Der Vorteil vom Livestream-Schauen ist ja, daß man nach Belieben hin und her hoppel kann, was ich an sich gerne tue und da gab es heute durchaus ein abwechslungsreiches Programm.
Wolfgang Hermann in der „Gesellschaft für Literatur“ habe ich dabei augelassen, denn ich fieberte ja eigentlich schon lange der Vorstellung der drei österreichischen Debutanten in der AK -Bibliothek entgegen, die es ja heuer zum fünften Mal gab.
Das erste Mal habe ich, glaube ich, versäumt, weil Ilse Kilic gleichzeitig den Veza Canetti-Preis bekommen hat. Bei den drei anderen war ich und habe mich anschließend bei Wein und Brötchen jeweils mit derAngela und dem Josef über den besten Text unterhalten. Die Bücher hatte ich da, wie auch heuer zum Teil noch nicht gelesen, aber, glaube ich, alle oder die meisten nachgeholt und heuer gab es wegen den strengen Corona-Regeln überhaupt nur eine Livestreamlesung, das heißt, wie in Frankfurt, ein paar der Verlagsleute waren eingeladen und saßen weit auseinander, die anderen konnte es sich über Livestream ansehen.
Drei oder vier haben, das, wie bei den anderen Livestreamlesungen auch getan und ich freute mich, wie erwähnt darauf, hatte um fünf eine Stunde, um sieben fing es in der Arbeiterkammerbibliothek an und dann ist mir eingefallen, daß ich schon vor längerer Zeit von Gerhard Jaschke eine Einladung zum„Freibord-Maskenball mit Abstand“ in die „Alte Schmiede“ bekommen habe. Gerhard Jaschke hat also Humor, ich weniger und so habe ich ihm auch „Mit Maske eher nicht!“, geantwortet und bin dann daraufgekommen, daß die von Kurt Neumann noch initierten „Gesellschaftsräume der Literatur“ nämlich die „Revue durch vier Jahrzehnte Resonanz und Produktionsraum“ oder der Rundgang durch die seit 1975 entstandenen „Freibord-Produktion“ schon um sechs begonnen haben.
thematisch passt es zwar nicht sehr zusammen, denn das „Freibord“ istja eine sehr avantgardistische Zeitschrift und dann auch wieder nicht, habe ich doch drei Texte drinnen, denn ich habe ab den Neunzehnhun,,,dertachtzigerjahre und solgange ich noch Ausendungen machte, meine Texte immer wieder auch an Gerhard Jaschke geschickt , der mir, glaube ich, einmal auch einen lobenden Brief geschickt hat. Später habe ich ihn dann durch meine wahrscheinlich etwas provokante Art auch ein paar Mal verärgert, als aber das erste „Literaturgeflüsterbuch“ erschienen ist, hat er es auch sehr gelobt.
Der 1949 geborene Gerhard Jaschke hat also 1975 mit seiner Frau Ingrid Wald, den ebenfalls versctorbenen legendären Dichter Hermann Schürrer, Camillo Schaeffer und, ich glaube, noch jemanden anderen das „Freibord“gegründet. Da gab es dann die „Edition Freibord“, eine Sonderausgabe und später nach dem Schlaganfall die kleinen „Feribord“ und „FirebordHeftchen“ und jetzt hat Gerhard Jaschke seinen Vorlaß, glaube ich, dem Literaturarchiv in Krems übergeben, so daß der Schweizer Fermin Suter, in der „AS“ an einem Tischchen saß, Markus Köhle saß an einem anderen. Dazwischen Gerhard Jaschke und dann hat es mit Hermann Schürrer, dem Exzentriker, Josef Enegls Gedichten, Elfriede Gerstl, die mir ja auch einmal ein „Freibord“ ihrer Werke schenkte oder es mit einem meiner Bücher tauschte, begonnen. Eine gute Stunde lang die wilde experimentelle Literatur, des letzten Viertels des letzten Jahrhunderts, die ich ja hautnah miterlebte, besprochen, während es dann in der abgespeckten Arbeiterkammerbibliothek mit zwei in den Neunzehnhundertneunzigerjahren jungen Leute und den älteren, sein Geburtsdatum habe ich nirgends gefunden, Gunther Neumann weiterging. Leander Fischer und die schon gestern gehörte Mercedes Spannangel stehen ja auch noch auf der öst. Debutpreisliste.
Die Leiterin der Bibliothek Ute Wödl eröffnete, dannn kamm der AK- Direktor Christoph Klein und hob wieder den Wert der Bildung und des Lesens vor, be–vor Ute Wödl dann die drei Nominierten vorstellte und ich dachte eigentlich, daß ich den der 1992 in Völklabruck geborenen Leander Fischer mir völlig unbekannt wäre.
Jetzt also den ersten Einblick in das umfangreiche Werk, in dem es sowohl um das Fliegenfischen, als auch um die Ermordung des Thornfolgers in Sarajewo geht. Ich bin also gespannt, werde aber noch eine Weile brauchen, bis ich zu dem Buch komme, weil es ziemlich weit unten auf meiner Leseliste steht, während ich von den schon älteren Gunther Neumann, der, glaube ich, eine diplomatische Karriere hinter sich hat, bevor er ans Debutpreisschreiben ging, schon bei den O-Tönen hörte.
In seinem Buch „Über alles und nichts“ geht es um eine Pilotin und Mercedes Spannagel, 1995 geboren, habe ich, wie schon erwähnt, sowohl bei den O-Tönen als gestern in der Exil-Vorstellung in der „Gesellschaft“ ,gehört. Sie las, glaube ich, dieselben Stellen aus „Das Palais muß brennen“ obwohl sie ja gestern sagte, sie würde immer etwas anderes lesen und Ute Wödl fragte dann ins Publkium „Haben Sie sich schon einen Eindruck über den Gewinner gemacht?“
Ich habe nicht, dazu muß ich die Bücher erst lesen. Würde aber auf Leander Fischer schätzen, der wahrscheinlich der sprachexperimentellst,e ist und habe heute in meinem Zimmer eine große literarische Runde gemacht. Von Gerhard Jaschkes Avantgarde zu den drei Debutpreis-Büchern des Öst. DerPreis wird ja an meinem Geburtstag am neunten November vergeben. Ich hoffe, daß es da auch einen Livestream gibt und, daß ich mich bis dahin schon ein bisher durch die österreichische Liste gelesen habe. Derzeit lese ich ja Martin Peichls „Bierdeckelbuch“ und gehe dann noch kurz zum dBp zurück, um da noch drei Bücher zu lesen, bevor ich zum österreichischen Buchpreis komme.
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