Literaturgefluester

2020-11-12

Literarische Praxis in Zeiten der Pandemie und zwölfter Nanotag

Das ist ja, meine Leser wissen es wahrscheinlich ein Thema das mich sehr interessiert, bin ich ja eine sehr gesellschaftsbewußte schreibende Frau, die sich von Anfang an mit dem Thema Corona auf sehr vielfältige Weise beschäftigt hat, in Form meines Blogs. Da gibt es inzwischen schon unzählige Artikel, in meinem Schreiben, der achte „Nanowrimo“ ist meinen dritten Corona-Text gewidmet und ein paar kurze Texte sogar ein Gedicht gibt es auch und auch im Lesen, habe ich mich ja auch schon mit einigen CoronaBüchern beschäftigt, mit den sogenannten literarischen und den wissenschaftlichen, den Sachbüchern und der Literatur und da war ja Marlene Streeruwitz, die ja schon vier Wahlkampfromane geschrieben hat, eine der ersten, die einen Corona-Roman verfaßte und auf ihrer Website veröffentlichte.

Inzwischen ist „So ist die Welt geworden“ auch bei „Bahoe Books“ erschienen und sie sollte gemeinsam mit Daniel Wisser unter der Moderation von Norbert Christian Wolf am dritten November in der „Alten Schmiede“, sozusagen als erste Lockdown-Veranstaltung ohne Publikum auftreten und zu diesem Thema diskutieren. Die Veranstaltung wurde aber verschoben, was vielleicht auch zu den „Literarischen Praktiken in Zeiten der Pandemie“ zählt und wurde heute nachgeholt und eher ich mich der Livestreamveranstaltung widme, merke ich vielleicht noch an, daß ich mich ja in meinem zweiten Corona-Text mit der Frage beschäftigt habe, ob man mit Corona schreiben kann und ob das als literarisch gilt?

Irgendwo hatte ich da die These aufgeschnappt, daß das nicht so ist, ein Lektor oder Literatuwissenschaftler hat da irgendwo gesagt, daß er sich vor den vielen Corona-Romanen fürchten würde, die da im Herbst wahrscheinlich auf seinen Schreibtisch landen.

Denn nein, so etwas ist und kann nicht als literarisch gelten, weil höchst wahrscheinlich zu wenig abgehoben und das merke ich auch beim Schreiben meiner Texte, daß ich die Grenzen kenne, denn ich stecke mitten drin, wie kann ich da objektiv darüber schreiben? Kann es also nicht und tue es trotzdem, weil es mich ja interessiert und es sind schon im Frühling Corona-Texte und Gedichte entstanden, Thomas Gavinic hat, glaube ich, einen geschrieben, Marlene Streeruwitz, wie schon erwähnt und interessant ist auch, daß sich Andreas Unterweger, der neue „Manuskripte- Herausgeber“ bei der Veranstaltung am Montag zu „Sechzig Jahre Manuskripte“ auch ein wenig über die vielen Corona-Erlebnisberichte mokierte, die da täglich auf seinen Schreibtisch landen.

Aber es gab im Frühling ja auch die Corona-Tagebücher, wo Klaus Kastberger, der Leiter des Literaturhauses Graz eine Reihe von Autoren, mich natürlich nicht, eingeladen hat Corona-Tagebücher zu schreiben, für die er dann Honorar bezahlt hat. Daniel Wisser war einer dieser Autoren und er wurde auch in diesem Sinne von der „Alten Schmiede“ für diesen Abend eingeladen und da kann ich nur anmerken, daß die „Alte Schmiede“ ja mein „Frühlingserwachen“ auch schon auf einem Schreibtisch oder Regal haben muß.

Nun gut, wurde wahrscheinlich nicht beachtet und ich gelte wahrscheinlich auch nicht als literarisch und Daniel Wisser war im Frühling in der „Gesellschaft zu Gast“ und hat auch Online oder mit nur wenig Publikum über seine neuen Romanideen gesprochen und die Veranstaltung, die mich sehr interessierte und auf die ich mich schon freute, war ein wenig widersprüchig, beziehungsweise war mir lange nicht klar, worüber wird da jetzt gesprochen und das ist das Thema.

Interessant auch Marlene Streeruwitz, die ja manchmal etwas unverständliche Thesen hat, Behauptung, daß da im Frühling alle in den Status der Literatur gegangen wären und man diese Chance versäumt hat. Was meint sie da, daß sich da alle, wie die Autoren, wenn sie an einem Roman schreiben, in den sozialen Rückzug begeben haben müssen, aber jetzt waren sie inzwischen draußen und sind schon wieder drinnen und haben trotzdem nichts gelernt davon.

Interessant auch, daß sie meint, daß die Leute jetzt nichts mehr lesen würden, obwohl die Autoren ja viel schreiben, da habe ich schon anderes gehört, nämlich, daß die Verlage eine der wenigen Gewinner wären, denn was soll man in Zeiten der Ausgangssperre schon anderes machen als lesen? Die Autoren, die aber im Frühling oder auch jetzt auf Lesereise gehen wollten, haben es vermutlich schwer und ich stelle mir auch die Frage wieviel Zuhörer diese Onlineveranstaltungen haben. Ich würde meinen, die turnen eher ab und habe beobachet, daß in den Zeiten, wo man sie mit Maske noch besuchen konnte, eher vier oder fünf leute Online waren, heute waren es etwa zweiundzwanzig. Aaber irgendwie ist es schon eine komische Situation, da sitzen zwei drei leute in einem leeren Raum und reden über Literatur und eine Handvoll Leute schaut irgendwie zu und das gleiche betrifft ja den „digitalen Bachmannpreis“ die „Digitale Buchmesse“ etcetera.

Aber andererseits ist ja einiges auch gelaufen, Bücher sind erschienen, das der Ruth und des Beppo Beyerl, die die auf den Buchpreislisten stehen, Daniel Wisser hat erwähnt, daß sein neuer Roman, der offenbar über den er in der „Gesellschaft“ gesprochen hat, vom Verlag veschoben wurde. Es hat sich also in den neuen Zeiten viel verändert und die Kultur heißt es ja gehört zu den Leidtragenden. Viele Künstler können nicht überleben und ich war auch auf einigen Demos, wo es hieß „Ohne kunst wird“ still. Ich war auch auf einigen anderen, denn ich bin zwar keine Verschwörungsgegnerin oder, wie das so schön heißt, auch keine Rechte, stehe dem Ganzen was die Freiheitsrechte und die Entmüdigung betrifft aber schon sehr kritisch gegenüber und vor allem sehr viele Widersprüche.

Daniel Wisser scheint zu denen zu gehören, die das strikt negieren und meinte, daß es ihn sehr erstaunt, wenn sich jemand nicht impfen lassen will. Das denke ich, kann man aber bei einem sehr schnell hochgepushten Impfstoff, der noch dazu auf einer neuen Technoloige beruht schon sein und erinnere auch an Impf- oder Medikamentenschäden, die, wie bespielsweise bei den kindern aufgetreten sind, deren Mütter, die vor fünfzig Jahren Contergan nahmen.

Aber das gehört wahrscheinlich nicht zu der literarischen Praxis in Zeiten der Pandemie, da gehört eher dazu, ob die autoren jetzt durch die Krise am Schreiben behindert oder dadurch, weil man nichts anderes machen konnte und weil das thema einen eigentlich beschäftigt eher beschleunigt wurden.

Bei mir trifft, wie erwähnt das Zweitere zu und ich wundere mich auch, daß man das Leben in Filmen beispielsweise so maskenlos darstellt, denn das trifft ja nicht auf die derzeitge Realität zu. Alle müssen sie jetzt tragen, auf den Wahlplakaten aber sah man beispielsweise selten welche. Also würde ich das auch in den Romanen lesen wollen, Daniel Wisser wünscht sich, glaube ich, das Gegenteil und bezieht die Pandemie in seinen Corona- Tagebücher auch nichtsehr ein und war auch, wie ich merken konnte, in manchen der gegenteiligen Meinung, wie Marlene Streeruwitz und dann ging es auch, um die Frage, ob nun so ein Pandemieroman literarisch ist oder nicht? Das hat Marlen Streeruwitz angesprochen, die, das wohl schon öfter von Kritikern gehört hat und interessant ist auch, daß sie sagte, daß sie den Pandemie- und die Wahlkampfromane nicht überarbeitet, ihre literarischen Bücher aber schon, würde, wo Daniel Wisser wieder sagte, daß er das selbstverständlich täte.

Interessant, interessant und ein sehr vielschichtiges Thema, über das man sehr viel schreiben und diskutieren kann, was ich, wie ebenfalls erwähnt, hier auch viel tue und heute habe ich auch sehr viel, da ich nur am Vormittag Stunden, bei meinem achten „Nanowrio“ und driten Corona- Roman weitergebracht und kann hier stolz vermelden, daß ich intzwischen 40 117 Worte und fünfundachtzig Seiten habe. Szenen gibt es da ja nicht und inzwischen beim zweiten oder dritten November, also der Nacht des Terroranschlages und Beginn des zweiten Lockdown light angekommen bin. Ich habe noch immer das Ganze nicht durchkorrigiert, sondern nach wie vor nur jede Szene einmal, bevor ich weiterschreibe und habe nicht jeden Tag geschrieben, sondern am letzten Samstag wo ich den „Openmike“ verfolgte und am Montag, meinem Geburtstag nicht und wie es weitergeht finde ich auch sehr spannend, denn wir haben heute den zwölften November, also habe ich eigentlich nicht mehr sehr viel Material und müßte etwas erfinden, bis ich, ich glaube, da habe ich ja Ende 21 terminisiert, die Mathilde in das“ Nichtgeimpfteghetto“ schicken kann.

Wie ich das machen werde, finde ich sehr spannend und ist noch ein offenes Buch. Mein Ziel ist ja nach wie vor, daß ich jeden Tag etwas schreibe, also Material ansammle und dann versuche aus dem Ganzen etwas mache. Ob ich das schaffe ist fraglich, weil ich beim meinen sieben anderen „Nanowrimos“ ja meistens so, um den Fünfzehnten fertig war. Hier hätte ich dann die Alternative, erstens durchkorrigieren und weil ich Zeitsprünge habe, da Szenen einzufügen, der Barbara, Hilde, Aloisia-Strang fehlt mir noch zur Gänze und die Mathilde will ich ja jetzt auch bald ihren dystopischen Roman schreiben lassen. Aber ob mir das gelingt?

Und etwas kann ich noch anmerken, was sehr interessant ist. Ich habe ja jetzt sehr viel Zeit, weil keine Veranstaltungen höchstens ein paar Livestreams, meine Bücher und meine Stunden, aber keine „Buch-Wien“, die mich ja normalerweise jetzt beschäftigen würde, also viel Zeit den Roman kommen zu lassen und da ich da ja auch noch die Struktur, Erstens wegen des zeitlichen, also realen Rahmens und dann die des „Nanorahmens“ habe, merke ich da schon den Unterschied.

Ronny Rindlerm der ja wieder Videos über den „Nano“ macht, merkte für seine Hörer, die er zum Schreiben gewinnen will ja an, daß man in der „Nanoform“ schneller und mehr schreibt, weil man an den zeitlichen Rahmen gebunden ist und das kann ich bestätigen und der „Nanowrimo“ gehört zwar nicht zu den literarischen Praktiken des Lockdown, aber einen „Naowrimo“ in Zeiten der Pandemie, wo es keine „Buch-Wien“ und andere Ablenkungen gibt, ist sicher sehr produktiv.

2020-11-11

Mondbeben

Nun kommt Buch sechs der österreichischen Buchpreisliste „Mondbeben“ des 1946 geborenen in Wien lebenden deutschen Schriftstellers Ludwig Fels von dem ich schon einiges gehört aber nochts gelesen habe, obwohl zwei seiner Bücher in meinen Regalen stehen.

In der Beschreibung des „Jung und Jung-Roman“ steht etwas von Träumen und enttäuschten Erwartungen, die in einer wundervollen Sprache erzählt werden. Ich habe Ludwig Fels auch immer als sehr literarisch eingeschätzt und war jetzt etwas überrascht, denn ist man bösartig, könnte man sagen, „Hey, was ist das? „Jung und Jung“ verlegt einen Räuberroman, den man in einer viel weniger artizifiellen Sprache natürlich, in jeder Fernsehserie findet!“

Aber natürlich steht eine Idee dahinter und wahrscheinlich auch eine große Portion Ironie und der Wunsch sich kunstvoll über dieses Leben lustig zu machen.

Da ist, das erfährt man eigentlich durch den Klappentext und viel später im Buch eigentlich so nebenbei, ein ehemaliger Schuldeneintreber namens Olav Ostrander, der im Gefängnis war, weil er einmal, als er vom Nebenhaus gesehen hat, daß eine Frau verprügelt wurde, hinüber ging und den Mann mit mehr Aufwand als nötig gewesen wäre, tötete. Im Gefängnis hat er dann Helen, das ist die Frau, geheiratet und jetzt hat sie geerbt und so setzen sich die Beiden ins Flugzeug und brechen auf eine Insel auf, um sich dort unter Palmen am Meer ein Haus zu kaufen und fortan ein schönes Leben zu beginnen.

So beginnt das Buch, im Flugzeug. Dann steigen sie in ein Hotel ab, um dort am nächsten Tag Mister Holmes, den Makler zu erwarten. Olav, weil ein Trinker geht aber noch vorher an die Bar, um sich ein Bier zu holen. Dort trifft er eine Nutte namens Assumpta, die auch verprügelt wird und kommt mit ihr in Kontakt.

Am nächsten Tag schauen sie sich die Villa an, der Verkauf ist irgendwie geheim, das Geld muß erst überwiesen werden, ein Teil wurde aber bereits ins Land geschmuggelt und am Abend kommt diese Assumpta aufs Zimmer und sticht Helen mit ihrem Stöckelschuh ein Auge aus. Sie fahren in die Klinik treffen dort den pakistanischen Arzt Dr. Chalie. Helen muß über Nacht in der Klinik bleiben. Am nächsten Morgen erzählt sie, der Arzt wäre ihr zu nahe getreten. Sie fahren in die Hauptstadtklinik, kommen dort aber nicht durch, weil plötzlich Unruhen und so weiter und so fort. Der Makler sagt, gegen eine Gebühr können sie schon in die Villa. Dort gibt es keine Möbel. Der Anwalt, der das vermitteln soll, verschwindet. Ein Polizeioffizier und immer wieder diese Assumpta tauchen auch noch auf. Helen fliegt nach Deutschland wahrscheinlich, um ihr Auge zu behandeln und er, um es kurz zusammenzufassen und nicht alles zu verspoilern, verkommt immer mehr oder wird von dem fast klasstischen Figurenquartett nach Strich und Faden ausgenommen, bis kein Geld mehr da ist und er schon stinkend zum Flughafen humpelt, um dort seine Helen zu treffen, die gerade wieder ankommt.

Es gibt noch einige Verhandlungen bis Dr. Charlie ihm zum Gate begleitet, ihm den Paß wieder gibt und „Grüßen Sie ihre Frau von mir!“ zu ihm sagt und ich habe ein Buch von einem Autor dessen Stil mir bisher eher unbekannt war und wieder einmal erstaunt, was man in den sogenannten literarischen Büchern alles finden kann. Es ist aber natürlich auch ein Midlifekriseroman, wo Ludwig Fels, der das Buch, wie man noch lesen kann, mit Hilfe einiger Stipendien geschrieben hat, sich über das Leben lustig macht und vielleicht, das weiß ich nicht, ob er daran dachte, einen Kolportageroman daraus machen wollte.

2020-11-10

Literaturzeitschriften in der AS

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Statt zum Festakt des österreichischen Buchpreises, wo ich ja ohne Corona wahrscheinlich gegangen wäre, habe ich mich an meinem Geburtstag in die „Alte Schmiede“ gestreamt, denn da gab es zwei Veranstaltungen im Rahmen der „Literatur als Zeitschrift-Reihe“ und zwar ist da zuerst Hanno Millesi unter den Titel „Wenn ich nicht krank wäre, wäre ich diplomatischer“ gemeinsam mit Fermin Suter aufgetreten, der offenbar ein neuer AS-Mitarbeiter ist und der 1966 geborene Hanno Millesi gehört ja, wenn es so etwas gibt, zu meinen Lieblingsautoren.

Kennengelernt habe ich ihn wahrscheinlich in den Neunzigerjahren jedenfalls in der Zeit, als Ernst Kostal, ein Pschiatrie-Betroffener im Literaturhaus im Rahmen der GAV seine „Wahnsinn-Symposien abgehalten hat. Da habe ich gelesen und Hanno Millesi hat, wie ich mich erinnern kann, sehr beeindruckende Texgte gelesen, die mirsehr gefallen haben. Dann hat er mal beim „Bachmann-Preis“ gelesen und, ich glaube, nichts gewonnen. Ich war bei mehreren seiner Lesungen, konnte auch einmal mithelfen, daß er eine „Buch-Prämie“ bekommen hat, vor ein paar Jahren ist der auf der Öst gestanden und jetzt war ich bei bißchen irritert, weil ich mit dem Titel nichts angefangen konnte und auch Verständischwierigkeiten hatte, weil der Ton sehr leise war.

So viel ich mitbekommen habe ist es um eine Zeitschriften-Anthologie gegangen, die Milessi gemeinsam mit dem neuen österreichischen Buchpreisträger Xaver Bayer herausgegeben hat und da speziell mit der Frage Literatur und pschische Erkrankungen.

Das hat mich an Ernst Kostal und seine Symposien erinnert und auch Irene Halpern, die ja in der Zeitschrift „Kuckucksnest, die ich lange abonniert habe und die sich mit pschisch Erkrankten beschäftige oder von denen geschrieben wurde, publizierte und auch Pschiatrieerfahrungen hatte.

Die ist schon lang gestorben, ist aber zu Lebzeiten, wie ich meistens in der zweiten, in der ersten Reihe der damaligen „AS“ gesessen. Das ist aber so lange her, daß ich schon fast darauf vergessen habe. Inzwischen hat sich das oder mein Verständnis der Psychiatrie auch sehr geändert.

Heute spricht man von Integration, damals in den Siebzigerjahren, wo ich auch Psyschologie studierte, war der Steinhof heute Otto Wagner Spital ein Schreckgespenst, es gab noch den Primar Gross und auch den Leo Navratil und von den hat Hanno Millesi gelesen, der hat sich ja mit der Kunst der Schizophrenen in Gugging im „Haus der Künstler“ sehr beschäftigt und hat auch viele Künstler der Avantgarde, wie Ernst Jandl und Friederike Mayröcker beeinflußt.

Diese Namen wurden von den beiden Referenten, glaube ich, erwähnt und ich kann mich an die Gedichte der ersten „Ohrenschmaus Preisträgerin Renate Gradwohl „Küssen lernen“, beispielsweise erinnern, daß die mich sehr an Jandl erinnert haben, da hätte aber Jandl wenn er noch gelebt hätte, abgeschrieben und nicht umgekeht.

Es wurde noch ein anderer Name erwähnt, den ich aber nicht recht verstanden habe oder nicht viel anfangen konnte. Der Ton war, wie gesagt sehr schlecht und viele Literaturzeitschriften, wie das „Freibord“, das „Protokolle“,“Fettfleck und Löwenmaul“, etcetera, wo diese Texte publiziert wurden und das finde ich interessantt und besonders natürlich, daß ich Hanno Millesi ja bei den „Wahnsinn-Symposien“ kennengelernt habe und wäre es kein Livestream sondern eine Realveransaltung gewesen, hätte ich ihn danach gefragt.

Dannn gab es eine kleine Pause und dann ging es mit den „Manuskripten“, die ja heuer ihren sechzigen Geburtstag feiern, weiter und das ist oder war ja Österreich größte oder bedeutenste Literaturzeitschift, herausgegeben Neunzehnhundert sechzig von Alfred Kolleritsch, der ja dieses Jahr gestorben ist und weil es vor einer Woche die „In Memorium-Veranstaltung“ im Literaturhaus gegeben hat, habe ich mich da ja erst mit meinen „Manuskripte-Erfahrungen“, die ja sind, daß ich lange ein Abo von der Stadt Wien, aber nie einen Text drinnen hatte, obwohl ich sehr lange und sehr oft hingeschickt habe, auseinandergesetzt.

Aber damals war, wie das im Gespräch mit Lena Brandhauer, glaube ich, auch erwähnt wurde, eine sehr experimentelle avantgardische Zeitschrift, Handke, Jelinek, Frischmuth, Mayröcker etecetera, haben darin publiziert, heute ist sie, glaube ich, viel realsitscher, aber heute schicke ich nicht mehr hin und würde höchstwahrscheinlich auch heute nicht genommen, weil meine Sprache wahrscheinlich als nicht gut genug betrachtet werden würde.

Andreas Unterweger ist jetzt der alleinige Herausgeber und er hat nach Lena Brandhauers Einleitung, ein bißchen von der Geschichte erzählt und ein paar der Zeitschriften hochgehoben, die ersten und die letzten, das letzte ist Alfred Kolleritsch gewidmet und vier Lesungen von durchaus realistisch schreibenen Autoren bzw. Autorinnen gab es auch, nämlich als erstes Laura Freudenthaler, die heuer beim „Bachmann-Preis“ gelesen und etw as gewonnen hat, dann die mir bisher unbekannte Sarah Kuratle, Angelika Reitzer, von der ich schon einiges gelesen habe und die ja auch lange ikn der as die mir sehr legendär erschienen Textvorstellungen moderierte, wo einige inzwischen bekannt gewordene Autoren, das erste Mal gelesen haben, ich glaube einer war Andreas Unterberger, aber der war mir schon von der Zeit, wo ich mit Andrea Stift kommentierte, bekannt und der letzte Leser war Hanno Millesi, die vier ausgewählten Autoren hatten einige Texte in den „Manuskripten“, am meisten wohl Angelika Reitzer und Andreas Unterberger erzählte im Anschluß noch, wie es mit der Zeitschrift weitergeht und, wie das Zeitschriftenmachen in Corona- Zeiten ist, wieviele Manuskriüte sie täglich bekommen und wieviele oder wie wenige sie nehmen und auch wieweit sich der Stil der Zeitschrift gewandelt hat, was ich sehr interessant fand, weil es mir auch schon aufgefallen ist.

Jetzt bekomme ich die Zeitschrift ja nicht mehr, habe mich aber jetzt doch zweimal in kurzer Zeit mit ihr beschäftigt und zu Literaturveranstaltungen gehe ich ja auch nicht mehr und weiß auch nicht wann und ob ich wieder dorthin kommen werde. Das Livestreamhören ist ein Ersatz und ich gehöre ja auch zu den autoren die sich sehr mit Corona beschäftigen und viel darüber schreiben und auch Andreas Unterberger erwähnte, daß viele der eingeangten Texte Corona-Erfahungsberichte sind, was ich sehr interessant fand.

2020-11-09

Geburtstag sowie öst. Buchpreis ohne Fest

Das literarische Geburtstagsfest hat bei mir Tradition. 1986 oder 87 hat es, glaube ich, das erste gegeben. Da wollte ich noch einen literarischen Salon mit einer monatlichen Veranstaltung machen, ging abernicht, soviel Publkum bringe ich nicht zusammen, habe ich ja auch bei meinen Festen öfter gebangt, ob da ohnehin genug Leute kommen.

Circa fünfzig habe ich jeweils eingeladen, zwanzig sind meistens gekommen.Waren es mehr haben schon die Leute gerufen „Das ist zu voll!

Ich habe immer gelesen und auch meistens drei bis fünf andere Autoren, meistens meine Freundinnen, die Lesetheaterfrauen, die Ruth, aber auch den Rudi, etcetera, dazu eingeladen.

Dreimal hat es kein Fest gegeben, einmal wollte ich nicht, ein andermal gab es zeitgleich ein Praxiserföffnungfest ohne Lesung, weil meine Praxis übersiedelt ist und im Vorjahr waren wir ja in Basel und haben dem Schweizer- Buchpreis beigewohnt,da habe ich eine Besucherin getroffen, die ich sonst in der AS oderim Literaturhaus sehe, die hab e ich schon für den sechsten November, mein Geburtstag ist der neunte, eingeladen und bevor wir nach Salzburg gefahren sind, war ich ja auf der SFU bei einer Tagung und habe das mit der einer Pschologenkollegin auch getan.

Dann kam Corona und die Zahlen stiegen und es hieß nur zehn Leute im bei privaten Festen, dann waren es sechs, ich habe nachgedacht, wen könnte ich einladen und zum Lesen lade ich die Ruth und die Doris Kloimstein ein dann kam der Lockdown mi tder Ausganggeschränkung ab acht und das Fest fiel flach, dabei hätte ich ja ein Stück aus dem „Frühlingserwachen“ lesen können.

So kein Fest am Freitag und die Einladung in ein Restaurant, was wir auch zelebrieren fiel auch flach, weil erstens keine Maske, keineRegistration und dritten ab 2. 11.ohnehin alle Restauranst geschlossen.

Der Alfred kocht aber gut und da habe ich gedacht, weil ja auch die Ganslessen wegfallen, da könnte der Alfred ja eines machen und zwei Personen können wir vielleicht auch einladen, ich glaube zwar, sie sollten aus de selben Haushalt sein, habe aber an die Ruth und die Christa U. meine Hauptschulfreundin gedacht, die ich beispielsweise bei den O-Tönen immer sehe, die ist aber nach einer Hüftoperation ohnehin noch auf Reha, so kamen gestern die Ruth und Hilde Schmölzer zum Entenessen, denn ein Gansl hat ja fünf Kilo und das essen wir nicht.

Und beim Geburtstag gibt es ja auch immer die Frage nach den Geschenken. Was willst du haben? Ich antwoorte da immer Bücher, obwohl ich ja ohnehin so viele habe, wie ich nie in meinem Leben lesen kann, aber gut, soll so sein.

„Welche willst du?“, hat die Anna gefragt, die heute mit der Lia zum Essen gekommen ist, weil wegen derMaskenpflicht das Gutscheineinlösen auch nicht mehr geht. Da habe ich bei der „ORF-Besten-Liste“ nachgeschaut, dafür ist sie ja da undmich für Sandra Gugics „Zorn und Stille“ entschieden, die wir ja schon bei den O-Tönen hörten und ganz besonders dick, John Dos Passos „USA-Trilogie“.

Dann hat mirder Alfred den „Falter-Bücherherbst“ gedabracht und ich habe mir gedacht ich müßte mir auch was wünschen. Da gibt es ein Buch über den „Lockdown“ vom „Promedia-Verlag“ und dann habe ich entdeckt, daß Nadja Bucher die ich ja von den Volksstimmefestlesungen kennen, eines über Doderer geschrieben hat und als mich Hilde Schmölzer das fragte war die Antwort besonders schwer, ist sie doch ein regelmäßiger Gast, so habe ichschon alle, bis auf das über die „Hexen“ aber das ist vergriffen und bei einem neuen über ihre Familie, ist ihr der Alfred gerade mit dem Satz behilflich.

Also wurde es ein Blumenstrauß und eigentlich habe ich gedacht, daß der November ist ja immer ein geschäftiger Monat, ich nicht nur am Freitag auf einem Fest sein werde, sondern auch am Montag meinem Geburtstag, denn da würde ja zum Auftakt der Buch-Wien der Öst vergeben. Daß ich dort nicht hingehe und also Frau Sucher gar nicht um eine Einladung bitten werde, war wegen der Maskenpflicht schon länger klar. Ich dachte aber an einen Livestream, wurde aber wegen Lockdown auch abgesagt und also wie in der Schweiz und damals in Leipzig nur eine Bekanntgabe, aber da hatte ich schon die Idee, ich hatte mir den Montag stundenfrei gehalten, zum „Wortschatz“ zu gehen und mir da meine Geburtstagsbücher zu holen. Das habe ich schon früher gemacht, aber jetzt gehe ich ja nur wenig aus dem Haus und daher auch sehr wenig zu den Bücherschränken, höchstens wenn ich auf die Bank muß, mache ich einen Umweg zum margaretenplatz und dann hat mir der Alfred noch gesagt in der Stiftgasse gibt es einen Neuen und da ist mir dann habe ich mich entschlossen, eine größere Bücherschrankrunde zu machen oderauch einen größeren Spaziergang, den man ja auch manchmal machen soll.

Zuerst dachte ich an „Wortschatz“, Zieglergasse und dann zum Neuen, dann dachte ich aber, warum nicht gleich alle. Da gibt es ja einen auf der Josefstädterstaße, einen beim Brunnenmarkt, einen beim Ceija Stoika-Platz und dann den beim Hegerpark.

Was gut klingt und vielleicht auch ein kleiner Buch Wien- Ersatz sein kann, aber den Nachteil hat, daß ich, wenn ich etwas finde,viel zu schleppen habe, weil man ja für die Öffis auch Maske braucht.

Also eine Tasche genommen und die Plastikflaschen oder Dosen, um sie zeitgleich in den Container zu schmeißen und habe dann im „Wortschatz“ ein Alexa Henning von Lange-Buch „Ich habe einfach Glück“ gefunden, dann in die Stiftgasse.

Da habe ich nagegooglet, wo das ist und habe zu meiner Überraschung ein Bild von Christa Stippinger und dem Bezirksvorsteher gefunden. Die Christa hielt ihre „Exil-Ausgaben“ in derHand und der Schrank in Burggassen Nähe vis avis der Volksschule bei einem kleinen Park ist ein „Edition Exil-Lager“ könnte man unken. Also ein Geheimtip für meine Leser, wer die die „Exilpreis-Editonen“ noch nicht hat, geht hin, die neue war aber leider nicht dabei. Die habe ich mirimmer bei der „Buch Wien“ oder bei einer Literaturhaus-Lesung geholt, da das über Livestream aber nicht geht, schaue ich vielleicht ein anderes Mal noch vorbei.

Am Brunnenmarkt gab es dann, glaube ich, den Rebhandl „Das Schwert des Ostens“ und das Salinger Buch von Frederic Beigbeber war auch irgenwo dabei. In der Zieglergasse gab es, glaube ich, nichts, aber da war meine Tasche ohnehin schon voll, weil ich mir wahrscheinlich ein paar „Exil- Bücher“ genommen habe, die ich schon habe und als ich das zweite Mal beim Ceija Stoika-Platz vorüber gekommen bin, oh Überraschung lag Hilde Schmölzers „Schöne Leich“ darin, das habe ich zwar wahrscheinlich auch schon, konnte aber der Originalität wegen nicht wiederstehen und beim Literaturhaus gibt es neuerdings auch einen Kasten, da wird zwar etwas ausgestellt, aber die Öst-Buchpreisleseprobenheftchen lagen dort zur Entnahme und, um das wäre ich heuer ja fast gekommen, zwar hätte ich wie die Longlist verkündet wurde, glaube ich noch maskenlos in die „Bücherinsel“ gehen können, bin aber nicht, dachte wohl, das lese ich ohnehin alles und das tue ich jetzt auch, habe vor meinen Spaziergang gerade das sechste Buch Ludwig Fels „Mondbeben“ ausgelesen und gerätselt, wer wird den Preis bekommen?

Da bin ich immer schlecht und wenn es so wie in der Schweiz wäre, würde ihn Cornelia Travnicek bekommen, denn die habe ich an fünfter Stelle meiner Schätzung gereiht und dachte zuerst an Monika Helfers „Bagage“ was ich noch lesen muß, dann dachte ich aber, vielleicht doch der Xaver Bayer mit seinen Marianne-Geschichten, weil der „Jung und Jung“ ja, glaube ich, sehr einflußreich ist, das Buch einen aktuellen Bezug hat und mir außerdem, ich habe es schon geschrieben, mir auch gefallen hat. An dritter Stelle hätte ich die Karin Peschka gereiht, muß ich auch noch lesen, das Buch der Helena Adler hat mir sehr gefallen, aber eine Debutantin uund ich halte mich bei meinen Schätzungen ja gerne an die Berühmtheit. Von den Debuts habe ich noch nichts gelesen, aber die Lesung per Livestream gehört und war auch bei den O-Tönen, wo einiges vorgestellt wurde. Da hätte ich der Sprache wegen an Leander Fischer gedacht und hurra, fast richtig.

Leander Fischer ist der Debutgewinner und der Xaver Bayer der österreichische Buchpreisträger, ich gratuliere, habe mir schon ein Glas Punsch auf mein Tischchen gestellt und werde mich demnächst in die „Alte Schmiede“ streamen, weil da soll es ja, wenn es klappt, zwei Veranstaltungen geben.

2020-11-08

Der achtundzwanzigste Open Mike

Der Open Mike ist eine Literaturveranstaltung, die, glaube ich, aus dem Amerikanischen kommt. Offenes Mikrophon, da heißt jeder kann hingehen, seine Sachen vorlesen und das Publkum johlt oder schreit, so habe ich mir das zuminstesten vorgestellt.

Ich bin damit, glaube ich, in den Neunzigerjahren, wahrscheinlich ziemlich zeitgleich mitdem Poetry Slams in Berührung gekommen, die zumindestens in meiner Wahrnehmung etwas Ähnliches sind.

Mein erster Poetry Slam war der im Cafe Stein, den hat, glaube ich, „Droschl“ veranstalten. Da mußte man sich schriftlich bewerben und wurde ausgewählt. Das wurde ich natürlich nie, war aber einmal in einer Jury und habe dabei auch etwas verwechselt.

Bei denen im Literaturhaus kann, glaube ich, jeder lesen, den das Los erwählt, ich bin aber nie bei einem angetreten, weil ich denke, ich habe den Rhythmus nicht, daß ich da was gewinnen könnte.

Mit dem Open Mike bin ich durch die Bezirkszeitung in Berührung gekommen, da hat damals eine Bezirksrätin oder andere Politikerin solche Veranstaltungen, man konnte hinkommen und wurde ausgewählt oder nicht.

Einmal habe ich da gelesen, war kein besonderer Erfolg und im Cafe Stein gab es auch einmal einensolchen, den, glaube ich, Walter Famler veranstaltete. Da habe ich ein Stück aus den „Wiener Verhältnissen“, die ich damals schrieb, gelesen und kann mich erinnern, daß mich Walter Famler vorzeitig unterbrochen hat.

Einen Literaturslam hat bei der „Anderen Buchmesse“ auch gegeben, wo ich, glaube ich, vier Mal gelesen habe und den es dann, als ich mich darüber beklagte, daß ich da nie was gewonnen habe, nicht mehr gab.

Im Cafe Kafka habe ich auch einmal bei einem gelesen.

Dann oder jetzt gilt der Open Mike, als, die, glaube ich, Berliner Nachwuchsveranstaltung, wo sich Leute unter fünfunddreißíg ohne eigene Veröffentlichung bewerben können. Ein paar werden dann ausgewählt. Es gibt einen Wettbewerb und einen Finalisten und die lesen dann vielleicht später beim „Bachmann-Preis“ oder stehen noch später vielleicht auf den „Buchpreislisten“ und auf den Seiten oder bei „Wikipedia“ kann man die schon bekannten Namen lesen, die so angefangen haben und inzwischen berühmt oder zumindest bekannt geworden sind.

Es gibt da, glaube ich, auch eine Anthologie, der Alfred hat mir einmal eine solche zum Geburtstag geschenkt und einmal habe ich im Literaturhaus eine diesbezüglich Veranstaltung mit der Präsentation der Preisträger, wahrscheinlich, gehört.

Ansonsten ist das etwas, was bisher an mir vorbei gegangen ist. Bin ich ja schon über fünfunddreißig, habe an die fünzig selbstgemachte Bücher, was ja in Literaturkreisen immer noch als gaga und unprofessionell gilt.Aber heute in den Lockdown-Zeiten, wo alles ja digital und nicht mehr persönlich stattfindet, werden die Finalisten natürlich wieder über Livestream ausgewählt und so kann ich mich digtial nach Berlin oder wo immer das auch stattfindet begeben und bei „Fix Poetry“ wurden, glaube ich, auch schon die Finalisten vorgestellt von denen ich nur eine, nämlich Frieda Paris kenne, die mich, glaube ich, einmal bei den O Tönen angesprochen hat und mir glaube ich ein Buch oder Zeitschrift zuschicken wollte. Sie hat an der „Sprachkunst“ studiert oder tut das noch immer, auch Christel Fallenstein, über die ich wahrscheinlich mit ihr in Kontakt gekommen bin, betreut und ich habe sie auch in der „Alten Schmiede“ bei der Präsentation der „Hörstücke“ kurz vor dem der ersten Lockdown ausgebrochen ist, das letzte Mal gesehen.In der Jury sind diesmal Verena Günther, Marica Bodrozic und Peter Waterhouse die ich mehr oder weniger schon kenne.

Um vierzehn Uhr ging es los im „Haus für Poesie“, wo der Leiter, ein Thomas Wohlfahrt, die Bühne betrat, seine Maske abnahm, den Verlauf des Wettbewerb vorstellte, neunnzehn Autorn wurden von den sechshunder Eingesendungen von einer Lektorenschar ausgewählt. Die hatten ihren Textt vorbereitet und per Video geschickt. Es gibt eine TAZ-Jury, die einen Text auswählt und ihn in ihrer Zeitung abdruckt. Die Veranstaltung ist durch eine Verlagskollekte zuistandegekommen und Sina Ahlers, eine der Vorjahrssiegerinnen stellte dann die Autoren vor.

Ein paar Personen waren also doch live anwesend, wie auch einige der Lektoren, die die Texte ausgewählt hatte, die die Autoren dann vorstellten. De erste war Thea Mengerler, 1988 geboren, in Hildesheim studiert. Ihr Text heißt „Connect“ und handelt von einer Ava, die an einem Wochenende an einem Workshop in einem Hangar teilnmmt und sich dort mit einer Teilnehmerin namens marie über das Thema Nähe austauscht, die Angst vordem Wald hat.

Dann kam die ebenfalls 1988 geborene Josefine Sopper mit „Miamar“, eine Mutter-Tochter Geschichte, die in prekären Verhälnisse leben. Der dritte Autor des ersten Leseblogs war der 1990 geborene Felix Reinhuber, der Gedichte las.

In der Pause bin ich dann ebenfalls per Livestream nach Leipzig gegangen, wo am Augustusplatz eine große Demo stattfand, die zuerst am ans Messegelände verlegt werden sollte und ein Hotel- oder Beherbergungsverbot für Demonstrationsteilnehmer soll wegen dem Lockdown, den es ja auch in Deutschland gibt, auch herrschen.

Im zweiten Block ging es dann mit dem 1985 geborenen Sebastian Gaub mit seiner Geschichte „Thomas der Nichtwähler“ weiter, der Kräuter sammelt und viel vom Placeboeffekt hält und auch sonst ein wenig verrückt scheint.

Dann kam das Kollektiv Lynn Takeo Musiol und Eva Tepest mit ihrem Text „Die Reise zum Kap Zizou“, die gemeinsam lasen und den Text offenbar auch gemeinsam geschrieben haben.

Dann kam Nail Dougan, der in seiner Biografie nur geschrieben hat, daß er ein Kind von Gastarbeitern ist, an den Nägeln kaut und sich über Wasser hält, was auch schon mal interessant ist und was er schreibt sind Gedichte, die, wie der Moderator sagte, zwischen Eigen- und Fremdwahrnehmung hin un her switchen.

Dann folgte die 1987 geborene Franziska Gänsler, die in Augsburg geboren wurde, in Wien lebt und Finalisten des letzten Blogbuster-Preises war. ihr Text, offenbar ein Romanauszug heißt „Die Stare“, wo eine Frau offenbar mit ihrem Kind ihren Mann verlassen hat.

Dem dritten Block begann die 1993 in München gebeboren Sophia Klink, die schon einge literarischeErfahrungen hat, mit Gedichten die Namen „Affenzucker“, „Trauermantel“ oder „Seeschmetterlinge“ tragen.

Beeindruckend die Zeile, wo eine Mäusemutter ihren Versuchskindern, wenigstens das Frieren ersparen will.

„Ihr werdet nicht alt werden“, sagt die Mutter.“

Die 1987 in Karl Marx Stadt geborene und als „Kneipenkind“ im Scharzwald aufgewachse Viginia Brunn, die ebenfalls in Hildesheim studerte las, wie moderiert wurde, aus einem politischen Text der den Namen „Sie sagten Tschernobyl“ trägt und recht, autobiografisch klingt.

Die 2001 geborene Rosa Engelhardt ist wohl eine, der jüngsten Autorinnen, sie wurde von Tanja Raich vorgeschlagen und ihr, wie er genannt wurde, sehrpoetischer Text heißt „kälte ohne schnee“.

Zuletzt kam am Samstag der1988 in Leningrad geborene Daniel Jurew, der 1990 nach Deutschland übersiedelt ist, dessen Text „Borges und Eis“ heißt, den ich aber wegen eines Telefonanruf von Hilde Schmölzer, die von mir wissen wollte, welche Bücher ich noch nicht habe? Am Sonntag gind es dann mit der Zusammenfassung des gestrigen Nachmittag und im ersten Block mit Marie Lucienne Verse, die von Tanja Raich ausgesucht wurde, Dominik Haitz, David Frühauf und Rebecca Gürtler weiter.

Der Text der 1994 geborenen Marie Lucienne Verse, die in Leipzig studierte, heißt „Wohnungen“.

Der nächste war dann der 1985 Domink geborene Markus Haintz mit seinem Text „Meister Lamprecht“ oder so. Da habe ich gerade noch die Anmoderation gehört, weil es dann bei uns geläutet hat und die Ruth und Hilde Schmölzer sozusagen zum geburtstäglichen Mittagessen gekommen sind.

Es hat Eierschwammerlsalat, Zucchiniröllchen, Ente mit Rotkraut und Knödel und dann auf meinen Wunsch eine gute „Fruth-Geburtstagstorte“ gegeben, so daß ich auch den zweiten Block versäumte und mich erst wieder zur Preisverleihung einklinken kann.

Dazwischen um zwölf wurde der Schweizer Buchpreis diesmal auch nur Online oder per Presseaussendung vergeben und da Überraschung, da hätte ich ja auf Charles Lewinskys „Halbbart“ getippt und siehe da, eine für mich absolute Außenseiterin, weil sie ja mit ihrer Klagenfurter-Lesung schon Schweirigkeiten hatte, nämlich Anna Stern hat gewonnen. Ein Buch das ich erst lesen muß, wenn ich mit der österreichischen Liste fertig bin.

Um vier war es dann so weit, der Leiter des „Hauses für Poesie“ kam auf die Bühne und seine Stellvertreterin. Eine Rede der die Texte ausgesucht habenden Autoren wurde verlesen und der Gewinner des TAZ-Publikumspreises, der eine Veröffentlichung ist, bekanntgegeben. Es war der türkischstämmige Nail Dogan, der dann auf der Bildwand erschien und noch einmal ein Stück aus den auch mich beeindruckenden Gedichten verlas.

Dann kamen die Jurorinnen Verena Güntner und Marica Bodrozic und verlasen ihre Laudatien, die Schweizerin Rebecca Gisler, die ich ja versäumte, hat da den ersten Preis bekommen, vielleicht kann ich ihre Lesung nachhören und dann Josefine Soppa mit dem Text „Miamar,“ wo es um prekäre Verhältnisse und auch, wie die Jurorin sagte, um das gespenstische Ausgliedern der Alten auf eine Insel geht.

Dann wurde der Rede Peter Waterhouse vorgelesen, der offenbar für den Lyrikpreis-Preis zuständig war, ich habe ihn ja, glaube ich, einmal als Juror beim „Priessnitz-Preis“ erlebt und war von seinen „Auswandernden“ sehr begeistert und der Winner war natürlich Nail Dogan noch einmal, obwohl mir die Gedichte mi tdem „Affenzucker“ eigentlich auch sehr gefallen haben.

„Ein hoch auf die „Kanaken- und Hartz vier Kinder“, die Literatur gehört auch euch sagte der zugeschaltete Doppelpreisträger dann noch.

Jeder Preisträger bekam einen symbolischen Blumenstrauß der dann im „Haus der Poesie“ stehengeblieben ist und Thomas Wohfahrt betonte in seiner Abschiedsrede, was für eine seltsame Veranstaltung das gewesen, ist die er hofft, niemals wieder so zu erleben, obwohl es trotzdem sehr beeindruckend war und ich auf diese Art und Weise zum mindestens teilweise zuschauen konnte und es tut mir natürlich leid Frieda Paris versäumt zu haben, aber vielleicht werde ich sie life einmal wiedersehen und dann kann ich ihr das erzählen und jetzt kann ich mich weiter meinem Text und dem achten „Nanowrimo“ widmen und hoffen, daß ich damit auch erfolgreich sein werde.

2020-11-07

Fremdes Licht

Buch fünf des österreichischen Buchpreises, der ja am Montag vergeben beziehungsweise, wie bei Leipzig bekanntgegeben wird, derFestakt, um den ich mich ja immer gerissen habe, entfällt aber wegen des Lockdowns, mit Maske wäre ich aber ohnehin nicht hingegangen,macht also nichts, aber auch kein Livestream und jetzt kann raten und spekulieren oder gleich bemerken Michael Stavaric bekommt ihn nicht, weil nichtauf der Shortlist.

Es war für mich aber ganz spannend, mich in den Stil des 1972 in Brünn geborenen, der seit 1977 in Österreich lebt und den ich schon öfter bei Lesungen erlebt habe, einzulesen.

Gelesen habe ich noch nichts von ihm, so war seit Stil für mich ein Erlebnis. Ich kann aber etwaigen Kritikern gleich verraten ich habe mich schwer damit getan, mit Sicherheit auch nicht alles verstanden, dazu hätte ich mir wahrscheinlich, die zwei drei Jahre Zeit nehmen müssen, die Stavaric wohl zu Schreiben gebraucht hat und ich glaube mich an eine „Alte Schmiede-Lesung“ zu erinnern oder an einen Text, der mit Arno Schmidt zu tun hat. Der Stil würde aber fast an „Kaff mare crisium“ erinnern.

Nein, so schlimm ist es nicht und ich hatte auch Schützenhilfe, denn vor einem Jahr in der „Gesellschaft“ eine Stavaric-Portrait erlebt, wo das Buch auch erwähnt wurde. Im Frühling gab es dann die Corona-Lesungen. Da war Stavaric dabei und im Sommer war er noch einmal mit seinem Buch in der „Gesellschaft“, erklärte einiges dazu im Gespräch mit Manfred Müller und der Eindruck verdichtete sich, sehr kompliziert.

Denn Stavaric ist kein Plotautor, der mir ja irgendwie sehr wichtig ist. Nein, hat er erklärt. Er geht von einer Idee aus. Hier war es, glaube ich, das Licht oder der Schnee und die Kälte und dann hat er, wie Manfred Müller erklärte, zweihundert Seiten lang das Nichts beschrieben.

Das liest sich natürlich schwer und wenn man fragt, welches Genre ist es nun? Geht man und da würde Stavaric jetzt wahrscheinlich lächeln, auch in die Irre.

Ein Scicene Fiction oder dystopischer Roman, da ich ja glaube seit einem dreiviertel Jahr in einem solchen zu leben und ihn auch noch gern beschreiben möchte und nicht recht weiß, wie, da es sich ja doch, um die Wirklichkeit handelt, war es ja sehr spannend sich auf einmal im Weltall zu befinden oder in Grönland bei den Innuits und, um das geht es da eigentlich?

Im ersten Teil, um eine Genforscherin, die einen Großvater in Grönland hatte, aber in der Schweiz, in Winterthur forschte und wir befinden uns, glaube ich, um einige hundert Jahre in der Zukunft und Elaine, so heißt, die Forscherin in einem Raumfschiff. Denn die Welt ist untergangen. Sie ist die einzige Überlebende oder doch nicht so ganz, denn eine Schwester gibt es auch. Sie erwacht jedenfalls im Eis, beginnt sich an ihre Kndheit, ihren Vater und ihren Großvater zu erinnern. Die Mutter ist gestorben und einen Dallas gibt es auch. Der war der Kapitän jenes Raumschiffes, mit dem man dem Weltuntergang entfliehen wollte. Es gab darin aber auch Kapseln, wo man Menschen einfror, um sie später wieder zum Leben zu erwecken. Allerdings war das Schiff mit so vielen Flüchtenden erfüllt, daß das nich thinaute. Elaine hat auch eine Maschine mit dem sie neues Leben erschaffen kann. Manfred Müller sprach Stavaric diesbezüglich auf Kafka an und ich muß gestehen ich habe die diesbezügliche Assoziation nicht bemerkt. Sie irrt jedenfalls im Eis herum, befindet sich dann plötzlich in winthertur oder dort, wo das mal war, versucht neuesLeben zu kreieren und begegnet einem Eisbären, der sich schließlich, als ihr Freund Dallas entpuppt.

Der zweite Teil „Grönland und die weiße Stadt“, ist viel einfacher zu lesen, obwohl es auch hier Tabellen und Worte in der Innuit-Schrift gibt, die manfred <müller auch als Stavarics Spezialität erwähnte.

Da geht es zu Fridtjof Nansen der ja Ende des Neunzehntenjahrhundert nach Grönland kam und dort weil sie seiner Frau Elaine so ähnlich sah, mit dem Innuit-Mädchen Uki Bekanntschaft machte. Dann wird es etwas phantastischer oder auch naiver. Sie, die ihn Vogelmann nennt, weil er Spielautomaten in Vogelform an die Kinder verschenkt und ihr ein Vogelbuch, lernt für ihn bei den Schamanen Englisch und Französisch und begleitet ihn dann nach New York denn sie will zur Weltausstellung nach Chicago, um die weiße Stadt, offensichtlich so genannt, weil in viele Glühbirnen und Elektrizität getaucht, zu besuchen. Nansen schickt sie mit einem Begleiter, der auch ihre Sprach schickt, dorthin. Sie sind auch einen Tag auf der Weltausstellung und bestaunen alles, dann übernachten sie in dem berühmten Hotel von H.H. Holmes oder Jack the Ripper, Stavaric hat also auch reale Eregnisse in seinen Roman verwendet und kommen nicht zur vereinbarten Zeit nach New York zurück, um wieder die Fahrt nach Grönland anzutreten. Sind sie doch dem Serienmörder zum Opfer gefallen und Uki wäre beinahe in seinem Folterkeller erfroren. Sie wird aber gerettet, kommt nach Grönland zurück und wird dort Schamanin. Da gibt es dann auch die Verbindung zum ersten Teil. Denn der Großvater hat Elaine ja viel von Uki erzählt und so endet auch das Buch von dem am Rücken steht „Wenn die Reise in die Zukunft zu einem Blick in die Vergangenheit wird“ und der „Stern“ hat geschrieben „Michael Stavarics Bücher muß man kaufen“.

Man kann sie ja auch in den Bücherschränken finden. Ich habe meines vom Verlag bekommen und geht man zu „Amazon“ findet man auch „Ein Stern- Rezensionen“.

So weit würde ich nicht gehen, kann aber schreiben, daß mich Stavarics Stil vielleicht nicht so sehr erwärmen konnte, aber trotzdem ein interessantes Buch gelesen habe.

2020-11-06

Sechster Nanotag

Filed under: Schreibbericht — jancak @ 10:58
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Wie geht es mit dem „Nano“?, werden meine Leser vielleicht fragen und die Antwort lautet gut mit Fragezeichen.

Denn ich habeja schon geschrieben, daß ich wieder mal gehörig geschmummelt habe und also mit über fünfzehntausend Worten am Montag eingesgtiegen bin, die ich überwiegend in der Vorwoche geschrieben habe. Inzwischen sind es vierundzwanzigtausendsiebenhundert, also fast die Hälfte, wenn ich so weitermache, wäre ich am elften fertig, steht auf meiner Statistikseite.

bin ich natürlich nicht, da ich derzeit täglich zwischen neunhundert und etwa dreitausend Worte geschrieben habe. Gut ich habe mehr Zeit, weil heute Abend kein Geburtstagsfest und nächste Woche keine „Buch Wien“ und bei den Onlineveranstaltungen weiß man auch nicht so genau, ob die jetzt stattfinden oder vielleicht verschoben beziehungsweise abgesagt worden.

Daß ich weit voraus war und in der zweiten Woche also meistens nach der „Buch Wien“ manchmal schon früher fertig war, ist mir auch schon passiert, meistens fehlten mir dann noch einige tausend Worte und die mußte ich dann anstückeln was immer gelungen ist und die fertigen sieben Bücher, die es inzwischen gibt, liegen alle darunter, manchmal sind auch Schreibberichte darin, die über den Nanorimo erzählen.

Was diesmal anders ist, ist ich habe das Ganze bisher noch nicht durchkorrigiert, um weiterschreiben zu können, das heißt, bis jetzt sind noch keine Worte weggefallen. Das heißt, wenn ich so weitermache täglich meine tausend bis zweitausend Worte schreibe und das bis zum Dreißigsten schaffe, dann habe ich mehr als die fünzigtausend also einen umfangreicheren Roman, was ich ja eigentlich immer will.

Bisher könnte es auch so aussehen, aber aus Erfahrung weiß ich, daß das schon öfter so war, ich bin mitten drin, habe keine Ahnung, wie es weitergeht und dann weiß ich plötzlich noch zwei drei Szenen und ich bin fertig.

Ich habe in meinem Notizbuch einige Szenen aufnotiert und hantle mich diesmal, wie ich das etwas auch bei der „Radiosonate“,die auch länger ist, so machte, an der Jahreszeit voran, ich habe mit dem 1.1.2020 angefangen bin jetzt beim siebenten September, dem Schulanfang. Die Zahlen steigen, verschärfte Maßnahmen müßen her heißt es überall, die Schule beginnt und in die ist der kleine Max, der in Mathildes Haus wohnt, gekommen. Trifft sie am ersten Schultag und erzählt ihr stolz „Ich bin Maskenpolizist geworden, setzt doch deinen Mundschutz!“, auf, das habe ich von einem Demoteilnehmer geklaut, der so was erzählte. Das gebe ich zu und wenn ich mich so weiterhantle kommt die Wien-Wahl, die Verschärfungen, die drohenden Lockdown-Gerüchte „Am 23. Oktober ist es soweit!“, sagte FPÖ-Obmann Hofer, der inzwischen real positiv getestet wurde und leichte Symtpome, wie Schnupfen und Atemnot hat.

„Das ist ein ganzer Entenstall!“, sagte der Geundheitsminister. Am zweiten November war es dann soweit, dann kam der Terroranschlag und da sollte man auch am Tag und nicht nur nach zwanzig Uhr zu Hause bleiben, um den Polizeieisatz, da marschieren sie mit Maschinenpistolen und alle sind sehr aufgeregt, nicht zu behindern.

Das gäbe für den dystopischen Roman, den ich ja schreiben will, etwas her, die Verschwörungstheorien nehmen. Alles ist geplant, von Bill Gates, den Marsmenschen oder wem auch immer und man hätte ein herrliches Szenario und so was schwebt mir auch vor.

Das Problem dabei ist aber Erstens, daß ich noch nicht weiß, wie es weitergeht und Zweitens, daß ich mich ja trotz allem „Ab acht dürfen Sie nicht hinaus und wenn Sie ohne Maske in die U-, Bahn steigen, werden Sie fixiert oder zusammengeschlagen!“, ja in der Realität befinde

„Wissen wir alles schon!“, werden da die Leser sagen. Wo ist da die Utopie, um das zu vermeiden, habe ich ja an die spanische Grippe gedacht und da schon ein paar Szenen, ich glaube, eigentlich nur eine geschrieben, wo die Aloiisa mit der kleinen Hilde mit Mundschutz auf den Friedhof fährt. Da bin ich noch zu schlampig und zu oberflächig und müßte das wahrscheinlich besser konzipieren, um da in eine Logik und einen Spannungstrang hinein zu kommen.

Momentan schreibe ich eher schnell und hastig, um mein Tagessoll zu erreichen dahin und orientiere mich wieder, wie bei beim „Notizbuch“ an den alltäglichen Geschehen, die Demos und, daß die Leute da nicht demonstrieren und die, die es tun, einen schlechten Ruf haben, müßte ich wohl auch noch erklären. Im Moment schreibe ich Szene um Szene.

Die Mathilde mag keine Maske, hat ihr Enkelkind noch nicht gesehen, darf jetzt nicht mehr ohne in den Supermarkt. Die Rosa bekommt also wieder den Zehner, die hat beim „Picus“ ein unbezahltes Praktikum gemacht und bewirbt sich jetzt vermittelt vom Benedikt als Contakttracerin, denn das muß ja schneller gehen, hören wir ja immer. Sie hat sich mit dem Kanzleramtmitarbeiter angefreundet, daß der einmal positiv getestet wird, habe ich auch geplant. Die Mar-Szenen müßen auch noch ausgearbeitet werden, um nicht in die Patrouille zu geraten. Die hatte ich ja schon bei „Paul und Paula“, wie es also weitergeht?

Momentan bin ich real beim zweiten Lockdown und dem Terroranschlag, bis dahin könnte ich also schreiben. Danach müßte ich erfinde und da habe ich ja schon, das Ende 2020 oder 21 und den Umzug in das Nichtgeimpften- Ghetto ganz am Anfang geplant, um das so enden zu lassen, müßte ich wahrscheinlich noch einiges umkonzipieren. Müßte wahrscheinlich mehr von der Wirklichkeit weg. Will oder kann ich das überhaupt? Fragen über Fragen.

Im Moment, denke ich schreibe ich am besten so schnell so lange mir etwas einfällt voran,

Jede Szene korrigiere ich einmal. Das Ganze, um weiterzukommen, habe ich bisher nicht gebraucht und lasse die Worte anwachsen, wenn es geht. Das würde ich gern bis zum Dreißigsten tun. Dann wäre ja auch der Lockdown vorbei. Dann könnte ich mir das Ganze vornehmen, umschreiben, neu anfangen und so weiter und so fort.

Das würde ich ja gern und ist mir bisher noch nicht gelungen. Mal sehen, wie es diesmal geht? Spannend ist das Ganze allemal und ich betrachte mich ja als keine Schreibanfängerin, schließlich schreibe ich ja seit den Neunzehnsiebzigerjahren, habe schon fast fünfzig selbstgemachte Bücher oder sogar darüber. Das ist mein „achter Nanowrimo“ und die Idee mit dem dystopischen Roman ist ja, glaube ich, sehr interessant.

Mal sehen, ob und wie es mir gelingt? Obwohl ich manchmal daran zweifle, daß das wirklich so geht, denn wir leben ja im dystopischen Raum und wo es wirklich hingeht und warum es und ob er unverhältnismäßig ist, das haben die, die drinnen stecken bis jetzt ja nicht durchschaut und daher auch keinen Überblick.

2020-11-05

OBM 2020

Filed under: Veranstaltungen — jancak @ 12:55
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Wir leben derzeit ja in Zeiten des Lockdowns wegen der Corona-Pandemie die uns seit Beginn des Jahres heimgesucht hat. Da wurde Erstens im März eine Woche vor Veranstaltungsbeginn die Leipziger Buchmesse abgesagt und teilweise da heißt an einem Tag online veranstaltet. Die Frankfurter Buchmesse sollte verkürzt abgehalten werden, wurde aber, weil die Zahlen stiegen, schließlich doch nur online abgehalten, die „Buch Wien“, die, glaube ich, nächste Woche beginnen sollte und wo das Programm schon stand, zumindestens hat mir Luis Stabauer beispielweise schon im September seine Messetermine zugesandt, wurde Ende September oder Anfang Oktober, als wie erwähnt die Zahlen stiegen, zur Gänze abgesagt. Der österreichische Buchpreis wird am Montag verkündet. Der Festakt wurde gestern abgesagt und ich habe schon vor einiger zeit vom „Grützner-Literaturtest“, der die gelegentlich Bücher anbietet, eine einladung zur 3. Onlinebuchmesse bekommen, wo sich Blogger, Verlage, Autoren etcetera präsentieren können.

Ich sollte mich dort wahrscheinlich auch beteiligen, ob ich da etwas zu bezahlen gehabt hätte, weiß ich nicht so genau, denn ich habe ja schon vor einiger Zeit beschlossen mich nur auf meinen Blog zu präsentieren und jetzt ist es soweit.

Vom vierten bis achten November findet diese Messe statt, die Ersten zwei sind mir offenbar entgangen.

Von Onlinemessen habe ich vor einigen jahren das erste Mal etwas gehört, als mich Jurenka Jurk auf ihre Online <messe aufmerksam machte oder ist das Annika Bühnmann oder Julia K Stein gewesen, die das tat? Das weiß ich nicht mehr so genau. Ich habe mich jedenfalls wie ich mich erinnern kann, zwischen dem „Nanowrimo“ höchstwahrschein der „Buch Wien“ und anderen Veranstaltungen durch die Interviews gesurft. Im Vorjahr gab es das wieder und wieder war es dicht, obwohl die Veranstaltung, glaube ich, schon im Oktober stattgefunden hat.

Jetzt also die 3. Onlinmesse.

Wenn man auf die Seite geht, kommt man in einen stilisierten Raum, wo oben „Willkommen zur OBM 2020“ steht, im Vordergrund sieht man groß einen Roboter und dann gibt es verschiedene Türen.

„Zu den Lesungen“ steht auf einer, clickt man darauf, kommt man in einen Leseraum mit einer Livestreamübertragung, die scheint es aber erst am Abend zu geben, es ist aber alles schön mit Bücher und Blumen dekoriert.

Die Mitteltür führt zu den Messehalle, da gibt es die Halle 1 mit den Autoren, eine Tür führt zur „Fantasy“ an der Seite gibt es Bilder mit den weiteren Programm Schwerpüunkten, beispielsweise „Halle 1a Fantasy“, da ploppen dann auf den verschiedenen Fenstern, die teilnehmenden Autoren, wie Catalina Pavlo, Mira Valentin, etceter auf.

Man kann dann zu 1b Liebe, 1c Krimi, etcetera, weitergehen oder zur Starseite zurückkehren um sich den Hallenplan anzeigen zu lassen.

Da gibt es neben dem Lesungblock vier hallen und einen Pausenraum mit Messer und Gabel. Das muß man sich, glaube ich, selber organisieren. Halle 2 führt aber zu den Verlagen, da gibt es die „Edition Überland“, „Biber und Butzemann“m „Uschtrin“ und noch einige andere.

Halle 3 sind die Dienstleister, da bietet beispielsweise, die schon erwähnte Annika Bühnemann „Coaching und Marketing“ an, die „Autorenwelt“ gibt es, „Tolino-Media“, das ist glaube ich, die E Book-Schiene von „Thalia“, die Auskunft über das Selfpublishing gibt.

Halle 4 sind die Blogger. Da geht es wieder zurück zur Halle 1 und zur „Fantasy“, wo man die Profile, der bewußten Anbieter anclquen und in ihren Angeboten stöbern kann.

Einen Shop gibt es auch. Das ist die rechte Tür in der Eingangshalle. Da kann man, soweit ich es erfaßt habe, verschiedene Non Book Artikel erwerben und dann natürlich das Ausstellerzerzeichnis und das Programm, das man sich extra hochladen kann, um herauszufinden, wer wann wo liest oder sich und seine Bücher vorstellt? Das umfaßt circa achtzig Seiten, ist also sehr umfangreich und bietet höchstwahrscheinlich Stoff genug, sich in den vier Messetagen, den Lockdown, den es ja auch in Deutschland gibt, zu versüßen oder sich am Abend die Lesungen anzuhören.

Interessant ist, das ich die meisten Autoren nicht kenne und es zeigt wieder, wieviele Leute schreiben, sie selbst herausgeben, vermarkten und anbieten.

Gleichzeitig findet ja auch der „Nanowrimo“ statt, wo ja wahrscheinlich schon die Bücher für das nächste Jahr geschrieben werden und wenn ich das Ganze, die ich ja nicht so besonders online affin bin, noch ein bißchen unübersichtlich finde, ist es doch sehr interessant, obwohl ich ja weiß, daß sehr viele Leute schreiben und nicht nur ich versuche meine Bücher selber zu machen und Leser zu finden. Was das betrifft bin ich ja ein wenig skeptisch, weil ich ja fast denke, daß ich eine der wenigen bin, die sich durch die deutsche und die österreichische Buchliste, die ja zu den großen und etablierten gehören, gelesen hat.

Wieviele Leute tatsächlich, die selbstpublizierten Bücher kaufen und lesen, weiß ich natürlich nicht. Denke aber eigentlich, daß es nicht so viele sind, denn die Leute lesen ja, wie ich immer höre, immer weniger oder fast gar nicht.

Für meine Leserunden finde ich ja kaum Leser. Aber ich bin ja nicht so technisch affin, so daß ich wahrscheinlich in der Angebotsflut untergehe, obwohl ich mich ja sehr bemühe mir einen Überblick über die vielseitigen Angebote zu machen, möglichst das gesamte Literaturleben erfassen möchte und so auch neben meinen Stunden, dem eigenen „Nanowrimo-Schreiben“ auch versuche möchte, in die Onlinemesse ein wenig hineinzuschnuppern, kann auch meine Leser auffordern das zu tun.

Vielleicht geben die mir auch ein bißchen Rückeldung, so daß wir darüber diskutieren können, was ja in Zeiten, wie diesen, wo es keine Realverstaltungen wegen des Lockdowns gibt, sicher eine gute Möglichkeit ist.

Die Frankfurter Buchmesse hat sich ja überlegt, wieviel sie von ihren Online-Programm, auch wenn es wieder eine reale Messe gibt, beibehalten wird und es ist sicher interessant, sich die Veranstaltungen Online anzusehen. Man muß da auch nicht aus dem Haus gehen und hat es sehr bequem. Ein realer Ersatz ist es, wie ich merke, die das ja jetzt schon einige Zeit tut, nicht. Der Kontakt zu den Kollegen fehlt, man verschwindet noch mehr in der Menge oder ist real nicht vorhanden.

In der „Alten Schmiede“ oder im Literaturhaus bin ich wenigstens in der zweiten Reihe gesessen, wo daß mich schon manchmal, die Leute angesprochen und gesagt haben „Wir kennen Sie!“

Das fällt jetzt weg, aber lesen, das wiederhole ich, kann man auch in Zeiten der Pandemie und des Lockdowns, sich über Bücher informieren und natürlich schreiben und so schließt sich der Kreis und ich bin gespannt, was es noch so alles zu lesen hören oder sehen geben wird.

2020-11-04

Geschichten mit Marianne

Jetzt komme ich schon oder erst, ich habe ja vorher fast die ganze deutsche Buchpreisliste gelesen zu Buch vier des öst Bp und damit auch schon zum dritten Shortlistbuch, denn das der Helena Adler und der Cornelia Travnicek ist auch darauf und es ist ein Buch das ich, auf einer der wenigen Lesungen auf denen ich Corona bedingt in diesem Jahr war, präsentiert wurde und das ganz groß, diese zwanzig Horrorgeschichten, die immer vom Erzähler und seinen Erlebnissen mit besagter Marianne handeln, denn damals war ja Jochen Jung dabei, es gab ein tolles Käsebuffet durch das man sich zum Wein drängen mußte und das ist, glaube ich, an dem Tag passiert, wo Leipzig schon abgesagt wurde, Xaver Bayer hustete und schnupfte am Podium, griff sich in die Nase, grinste dabei und sagte“Das ist nicht Corona!“, war es wahrscheinlich auch nicht.

Der Horrorzusammenhang wurde damit aber sicherlich erhöht und jetzt also auch das Buch und durch diese Geschichtensammlung, wo die erste wohl, um die Absurdität zu erhöhen, gleich mit dem Tod der Marianne beginnt. Die Geschichte haben keine Titel, nur römische Zahlen und da bereitet Marianne ihrem Liebsten in der Nobelwohnung ihrer Eltern, ein wunderbares Menu mit zig Gängen, Weinen, Zgarren, etecetera, während unten in der Fußgängerzone von Terroristen Menschen erschossen werden. Der Erzähler schaut eine Weile während Marinanne kocht zu, dann essen sie und schließlich holen sie die Jagdgewehre der Eltern aus dem Schrank und schießen hinunter, wobei Marianne erschoßen wird.

Das war es, könnte man nun denken. Es geht aber munter weiter, nämlich in der nächsten Geschiche zu einem Horrorzirkus. Da werden die Zuschauer auf die Bühne geholt und beschoßen oder sonstig gequält, die Letzte ist Marianne, die wird in einem Sessel durch die Mangege gehievt verschwindet dann und kommt nicht mehr zurück oder zumindestens eine Weile nicht, denn in Geschichte drei, die ich schon gehört habe, fährt der Erzähler tagelang mit dem Lift in dem Haus, das eigentlich nur elf Stockwerke hat, um nie anzukommen, während er in Geschichte vier mit Marianne zu einen Perchtenlauf geht, wo die Perchten alle wild angreifen. Um zu flüchten, verkleidet sich das Paar dann selbst als solche und muß munter mitspielen. Am Ende liegt der Erzähler benommen vor dem Supermarkt, während er in der nächsten Story, wie weiland Kafkas Käfer, in dem Floating-Institut, das er mit Marianne besucht, zusammenschrumpft.

Die Marianne, die äußerst wohlhabend scheint, hat sie doch die verschiedensten Wohnungen und Wochenendhäuser, liebt es auch ihren Liebsten herumzukommandieren und zu Spielen zu verleiten, bei denen er meistens verliert, was ja auch eine interessante Variante ist, so schickt sie ihn in ein verfallenes Schloß um nach Kafkas „Schloß“ zusuchen, er darf dabei kein Licht aufdrehen. Sie gibt ihm telefonische Anweisungen und als vor dem Bücherregal steht, will sie auf einmal ein anderes Buch. Sie spielen auch das Zitatespiel, wo sie sich mit den verschiedensten Zitaten bekämpfen oder er muß in ein Fußballstadion gehen,wo es, wie in einem Gefängnis aussieht, um nach ihr zu suchen.

Ruhiger geht es in der Geschichte zu, wo er allein in ihrem Wochenendhäuschen sitzt und einem Falken,der tot vom Fenster hinuntergefallen in der Wiese liegt, zu begraben, dabei eine Schatzkiste findet in der mehrere Pistolen und das Emblem „Unsere Ehre ist Treue“ findet, das gibt auch Anlaß zu verschiedenen Assoziationen und ähnlich gespenstig wie beim „Perchtenlauf“, geht es in der nächsten Geschichte zu. Er und Marianne wollen eine Maus im Wald aussetzen, da liegt zuerst knöchel- dann kniehoher Schnee, es findet auch eine Treibjagd statt. Geht das bei Schnee überhaupt? Die ist zwar angeblich schon fertig, das Schießen geht aber lustig weiter. Blut ist auf den Schnee zu sehen. Die Beiden flüchten sich in einen Hochstand und erkennen, sie sind die Gejagten.

Dann geht es auf eine Fahrt durch den Wald, wo die Rehe und die Kröten wechseln und etwas unlogisch, die Geschichte, wo die Beiden ins Weltmuseum gehen und weil es dort so fad ist, durch den Notausgang flüchten. Dort setzen sie sich auf Boden, Marianne erzählt ihm, wie sie einmal von einem Lover in Rom blau und grün geschlagen wurde. Dann kommt die Aufseherin und holt die Beiden, weil sie nicht durch den Notausgang durften und sie kommen nur, ,weil die glaubt, daß sie sich ein Schäferstündchen machen wollten.

Die Geschichte von den Drohnen, wo Marianne im Kambodscha sitzt und Getränke bestellt, während er ihr das erzählt, kannte ich schon. Auch hier kann man auf die Beziehungsproblematik schließen, weil er ja am Schluß ganz zufrieden mit den Drohnen ist.

Dann gehen sie in einen Swingerclub und denken sich dort mögliche Selbstmordarten aus und in Geschichte fünfzehn wird es gänzlich sadomasochistisch. Da wird er von Marianne gequält und mißhandelt bis zum Zusammenbruch und er wundert sich nur, daß er ersich das gefallen läßt, was vielleicht auch zu denken gibt.

Interessant fand ich die Geschichte, wo die Zwei auf den Flohmarkt gehen, um ahnungslosen Verkäufer rare Originalle, einen echten Beuys und kostbare Vasen, um ein paar Euro abzuluchsen. Dann gehen sie nach Hause, zerreißen und zerstören sie bei einem Gläschen guten Wein. Dazu passt die dystopische Geschichte, die Xaver Bayer auch im Literaturhaus gelesen hat und die in Zeiten der doppelten Ausgangssperre, erstens während des Virus, Zweites des Terrorüberfalls, um die Polizeiarbeit nicht zu behindern, wahrscheinlich noch mehr Bedeutung, als damals im März, hat, wo man sich das alles noch nicht vorstellen konnte. Xaver Bayer konnte aber oder sich was Bizarres ausdenken und dann ist die Marianne plötzlich achtzig und ist nach einem Schlaganfall in ein Heim für betreutes Wohnen umgegezogen. Eine Geschichte, wo sie ihn in den Keller schickt, um Einmachgläser fürdie Marmelade, die sie gerade kocht, zu besorgen, den er dann nicht findet gibt es auch und eine, wo er sich in der Wohnung verwirrt, dann aber noch rechtzeitig in der küche auftaucht, ist als das Omlette fertig ist.

Birzarr, bizarr, könnte man sagen und Xaver Bayer hat einen eigenartigen Humor, wie auch Clemensj. Setz, der ja im Vorjahr im Öst stand, den er excellent ausdrücken scheint, in Zeiten, wie diesen wahrscheinlich besonders spannend, ob er damit den Öst gewinnen wird, oder doch die Monika Helfer oder die Karin Peschka, mal sehen ich bin wieder gespannt!

2020-11-03

Inniger Schiffbruch

Jetzt kommt Buch neunzehn des dBps „Inniger Schffbruch“ des Buchpreisträgers von 2015, dem 1955 in Wiesbaden geborenen Frank Witzel, von dem ich schon in einem Kommentar geschrieben habe, daß man in ihm, glaube ich, sehr gut den Unterschied zwischen männlichen und weiblichen Schreiben feststellen kann und es ist auch ein Paradebeispiel für den Midlifekriseroman eines älteren berühmten Schriftstellers, weil ja 1955 geboren, sich mit der Geschichte Deutschland, der Geschichte seiner Familie und natürlich auch mit seiner Biografie auseinandersetzend und während die Ärztin Melitta Breznik, die letzten Tagen ihrer Mutter, die sie pflegte, mit ihren körperlichen Gebrechen schildert, geht es Franz Witztel sehr kompliziert und wie schon der Titel ausdrückt mit verschiedenen Metaphern an.

Seine Eltern sind gestorben, zuerst die Mutter, dann der Vater und es beginnt mit einem Traum von einem Rhinozeros oder Nilpferd, das man auch auf dem Cover sieht, dann geht er zu seiner Therapeutin und das ist vielleicht wieder etwas untypisch und erzählt ihm von der Trauerarbeit die er jetzt leisten will, die ist damit unzufireden und er wirft es ihr vor und dann geht es mit vielen Tiermethphern und noch mehr Träumen durch seine Lebensgeschichte und das Aufbruchsdeutschland der Neunzehnhundertsechzigerjahre, interessant, daß Eva Sichelschmidt und Stefanie Grengg etwas Ähnliches in ihren letzten Büchern versucht haben. Der Vater, ein Organist, Komponist und Geiger soll auf der Visitenkarte stehen, die ihm der Sohn viel später zu einem seiner Geburtstage schenkt, war ein Sammler und hat sein Leben akribisch in vier Tagebüchern aufgeschrieben, so daß der Sohn sehr viel zu ordnen und zu sichten hat.

Die Mutter aus dem heutigen Polen kommend, hat dagegen viel weniger hinterlassen und der Sohn macht sich nun daran, die Familiengehemnisse zu ergründen, was zwangsläufig zu der Frage führt, ob ein Schriftsteller das überhaupt kann und wieder interessant, die Art und Weise, wie Frank Witzel, das beschreibt und überlegt, ob man ein Buch über die Eltern mit einem Traum von einem Rhinozerus beginnen und mit einem erhängten Eichhörchen enden lassen kann und das hat sich auch nicht genau an dem Tag erhängt, wie es der Schriftsteller in seinem Buch beschreibt.

„Darf man das?“, fragt Frank Witzel und fügt hinzu, daß es der Leser ohnehin nicht merken würde und ich füge einige Rezensionen an, die sich darüber empörten, daß Witzel sie mit seinem Buch mit seiner Vergangheit belästigt, was sie nicht interessieren würde.

Es geht auch um die Frage oder die Selbstzweifel, ob Witzel jetzt ein guter Schriftsteller ist und für den Vater war es, wie schon geschrieben, daß seine große Karriere nicht klappte, später wurde er dement, kam mit der Mutter in ein Seniorenheit und Witzel geht Kapitel für Kapitel, die Stationen seines Lebens anhand der Aufzeichnungen und der Bücher, die er gelesen hat, durch.

Er hat einen jüngeren Bruder, als der geboren wurde, gab es eine Katze, die Mutter gab sie weg, weil es Geschichten gibt, daß sich Katzen auf Säuglinge legen und diese dadurch ersticken. Später fand Witzel eine tote Katze auf der Straße. Im mütterlichen Nachlaß gab es das berühmte Buch „Die deutsche Mutter und ihr erstes Kind“, das ich auch im Nachlaß meiner Mutter oder schon früher fand. Meine Mutter hatte, da meine Schwester1942 geborene noch das Originale, später hieß es dann „Die Mutter“ und das berüchtigte „deutsche“ wurde weggelassen. Ein solches hatte Witzels Mutter für ihre in den Fünfzigerjahren geborenen Kinder, der Vater hatte ein Buch wo den Jungen damals die Sexualität schlecht erklärt wurde und Witzel, der intellektuelle hat gelesen und gelesen und zieht seine Lektüre nun in seinem dritten Roman über die Vergangenheitsbewältigung, der zweite ist mir entgangen, ein.

Da ist einmal das „Kind“ von Thomas Bernhard, dann Ingeborg Bachmanns Kriegstagebücher, Adorno war schon früher dran, Imre Kertesz kommt vor und und alles was einem so in den letzten Jahrzehnten durch die Hände kam und in seine Erinnerungen einbeziehen kann.

Ist das Thema ja sehr interessant, so daß es nicht nur Witzel, sondern wie erwähnt auch andere Autoren beschäftigt, die darüber schreiben und die Vergangenheit erobern wollen, was natürlich wie Witzel es in seinem Titel benennt, ein Scheitern bleibt und die Innigkeit beschreibt die Gefühle, die, was ich interessant fand, auch durchaus ein Intellektueller haben kann, auch wenn er sich mit Philosophen statt, wie es Melitta Breznik tat, mit dem Bluthockdruck, den Stützstrümpfen und den Fieberkurven beschäftigt.

Mir hat das Buch trotz seiner manchmal etwas kompliziertheit und seiner Distanz mit der es wohl geschrieben ist, glaube ich, fast besser gefallen, als „Der manisch depressive Teenager im Sommer 1969“, obwohl das Thema und die Herangehensweise durchaus nichts so neu ist.

Witzel ist das, glaube ich, doch gelungen, obwohl das Buch, wie ebenfalls schon beschrieben in der Buchpreisliste, im Gegensatz zu 2015 ziemlich unbemerkt geblieben ist, jetzt bin ich trotzdem fast mit der Liste durch und bevor ich zum heurigen Siegerbuch und meinem letzten „Buchpreisbuch“ komme, gehe ich zur österreichischen Liste, denn da habe ich ja noch sehr viel hinunterzulesen und bin gespannt, wie das jetzt mit der Preisverleihung am neunten November wird, da es da ja dann schon das Ausgangsverbot ab acht Uhr gibt, da wird es dann wahrscheinlich keinen Livestream geben, den Namen wird man aber wohl schon erfahren.

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