Ich hätte ja ab heute im Stift Seitenstetten bei dem von Doris Kloimstein kuratierten Skriptorium „Bibel heute in Literatur und Malerei“ sein sollen. Was für eine Atheistin wie mich ohnehin ein wenig ungewöhnlich ist, sich mit der Bibel zu beschäftigen, da ich aber der Meinung bin, daß man über alles schreiben kann, habe ich mich schon sehr gefreutund dann Corona– oder Maßnahmenbedingt, wegen der verdammten Maskenpflicht, die auf den Gängen doch zu tragen wäre und ich nicht auf meinem Zimmer essen wollte, abgesagt.
Aber macht ja nichts, über „Noahs Fest“ kann man auch zu Hause schreiben, habe das schon getan und jetzt sozusagen eine stundenfreie Woche, die ich meinem Schreiben widmen kann.
Da korrigiere ich ja immer noch das „Rotbraunkarierte Notizbuch“.
Das Cover vom „Frühlingserwachen“ mit mir mit Schal maskiert ist auch schon da und abrechnen hatte ich am Vormittag auch.
Am Nachmittag habe ich dann meinen Text geschrieben und mich auf den Livestream-Literaturabend gefreut. Ja richtig, mit der Ruth, die ja gestern im Stifterhaus ihr neues Buch vorgestellt hat, habe ich auch telefoniert und dann bis zum Veranstaltungsbeginn auch fleißig Oe 24 TV gehört, weil da ja auch die neuen Maßnahmen, die Registrierungspflicht in den Gaststätten, die von den Wirten alle für so toll gehalten wird, weil dann können die Restaurants vielleicht länger offen halten und müssen nicht, wie schon in Salzburg, Tirol und Vorarlberg, um dem Lockdown und weiteren Reisewarnungen zu entkommen, um zehn Uhr geschlossen werden.
Eine große Pressekonferenz aus Deutschland gab es auch. Denn da beschloß Frau Merkl auch neue Maßnahmen. Die Reisewarnung für Österreich ist schon da, aber jetzt darf man auch nicht mehr „Micky Mouse“ in den Registrierungsbogen schreiben, sondern muß, wenn man es tut, glaube ich, fünfzig Euro Bußgeld zahlen.
Das habe ich dann gleich für meinen Klostertext verwendet und eine Idee für mein drittes Corona-Buch ist auch schon da.
Aber da war es schon sieben Uhr und ich bin die Literaturprogramme durchgegangen. Im Literaturhaus eine Lavant-Lesung und in der „Alten Schmiede“ Thomas Stangl und Anne Weber und das ist interessant, weil Anne Webers „Heldinnenepos“ ja auf der Longlist steht. Ich habe den Livestream aber nicht gefunden und bei dem im Literaturhaus stand nur „Veranstaltung hat noch nicht begonnen“, obwohl es schon nach Viertel war. Aber dafür sollte in der „Gesellschaft“ die „Limbus Lyrik-Reihe, auch mit Thomas Ballhausenm den ich ja erst dort im Literaturhaus hörte, gestreamt werden, hat aber auch nicht angefangen.
Also vielleicht erst ein bißchen in meinem nächsten Buchpreisbuch lesen, bis ich dann draufgekommen bin, in der „Alten Schmiede“ gibt es eine ganze andere Veranstaltung, denn Anne Weber hat wegen der Reisewarnungen abgesagt und das ist offenbar auch im Literaturhaus so passiert.
Also interessant, nicht nur ich sage ab, auch die anderen und nicht nur die Restaurants und Geschäfte gehen Pleite, sondern auch die Künstler können nicht über die Grenze kommen.
Dafür bin ich aber eine halbe oder dreiviertel Stunde später doch in den Livestream der „Alten Schmiede“ gekommen, wo statt Anne Weber Katharina J. Ferner und Katharina Köller ihre Debuts vorstellten.
Das heißt das Debut der Katharina J. Ferner „Der Anbeginn“ habe ich versäumt, dafür bin ich gerade zurecht gekommen, als Markus Köhle, der Moderator, das Debut der 1984 in Eisenstadt geborenen Katharia Köller „Was ich im Wasser sah“ vorstellte, beziehungsweise das Buch mit dem markanten Cover, das ich schon bei mehreren Blogs gesehen habe, hochhielt.
Beide Bücher wurden vom der „Alten Schmiede“ als „Ausflug ins Surreale“ angekündigt und die sehr lebhafte mir bisher unbekannte junge Frau begann auch gleich von Brüsten zu lesen, die sie sich amputieren lassen mußte und nicht durch ein Implantat ersetzen lassen wollte. Wie das mit dem Surrealen zusammenhing, habe ich nicht ganz mitbekommen. Es geht aber auch um einen Oktopus. Dazu müßte ich das Buch erst lesen, habe aber, glaube ich, noch vierzig Neuerscheinungen auf meiner Leseliste, so daß ich, wenn es nicht auf die Bloggerdebutshortlist kommen sollte, wohl nicht dazu kommen werde.
Nach der Lesung, als Katharina Köller Markus Köhle noch das Buch signierte und der die Leute aufforderte, Bücher zu lesen, weil man so den Lockdown besser überstehen würde und man außerdem noch auf der Straße Fragen an die Autorin stellen könnte, bin ich noch auf die Facebookseite der „Gesellschaft“ gegangen und da zum Schlußapplaus zurecht gekommen und habe den Moderator gerade noch zum Bücherkauf animieren gehört.
Ja, das Livestreaming ist ein wenig unkonzentriert und nie so wie man es sich vorstellt, das habe ich schon festgestellt und jetzt könnte ich noch, wenn das Video schon vorhanden ist, zum Home viewing ins Stifterhaus gehen und mir Ruths gestrige Lesung anhören.
Wir schreiben alle hier und malen über Noah,
ja Maskenpflicht am Gang – oha!
Wer will schon kriegen auch a Gscher –
es ist doch insgesamt schon schwer.
Ich halt in Summe eh nicht meine Pappen,
und tu die Lippen hinterm Mund-Nasenschutz nicht zsammenklappen.
Ich fasle was von Virenlast,
und säge wohl am eign´nen Ast.
Die Statistik tu ich auch studieren,
und unterstelle niemand etwa frisieren.
Ich tu mir denken meine Teil
und bet´ zu Gott, dass die Künstlergruppe ja bleibt heil.
Doris Kloimstein
Kommentar von schreibzeug123 — 2020-09-30 @ 11:44 |
Oh, wieder ein Gedicht! Viel Spaß, bin schon sehr gespannt und natürlich tut es mir ein bißchen leid, aber schreiben kann man auch zu Hause und da ist ja schon ein schöner Text entstanden und morgen geht es auf die Demonstration, da bin ich auch gespannt!
Kommentar von jancak — 2020-09-30 @ 14:39 |
Demos waren nie mein Ding,
weshalb ich lebensdurchschnittlich ging nur selten so wo hin.
2000 wars am Ballhausplatz
da tat ich widerständig sprechen einen Satz.
Weil ich jedoch ein scheues Reh,
ich einfach ungern demonstieren geh.
Das Schreiben in der stillen Ecke,
werd´ machen lebenslang ich und dann verrecke.
Mit Letzterem lass hoffentlich ich mir noch reichlich Zeit,
bin weiter Rehlein und schreibend tu´ ich halt als wär´ich gscheit.
Doris Kloimstein
Kommentar von schreibzeug123 — 2020-09-30 @ 16:33 |
Ja mit den Demos ist es ein wenig schwierig! Aber trotzdem denke ich, das Einzige was man machen sollte, wenn man mit der derzeitigen Situation nicht so ganz zufrieden ist! Denn da gibt es ja Widersprüche und Dinge, die nicht stimmen, schon einmal, daß man da plötzlich in der Minderheit zu sein scheint, weil man ja offensichtlich Corona nicht kritisch sehen darf! Ich habs ja schon geschrieben, das was ich an meiner Absage postiv gesehen habe, war, daß ich gedachte habe, da kann ich auf die Demo gehen, aber, wie die werden wird-? Da kann es ja auch Überraschungen geben! Ich werde darüber schreiben, deshalb erscheint mein „Noah-Text“ erst am Freitag! Klappt es mit der Demo nicht, kommt er schon morgen heraus, liebe Grüße und schreibt schön weiter!
Kommentar von jancak — 2020-09-30 @ 17:49 |
Obs Noah oder Noach heißt,
hier mein Gehirn recht feurig z´sammenschweißt.
Auch hab´ ich Orgelspiel vernommen,
deshalb ich gern ins Kloster bin gekommen.
In Seitenstetten ist das Essen gut,
auch die Natur rundum gibt Mut.
Ganz liebevoll wir Künstler/innen sind umsorgt –
Ich weiß – die gute Ruhe ist nur kurz geborgt.
Doch fühl´ ich mich gestärkt und gut,
das gibt mir – wie gesagt schon – neuen Mut.
Doris Kloimstein
Kommentar von schreibzeug123 — 2020-10-01 @ 09:48 |
Ja, schade, schade und wieder ein Corona-Opfer, lädt mich ja ohnehin kaum einer wo ein und dann lasse ich es noch ins Wasser fallen! Aber ganz so schlecht ist es mir inzwischen auch nicht gegangen, kocht der Alfred doch auch sehr gut, das Enkelkind ist gestern auf Besuch gekommen, der Text ist geschrieben und ein bißchen wenigstens virtuell und in Gedanken habe ich am Skriptorium auch Dank deiner Rückmeldung, Google und dem Programm teilgenommen! Aber vielleicht läßt es sich in besseren Zeitenauch nachholen und nachlesen!
Kommentar von jancak — 2020-10-01 @ 10:47 |