercheliteratur zu lesen, das kann mal mehr mal weniger ausgeprägter sein, dei den „Berührungen“ habe ich mich durch den fast gesamten Stefan Zweig gelesen und auch noch was von Doderer, bei der „Unsichtbaren Frau“ habe ich Jeanette Wintersons „Powerbook“ liegen lassen und jetzt hatte ich mir ja immer die Folgen von „Das Mööp, den fantastischen Seuchenbericht“ den das Literatur in Fortsetzungen herausgibt, ausgedruckt und von „So ist die Welt geworden – Der Covid 19 Roman“ von Marlene Streeruwitz, von Thomas Glavinic gibt es auch was, aber da kommt man ohne zu zahlen nur zur Folge eins, aber nicht gelesen, weil die Texte ja noch nicht fertig und meine Leseliste ist ja eh schon so lang und eh schon wissen, aber jetzt habe ich gedacht, wenn ich mit dem Rohkonzep fertig bin, hole ich mir das heraus.

Das Problem dabei ist ja ebenfalls, daß diese Romane noch nicht fertig sind, aber interessant zu wissen, wie die anderen Mitten in der Krise das Covid 19-Thema verarbeiten, wie viele Anspielungen sie machen und wieviel nicht, ist es allemal und hier wahrscheinlich wichtiger denn je, vorher zu recherchieren.

Also habe ich mir statt den Erzählungen der Daniela Krien zuerst David Grays „Das Mööp“ und dann später „So ist die welt geworden“ in die Badewanne mitgenommen, um die Covid-Literatur von 2020 wenigstens anzulesen.

David Gray ist ist das Pseudonyms des deutschen Journalisten und Filmkritikers  Ulf Torreck, der 1970 in Leipzig geboren wurde und es gibt bis dato sechs folgen des „Mööps“. Da ich ja lieber in der Badewanne lese, habe ich mir die ausgedruckt. Es gibt aber Lücken dabei, konnte mich aber trotzdem ganz gut in die Krisenbeschreibung hineinlesen.

Da sitzt ein Horrorautor zu Hause und schreibt über einen Kannibalen. Es geht ihm das Bier aus. Er hört seltsame Geräuschee und bekommt mit, hinter seinen Drucker hat sich ein seltsames Fabelwesen eingemistet. Das Mööp mit Rüssel, das vor sich hinspuckt und droht, wenn er ihm etwas antut, dann stinkt es wie eine Wasserleiche. So läßt er das. Er versucht es auch bei seinen Einkäufen im Wald auszusetzen. Das mißlingt und immer wenn er dem Wesen eine Frage stellt, dann schiebt es Meldungen, wie die, was demnächst die Regierung an Corona-Maßnahmen plant, heraus.

Das Wesen kann nämlich Gedanken lesen und ein Fabelforscher an den der Held sich meldet, sagt, es sei eine Muse, daß es sich von Bücherstaub ernährt hat er auch schon herausgefunden und es kann ihm auch Tips geben, wie er mit seinem Horrorkanibalismusroman weiter kommt.

Denn der Held hat noch ein Problem, denn da hat schon eine Julie Z. einen Covidroman geschrieben, der überall gelobt wird, sein Verlag schickt ihm ein Leseexemplar zu und die Gesundheitscoachs bieten im Internet auch ihre Beratunen an und sind sehr lästig dabei. Dann kommt noch eine Nachbarin, die sich über die Besucher eines anderen Nachbarn gestört fühlt und den, weil es ja das Kontaktverbot gibt, anzeigen will und ihm daher seine Zeugenschaft will.

Soweit bin ich damit schon gekommen. Jetzt kamen längere Zeit keine neuen Folgen mehr im Literaturcafe, die sollen aber noch kommen, ich bin also sehr gespannt.

Die 1950 in Baden geborene Marlene Streeruwitz von der ich schon sehr viel gelesen habe, ist bekannt für ihre Wahlkampfromane, wie beispielsweise „So wird das Leben“.

Jetzt gibt es den Covid-19-Roman, eine Art Tagebuch, offenbar ein „Standard-Auftrag“, die die Dichterin Betty, die sehr viel mit ihrer Autorin gemeinsam hat, bis dato, bis zur Episode 19 am  29. April veröffentlicht hat, da wird die abgesagte Buchmesse in Leipzig, wo Marlene Streeruwitz, ja den „Preis der Literaturhäuser“ bekommen hätte, erwähnt.

Seither sitzt sie zu Hause und kommuniziert und das ist interessant, weil ich das ja manchmal auch mache und mich mit meinem Hauspsychiater, der Fritzi Jelinek und der Lisbeth Hahnenpichler treffe, mit einer Fiorentina, einer Irma und einem ehemaligen Liebhaber namens Edwin. Die Fioreninta trägt immer Markenkleider, ist sehr streng und könnte an die Mutter mahnen. Die Irma ist aufmüpfiger und so wird auch das momentane Geschehen durchkomminziert. Zum Beispiel, die Maskenpflicht oder wie das nun mit den Besuchen war, was ich  eigentlich auch noch nicht so durchschaut habe, warum das so schizophren formuliert wurde?

Nur drei Gründe zum Ausgang, die Arztbesuche, die immer möglich waren, auch wenn die Ärtze da oft nicht ordinierten, wurden untern Tisch gefallen und dann zu Ostern nur fünf fremde Leute in den Wohnungen, aber eigentlich darf man keine Besuche machen und vorletzten Montag stellt sich dann heraus, Besuche waren immer möglich, weil die Polizei nicht ohne Grund in die Wohnung kommen darf.

In die Wohnung der Betty kommt sie, es gab eine Anhzeige einer Nachbarin, die Nachbarn ober ihr streiten und sie ist nicht sicher, ob sie jetzt denunizieren soll und zum Nachbarn gegenüber, einem Richter, der Fritz Keller heißt, kommt sie auch. Der erscheint dann mit Maske, um zu informieren, ich glaube auch nicht, daß ich am Gang eine solche tragen muß und trinkt dann mit Betty Kaffee Tür an Tür mit Sichereitsabstand wahrscheinlich, während die Nachbarn einen Stock weiter unten miteinander flüstern, weil es ja keiner wissen darf, daß der Sohn die alte Mutter besucht, obwohl das, wie im Nachhinein herauskam, ohnehin immer gestattet war.

Marlene Streeruwitz läßt ihre Betty darüber räsonieren, wie das wird, wenn sich jetzt alle zu Hause in Mangel anderer Möglichkeiten fettfreßen und dann als Kugeln demonstrierend vor dem Ballhausplatz stehen und geht demonstrativ mit Maske zu ihrer Bäckerin, um mit ihr zu reden, beziehungsweise ein extra Himeertörtchen zu kaufen, das haben wir in etwa auch so gemacht und ein Auszug aus dem Roman war am 23. April, glaube ich, auch in Ö1 zu hören, interessant, die Covid 19- Romane, die es jetzt schon gibt und sicherlich auch die, die noch entstehen werden, verweise wieder auf die Corona-Tagebücher, die Corona-Lesungen, die Corona-Gedichte und bin nun gespannt, wie es mit dem dystopischen Roman werden wird, an dem ja der an Alzheimer erkrankte ehemalige Universitätsprofessor Eugen Herweg gerade scchreibt.

2020-05-05

Rote Kreuze

Filed under: Bücher — jancak @ 00:50
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Jetzt kommt der erste auf Deutsch erschienene Roman des 1984 in Minsk geborenen Sasha Filipenko, ein Buch das bei „Diogenes“ erschienen ist und von dem ich schon glaubte, daß ich es nicht bekommen werde, weil es Corona bedingt nicht über die Grenze kam.

Zum Glück gibt es aber auch österreichische Auslieferer, so kam es doch zu mir und das Lesen war interessant, weil ich das Buch schon auf einigen Blogs entdeckt habe, dann aber vielleicht nicht wieder so etwas Neues und vielleicht auch nicht so ganz ungewöhnlich, wie die Nobelpreisträgerin Swetlana Alexijewitsch auf dem Buchrücken schrieb „Sasha Filipenko ist einer der jungen Autoren, die sofort zu ernsthaften Schriftstellern wurden. Wenn Sie wissen wollen, was das moderne, junge Russland denkt, lesen Sie Filipenko.“

Oder vielleicht schon. Einer der beiden ineinander verknüpften Handlungsstränge ist das wahrscheinlich schon, das andere die Stalin Repressionen habe ich schon öfte rgelesen und vor kurzem auch besonders bei Eugen Ruge.

Da zieht ein junger Mann namens Sascha, also vielleicht so etwas wie ein Ich-Erzähler in eine Wohnung in Minsk. Er hat ein Kind, aber keine Frau, erscheint traumatisiert oder trauernd und die Maklerin, die die Wohnung vermittelt, erzählt ihm etwas von einer alten Nachbarin, mit der er bald in Kontakt kommt.

Die heißt Tatjana Alexejewa, ist über neunzig, hat „Alzheimer“ und erzählt ihm ihr Leben. Sie wurde in London geboren, hatte einen sehr aufgeschlossenen Vater, der mit ihr und den Kindermädchen nach Moskau zog. Später war sie noch in der Schweiz, bis sie beim Außenministerium,  als Übersetzerin tätig wurde.

Geheiratet hat sie auch und es gab eine Tochter. Dann kam der Krieg, ihr Mann geriet in rumänische Kriegsgefangenschaft und auf einer der Listen, die sie übersetzten sollte, stand sein Name, was sie in Gewissenskonfklikt brachte. Denn der Staat ging mit den Kriegsgefangenen nicht sehr gut um.

So ersetzte sie seinen Namen, das heißt, sie strich ihn von der Liste und schrieb dafür den folgenden zweimal hin. Das verstärkte die Gewissensbisse, obwohl einige Zeit nichts geschah. Dann wurde sie verhaftet, verhört und mehrmals vergewaltigt, bis sie für zehn Jahre in ein Lager kam. Die Topchter kam in ein Kinderheim, wo sie kurz darauf starb. Ihr Mann wurde erschoßen und diese Geschichte erzählt sie nach und nach dem jungen Mann und sie fragt ihn auch nach seiner Frau oder Freundin und auch warum er nach Minsk gezogen ist?

Der Grund war, bei der Frau wurde kurz nachdem sie schwager wurde, Krebs diagnostiziert, sie hatte nur noch  wenig Zeit zu leben, wollte das Kind aber nicht abtreiben. So starb sie, als sie im fünften Monat war, das Kind wurde aber ausgetragen und der Vater flüchtet mit ihm aus der Stadt.

Diese zwei Handlungsstränge sind ineinander verwoben. Ein wenig zu aufgesetzt könnte dann noch erscheinen, daß er in der Nachbarin, die unter ihm wohnt, eine neue Freundin findet, das passiert vielleicht zu schnell.

Ene Friedhofsbesetzung, wo die alte Dame, die schließlich stirbt, gemeinsam mit ihrem jungen Freund verhaftet wird, gibt es auch und sie hat ein Jahr vor ihrem Tod auch noch den Mann aufgesucht, dessen Namen sie zweimal auf die Liste geschrieben hat.

Dem ist nichts passiert, denn er hat sich mit der Sowetmacht arrangieren können, was vielleicht eine besondere Perfidie des Schicksals ist.

Soweit so gut. Ungewöhnlich oder interessant könnten vielleicht noch die Gedichte erscheinen, die gemeinsam mit Vernehmungsprotokollen in dem Buch zu finden sind. Eines davon ist von der 1981 verstorbenen Kinderbuchautorin Agnija Barto und vielleicht besonders beeindruckend, weil man es als Methapher zu Tatjana Alexejewas Schicksal verstehen könnte.

„Und ein Haus das uns gehört,

schieben wir vom falschen Ort,

wo es irgedwie uns stört,

mit vereinten Kräften fort!“

Übersetzt wurde der Roman aus dem Russischen von Ruth Altenhofer.

 

2020-05-04

Der größte Kapitän aller Zeiten

Filed under: Bücher — jancak @ 00:45
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Jetzt kommt eine Parodie auf Amerika beziehungsweise auf dessen Präsidenten, des 1979 geborenen Dave Eggers, der ja den „Circle“ geschrieben hat und von dem ich einige Bücher gefunden, aber noch nicht gelesen, habe.

Den „Mönch von Mocca“, habe ich gelesen und jetzt hat mir „Kiepenheuer & Witsch“, den „Größten Kapitän aller Zeiten geschickt“, ein kleines dünnes Büchlein mit hundertvierundzwanzig Seiten und lustigen Iillustrationen von Nathaniel Russel, so daß ich zuerst dacht, es handelt sich um ein Kinderbuch.

Aber weit gefehlt oder vielleicht auch als solches zu gebrauchen und in Zeiten, wie diesen, wo man sich ja über einiges wundern, den Kopf schütteln, sich aber auch große Sorgen, um die Freiheit und den Fortgang der Menschheit machen kann, gar nicht so leicht  zu lesen.

Da wird also auf einem Schiff, das „Glory“ heißt, der Kapitän verabschiedet, der sich in den Ruhestand begibt. Ein neuer Kapitän muß her und es meldet sich einer, der eine gelbe Feder im Haar hat, auf Grund seiner Vorerfahrungen nicht sehr kompetent erscheint, aber sehr selbstbewußt wirkt und eine helle heisere Stimme hat. Er ist unkonventonell, kann nicht Rechtschreiben.

Sagt, was er denkt, ist also so, wie alle anderen und alle sind begeistert. Nur die kleine Ava warnt, wird aber nicht gehört und die Freunde des neuen Herrschers verkleiden sich als Hühner und werden fortan  „Eitle Gockeln“ genannt.

Es kommt, wie es kommen muß, der neue Kapitän entläßt die alten Mannschaft, weil er von dieser nichts hält. Wirft auch die Logbücher über Bord und schläft des Nachts in seiner Kabine unterm Bett, weil er sich vor Spinnen fürchtet, dort hört er eine Stimme aus dem Lüftungsrohr, die ihn lobt, aber auch auf neue Ideen bringt.

So schreibt er des Morgens immer Botschaften auf die Anschlagtafeln vor dem Speisesaal, wie „Leute die Maschinen bedienen sind eure Feinde“ oder „Außerdem werden wahrscheinlich bald ein paar Leute über Bord geworfen.“

Die Passagiere, die das lesen sind begeistert, endlich mal ein unkonventioneller Mann und der Kapitän tut das auch. Entfernt die Leute die ihn stören und der Widerstand der sich allmählich bildet, ist verhalten und leise, kann sich nicht durchsetzen und wird nicht gehört.

So läßt sich der Kapitän von Teenagerinnen „Cheesburger“ sein Lieblingsessen servieren, läßt noch mehr Leute von Bord werfen und ladet sich dafür die größten Piraten des Meeres ein. Als ihn eine Mannschaftsoffizierin warnen will, läßt er sie auch entfernen, weil er von „Frauen, die Uniformen statt Badeanzüge tragen“, nicht viel hält.

So kommen die Piraten an Bord, lachen über den Kapitän, rauben das Schiff aus und am Schluß ist dieses leer und abgesandelt. Der Kapitän verschwunden. Er hat das Schiff mit seinem geheimen Rettungsboot verlassen und die verschreckten Passagiere zurückgelassen, so daß sich diese angeführt von der kleinen Ava selber helfen müßen. Das heißt, sie retten alle noch Gefangenen und versorgen sie, säubern das Schiff und holen dann die Flüchtlinge, die sich der „Glory“ nähern, lassen sie hinauf und die bringen ihnen auch die ins Wasser geworfenen Logbücher zurück, so daß die „Glory“ zu neuen Ruhm wieder auferstehen kann.

Hoffen wir, daß das gelingt und auch, daß Amerika die Corona-Krise, das ja durch das Virus besonders gebeutelt wird, gut übersteht und vielleicht sollte ich auch „Ein Hologramm für den König“ oder „Zeitzoun“, die ich, glaube ich,  in den Regalen habe, einmal lesen.

2020-05-03

In Zeiten der Ansteckung

Filed under: Bücher — jancak @ 00:57
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Jetzt kommt ein kleines dünnes Büchlein, cirka siebzig Seiten, als E-Book Anfang April, als Taschenbuch bei „Rowohlt“ Ende April erschienen, des 1982 in Turin geborenen Paulo Giordano, der Physik studierte, aber sehr bald mit seinen „Einsamkeit der Primzahlen“ zum Bestsellerautor wurde.

Das Buch habe ich, 2012 glaube ich im „Wortschatz“ gefunden und bin so in Kontakt mit dem jungen Autor gekommen. Ein zweites Buch „Der menschliche Körper“, habe ich auch dort gefunden aber noch nicht gelesen. Das Dritte „Den Himmel stürmen“  hat mir, als ich das letzte Mal auf der Buchmesse war, ein Mitarbeiter, den es dort nicht mehr gibt , empfohlen und dann geschickt, als es  erschienen ist.

Da hätte es in Frankfurt, glaube ich, auch eine Party mit Wein und Antipasto gegeben, aber dorthin fahre ich ja nicht, also beim Lesen selber den Rotwein, wahrscheinlich war es kein italienischer, eingeschenkt und  nun ist der studierte Physiker offenbar unter die Sachbuchautoren gegangen, beziehungsweise, hat er Ende Februar, Anfang März, als die Pandemie noch eine Epidemie war und gerade von China nach Italien überschwappten und hierzulande noch die Chinesen auf der Straße beschimpft wurden, die wahrscheinlich schon in Wien geboren wurden und seit Jahren nicht mehr dort waren, ein Büchlein mit seinen Gedanken, die ungefähr, so wie bei den meisten „Krise als Veränderung“, lauten, herausgegeben, das ich, die ich mich ja natürlich für die Krise interessiere und mir auch meine eigenen Gedanken darüber mache, begierig gelesen.

Und ich kann schreiben, wie auch manche Amazon-Autoren, soviel Neues finde ich darin nicht, sondern wahrscheinlich genau das, was ich ungefähr eine Woche nach den von Giodano genannten Zeitpunkten dachte, als ich das letzte Mal bei einer literarischen Veranstaltung, also im Literaturhaus war, versuchte den Sicherheitsabstand einzuhalten, aber noch einige Hände entgegengestreckt bekommen habe, dachte „Das Virus macht mir keine Angst, der Polizeistaat und die Entmüdigungen, die daraus entstehen können, aber schon!“, habe ich, glaube ich, zur Erika Parovsky, die gerade von Israel zurückgekommen ist und zu Elfriede Haslehner, vielleicht auch zu Ruth Aspöck gesagt und kann mich noch erinnern, daß ich, als von den möglichen Geschläftschließungen, die es damals in Italien schon gab, die Rede war „In ein zwei Wochen ist das dann auch bei uns so weit!“, sagte. Das kam dann viel früher, denn schon am nächsten Tag gab es die erste Pressekonferenz mit Kanzler Kurz, der „Bleiben Sie zu Hause und stellen Sie Ihrer Großmutter die Einkäufe vor die Tür!“, sagte und ich war an dem Büchlein natürlich besonders interessiert, weil es ja die Zustände in Italien schildert, das damals nach China noch am meisten davon betroffen war, Spanien, Frankreich, England, USA folgten und das Spannende ist, daß das, was Paolo Giordano da Ende Februar, Anfang März schrieb, sich so gar nicht davon unterscheidet, was ich immer noch über das Sars Cov 2- Virus, heißt es, schreibt Giordano und die daraus entstehende Krankheit „Covid 19“ denke.

Da gab es ja von Anfang an die Information, daß dieses Virus zwar sehr ansteckend ist, aber nur ein kleiner Teil erkrankt, die meisten merken die Ansteckung gar nicht, aber die betroffenen, ältere und kranke Menschen erwischt es dann sehr intensiv, so daß in Folge der weltweiten Globalisierung, Panik den ganzen Globus erfüllten, es zu Shutdowns und weiterer Folge zum Niedergan der Wirtschaft führte.

Aber stop halt, noch sind wird nicht soweit, noch haben wir Ende Februar, in Italien werden die ersten Gebiete geschlossen, in Österreich treten Ärzte im Fernsehen auf und erklären, wie man sich die Hände wäscht und das man diese keinem geben soll.

Paolo Giordano erklärt dann ganz genau, den Widerstand, den es erweckt, wenn man sich plötzlich zu Gusten aller einschränken soll oder muß. Er führt ein Beispiel an, daß er an diesem Wochenende, noch im Februar, wo eingeladen war, aber schon niemanden küßen wollte, was da noch allgemeines Unverständnis erregte und schreibt später von einem Geburtstagsfest zu dem er gerne gegangen wäre, aber die Vernunft und der gesunde Menschenverstand, wie, glaube ich, derzeit Vizekanzler Kogler gerne sagt, hinderten ihn daran.

Der Mathematiker führt auch mathmatische Beispiele bezüglich der Ausbreitung des Virus an , das von Fledermäusen übertragen wurde und der Markt von Wuhan, wo diese Tiere verkauft werden, ist sehr eng. Inzwischen gibt es ja Zweifel, ob das Virus wirklich von dort her kommt und die sogenannten Fakenews bezüglich des Entweiches aus einem geheimen Labor gibt es auch. Da meint Giordano, das soll man lieber in einen Film so beschreiben und sich besser an die Fakten halten und kommt dann zu der Chance, die das Ganze hat und die ungehemmte Globalisierung, die die schnelle Ausbreitung natürlich sehr beschleunigt hat, gibt es auch zu überdenken.

Am Schluß zitiert er einen Bibelvers, den Psalm 90 „Unsere Tage zu zählen lehre uns“ und natürlich ist die Krise eine chance sein Leben zu überdenken und zu überlegen, was man nachhher vielleicht anders machen will.

Ich habe das getan und denk,e es ist für mich vielleicht ein sanfter Beginn in meine Pension einzusteigern und mich nicht mehr so zu ärgern oder zu kränken, wenn die Klienten nicht kommen, wenn ich in der „Alten Schmiede“ oder in der Gesellschaft“ nicht lesen darf, etcetera weil ich mir ja meine Bücher selber mache, bezweifle aber, daß die Krise allgemein wirklich zu einem Umdenken führen wird.

Sie wird die Welt verändern, sicher, die Fluglinien gehen ja ein, und diePolitiker sind wohl auch auf die Idee gekommen, das Beispiel Chinas, das schon in der Überwachung viel weiter ist, zum Wohle der Gesundheit allgemein einzuführen, aber sonst wird die Welt durch das Virus wohl nicht besser werden.

Ganz im Gegenteil meint die Pessimistin und glaubt auch, daß sich Viren in Zukunft wohl schneller und öfter verbreiten werden und das Umgehen damit, also die Angst davor, im Zeiten der Globaliierung zugenommen hat.

Ein interessantes Buch, wenn auch nur sehr dünn, wahrscheinlich schnell hinuntergeschrieben, um sich in Zeiten der Krise zu ordnen und alles zu überdenken, wie Giordano am Anfang schreibt. Das nicht soviel Neues bringt, weil sich die Zeiten inzwischen auch verändert haben und wir inzwischen schon in der Phase des vorsichtigen Öffnens sind und begierig darauf warten, ob nun eine zweite Welle kommt oder nicht und, ob die Maßnahmen zu übertrieben oder richtig waren, werden wir erst später wissen.

2020-05-02

Lockerungen der Corona-Maßnahmen

Filed under: Alltagsgeplauder — jancak @ 00:31
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Seit sechs Wochen, seit dem zehnten März, um genau zu sein, herrscht in Österreich ein strenges Regime, um das Corona-Virus auszudünnen. Ausgangsbeschränkung, nur zu Arbeit, um anderen zu helfen oder, um  spazieren zu gehen, wobei da lange nicht klar war, ob man sich auf eine Parkbank setzen durfte oder, ob man da von einem Polizeibeamten  eine fünfhundert Euro Strafe wegen Verletzung des Sicherheitsabstandes von einem Meter, aufgebrummt bekam. Man durfte zu Ostern seine Verwandten nicht besuchen, obwohl sich jetzt herausstellt, daß man trotz der drei Ausgangsgründe immer jemanden besuchen hätte dürfen, das aber offensichtlich nicht wußte, weil es erst vor ein paar Tagen verkündet wurde und zum Arzt beziehungsweise zum Psychotherapeuten durfte man auch gehen.

Mit dem Letzteren konnte man aber auch telefonieren, was meine Klienten zu einem Drittel machten und bei den Ärtzten war es auch sehr schwierig, weil die ja wegen mangelnder Schutzausrüstung in Panik wegen der Ansteckungsgefahr waren und daher nur telefonisch oder aus dem Fenster ordinierten und in den Spitälern wurde man auch nicht so gut behandelt, weil man die Intensivstationen für mögliche Corona- Patienten freihalten mußte und sich die Leute vielleicht auch  nicht hintrauten.

Ab sechsten April durfte man nur mit Mund und Nasenschutz in den Supermarkt und etwas später auch mit einer solchen nur in die Öffis und in die Autos, wenn man beispielsweise mit einem Taxi fuhr.

Da habe ich ja einen Gutschein von der Stadt-Wien bekommen, weil ich schon über fünfundsechzig bin und also zur möglichen Risikogruppe gehöre. Da ich aber nicht so gerne Maske trage und außerdem nicht wüßte wohin ich fahren soll, habe ich ihn noch nicht eingelöst.

Die Maßnahmen haben aber gewirkt, weil sich alle oder die meistens jedenfalls so brav daran gehalten haben, wie der Bundeskanzler, der Innenminster und der Gesundheitsminister Rudi Anschober von den Grünen auch immer sehr betonten.

„Wir danken den Österreichern und den Österreicherinnen und vielleicht auch den Menschen, die in Österreich leben,  Abstand halten  und die Hygienemaßnahmen einhalten, weil man sonst bald, wie in Italien jemand kennen würde, der am Virus gestorben ist.

Das ist zum Glück nicht eingetroffen, die Spitäler und die Intensivstationen sind noch immer leer, beziehungsweise kann der normale Spitalbetrieb wieder aufgenommen werden und die Maßnahmen, wurde schon vor Ostern verkündet, können, wenn die Zahlen weiterhin so gut stimmen, schrittweise gelockert werden.

Das heißt, die Baumärkte wurden schon nach Ostern wieder aufgesperrt und auch in Wien, die Bundesgärten, wie der Augarten, Schönbrunn, das Belvedere, etcetera, denn die waren bis dahin seltsamerweise geschloßen, so daß die Leute, die mit ihren Kindern oder auch, um keine Thrombose zu bekommen, eine Stunde nach draußen wollten, sich auf der Straße oder in den kleineren Parkanlagen drängten und auf der Donauinsel oder im Prater die Polizei ihre Runden drehten, um die nicht Abstand haltenden Radfahrer einzumahnen.

Die Baumärkte und die Bundesgärten sind also wieder offen und seit einer Woche kann man  auch beim Mc Donald`s im Mc Drive-Verfahren einen Hamburger kaufen. Die Friseure und die anderen Geschäfte sollen am zweiten Mai folgen. Wie man sich  mit Maske die Haare schneiden läßt, ohne einen Cut hineinzubekommen oder beim Waschen naße Ohren, ist noch nicht so klar und muß noch ausprobiert werden.

Von mir vorläufig nicht, denn zum Glück schauen meine leider sehr dünnen Haare ohnehin noch gut aus. Die Stirnfransen schneide ich mir ohnehin immer selber. In die Restaurants kann man dann ab dem fünfzehnten Mai gehen, die haben dann mit elf offen. Die Kellner müßen Maske tragen, die Gäste dürfen ohne essen und zu viert an einem Tisch sitzen, den man vorher reservieren muß.

Ein bißchen seltsam könnte man die neue Normalität, wie es der Bundeskanzler nennt,finden und die FPÖ findet, daß sie lieber eine alte oder normale Normalität  hätte, dem sich die Maskenphobikerin eigentlich anschließen würde und sich nicht vorstellen kann, wie man im Sommer mit einer solchen im Bad liegt? Aber gut, da gehe ich ohnehin nicht hin, sondern lieber mit einem Buch in die Badewanne, aber es ist schon ein bißchen befremdlich, daß die FPÖ, die Heimatpartei, jetzt die einzige ist, die sich,  um die Freiheit der Bürger sorgt,  denn das Virus soll ja mit einer Bewegungsapp oder Bewegungsüberwachung eingeschränkt werden und ist man positiv getestet, eruieren Kriminalbeamte, die Kontaktpersonen, was ich auch ein bißchen dystopisch finde und mich zum Gruseln bringt, weil ich ja denke, daß man den Sicherheitsabstand auch ohne Zwang und Überwachung einhalten kann, weil sich sicher ohnehin keiner anstecken will.

Die FPÖ und Exminister Kickl, gegen den ich ja vor einem Jahr unterschrieben habe, worauf mir die SPÖ ein halbes Jahr Einladungen zu allen Wahlveranstaltungen und Aufforderungen zur Mitarbeit schickte, setzt sich jetzt für die Freiheit der Bürger ein, denn eine Diskussion, ob es, wenn es eine Impfung gibt, eine allgemeine Impfpflicht kommt, gibt es auch und auch Gerüchte, daß das Bargeld abgeschafft werden soll und wer bitte soll das alles bezahlen, wenn es jetzt schon eine Million Arbeitslose gibt und die Unternehmer mit den Entschädigungszahlungen, die sie bekommen sollen, bisher sehr inzufrieden sind.

So gibt es seit einigen Tagen eine Unterschriftenaktion der FPÖ „Stoppt den Corona-Wahnsinn!“  und Demos gab es auch schon, am Albertinaplatz, allerding eine illegale, weil die zuerst erfolgte Genehmigung zurückgezogen wurde, weil zu befürchtet war, daß mehr, als die erlaubten fünf Personen dazu kommen würden.

Fünf Personen sind wahrscheinlich keine Demonstration und es kamen auch an die hundert Leute zur Albertina zum Hrdlicka-Denkmal gegen den Faschismus über das ich ja schon einen Text geschrieben habe und interessant war, wer daran teilgenommen hat, nämlich unter anderen Martin Sellner von den Identitären und Maria Stern von der Liste Jetzt.

Interessant, interessant, wenn nicht ein wenig sehr verrückt, daß wir jetzt eine grün-türkise Regierung haben mit Werner Kogler als Viezkanzler und Rudi Anschober als Gesundheitsminister, der eigentlich sehr besonnen und smpathisch wirkt und sich ausgerechnet Minister Kickl und der Chef der Identitären gegen den Verlust der Freiheit einsetzen und das ist ja, was ich befürchte oder immer noch sehr dystopisch finde, wenn ein alter Mann,  der mit seinem Bruder eine Apotheke betritt, eine Strafe von fünfhundert Euro bekommt, die er, weil er Mindestrentner ist, nicht zahlen kann und dafür vielleicht zehn Stunden ins Gefängnis muß.

Verrückt, verrückt, das Leben im dystopischen Raum in dem wir jetzt seit über sechs Wochen leben und eine weitere Seltsamkeit in Zeiten, wie diesen wäre  vielleicht noch, daß ich in letzter Zeit nie nie so gut gegessen habe, wie jetzt, da der Alfred, um die Wirtschaft zu retten immer zum „Fruth“, um gute Törtchen geht, Calamari bratet und Saltimbocca umd guten Rotwein und Sekt gibt es auch.

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