Literaturgefluester

2020-09-30

Himmel auf Zeit

Filed under: Bücher — jancak @ 00:38
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Mit den Frauen aus den Neunzehnhundertzwanzigerjahren geht es gleich weiter, bevor es wieder an das Lesen der deutschen Buchpreisliste geht und zwar hat da Karen Grol einen fiktiven Roman über die vergessene Malerin Anita Ree, die in Hamburg in einer jüdischen Kaufmannsfamilie 1885 geboren und protestantisch erzogen wurde und deren Bilder sich in der Kunsthalle Hamburg befinden, geschrieben.

Im Nachwort gibt es Hinweise auf die verwendeten Materalien und beginnen tut es mit einer Rahmenhandlung.

Da kommen 1937 die Nazis in die Kunsthalle, um sich die Bilder für ihre Ausstellung der „Entarteten Kunst“ in München zu holen. Der Hausmeister oder Assistent Wilhelm, dem wir noch öfter begegnen, holt gerade die Bilder, um sie unter seinem Bett zu verstecken.

Dann erfahren wir viel von der schüchternen Künstlerin, Karen Grol hat ja in ihrem Nachwort geschrieben, daß sich der Roman, nicht Biografie aus Fakten und Fiktion zusammensetzt, die gerade von einer Sommerschule zurückkommt, wo sie sich bis 1910 etwa bei einem Arthur Sibelist ausbilden ließ.

Das ist ihr aber zu wenig. Sie will nach Paris, um sich an Matisse, etecerta zu orientieren. Das geht aber in einer gehobenen Kaufmannsfamilie nicht, obwohl der Vater für das Studium der Tochter Verständnis hat. Die Mutter zu der es offenbar ein schwieriges Verhältnis gab, das eher nur bis zur Eheschließung duldete. Anita reist aber nach Berlin, um Max Liebermann ihre Arbeiten zu zeigen. Der lobt ihr Talent und ein Matisse-Schüler namens Franz Nölken nimmt sie ans Schülerin an.

Sie verliebt sich in ihn, er will aber davon nichts wissen und fällt später im ersten Weltkrieg. Sie geht nun doch für einige Monate nach Paris, lernt dort Aktzeichnen, orientiert sich an Renoir, Cezanne und Leger und als der erste Weltkrieg kommt, ihre Schwester Emilie hat sich inzwischen verheiratet, leidet sie an Hunger. Es gibt überall nur Steckrüben zu essen und das Geld des Vaters ist auch durch die Inflation verschwunden. So muß sie Portraits malen und verkaufen.

Sie ist mit verschiedenen Künstlern, wie beispielsweise Ida Dehmel, der Gattin des Dichters befreundet, geht zu Vorträgen von Gerhard Hauptmann und Gottfried Benn, erlebt den anwachsenenden Antisemitismus und geht 1922 für einige Jahre nach Italien. Dort wird sie von einer neuerlichen Liebe, dem Buchhändler Christian Selle öfter besucht, raucht mit ihm Opium und malt die verschiedensten Modelle. Dann muß sie nach Deutschland zurück, da ihre Familie das Elternhaus verkaufte, zieht von Wohnung zu Wohnung, verkauft einige Bilder und hat auch schöne Ausstellungen, trotzdem scheint sie an Depressionen zu leiden und unglücklich zu sein.

Ein Ekzem an der Hand behindert sie auch am Malen und am Schreiben, das sie offensichtlich ebenfalls betreibt. Die Nationalsozialisten kommen und entlarven ihre jüdische Herkunft, so daß sie einige Aufträge, Bemalungen an Kirchenwände verliert.

Geplante Auslandsaufenthalte scheitern, das Geld geht aus. Die letzte Zeit verbringt sie in einer kalten Dachkammer in Sylt, wo sie sich 1933 das Leben nimmt und das Buch endet im Jahr 1947, als alles vorbei ist und der Hausmeister Wilhelm, die Bilder mit seiner Anna wieder zurück in die wiedereröffnete Kunsthalle bringt, die inzwischen von einem Freund von Anita Ree geleitet wird.

Interessant eine mir bisher unbekannte Künstlerin kennenzulernen, am Klappentext gibt es ein Selbstportrait der Malerin, die venezuelanische Wurzeln hat, zu sehen. Im Netz sind weitere zu finden und interessant ist auch, daß die 1964 geborene Karen Grol, wie Robert Seethaler ebenfalls den Kunstgriff mit einer nicht so bedeutenden, wahrscheinlich erfundenen Person, die die Hauptpersonen begleiten, wählte.

2020-09-29

Abgesagte Veranstaltungen und ein überraschendes Debut

Ich hätte ja ab heute im Stift Seitenstetten bei dem von Doris Kloimstein kuratierten Skriptorium „Bibel heute in Literatur und Malerei“ sein sollen. Was für eine Atheistin wie mich ohnehin ein wenig ungewöhnlich ist, sich mit der Bibel zu beschäftigen, da ich aber der Meinung bin, daß man über alles schreiben kann, habe ich mich schon sehr gefreutund dann Corona– oder Maßnahmenbedingt, wegen der verdammten Maskenpflicht, die auf den Gängen doch zu tragen wäre und ich nicht auf meinem Zimmer essen wollte, abgesagt.

Aber macht ja nichts, über „Noahs Fest“ kann man auch zu Hause schreiben, habe das schon getan und jetzt sozusagen eine stundenfreie Woche, die ich meinem Schreiben widmen kann.

Da korrigiere ich ja immer noch das „Rotbraunkarierte Notizbuch“.

Das Cover vom „Frühlingserwachen“ mit mir mit Schal maskiert ist auch schon da und abrechnen hatte ich am Vormittag auch.

Am Nachmittag habe ich dann meinen Text geschrieben und mich auf den Livestream-Literaturabend gefreut. Ja richtig, mit der Ruth, die ja gestern im Stifterhaus ihr neues Buch vorgestellt hat, habe ich auch telefoniert und dann bis zum Veranstaltungsbeginn auch fleißig Oe 24 TV gehört, weil da ja auch die neuen Maßnahmen, die Registrierungspflicht in den Gaststätten, die von den Wirten alle für so toll gehalten wird, weil dann können die Restaurants vielleicht länger offen halten und müssen nicht, wie schon in Salzburg, Tirol und Vorarlberg, um dem Lockdown und weiteren Reisewarnungen zu entkommen, um zehn Uhr geschlossen werden.

Eine große Pressekonferenz aus Deutschland gab es auch. Denn da beschloß Frau Merkl auch neue Maßnahmen. Die Reisewarnung für Österreich ist schon da, aber jetzt darf man auch nicht mehr „Micky Mouse“ in den Registrierungsbogen schreiben, sondern muß, wenn man es tut, glaube ich, fünfzig Euro Bußgeld zahlen.

Das habe ich dann gleich für meinen Klostertext verwendet und eine Idee für mein drittes Corona-Buch ist auch schon da.

Aber da war es schon sieben Uhr und ich bin die Literaturprogramme durchgegangen. Im Literaturhaus eine Lavant-Lesung und in der „Alten Schmiede“ Thomas Stangl und Anne Weber und das ist interessant, weil Anne Webers „Heldinnenepos“ ja auf der Longlist steht. Ich habe den Livestream aber nicht gefunden und bei dem im Literaturhaus stand nur „Veranstaltung hat noch nicht begonnen“, obwohl es schon nach Viertel war. Aber dafür sollte in der „Gesellschaft“ die „Limbus Lyrik-Reihe, auch mit Thomas Ballhausenm den ich ja erst dort im Literaturhaus hörte, gestreamt werden, hat aber auch nicht angefangen.

Also vielleicht erst ein bißchen in meinem nächsten Buchpreisbuch lesen, bis ich dann draufgekommen bin, in der „Alten Schmiede“ gibt es eine ganze andere Veranstaltung, denn Anne Weber hat wegen der Reisewarnungen abgesagt und das ist offenbar auch im Literaturhaus so passiert.

Also interessant, nicht nur ich sage ab, auch die anderen und nicht nur die Restaurants und Geschäfte gehen Pleite, sondern auch die Künstler können nicht über die Grenze kommen.

Dafür bin ich aber eine halbe oder dreiviertel Stunde später doch in den Livestream der „Alten Schmiede“ gekommen, wo statt Anne Weber Katharina J. Ferner und Katharina Köller ihre Debuts vorstellten.

Das heißt das Debut der Katharina J. Ferner „Der Anbeginn“ habe ich versäumt, dafür bin ich gerade zurecht gekommen, als Markus Köhle, der Moderator, das Debut der 1984 in Eisenstadt geborenen Katharia Köller „Was ich im Wasser sah“ vorstellte, beziehungsweise das Buch mit dem markanten Cover, das ich schon bei mehreren Blogs gesehen habe, hochhielt.

Beide Bücher wurden vom der „Alten Schmiede“ als „Ausflug ins Surreale“ angekündigt und die sehr lebhafte mir bisher unbekannte junge Frau begann auch gleich von Brüsten zu lesen, die sie sich amputieren lassen mußte und nicht durch ein Implantat ersetzen lassen wollte. Wie das mit dem Surrealen zusammenhing, habe ich nicht ganz mitbekommen. Es geht aber auch um einen Oktopus. Dazu müßte ich das Buch erst lesen, habe aber, glaube ich, noch vierzig Neuerscheinungen auf meiner Leseliste, so daß ich, wenn es nicht auf die Bloggerdebutshortlist kommen sollte, wohl nicht dazu kommen werde.

Nach der Lesung, als Katharina Köller Markus Köhle noch das Buch signierte und der die Leute aufforderte, Bücher zu lesen, weil man so den Lockdown besser überstehen würde und man außerdem noch auf der Straße Fragen an die Autorin stellen könnte, bin ich noch auf die Facebookseite der „Gesellschaft“ gegangen und da zum Schlußapplaus zurecht gekommen und habe den Moderator gerade noch zum Bücherkauf animieren gehört.

Ja, das Livestreaming ist ein wenig unkonzentriert und nie so wie man es sich vorstellt, das habe ich schon festgestellt und jetzt könnte ich noch, wenn das Video schon vorhanden ist, zum Home viewing ins Stifterhaus gehen und mir Ruths gestrige Lesung anhören.

2020-09-28

Untopische Insel beim Radio Rosa

Filed under: Veranstaltungen — jancak @ 21:24
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Das „Radio Rosa“, keine Ahnung woher der Name kommt, ist eine Reihe die Patricia Brooks nun schon das vierzehnte Mal im Rahmen der GAV veranstaltet, dabei immer eine Reihe von Literaten einlädt, um zu einem bestimmten Thema eine experimentelle Performance zu gestalten, könnte man, glaube ich, in etwa sagen.

2009 bin ich im Amerlinghaus das erste Mal, glaube ich, darauf gestoßen und seither zwei Mal und heute wieder im Literaturhaus das vierzehnte „Radio Rosa“, wie zuerst Robert Huez in seiner Einleitung und dann auch Patricia Brooks erwähnte zum Thema „U(n)topische Insel“ was immer das auch heißen mag, mit dem GAV- Mitglied und Musiker Michael Fischer, der ja auch die Performancereihe mit Herbert J. Wimmer und Marion Steinbacher gestaltet, Sophie Reyer, die wenn ich mich nicht irre schon einmal beim „Radio Rosa“ war und Magda Woitzuck, die schon einige Hörspielpreise gewonnen hat und deren „Elis“ ich gelesen habe und Thomas Ballhausen, der sich auch für den Film und Comic sehr interessiert, einen Vortrag über Sigmund Freud gehalten und den „Reinhard Priessnitz- Preis“ gewonnen und utopisch ist wohl auch das ganze Szenario, zumindest empfinde ich es so, wenn ich mich per Livestream ins Literaturhaus schalte, weil ich dort nicht mit Maske auftreten will und mich nicht registrieren lassen möchte, was, wie Robert Huez einmal richtig vermerkte, ohnehin nicht nötig wäre, schließlich war ich ja in den letzten Jahren mehrmals in der Woche dort, bin in der Kartei und habe auch schon einige Veranstaltungen, zugegeben, das ist länger her, dort organisiert.

Also die Maskierung nur per livestream beobachtet und dann begann schon die akustische Einleitung von Michael Fischer und dann riß eigentlich Magda Woitzeck das Geschehen an sich, als sie von den Wildschweinen begann, die ihrer Meinung nach auf jeder Insel leben würden. Sophie Reyer las dann noch von der Lillifee. Dann wurde es ein Zwiegespräch zwischen den beiden Damen, wo sich Thomas Ballhausen nur eher wenig einmischte und von seinem Schreiben und seinem Vater berichtete, während Magda Woizeck auf die Müllberge zu sprechen kam, von den Plastikbergen mit manchen Mundschutzmasken, die die Insel überfüllte. Dann kam sie zu Gott Chronos, der seine Kinder fraß, bis ihn Zeus besiegte und auf die Insel der Seligen verbannte, immer unterbrochen von der szenischen Begleitung Michael Fischers und ganz schön surreal, sich das ganze in der Corona-Welt vorzustellen, wo wir jetzt ja noch nicht wissen, ob und wie wir da herauskommen und ich nicht weiß, wann und ob und bei welchen „Radio Rosa“, ich wieder real ins Literaturhhaus komme?

Und richtig, einmal, ich glaube, bei meinem ersten Besuch hat mir Patrica Brooks auch versprochen, mich einmal zu ihrer Reihe einzuladen, aber dazu schreibe ich wahrscheinlich zu wenig experimentell und plane derzeit ja nach meinem „Klostertext“ schon den dritten Corona-Roman, der wahrscheinlich auch ein bißchen dystopisch werden wird.

2020-09-27

1929 – Frauen im Jahr Babylon

Filed under: Bücher — jancak @ 00:11
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Die Neunzehnhundertzwanzigerjahre waren ja sehr aufbruchsbereit und brachten viel revolutionre fortschrittliche Veränderungen, bis es einige Jahre später zum Rückschritt und zum Zusammenbruch kam, was sich neben dem Bubikopf und anderen, in der Literatur ausdrückte.

Da war ich ja einmal, als das noch ging, bei einem diesbezüglichen Vortrag von Evelyne Polt-Heinzl in der Wien-Bibliothek, habe auch schon einiges von Vicki Baum, etcetera gelesen und vor kurzem ein Mail bekommen, daß „ebersbach & simon“ fünf Bücher herausgebracht hat, die sich mit diesem Thema beschäftigen.

Zwei habe ich schon bekommen und beginne mit dem der 1961 geborenen Germanistin Unda Hörner „1929 Frauen im Jahr Babylon“. Sie hat, glaube ich, schon eines über „1919“ herausgebracht, wo sie Monat für Monat in die damals wichtige Frauenwelt einführt und dabei mit Erika Mann beginnt, die mit ihrem Bruder Klaus im Oktober 1927 ein halbes jahr auf Amerika-Fahrt gegangen ist, dort Vorträge, etcetera hielt und nun ein Reisebuch darüber schreiben will und ihre Scheidung von Gustav Gründgens ist gerade auch erfolgt. Die Geschwister sind von dem fortschrittlichen Amerika begeistert, empören sich über die Rassenunterschiede, die dort herrschen und Erika Mann möchte auch nach ihrem Vorbild der Auto begeisterten Clärenore Stinnes, die gerade mit einem Fotografen und zwei Technikern von Argeninien nach Chile fährt, den Pilotenschein machen, während Marlene Dietrich im Tonfilm sich zu „Ich küße ihre Hand Madame!“, zeigt und der Roman „Im Westen nichts Neues“ erschienen ist.

Im Februar soll dann der berühmte Alexander Platz umgestaltet werden, da spielt das Architekten und Designerpaar Peter Behrens und Else Oppler-Legband eine Rolle und aus Amerika kommt Luise Brooks angereist, um in G. W. Papst „Lulu“ eine sehr laszive Rolle zu spiele, während Vicki Baum im Hotel Excelsior putzt, um dort ihre Recherchen für die „Menschen im Hotel“ zu machen.

Die „Stud. chem. Helene Willfüer“ ist schon erschienen, Vicki Baum hat der Harfe abgesagt und sitzt jetzt in der „Ullsstein-Redaktion“ und die Verlegerin Edith Jacobsohn hat im März in Erich Kästner einen Kinderbuchautor gefunden und der schreibt im Cafe Josty seinen „Emil und die Detektive“.

Brecht führt seine „Dreigroschenoper“ mit Lotte Lenya auf, die auch vorher in den „Pionieren in Ingoldstadt“ von Marieluise Fleißer auf und heiratet Helene Weigel, obwohl er viele Freundinnen hat. Die Fotografin Lotte Jakobi fotografiert die Berliner Prominzenz und Lotte Lenya möchte in die kommunistische Partei eintreten.

Am ersten Mai 1929 kam es in den Berliner Arbeiterbezirken zu heftigen Ausschreitungen, während Lotte Jakobi die Bauhausmöbel fotografiert. Später kauft sie sich eine Leica, während der Rundfunk und der Tonfilm die Welt eroberten und die schon erwähnten Stars ihre Rollen spielen.

Im Sommer geht es aufs Land oder an Nord- bzw. Ostsee, Thomas Mann entdeckt sein Häuschen in Nidden, bei dem ich schon war. Gerhard Hauptmann logiert, glaube ich in Hiddensee. Behrens gewinnt die Ausschreibung am Alexanderplatz, wo seine Frau mitarbeitete und um die übersehenen Frauen an der Seite der großen Männer, die unbemerkt einen großen Teil der Arbeit machen, geht es auch.

Joachim Ringelnatz und Kurt Tucholsky dichten, Cläirenore Stinnes kommt von ihrer Weltreise zurück, wo ihr Ford sein Museum vom Traum des freien Mannes, wo jeder sein eigenes Haus, Auto und Urlaub hat und nicht mehr denken muß, zeigte und sie vom Präsidenten Hoover empfangen wurde und macht auch einen Film daraus und im August findet in Nürnberg im fränkischen Saal der vierte Reichsparteitag der NSDAP statt.

Im September geht es in Theater, da wird Friedrich Wolfs „Cyankali“aufgegeführt und Josef von Sternheim sucht für den „Blauen Engel“, die „Professor Unrat“ Verfilmung, die Darstellerin der Hauptrolle, die er schließlich in Marlene Dietrich findet.

Im Oktober kommt der Börsenkrach in den USA und in Berlin gibt es die Angst, daß das Alexanderplatz-Projekt nicht fertig werden kann. Dafür erscheint aber Döblins berühmter Roman und mit diesen und dem „Emil“ oder den „Menschen im Hotel“ kann man sich ein genaues Bild Deutschland Ende Neunzehnhundertzwanzig machen.

Im November bringt die kleine Elisabeth Mann ihrem Vater ein Telegramm, das aus Stockholm kommt. Die Geschwister Mann wollen wieder auf Reisen gehen und es gibt Ausstellungen über die modernen Frauen.

Aber die Abtreibungen sollen verboten werden. Die Nazis werden durch die unzufriedenen Arbeiter an die Macht gebracht, die die Frauen wieder an den Herd zurückbringen wollen und so sind wir in dem Buch durch ds Jahr1929 gekommen, haben nicht nur von den berühmten Frauen, sondern vom aktuellen Zeitgeschehen gehört.

Unda Hörner schreibt vielleicht schon an einem Buch über 1939. Seien wir gespannt und das dritte Buch aus der Neunzehnzwanziger-Reihe ist auch schon zu mir gekommen.

2020-09-26

Genossen

Jetzt kommt ein politisches Sachbuch das mir „Wagenbach“ schickte, der 1962 geborenen amerikanischen Politikwissenschaftlerin Jodi Dean, die sich mit dem Begriff des „Genossen“ der ja vom Genießen kommt, in allen Richtungen mit vielen Fußnoten und Erklärungen auseinandersetzt und das finde ich, die sich damit ja schon theoretisch als auch praktisch auseinandergesetzt hat, interessant, das einmal von der amerikanischen Seite, die da ja eine andere Geschichte und Sichtbild hat, zu betrachten, noch dazu, da ich mich mit der amerikanischen Politik nicht sehr auskenne.

Jodi Dean, die schon mehrere Bücher geschrieben hat, beginnt im Kapitel „Wie aus Unterstützern Genossen“ werden mit einem Beispiel, wie Barak Obama, 2016 Bernie Sanders „scherzhaft aufs Korn nahm“ in dem er ihn als „Genossen!“, bezeichnete, obwohl er ja einer anderen Partei angehörte.

Dann kommt es zu einer Abgrenzung des Begriffs Genossen, der, wie Dean vermutet in Europa als zu stalinistisch oder altmodisch abglehnt werden könnte, vom Kamerad und Kollegen abgrenzt und zitiert Beispiele, daß Leute von der Herzenswärme berichten, die sie spürten, wenn sie mit Genossen zusammenkamen. Man ist plötzlich in einer Reihe von Höherrangigen, die einen als Genossen bezeichnen, der Begriff kann aber auch Beispiel oben im negaiven Sinn verwendet werden.

Genosse ist man, um sich zu helfen und zu unterstützen und da sind wir schon bei dem amerikanischen System der Unterstützer, die es seit fünf Jahren auf den Unis gibt, wo sich Wohlhabende, um andere kümmern sollen und da gibt es schon ein Ratgeber, gibt wie sich der Unterstützer zu verhalten hat.

Dann gehts zur momentan ja sehr kritisierten Frage, ob ein Genosse weiß und männlich sein muß?

Dean beginnt mit der Genossin, da wären ja Rosa Luxemburg, Angela Davis und Clara Zetkin und eine Reihe mir unbekannter Namen Gegenbeispiele und bei den schwarzen Genossen wären wir schon bei der heute sehr oft diskutierten Frage, ob schwarz nicht mit Armut gleichzusetzen ist und ob Schwarze und Weiße wegen der zitierten sozialen Unterschiede wirklich Genossen sein können?

Bei den Genossinnen zitiert Dean noch das Beispiel einer, die in einem Kurs Hausarbeit als wichtigen Teil erwähnte und da von den Genossen unterbrochen wurde, weil das ja wirklich nicht wichtig ist, aber notwendig, füge ich hinzu und Dean komm zur „Negativität“, des Genossen und zitiert da den russischen Dichter Platonow, der ja, glaube ich, derzeit viel gelesen wird, der meinte, daß die Genossen schnell weg wären, sobald sie Brot und Eigentum besäßen, weshalb das zu unterbinden sei.

Im dritten Kapitel werden dann vier Thesen zum „Konzept des Genossen“ aufgestellt und an vielen Beispielen, wie zum Beispiel dem 1936 entstandenen Film „Ninotschka“ von Ernst Lubitsch mit Greta Garbo aber auch einer 1096 erscheinenen Erzählung von Naxims Gorki, den schon erwähnten Roman Platonow aber auch den Schriften von Marx, Trotzki Lenis, etcetera erläutert, daß

1.“Der Genosse durch Gleichheit, Gleichstellung und Solidarität ausgezeichnet wird

2. daß jeder kann aber nicht alle Genossen sein können

3. Daß das Individum ein anderer oder etwas anderer, als der Genosse ist und

4. wird die Beziehung des Genossen durch Treue zu oder an eine Wahrheit vermittelt werden“, was beispielsweise oft eine Partei sein wird.

Im letzten Kapitel „Mein Genosse bist nicht“ geht es um das Ende der Genossenschaft, die Dean als „Ausschluß, Austritt, Abwendung und Ende der Welt“, definiert.

Beim Kapitelteil „Ausschluß“, da habe ich ja viel von den Ausschlüßen, die die KPÖ in den Fünfziger- oder sechzigerjahren bezüglich des Thema Stalinismus betrieben habe, gehört.

Dean führt die Moskauer Prozeße an, da habe ich ja kürzlich den Ruge und früher den „Lärm der Zeit“gelesen und außerdem das Beispiel, wie Trotzki eine Bahnfahrt verwehrt wurde, er blickte zu seinen Genoßen, die sind aber stumm geblieben, angeführt.

„Austritt“ ist, wenn ich mich selber von der Partei abwende also kein Kommunist mehr sein will. Da schildert Dean das Beispiel eines C. L. R. James, der 1962 eine amerikanische Arbeiterzeitung verlassen hat.

„Abwendung“ ist wohl, wenn ich ideologisch die Partei verlasse und beim Kapitel „Ende der Welt“, wo ich mir zuerst „No na oder was ist das wohl?“, dachte, wird lang und breit aus Doris Lessings „Goldenen Notizbuch“, zitiert, das ich, glaube ich, einmal gelesen habe, weil es mir Judith Gruber- Rizzy zum Geburtstag schenkte, als Lessing den Nobelpreis bekam, mich aber nicht mehr so gut erinnern kann, es also wieder lesen müßte.

Was wahrscheinlich überhaupt die Quintessenz nach dem Lesen von Jodi Deans Theorie ist. Lesen und sich mit dem Thema weiter befassen. Der amerikanische Kommunismus ist mir ja, wie schongeschrieben, sehr fremd. Sonst wurde ich öfter an Stephan Teichgräbers Workshops erinnert. Der mich ja bei den Themen Utopie, Revolution– und Partisanenliteratur, sehr oft mit alten russischen Büchern, die sonst an mir vorbeigegangen wäre, in Beziehung brachte. So habe ich ja zwei Teile des „Leidensweg“ gelesen und beim Thema „Partisanen“, war ja auch einiges dabei, interessant, also eine amerikanische Wissenschaftlerin kennengelernt zu haben, die sich mit den „Genossen“ befaßt, aber wenn man sich mit den amerikanischen Beispielen aus zeitlichen Gründen nicht weiterbeschäftigen kann, wird es zumindestens bei mir nur bei den Überschriften bleiben.

2020-09-25

Abgesagt, abgesagt!

Wir gehen jetzt ja harten Zeiten entgegen, bevor das Licht im Tunnel wieder sichtbar werden soll.

„Alles was Spaß macht, ist gefährlich!“, hat Bundeskanzler Kurz letzte Woche gesagt, als die Zahlen bei fünfzehntausend Testungen täglich bei achthundert lagen. Die Hälfte der positiv Getesteten davon in Wien und die Ampel auf orange geschaltet werden sollte.

Zuerst ohne weitere Konsequenzen, dann hieß es nur mehr private Treffen mit zehn Personen bei Hochzeiten beispielsweise und bei bei Weihnachtsfeiern, Gastronomie nur im Sitzen und Maske auch beim Betreten des Restaurants und Maske auf auch auf Märkten, denn die Reisewarnungen kamen, die Schweiz und Deutschland hat eine Wien- Warnung ausgesprochen und als dann noch einige andere Länder folgten und die Reisewarnung auch auf Tirol ausgedehnt wurde, wurde es knapp mit dem Wintertourismus, also Sperrstunde um zehn in Tirol, Salzburg und Vorarlberg das orange Wien soll laut dem roten Bürgermeister vorerst bei ein Uhr früh bleiben, dafür muß man ab Montag seinen Namen angeben, wenn man in einem Lokal etwas essen oder trinken will, der Opernball wurde abgesagt und und und…

Für mein Geburtstagsfest kann ich mir noch überlegen, ob ich da fünfzehn Leute einladen und die Ruth und die Doris Kloimstein zum Lesen und darauf bauen, daß die die Zahl stimmt, wenn nur die Hälfte kommen.

Polzei darf in Privatwohnungen ohnehin keine hinein, so daß ich den elften dann nicht im Uhrkasten oder untern Bett verstecken müßte und den Veranstaltungsstop habe ich ja schon im April vorausgesehen, befürchtet oder angenommen, daß das wohl mein Abschied vom Lteraturbetrieb ist, obwohl das „Fräulein No“ ja vor kurzem erschienen ist und das „Frühlingserwachen“ bald folgen kann.

Aber in diesem Jahr noch keine Lesung. Die „Poet-Night“ ist, glaube ich, im November da habe ich mich angemeldet, aber wenn man da im „Siitl“, wo das heuer stattfinden wird, sich registrieren und Maske tragen muß?

Der „Ohrenschmaus“ wurde verschoben, was vielleicht verständlich ist, weil die Einreichenden oft der Risikogruppe angehören und da gibt es noch die liebe Doris Kloimstein, die mir nicht nur im sommer sehr schöne Maskengedichte geschickt hat, die mich dazu veranlaßten im „Notizbuch“ selbst zu reimen und die ich ja vor Jahren bei einer Regionalversammlung der IG Autoren in St. Pölten getroffen habe, weil das ja die Zeit war, wo ich mit der kleinen Anna von Wien nach St. Pölten pendelte und umgekehrt, ich habe sie dann im Sommer öfter im Cafe Schubert oder auch anderswo getroffen.

In letzter Zeit immer am Samstag am Markt wenn wir in St. Pölten sind und sie hat mich zu einer literarischen Veranstaltung oder zu einen Skriptorium eingeladen „Bibel heute in Literatur & Malerei“, denn da sollen, die Doris hat bei der katholischen Kirche gearbeitet, im Rahmen der Bibelwoche im Stift Seitenstetten sich sieben Autoren mit sieben bildenen Künstlern treffen und von Dienstag bis Freitag zu dem Thema „Noahs Fest“ einen Text schreiben oder ein Bild malen, etcetera.

Eine Art Schreibwerkstatt und obwohl ich ja nicht katholisch bin, habe ich da keine Berührungsängste und denke, ich kann zu jedem Thema schreiben und ein paar Tage in einem Kloster zu verbringen, ist sicher fein, im Stift Göttweig war ich auch immer ein paar Tage, da kann ich mich mit Kollegen austauschen, einen Text schreiben, den Josef Haslinger lesen und vielleicht in meinen Text verarbeiten, wie das zur Arche Noah und der Rettung der Menschheit passt, ist da wahrscheinlich nicht so klar, aber Doris Kloimstein hat das Thema wahrscheinlich so ausgewählt, daß es zu Corona passt, also auch kein Problem. Aber dann kam die Verschärfung der Maskenpflicht oder überhaupt schon früher, die Frage, ob das Skriptorium im Rahmen des Lockdown überhaupt stattfinden kann.

„Findet statt!“, hat die Doris mir versichert, wenn ich sie am Markt getroffen habe und da fragte, wie das mit der Maskenpflicht wäre?

Auf dem Programm, es gibt da ja im Rahmen der Bibelwoche ein sehr umfangreiches in den niederösterreichischen Kirchen und Klöster, stand etwas von den Corona-Sicherheitsmaßnahmen, die ein Veranstalter ja auch bekanntgeben muß, aber das Skriptorium ist eine intime Veranstaltung, vierzehn Teilnehmer, viel Platz, kein Problem.

Mein Unbehagen wuchs in den letzten Tagen, wo eine Reisewarnung und eine Horrormeldung nach der anderen kam, aber trotzdem an, denn ich habe ja kein Auto und kein Handy, der Alfred bringt mich hin und holt mich ab. Was mache ich zwischendurch?

„Maske auf den den Gängen und in den Weg in den Speisesaal!“, kam heute die Nachricht und ich bin eine sture Person, die auch Doris Kloimstein freundliches Angebot, daß ich ja in meinem Zimmer essen oder so vielleicht heimlich durch die Gänge huschen könnte, wenn es niemand sieht, ausschlug.

Darüber kann man einen Text schreiben und ich plane ja schon einen dritten, wenn ich mit dem „Notizbuch“ fertig bin, vielleicht für den „Nanowrimo“ und über „Noahs Fest“ kann ich auch so schreiben und den Text dann ins „Literaturgeflüster“ stellen.

Die Klostertage und den Kontakt zu den mir Größtenteil unbekannten dreizehn anderen Kollegen, fehlen aber und das wäre sicher interessant gewesen, eine Art Schreibwerkstatt, ja richtig, die Doris war auch noch eine eifrige Teilnehmerin unser Schreibgruppe und ich schwärme ja immer davon im Sommer auf einen Stadtschreiberposten zu gehen, das wäre ein bißchen so was gewesen.

Also wieder ein Corona-Opfer, weil ich ja nie wirklich einen Schreibaufenthalt gehabt habe oder halt stimmt ja nicht, 1987 haben mich die Leute vom „Max von der Grün-Preis“ nach Linz zu einer solchen eingeladen und 2005, die Erika Kronabitter zu der Silvrettahöhe und selber veranstalte ich mir ja auch immer monologe Schreibaufenthalte und dazu kann ich ja die nächste Woche nützen, das „Frühlingswerwachen“ durchlesen, damit es bald an die Druckerei gehen kann.

Dazu brauchen wir noch ein Bild, wir hätten zwar eines mit der Anna und der kleine Lia voll maskiert, aber wenn man Kinder nicht auf Covern mißbrauchen soll, habe ich mir jetzt das Hauben-Schal Duo das mir der Alfred einmal am Markt kaufte, aufgesetzt, also eine maskierte Eva, nur fürs Cover, weil ich ja zum Glück wie ich immer schreibe, mir ein maskenloses Leben bis jetzt leisten konnte, weil der Alfred gerne einkauft, ich eine leidenschaftliche Stadtflaneurin bin, da kann ich mich und zum Glück auch kein Kind der Schule oder eine Mutter in einem Pflegeheim habe, die ich besuchen müßte.

Also fad wird mir nicht werden, wenn ich ab Dienstag keine Stunden habe, kann ich mich mit dem Lesen, dem Korrigieren, dem Noahn-Text und vielleicht einigen digitalen Veranstaltunge widmen und dann richtig, was habe ich denn letzten Samstag geschrieben? Am ersten Oktober gibt es eine Demonstration, da kann ich dann hingehen und meinen Unmut bezüglich des neuen Covid-Gesetzes äußern und ein Begräbnis gäbe es am nächsten Freitag auch, denn da ist überraschend der liebe Herbert, derMann der Ingrid von Alfreds Wandergruppe gestorben mit dem ich noch im August beisammen war und mich gut mit ihm unterhalten habe.

Abschließend ist zu sagen, daß ich die Absagen, wo ich ja ohnehin kaum im Literaturbetrieb bin, natürlich sehr schade finde, habe ich ja immer Angst, daß mir jemand etwas Versprochenes absagt, was mir ja auch schon mit der Szene Margaretne so passierte, wo schon die Programme gedruckt waren, weil ich nach dem Honorar fragte und in St. Pölten hätte ich ja einmal mit Manfred Wieninger lesen sollen. Der hat dann wegen seiner Plagiatsgeschichte abgesagt und bei Lesungen die zwar stattfanden, aber keine Leute hinkamen, bin ich auch schon gewesen.

Einmal habe ich auch absagen müßen, als mich Roman Gutsch einer Veranstaltung am Siebenbrunnenplaz eingeladen hat, da war aber Wandergruppe und dann hat es dort noch geregnet, so daß wir früher heim gefahren sind. Damals habe ich mich sehr geärgert, jetzt ist es mir eigentlich egal.

2020-09-24

Die schwarze Stunde

Filed under: Bücher — jancak @ 00:34
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Jetzt kommt bevor es mit dem Buchpreislesen weitergeht, ein Krimi oder Thriller, das kann ich nicht so wirklich unterscheiden, denn „Rowohlt“ hat mir Antonio Manzinis fünften Band aus seiner Rocco Schiavone-Bestsellerreihe geschickt und das war, wenn man die vorigen Bücher nicht gelesen hat und auch sonst noch nie etwas von dem 1964 in Rom geborenen Autor, dessen Bücher offenbar auch verfilmt wurden, ein wenig schwierig mit der Handlung mitzukommen, obwohl es ja immer heißt, daß Krimis spannend sind und man mit dem Lesen gar nicht mehr aufhören kann.

Mitnichten, denn es ist ein Krimi im Krimi und obwohl ich es natürlich nicht beurteilen kann, habe ich doch das Gefühl, mir fehlt das Vorwissen der vier anderen Bücher, um das Ganze richtig zu verstehen und dieser Vicequestore scheint auch ein rauher Kerl mit Vorleben zu sein, das ich auch nicht ganz verstanden habe.

Es beginnt im Aostatal, wo der Vizequestore, der immer wütend wird, wenn man ihm Commissario nennt, aus Rom versetzt wurde. Er ist vor kurzem umgezogen und hat einen Hund namens Lupa und einen sechzehnjährigen Nachbarjungen dessen lauten Musik ihn stört.

So fängt es dann, dann schnappt ersich seinen Hund geht in eine Bar frühstücken, liest einen Zeitungsartikel, wo über ihn geschrieben wird und geht dann zu seinen Vorgesetzten, die ihm auffordern seine Geschichte zu erzählen.

Das ist die Rahmenhandlung, denn dann geht es, bisher waren wir im Jahr 2013 nach Rom und nach 2007 zurück und da wird Rocco gerade von seiner Frau Marina verlassen, weil sie ihm daraufgekommen ist, daß er kein so ganz reines Vorleben hat, sondern sich so ein bißchen wie Robin Hood an den Reichen vergriffen hat, um den Armen zu helfen oder auch ein bisschen dealt und Drogen konsumiert und drei Freunde, die er als Hehler arbeiten, sich aber sehr um ihn kümmern, hat er auch.

Das finde ich schon einmal ein bißchen ungewöhnlich. Dann gehts los mit dem Fall, denn es werden nacheinander zwei zwanzigjährige Jusstuenten aus guten Haus brutal ermordet und Rocco kommt darauf, daß sie in einem Drogenhandel verwickelt waren und klärt diesen Fall, während seine Marina, die als Kirchenrestauratorin arbeitet, wieder zu ihm zurückkommt, in circa dreihundert Seiten auf.

Eigentlich ist diese Handlung, obwohl sie sehr ausschweifend erzählt wird und auch einige sehr beeindruckende gesellschaftskritische Szenen hat, ziemlich banal. Die beiden Studetnen wollten im Drogenhandel mitmischen, sind der Maffia in die Quere bekommen, die sie brutal beseitigten und Rocco jagt mit seinen Kollegen nun zwei Männern Luigo Baiocci und Sandro Silvestrini, die die Drogen über einen getarnten Möbelhandel ins Land schmuggeln und von nigerianischen Unterhändlern verteilen läßt.

Marina wird auf dieser Jagd von Luigio Baiocci erschossen und damit endet Teil eins und wir kehren wieder in Aostatal zurück, wo inzwischen und das habe ich nicht ganz verstanden, die Frau von seinem Freund Sebastiano in Roccos Wohnung erschossen wurde, weshalb Rocco umgezogen und von einer Reporterin gejagt wurde und das Geheimnis, das nun noch etwa fünfzig Seite hat, ist, daß Rocco den Mörder seiner erschoß, weshalb er nun von Luigios BruderEnzio gejagt wird, der hat Adele, Sebastianos Frau erschoßen und der verlangt nun von Rocco, daß er ihn rächen kann.

Also Blutrache und Ehrenmord nicht nur bei den Türken, sondern auch bei den Italienern, dieser Bruder Enzio, ist inzwichen auch aus dem Gefängnis, in das ihn Rocco brachte, ausgebrochen und versteckt sich vor den Rächern. Das Gute an der Geschichte ist, daß sie ihn nicht finden und Rocco kehrt mit seinem Hund und mit seinem schlechten Ruf offenbar doch wieder ins Leben oder zu Fall sechs, zurück, schreibt noch Briefe an seine tote Frau, freundet sich aber, denn er hat ein gutes Herz unter der rauhen Schale mit dem Nachbarjungen an.

Eine Kollegin, die ihn versteht und zu ihm hält, gibt es auch und wie geschrieben, auch einige beeindruckende Stellen, wenn auch die vielen Namen und die vielen Handlungsstränge für eine nicht Manzini-Kennerin, ein wenig schwierig waren und der gute Rocco mit seiner deftigen Sprache für ein Sensibelchen, wie mich, auch etwas zu rauh.

2020-09-23

Zweiter Ritter-Frühling

Coronabedingt sind ja im Frühling ab dem elften oder zwölften März, die meisten Literaturveranstaltungen bis mindestens Juni, wenn nicht überhaupt bis in die Herbstsaison ausgefallen, was vor allem, wie ich überall hörte, die Buchpräsenationen der im Frühjahr erscheinenen Bücher betrifft und das wird jetzt teilweise nachgeholt.

„Zweiter Frühling – Bücher währed länger“, heißt es beispielsweise im Literaturhaus und da waren für den Mittwoch zwei „Ritter-Neuerscheinungen“ angegekündigt.

Meine Leser wissen es vielleicht, ich habe ein eher ambivalentes Verhältnis zum „Ritter-„, dem österreichischen experimentellen Verlag, wie ich es bezeichnen würde, das heißt, ich gehe zu den Veranstaltungen, sammle die Bücher, wenn ich sie finde, mit dem Lesen hapert es dann meistens, das heißt ich komme nicht dazu, obwohl ich es eigentlich will.

Aber ich bin ja, wie ich immer schreibe eine realistische Autorin, der die Sprache nicht so wichtig, wie der Inhalt ist, aber dann zieht mich offenbar immer etwas an und öfter schüttle ich dann den Kopf, gehe aber immer wieder hin.

Das zur Einleitung und Erklärung. Im Literaturhaus waren jedenfalls die zwei im Frühjahr erschienenen Bücher von Franziska Füchsl und Christoph Szalay, beide mir bis dato unbekannte Autoren, angekündigt und als ich in den livestream kam, erklärte Robert Huez gerade, daß Christoph Szalay, ob coronabedingt oder nicht, das habe ich nicht ganz verstanden, ausgefallen sei, also die 1991 in Putzleinsdorf /OÖ geborene Franziska Füchsl, die Anglistik deutsche Philologie in Wien sowie Sprache und Gestalt in Kiel studierte, allein auftreten würde.

Moderiert wurde die Veranstaltung von dem ebenso experimentellen Autor und Literaturwissenschaftler Helmut Neundlinger und das Buch heißt „Tagwan“, was, wie später klar wurde, soviel wie „Tagwerk“ bedeutet.

Das hat Helmut Neundlinger in seiner Einleitung, glaube ich, nicht erklärt, nur daß das Buch aus drei Teilen besteht und die junge Autorin hat dann aus jedem ein Stück gelesen und beginnen tut es gleich mit einem sehr körperbezogenen Text, nämlich mit der Geburt einer Scheuche, sprachlich schön.

„Wo bleibt der Plot?“ fragt die nicht experimentelle Autorin, die solches aber natürlich nicht erwartete. Dann ging es im Teil zwei, Franziska Füchsl erklärte da noch, daß sie wilkürlich in den Text springen würde, zu einem „Woitsch, der wie ich nachgegoolet habe, ein Flicker ist. Wieder sprachlich schön und dann erklärte Franziska Füchsl, geht es natürlich zu der „Lumpensammerlin“, aber nicht nur, denn am Ende waren wir im Zug oder einer Straßenbahn und da nahm ein kleiner Mann Bücher aus seiner Tasche, legte sie auf seinen Schoß und begann dann mit einem Stift einen Text zu schreiben, bis der Zug hält.

Dann kam ein längeres Gespräch zwischen Noderator und Autorin, wo es um das Kneten, das Texterschaffen und das Abwesendsein von einem Körper, etcetera ging.

Helmut Neundlinger brachte dazu das Beispiel von Jan Philipp Reemtsma, der ja ineinem Keller gefangen war und darüber ein Buch geschrieben hat. Ein Zusammenhang, den ich nicht ganz erfaßte und als ich dann eher zufällig, beim ergooglen von Helmut Neundlingers Lebenslauf in das Stifterhaus gekommen bin, um nachzusehen, das war jetzt von mir nicht sehr konzentriert, wann die Ruth dort ihr neues Buch vorstellen wird, bin ich daraufgekommen, daß Franziska Füchsl dort am Montag moderiert vom „Ritter-Lektor“ Paul Pechmann aus ihrem Prosatext gelesen hat und Coronabedingt, konnte man auch dort die Veranstaltungen nachhören und so habe ich aus der sehr ausführlichen Einleitung von Paul Pechmann noch entnommen, daß Franziska Füchsl bei Oswald Egger studert hat, den „Heimrad Bäcker-Förderpreis“ und ein „Manuskripte-Nachwuchsstipendium“ bekommen hat, daß in der „Neuen Zürcher Zeitung“ Paul Jandl eine Rezension über das Buch geschrieben hat, hatte ich auch schon ergoogelt, also eine neue Sprachkünstlerin im Sinne der Andrea Winkler beispielsweise und Paul Pechmann erwähnte noch, daß sie eine „antiquierte“ Sprache verwendet. Das ist wahrscheinlich dem Studium der deutschen Philologie geschuldet,daß sie verschwundenenWörten nachspürt, also ein interessantes Buch und eine interessante Lesung, daß ich angesichts meiner überlangen Leseliste zwar höchstwahrscheinlich wieder nicht lesen werde, aber ich habe wieder viel gelernt und bin wieder gespannt, was ich von der jungen Sprachkünstlerin noch alles hören werde, wenn man vielleicht wieder maskenlos zu Lesungen gehen kann, inzwischen finde ich das Livestream hören, wo man zwischendurch googlen kann, auch sehr interessant.

2020-09-22

Dresden. Die zweite Zeit

Filed under: Bücher — jancak @ 00:57
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Nach Jens Wonnebergers Buch über den Niedergang der ostdeutschen Dörfer bleibe ich in der Ex-DDR und komme nach Dresen, beziehungsweise zum 1956 in Henigdorf geborenen Kurt Drawert, der in Darmstadt lebt, dort ein Zentrum für junge Literatur leitet, beim „Bachmann-Preis“ gelesen hat und 2018 Stadtschreiber in Dresden war.

Da wieder in die Stadt gekommen ist, in der er aufwuchs, seine Mutter lebt und er familäre Wurzeln hat.

Roman steht natürlich auf der ersten Seite und es ist natürlich keiner, wie auch Dorothee Elmigers Recherchen „Aus der Zuckerfabrik“ keiner ist.

Was ist es aber dann das Stadtschreiberbuch? Ein Memoir? Eine vorsichtige Annäherung an die Stadt in der jetzt Pegida herrscht? Eine Abrechnung mit seiner Familie? Mit dem dritten Reich, der Welt seiner Großväter, der DDR, des Vaters, ein Polizist, der später dement wurde, mit der ordnungliebenden putzsüchtigen Mutter zu der er ein ambivalentes Verhältnis hat?

Es ist alles davon und das schwierige daran ist der abgehackte Stil. Daß dieser „Roman“ in Kapitel aufgegliedert ist, die „Heimat.Ankunft (2)“, „Vaters Buch (2)“ oder „Kolumne SZ“. heißen.

Richtig, Zeitungsartikel, Fotos gibt es auch und ganz am Anfang, den Ärger als er in die Stadtschreiberwohnung kommt, dort seine Bücher, die er für seine Arbeit braucht und die die er bei Besuchen verschenken will, ausräumt, merkt, daß die fremde Wohnung Geräusche hat, die ihn bei der Arbeit hindert und als er sich darüber beschweren will, ist die freundliche Dame erstaunt, denn das hat sie noch nie gehört und es melden sich auch alle, die eine Interview von ihm wollen, ihn zu einer Lesung einladen oder etwas anderes von ihm möchten.

Er geht durch die Stadt kommt in eine Ausstellung über die „Ostdeutsche Malerei und Skulptur von 1949 -1990“ , wo ihn ein Bild an eines erinnert, das in seinem Schulbuch war.

Er kommt in die Straße, wo er als junger Pionier stand, um den Soldaten zuzujubeln, die in die Tschechei rasselten, um den Prager Frühling aufzuhalten und er wird daran erinnert, wie er als kleiner Junge mit seiner Großmutter in die Bäckerei ging und dort ein Mädchen ein Stück Pflaumenkuchen essen sah. Das wollte er auch. Aber man darf nicht darum betteln und keine Wünsche und Gefühle haben, deshalb bekommt er ihn nicht, obwohl ihm die Großmutter sonst ein Stück gekauft hatte.

Es gibt zwei Brüder Andre und Ludwig, den Steinespezialisten und offenbar autistisch, der starb, weil er beweisen wollte, daß man mit offener Türe im Lift fahren kann, die schon erwähnte ordnungsliebende Mutter und den Vater, der eingegliedert in die DDR, mit seinem aufmüpfigen Sohn Schwierigkeiten hatte, deshalb ein West T-Shirt zeriß, das eigentlich einem Freund gehörte, der Sohn heiratete mit Achtzehn und verändert seinen Namen. Er nennt seinen Sohn auch nicht Karl, wie der Vater, der Großvater etcetera hießen, sondern Leo und schreibt in seinem Buch „Spiegelland“ über den Vater. Der revanchiert sich mit autobiografischen Schriften, wird dement und stirbt.

Die Mutter ist aber da, die er an den Sonntagen besucht, verspricht den Kuchen mitzubringen, dann darauf vergißt und als er auf die eisige Straße geht, um ihn doch zu holen, rutscht er aus, zerkugelt sich die Schulter und weiß nun nicht, ob er operieren soll oder nicht?

Er läßt sich dann doch. Die Operation mißlingt und so muß er fortan den Körper verrenken, wenn er eine Tasse zum Mund führen will und in die Fabrik muß er nach der Schule, weil er nicht unterschreiben will, daß er in die „Freie deutsche Jugend“ eintritt. Dort gibt eine paramilitärische Ausbildung und dort kommt der „Dicke Heinrich zu Tode, weil er zu dick ist, um in den Fuchsbau zu springen.“

Das ist der Satz, der Drawert veranlaßt Schriftsteller zu werden, später klopft dann die Stasi an seiner Wohnungstüre an, um ihm eine zweite Chance zu geben. Er sagt zu dem Mann „Auf Wiedersehen!“ und verläßt 1985 offenbar Dresen, um 2018 als Stadtschreiber zurückzukommen, seinen „Roman“ zu schreiben und über die Stadt und sein Leben zu befinden

„Dresden ist mir eine Metapher dafür, daß es keine Gegenwart gibt, die nicht von den Insignien der Erbschaft durchdrungen wäre. Und jede Erbschaft ist zugleich ein Rätsel, das seine Spuren in die Zukunft legt.“, steht am Buchrücken.

Ein interessantes Buch, das ich zuerst für ein literarisches Sachbuch gehalten habe. Von der Stadt in der ich mit dem Alfred und der kleinen Anna zwei Tage gewesen bin und dann, weil ich für eine DDR-Zeitschrift einen Reisetext geschrieben habe, ein Dresden-Buch als Dank erhalten habe, habe ich zwar nicht viel erfahren.

Aber dahin kann ich ja, wenn Corona und die Reisewarnungen vorüber sind, wieder fahren und mir ansehen, was sich seit 1985 alles verändert hat.

2020-09-21

Susanne Ayoubs Paul Antschel Film

Nach dem ich vorige Woche mit dem Literaturveranstaltungsstreamen angefangen habe, da ich ja nicht maskiert in die „Alte Schmiede“, ins Literaturhaus oder in die „Gesellschaft“ gehen will, habe ich mir die Programme durchgesehen und bin beim heutigen Montag bei der „Tacheles-Reihe“ in der Gesellschaft Daniela Strigl spricht mit Sybille Lewitscharoff hängen geblieben.

In der „Alten Schmiede“ war Susanne Ayoub und der mir unbekannte Klaus Demus angekündigt. Gut, kann ich ja wieder hin und herspringen, habe ich gedacht, dann aber auf der „Gesellschaft- Facebook Seite“ keinen Stream gefunden, so blieb mir nichts anderes über,als in die „Alte Schmiede“ „zu gehen“.

Das war wieder etwas schwierig, weil lange ein leeres Lesepult, obwohl schon Johanna Öttl, glaube ich, die Veranstaltung angekündigt hat und erzählte, daß die 1956 geborene Susanne Ayoub, die ich ja, glaube ich, von einer Veranstaltung in der „Szene Margareten“ in den Neunzigerjahren kenne, sie dann beim „Siemens-Literaturpreis traf und noch später immer wieder bei Lesungen in der „AS“, beim Volksstimmefest, Poet-Night, etcetera, sie war auch mit der Bruni sehr befreundet, ihr Buch über ihre Kindheit in Bagdad habe ich gelesen, sie hat sich jaauch sehr auch filmisch mit diesem Thema beschäftigt.

Jetzt aber ein Film über Paul Celan, weil sie zu der Idee, wie sie später Johanna Öttl erklärte auf einem Lyrikfestivasl in Czernowitz, wo sie auch Michael Hammerschmid kennenlernte, gekommen ist, zuerst stellte aber Michael Hammerschmid, den 1927 geborenen Lyriker und Kunsthistoriker Klaus Demus, einen Freund von Celan vor, den Susanne Ayoub in ihrem Film über den berühmten Dichter und seine Freundschaft sprechen ließ. Michael Hammerschmid habe ich während der Vorstellung auch nicht gesehen und dachte schon „Uje, uje, da stimmt was nicht mit der Übertragung!“

Dann kam aber der alte Herr auf die Bühne, der wie Michael Hammerschmid erklärte und auch bei „Wikipedia“ steht panthestische Naturlyrik in der Traditionslinie von Hölderlin bis Hofmannsthal und Borchardt schreibt.

Er las fünfzehn Minuten lang aus verschiedenen Büchern. Dann kam Susanne Ayoub und Johanna Öttl auf der Bühne, sprachen über den fünfundvierzig Minuten langen Film, wo Susanne Ayoub zuerst das Czernowitz von heute, das, wie sie meinte, nicht viel mit dem des 1920 geborenen Paul Antschel, der aus seinem rumänisierten Namen das Anagramm Celan machte, zu tun hatte.

Trotzdem war es ihr wichtig die revolutionäre Aufbruchsstimmung von heute zu zeigen und sie wollte zuerst die Gedichte nur aufschreiben und tonlos vorführen, weil sie die Interpretationen der Celan-Sprecher auch seine eigene nicht gefielen. Später kam dann doch eine Schauspielerinnenstimme hinzu und als Pau Celan bei der „Gruppe 47“ eingeladen von Ingeborg Bachmann mit der er ja befreundet war, vorgetragen hat, dort hat seine monologe Interpretation auch nicht gefallen und wurde sogar mit den Goebbels verglichen, was den Dichter, der sich ja durch seine Erfahrungen sehr verfolgt fühlte, glaube ich, sehr verstörte.

Den Brief wechsel mit Ingeborg Bachmann habe ich ja gelesen und als ich 1975, glaube ich, mit der Elfi nach Amsterdam fuhr, habe ich einen Celan- Band mitgenommen oder habe ich mir das Buch von der Elfi ausgeborgt und bin damit etwas später zu Workcamp nach Hamburg gefahren?

Das weiß ich nicht mehr so genau, das Buch habe ich noch und war von der „Todefuge“ wahrscheinlich nicht einmal so beeindruckt. 2000 hat es aber, glaube ich, im ORF ein Celan-Symposium gegeben, wo ich den Gedicht näher kam und auch Daniela Strigl im Fyoer stehen sah. Soweit meine Erinnerungen, aber zurück zur Veranstaltung oder zu dem Film, der gezeigt wurde und der mich sehr beeindruckt hat.

Mit Bildern aus Czernwitz hat er angefangen, hat dann in die Wohnung zu Klaus Demus geführt, ins Literaturhaus ist es aber auch gegangen, weil dort ein paar Celan-Originalausgaben aufbewahrt werden und in die „Gesellschaft“, wo man Manfred Müller im Hintergrund sitzen sieht und im Vordergrund einen Brief den Paul Celan 1968 an Wolfgang Kraus, dem damaligen Leiter schrieb und ihm versicherte, daß er sich sehr auf die Lesung freue, die am 5. Oktober stattfinden sollte und er sich nur einen einfachen Tisch und dazu ein Glas Wasser wünschte. Er ist dann nicht dorthin gekommen und Klaus Demus, der Paul Celan, wie er erzählte, durch seine Frau, die mit Ingeborg Bachmann in dieselbe Klasse gegangen ist, kennenlernte, erzählte, wie er den Dichter kennenlernte und, daß die Freundschaft einen Bruch bekommen hat, weil er ihn aufforderte seiner Paranoia wegen einen Arzt aufzusuchen. Paul Celan ist dann nach Paris gegangen, war dort als Lehrer tätig, wurde pyschiatrisch behandelt und hat sich 1970 in der Seine ertränkt.

Es gibt auch einen Briefwechsel zwischen Celan und dem Ehepaar Demus, der stand in der „Alten Schmied“ am Tisch während des Gespräches zwischen Sussanne Ayoub und Johanna Öttl und jetzt bin ich doch ein bißchen in der „Gesellschaft“ gewesen, wenn auch nicht bei Sybille Lewitscharoff, die ich aber einmal, wie ich mich erinnern kann, in der „Alten Schmiede“ hörte und im Literaturhaus habe ich einmal eine Lesetheateraufführung mit einem fingierten Treffen zwischen Marlen Haushofer und Paul Celan gehört.

Nach dem Film war die Übertragung dann plötzlich aus, es gab keine Verabschiedung und keine Schlußstatements mehr zu hören, dafür das Video, wo Jana Volkmann im Juni, glaube ich, Sabine Scholl vorstellte und zwischen achtzehn und achtundzwanzig Zusehern, kann ich noch anmerken, hat die Übertragung auch gehabt, darunter einen aus Ohio und eine aus Schweden und die Nedra Bickham, die Grüße schickte, hat in den Film auch mitgewirkt.

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