Literaturgefluester

2020-12-22

Veza Canetti-Preisverleihung in W24

Den „Veza Canetti -Preis“ gibt es seit 2014. Als Julia Danielcyck Literaturbeauftragte der Stadt Wien geworden ist, hat sie ihn eingeführt und von 2014 bis 2018 fand die Preisverleihung immer im Oktober, glaube ich, im Musa statt, 2014 an Olga Flor, 2015 an Sabine Gruber, 2016 an Ilse Kilic, 2017 an Lydia Mischkulnig, 2018 an Petra Ganglbauer. Man sieht die GAV-Frauen hatten hier Einfluß und 2019 an Rosa Pock der Witwe von H. C. Artmann. Da fand die Preisverleihung, glaube ich, schon im Rathaus statt, denn das Musa wurde ja umstrukturiert und ein Teil des Wien-Museums, so daß die Stadt Wien-Veranstaltungen jetzt ja in der „Alten Schmiede“ stattfinden.

Da war ich dann schon nicht mehr dabei, weil die Verleihung, glaube ich, zeitgleich mit dem „Ohrenschmaus“ stattfand und da habe ich ja eine Laudatio gehalten. Julia Danielcyck hat mich, glaube ich, als ich im letzten Jahr zur Eröffnung der „Buch-Wien“ marschierte, darauf aufmerksam gemacht. Aber leider, leider und heuer ist ohnehin alles anders, Corona hat uns in den Händen und sperrt uns ein oder aus. Also nur mehr Livestreamveranstaltungen, bis wir dann vielleicht wieder einmal nach Absolvierung eines Schnelltests in die „Alte Schmiede“ dürfen und noch vielleichter einmal die Masken fallen lassen können.

Noch ist es nicht so weit. So ist die Einladung der Stadt Wien doch an der Preisverleihung, denn heuer hat ihn die 1953 geborene Elisabeth Reichart bekommen, nur über das „W- 24-Portal“ erfolgt. Da wurde die Preisverleihung, die, glaube ich, am dritte Dezember in Beisein der vier Frauen, der Stadträtin für Kultur Veronica Kaup-Hasler, die, die Veranstaltung eröffnete, Julia Danilcyck, die Elisabeth Reichart interviewte, derselben und der Laudatorin Christina Kaindl-Hönig erfolgt und ich, ich schreibe es wieder, die diesen Preis ja auch gerne haben würde, also meinen Anspruch darauf erhebe, wie es Mieze Medusa über Yasmin Hafedh bezüglich des Nobelpreis sagte, kenne Elisabeth Reichart schon sehr lange, obwohl ich ihr berühmtes Buch mit dem sie 1984 den Durchbruch schaffte „Februarschatten“ nie gelesen habe. Ich habe aber einmal mit ihr gelesen, beziehungsweise an dem von Christine Haidegger im Liiteraturhaus Salzburg organisierten Symposium „Sichten und Vernichten“.

Ein paar ihrer Bücher habe ich gefunden oder billig gekauft zum Beispiel „Die unsichtbare Fotografin“ aus der habe ich die Autorin, die gerade zehn Tage jünger ist, als ich, einmal bei „Rund um die Burg“ lesen gehört.

„Das vergessene Lächeln der Amaterasu“ habe ich, glaube ich, im Schrank gefunden und noch nicht gelesen und 2016 war ich bei Präsentation ihres Romanes „Frühstück bei Fortuna“ in der „Alten Schmiede“. Ich habe das Buch angefragt, aber nicht bekommen. „Komm über den See“ habe ich auch noch nicht gelesen, aber wahrscheinlich in meinen Regalen.

Heute also die „Veza Canetti-Preisverleihung“, an die studierte Historikerin und ein bißchen seltsam, das über eine Aufzeichnung zu sehen, wo alles ein bißchen abgehackt erfolgte. Zuerst eröffnete die Stadträtin, dann interviewte Julia Danielcyck, die Autorin und fragte sie zu ihren Bezug zu Veza Canetti. Den habe ich auch. Habe ich mir ja den „Oger“ gekauft. War dann bei einigen Festen in der Ferdinandstraße, Judith Gruber-Rizy hat bei einem Tag der „Freiheit des Wortes“, glaube ich, das erste Mal ihre Pseudonyme Veronika Knecht und Veza Magd erwähnt, die ja sehr bezeichnet sind und die Mär, daß, der Elisas ihr Schaffen ein wenig unterdrückt haben soll, geht auch herum. In der „Alten Schmiede“ präsentierte Julia Danielcyck einmal Veza Canetti in der Reihe der Grundbücher und Elisabeth Reichart erwähnte die Pseudonyme, erzählte, daß sie, als Veza Canetti endlich publiziert wurde, zu ihren Lebzeiten gab es, glaube ich, nur Artikel in der „Arbeiterzeitung“, sie ihre Werke las und dann kam die Theaterwissenschaftlerin Christina Kaindl-Hönig an das Podium und führte durch das Werk der Autorin. Die Bücher waren auch ein paarmal eingeblendet und richtig, Lyrikbände gibt es auch. Aus dem letzten hat Elisabeth Reichart dann gelesen. Dann überreichte die Stadträtin den Blumenstrauß, den die Autorin, glaube ich, mit bunter Maske entgegennahm. Julia Danielcyck präsentierte das Gruppenfoto und forderte oder war das die Stadträtin, die unsichtbaren Zuhörer auf, doch Elisabeth Reichart zu lesen. Denn jetzt hätte man die Zeit dazu. Ich wahrscheinlich nicht zu viel, denn ich lese mich gerade durch das Bloggerdebut und habe gestern drei Gedichtbände von Peter Paul Wiplinger zugeschickt bekommen, von denen ich einen allerdings schon hatte, fand es aber allemal sehr erfrischend mich auf diese Art und Weise durch mein Reichart-Archiv zu wühlen. Das Glas Wein und das Brot, das es im Musa im Anschluß gegeben hätte, fehlte zwar dabei und auch das Gespräch mit der Angela und dem Josef. Also können wir nur auf das nächste Jahr hoffen, wo man vielleicht wieder maskenlos ins Rathaus gehen kann und da bin ich schon gespannt, wer den Preis vielleicht bekommen wird und schlage wieder Julja Rabinowich oder Judith Gruber-Rizy dafür vor und wenn ich ihn vielleicht doch einmal bekäme, würde ich mir die Ruth als Laudlatorin wünschen.

2020-12-21

Positiv-negativ-positiv

Filed under: Glosse — jancak @ 00:21
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„Nach einem entbehrungsreichen Leben endlich positiv und das ist negativ!“, dichtete, glaube ich, der Lyriker Hans Augustin im Frühling während des ersten Lockdowns und das gibt Anlaß ein wenig über die Worte „positiv“ und „negativ“ nachzudenken. Kommt wahrscheinlich von der Allmacht der Medizin, daß der Kranke als positiv beurteilt wird und hat man die Krankheit nicht, ist man negativ. Und das muß man nun allendhalben und überall sein und wenn man in Zukunft einkaufen, in ein Konzert oder in ein Gasthaus gehen will, muß man wohl seinen Negativbescheid vorweisen, damit man Einlaß findet, denn wir suchen ja das Virus derzeit, wie die berühmte Nadel in den berühmten Heuhaufen, um, wie es, glaube ich, der freiheitliche Politiker Peter Westenthaler nannte, eine Krankheit zu finden, bei der man zuerst einenTest machen muß, muß sie herauszubekommen, um dann die Leute zu einer Impfung zu motivieren, damit sie sich davor schützen lassen und da ist jetzt wahrscheinlich nicht nur in Österreich der Teufel los.

Der dritte Lockdown naht und testen, testen, testen, hat ja nicht nur unser Kanzler gesagt und so werden Gesunde über Teststraßen gejagt, um sie dann abzusondern, zu isolieren oder wegzusperren, damit sie die Krankheiten nicht übertragen und zu Superspraydern werden, sitzen sie dann eine Woche in Quarantäne, reagieren meist asymptomatisch, während die Krankenhäuser offenbar bei den Älteren, bei denen die Krankheit tödlich sein kann, immer noch nicht nachkommen sie zu behandeln.

Also braucht man die Maßnahmen, um das Virus in den Griff zu bekommen, das ja jetzt mit Eifer und sehr verbissen, wie die Nadeln in dem berühmten Heuhaufen gesucht und aufgespürt werden soll, was ja eigentlich, wie schon der Hausverstand sagt, nicht gelingen kann und so schießen wir mit Kanonen auf den Spatzen Covid. Schießen dabei alles nieder, zertrümmern die Wirtschaft, traumatisieren die Bürger und die Kinder in den Schulen in die sie jetzt nicht gehen dürfen und das Virus hüpft dann lustig davon.

Das hat, glaube ich, der zu den Corona-Kritiker gezählte Experte Prof Bhakdi in seinen Buch „Corona-Fehlalarm?“ geschrieben und ich habe mir schon am Anfang etwas schwer getan, diese Virus Bekämpfung- Manie nachzuvollziehen, stamme ich ja noch aus der Generation, wo man lernte sich bei einer Grippe, einer Verkühlung ins Bett zu legen, heißen zitronentee trinken und den täglichen Apfel, beziehungsweise, das berühmte Hühnersüppchen zu essen und die Krankheit auszukurieren.

„An apple per day keeps the doctor away, stand, glaube ich, auf einem Zettelchen das auf dem Nachttisch meiner Großmutter lag. Das gilt nicht mehr, gilt als überhaolt und nicht mehr aktuell, denn jetzt darf man ja alles, nur nicht positiv sein und so wird getestet und getestet. Man muß Abstand halten und seine Hände desinfizieren, obwohl ich ja, glaube ich, auch in der Schule lernte, daß man damit auf Dauer seine Abwehrkräfte eher dezimiert, als stärkt, aber die scheinen derzeit ohnehin nicht sehr gefragt, wurden doch im Frühling in Wien die Bundesgärten abgesperrt, so daß man nicht in Schönbrunn oder im Prater spazieren gehen konnte, hieß es doch „Stay at home!“ und man darf nur aus den berühmten vier oder fünf Gründen aus dem Haus und die häufigsten Worte, die man jetzt hört, sind „Ist es noch erlaubtß“ und man darf ab Weihnachten, glaube ich, zwar einen Skilift benützen, braucht da aber eine FFP2-Maske und den Sicherheitsabstandmuß man auch einhalten.

Denn die Viruszahlen, die der Getesten schnellen immer noch nach oben oder eigentlich hat sie der Lockdown 2 schon ein wenig eingedämmt. Eine sogenannte Plateauspitze wurde schon erreicht. Aber Weihnachten naht und da haben alle offenbar Angst und die Politiker scheinen in ein eine Art Massenpanik verfallen.

Was ist, wenn nach Weihnachten, wozu ja die Massentestungen gestartet wurden, daß man nachher in Ruhe bei seinen Lieben Weihnachten feiern darf, aber davor haben jetzt offenbar alle Angst. Zwar dürfen sich da maximal zehn Personen aus maximal zehn Haushalten treffen. Wie geht sich das aus? Ist die berühmte Frage. Aber das soll man ja ohnehin nicht auskosten. Aber was ist, wenn die Zahlen dann nachher in die Höhe schnellen, weil da alle vor dem Christbaum vielleicht ohne Maske „Stille Nacht!“, singen oder die Oma ohne Handschuhe küßen? Deshalb „Machen sie einen Schnelltest, bevor sie sie aus dem Altersheim holen!“, hat der Bundeskanzler geraten. Aber das soll man ohnehin nicht tun und wenn man sie dort besucht, muß man einen Schnelltest machen und ab Jänner ist der Massentest ohnehin bei wahrscheinlich Allen Pflicht, bis uns dann die Impfung aus dem Dilemma erlöst.

Aber das wollen, hört allenhalb aus den Umfragen, die Impfmuffeln Österreichs ja nicht, haben sie doch Angst davor und wollen erst abwarten, ob den anderen nicht vielleicht doch grüne oder blaue Ohren wachsen, bis sie sich selber impfen lassen. Aber wenn sich nicht mindestens sechzig Prozent impfen lassen, gibt es keine Herdenimmunität, obwohl ohnehin noch nicht klar ist, ob es die überhaupt gibt, wie lange der Impfstoff wirkt und, ob man nicht doch noch trotzdem ansteckend ist.

Deshalb weiter testen, testen, Abstand halten, Maske tragen und es bleibt die Frage, wie wirkt sich das alles auf die Psyche des Menschens aus. Was macht das mit der Psyche, wenn man den anderen nicht trauen kann, ob der nicht vielleicht doch ansteckend ist und die Krankheit auf einen übertragen kann? Der nächste als Feind! Vorsicht, Vorsicht, Maske auf, Socialdistancing und Abstand halten, sich zu Hause einsperren und nur noch miteinander telefonieren und die, die in Folge der Lockdowns arbeitslos geworden sind, haben jetzt andere Verdienstchancen. Werden doch Sicherheitsmitarbeiter, die vor den Geschäften stehen und die Negativatteste kontrollieren, die Contakttracer und die Covidverordnungsplaner sehr gesucht, während die anderem, die Arbeitslose und die Kurzarbeit anmelden und alles alles vielleicht den Bach hinuntergeht, obwohl uns der Bundeskanzler ja schon seit langem, das Licht am Ende des Tunnels und die Auferstehung zu Ostern oder zu Weihnachten verspricht. Zu Weihnachten nicht, da rät er zur Vorsicht und das Silvesterfeiern ist ohnehin schon lange abgesagt und bis wir das Licht des Tunnels sehen, müssen wir uns weiter regelmäßig testen lassen und uns, sollten wir postiv sein, rechtzeitig isolieren, absondern, wegsperren und alles nur nicht positiv sein! Denn das ist das Ende mit oder ohne Schrecken und da habe ich ich doch gelernt, daß man immer positiv denken und auch so leben soll! Wie habe ich mich da getäuscht!

2020-12-20

Patience geht vorüber

Jetzt kommt das dritte Buch der fünf aus den Neunzehnhundertzwanziger Jahren, die ich vor ein paar Monaten angeboten bekommen habe. Zwei habe ich schon gelesen, das vierte wartet noch auf mich, das fünfte ist nicht gekommen. Dafür das Erste zweimal und ich muß sagen Margaret Goldsmiths „Patience geht vorüber“ war eine Überraschung, obwohl ich, ich gebe es zu, zuerst einmal die Nase rümpfte, als ich das orange Büchlein auf den vier Frauenköpfe zu sehen sind, bekommen habe und dann noch etwas von einer lesbischen Beziehung zwischen zwei Mädchen, die im Jahr 1918 ihr Abitur oder Matura machten und das in einer Berliner Konditorei feierten, las.

Margaret Goldsmith entnehme ich dem Nachwort, beziehungsweise „Wikipedia“, war eine amerikanische Journalistin, die 1894 geboren wurde, ihre Jugend in Deutschland verbrachte, hauptsächlich in England lebte und unter anderen Erich Kästner übersetzt.

Das Buch ist der Malerin Martel Schwichteberg gewidmet, von der auch das Cover stammt und ist 1931 das erste Mal erschienen. Ich habe etwas gebraucht, um mich hineinzulesen und irgendwann erstaunt zu denken, interessant interessant und diese Margaret Goldsmith, die 1971 gestorben ist, war offenbar wirklich eine genauso selbstbewußte Frau, wie ihre Protagonistin Patience.

Die ist die Tochter einer Engländerin, wuchs in Berlin auf und ging gleich nach oder auch schon vor der Matura 1918 eine Beziehung zu ihrer Schulkollegin Grete, eine Sozialistin ein. Patience hat einen adeligen Namen nämlich von Zimmern, was ihr Schwierigkeiten in der sozialistischen Gewerkschaft, in der sie vorübergehend arbeitet, macht, es taucht dann auch ein Adeliger, mit einem Kriegstrauma würde man wohl heute sagen, auf, der die junge Patience heiraten will, weil er glaubt, aus dem Krieg nicht mehr zurückzukommen und verspricht ihr, daß sie dann mit ihrer Grete auf dem Gut seiner Eltern wohnen und auch mit ihr Reisen machen kann. Ja, so wars wohl zu Beginn des vorvorigen Jahrhunderts, bei der Courths- Mahler, die ich ja mal viel gelesen habe, kommt sowas uns heute verrückt erscheinendes auch öfter vor. Patience wird aber Journalistin. Der Ehemann kommt aus dem Krieg zurück. Die Mutter zu der es auch Schwierigkeiten gibt, geht nach England und die drei leben kurz in der Wohnung, bevor Patience, die verläßt, verspricht die Miete weiter zu bezahlen und sie geht dann für ihre Berliner-Zeitung nach England, wo die Mutter, die inzwischen Abgeordnete ist, nicht mit dem verheirateten Mann, zu dem sie eine Beziehung hat, leben kann. Patience geht mit dessen Sohn eine kurze Beziehung ein. Die mißlingt, dann geht sie nach Berlin zurück, um Medizin zu studieren. Das alles klingt vielleicht zu phantastisch einfach, aber die Hausmädchen oder die verhärmten Arbeiterfrauen, die jedes Jahr ein Kind bekommen und sich dann schämen mit ihren dicken Bauch neben ihren Mann spazieren zu gehen, werden zumindestens auch thematisiert und was für mich verblüffend war, die neue Sachlichkeit, die ja den Neunzehnhundertzwanziger Jahren beschrieben wird, wo ich ja auch einmal bei einem Vortrag in der „Wien-Bibliothek“ war und die auch die fünf Bcher wahrscheinlich thematisieren wollen. Margaret Goldschmith spricht auch das an, beziehungwweise läßt sie ihre Ärztin Patience an dieser Gefühlskälte leiden. Sie hat sich ja in ihrer Jugend ausgelebt, bemerkt dann, daß sie lieber in der Krebsforschung, als mit Patienten arbeiten will und geht, als sie diese Gefühlkälte bemerkt sogar zu einem Psychiater, der rät der „Gnädigen Frau“, daß es schade ist, daß sie Witwe ist, denn sonst würde er ihr ein Kind empfehlen. Gesagt, getan, die neue Sachlichkeit macht es möglich oder auch nicht, denn die noch Studentin sucht sich imHörsaal sofort den passenden Kanditaten, einen schwedischen Studentn aus und lädt ihn über Nacht bei sich ein. Es gelingt nur nicht, was man heute damit interpretieren könnte, daß der Körper oder die Seele daauch ein Mitspracherecht hat. Also studiert sie fertig. Geht ins Labor zu einem Professor, der in Amerika einen Vortrag halten soll, aber nur schlecht Englisch kann. So muß Patience ihn begleiten. Der guten Sitte wegen, wir sind inzwischen Mitte Neunzehnhundertzwanzig, fahren sie getrennt und da trifft Patience, ein Kind, das auf sie zugeht und die Mutter, wieder sehr konstruiert würde ich sagen, auch wenn mich die Kritiker deswegen kristisieren, erleidet am Schiff einen Blindarmdurchbruch und stirbt während der Notoperation, vorher hat sie Patience mit dem deutschen Konsul, der sich auch am Schiff befand, das Adoptionsrecht überschrieben und das Kind, das Patience nach ihrer Mutter Victoria nennt, hüpft lustig mit ihrer „Peschi“ herum, die für den Professor übersetzt und diesmal zu dritt mit dem Schiff zurückfährt. Dort wird es aber, wie uns die Geschichte lehrt, höchstwahrscheinlich auch nicht lustig werden. Aber da schließt das Buch, das ich wirklich sehr interessant fand, obwohl man es natürlich auch als kitschig interpretieren könnte, was die wenigen Kritiken, die es nach Erscheinen gibt, wie man dem Nachwort entnehmen kann, auch taten.

Mit Vicki Baum, die ja auch über die neue Sachlichkeit geschrieben hat, war Margaret Goldsmith auch bekannt, beziehungsweise ist ihr Buch, glaube ich, in einem Seitenverlag von „Ullstein“ erschienen.

2020-12-19

Am Markt vor dem dritten Lockdown

Gleich nach Weihnachten wird ja, weil da die Zahlen hochgehen könnten, der dritte Lockdown oder die sogenannte Weihnachtsruhe kommen, Geschäfte wieder zu, die Restaurants sind es ja noch. Die Schule auch wieder zu oder Ferien bis nach dem zweiten Massentestdurchgang verlängert, durch den man sich dann am achtzehnte Jännern freitesten kann, ansonsten muß man noch eine Woche länger zu Hause sitzen und die Impfung wird dann auch beginnen.

„Uje, uje!“, könnte man da sagen. Aber ich befinde mich ja ohnehin schon im Dauerlockdown und komme mit meinem Schreiben und dem Lesen ja gut zurecht und das Radfahren in St. Pölten ist ja auch nicht zu verachten. Da komme ich wenigsten hinaus und bleibe gesund, so bin ich gestern wieder in Richtung Ochsenburg gefahren, auf das Schloß hinaufgestiegen und wieder zurückgegangen und heute wieder auf den Markt in St. Pölten und habe dort die Doris Kloimstein getroffen, denn das tun wir ja schon seit einigen Jahren. Würstl essen, Bier trinken oder Cidre und manchmal Bücher tauschen, geht aber jetzt natürlich nicht mehr, denn am Markt herrscht ja auch schon länger Maskenpflicht, die Würstln gibt es auch nicht mehr, nur noch Leberkäsesemmeln und Bier in Flaschen, aber kein Punsch. Der war in St. Pölten ohnehin nicht gut und Weihnachtsmärkte gibt es ja heuer auch nicht, was mich eigentlich auch nicht sehr stört, als ich aber den Markt erreichte, stand dort ein Leiermann im Nikolauskostüm und spielte sein Liedchen.

Ein bißchen weihachtlich war es also auch und ich hatte zwei Gutscheine in der Tasche, die ich noch vor dem dritten Lockdown eintauschen wollte. Den einen hat der Alfred von den „Grünen“ bekommen, weil er ja im September so eifrig für sie Wahl gekämpft hat. Zehn Euro einzulösen beim „Sonnentor“ und dann hat mir der Alfred einen sechzig Euro Gutschein für den „Thalia“ gegeben. Den hat einmal seine Mutter zum Geburtstag bekommen, weil sie früher sehr viel gelesen hat. Jetzt tut sie das nicht mehr und früher, als ich von der Schwiegermutter zu Weihnachten noch einen Hunderter bekommen habe, habe ich ja einmal überlegt, ob ich mir den nicht nach Weihnachten beim „Thalia“ einlösen soll?

Ich habe es dann wegen meiner schon damals vorhandenen Bücherberge nicht getan, aber im Vorjahr zum Geburtstag von derAnna, glaube ich, einen solchen bekommen, dafür fünf Bücher eingelöst, von denen ich, glaube ich, nur den Stermann gelesen habe. Der Handke und der Volker Weidermann warten noch immer auf mich und ich kann mich auch erinnern, daß ich das eine oder das andere Mal vor Weihnachten, wo ich den Alfred vielleicht noch nicht am Markt getroffen war, beim „Thalia“ schauen oder schmökern war und, ich glaube, die „Wunderbare Buchhandlung“ der Petra Hartlieb durchgeblättert habe. Deren Weihnachtsbuch habe ich mir ja einmal von einem Gutschein der Margit Heumann eingelöst und schon gelesen und jetzt, trotz der Bücherberge, die noch auf mich warten und die Bloggerdebutshortlist die ich auch noch lesen muß, wieder Bücher aussuchen, aber welche?

Da tue ich mir ja immer schwer. Denn die „Buchpreislisten“ sind ja schon abgelesen .Jana Volkmanns „Auwald“ habe ich angefragt. Also welche Bücher, Lydia Mischkulnigs „Richterin“ ist mir dann eingefallen und dann schau her, die Empfehlungen der „Leseauslese“, Sigrid Nunenz, Iris Hanika, Elif Sharif, denn heuer ist ja wieder etwas anders. Ich kann ja nicht in das Geschäft, um mir die Bücher auszusuchen, denn mit Maske, eh schon wissen, gehe ich nirgendwo hinein. Aber der Alfred kann sie mir ja herausholen oder die Doris Kloimstein, weil, ob derAlfred das findet, was ich will?

Also hab ich ihr meine Bücherwünsche angesagt und sie hat mir stolz ihr negatives Covid-Attest gezeigt, denn sie war beim Massentest. Am markt war es dann sehr voll und die Leute sind am Rand gestanden. haben dort ihr Bier getrunken und beim „Sonnentor“, lag der Weihnachtstee, den ich für den Punsch verwenden kann, mit einer Packung Vollkornkekse, in Geschenkpackung in dem Körbchen vor dem Geschäft. Das also ausgesucht und während die Doris mir netterweise, die gewünschten Bücher und oh überraschung und großes Kompliment, es waren alle da, die Sigrid Nunenz, die Elif Sharaf und die Lydia Mischkulnig, die Iris Hanika habe ich ausgelassen, wäre aber ohnehin nicht mehr drinnen gewesen, aussuchte, habe ich in den Bücherkisten vor dem Eingang die Weihnachtsrezept- und Weihnachtskinderbücher durchgeschaut, die dort aufgestellt waren und die Weihnachteinkäufer beobachtet.

Vorschau auf „Ein braunrot kariertes Notizbuch“

Filed under: Buchpromotion — nagl @ 00:14
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Wieder ein Corona-Text. Die Schriftstellerin Eja Augustin hat sich im Sommer in das elterliche Häuschen in St. Georgen am Steinfeld zurückgezogen, um dort einen Roman zu schreiben. Es ist die Zeit der wiedereingeführten Maskenpflicht und der Reisewarnungen.
Eja findet in der Bücherzelle am Viehofner See ein Notizbuch in dem einige Eintragungen stehen, die sich auf ein geplantes Festival beziehen.
Im Seedosen-Restaurant in das sie sich später auf einen Kaiserspritzer setzt, beobachtet sie ein streitendes Paar, das von einem Handy spricht, das der Freund der rothaarigen jungen Frau, ein Polizist namens Simon, in einen Blumentopf geworfen haben soll.
Das inspiriert Eja zu einer Romanidee, denn eine prekäre Philosophiestudentin hat sie noch in Wien bei einer Künstlerdemo getroffen und eine alte Klavierprofessorin bei einer Lesetheateraufführung, die sie ebenfalls dort besuchte.

Schon wieder ein neues Buch, das vierte in diesem Jahr, zumindestens die vierte Vorschau. Das Buch selber wird wahrscheinlich erst am Anfang des nächsten Jahrs erscheinen und das „Braunrotkarierte Notizbuch“ ist sozusagen der zweiten Teil der sogenannten Corona-Trilogie.

Teil eins ist „Kein Frühlingserwachen mehr“, der dritte „Mathilde im Corona-Land“, meinem achten „Nanowrimo“ an dem ich gerade korrigiere.

Hier wieder die drei Fragen mit denen man das Buch gewinnen kann:

1.Was hat es mit dem Notizbuch auf sich und wo wurde es gefunden?

2, Was will Kathi organisieren?

3 Bei welcher Veranstaltung hat Eja das Vorbild, der Tante Aloisa kennengerlent?

Ich lade wieder herzlich zu einer Leserunde ein, würde dafür wieder Bücher verschicken und beim „Frühlingserwachen“ kann man sich auch noch bei der Leserunde beteiligen.

Die Schreibberichte verlinke ich auch, damit man den Schreibprzeße ein wenig nachvollziehen und mir sozusagen beim Schreiben über die Schulter blickenkann, beziehungsweise sich beim Beantworten derGewinnspielfragen leichter tut:

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Und nun seien wir gespannt,wie es mit Corona weitergeht und ob es noch einen Teil vier, fünf, etcetera geben wird, denn das Thema Corona interessiert mich ja sehr.

2020-12-18

Betrachtungen

Filed under: Bücher,Uncategorized — jancak @ 00:43
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Nach den Zuständen des amerikanischen Gesundheitssstem beziehungsweise dem in den US-Krankenhöuser in pandemischen Zeiten, kommt gleich ein neuer Corona-Text. Ein Corona-Essay der1975 in london geborenen und in New York lebenden Zadie Smidt, die 2018 den österreich Staatspreis für europäische Literatur bekommen hat und von deren ich schon einige Romane gelesen haben.

Corona Essays-Betrachtungen über den pademischen Zustand. Ein Thema das ja nicht nur mich sehr interessiert und an dem sich auch andere abschreiben, obwohl über die vielen Corona-Gedichte und Corona- Texte ja von den Verlagen und anderen Vips meist belächelt wird, ich finde es interessant und wichtig für mich zu lesen und auch psychoh

Corona Essays-Betrachtungen über den pademischen Zustand. Ein Thema das ja nicht nur mich sehr interessiert und an dem sich auch andere abschreiben, obwohl über die vielen Corona-Gedichte und Corona- Texte ja von den Verlagen und anderen Vips meist belächelt wird, ich finde es interessant und wichtig für mich zu lesen und auch psychohygienisch wichtig sich damit auseinanderzusetzen und darüber zu schreiben und so habe ich das nicht nur selbst schon von Anfang an getan, sondern auch begonnen Corona-Texte zu lesen und zu sammeln.

Einer der Ersten war von Paulo Giordano von dem ich auch schon einige Bücher gelesen habe „In Zeiten der Ansteckung“, sehr früh in dem Corona gebeutelten Italien geschrieben und hat für mich nicht so besonders neue Erkenntnisse enthalten.

Corona-Essays oder Betrachtungen über die Lage also von Zadie Smith und sie packt das Thema auch auf ihre Art und Weise an, in dem sie tief in die Vergangenheit und in die Literatur zurückgeht. Marc Aurel in die Hand nimmt und sich Gedanken über das Leben in der Krise macht und das auch noch mit vielen Zitaten belegt. Eindrücklich ist das Bild, wo sie in New York hinter einem Gitter Tulpen sieht und dabei beobachtet, daß die auch noch von anderen Frauen angestarrt und wahrgenommen werden, um sich in Zeiten der Krise etwas Hoffnung zu geben und sich an etwas Schönen zu erfreuen. Interessant dabei, daß Zadie Smith in ihren „Betrachtungen“ Pfingstrosen aus den Tulpen macht und ich habe über Pfingsten in Corona-Zeiten, wenn nicht schon einen Essay dann doch einen Artikel geschrieben.

Der beste Präsident aller Zeiten, wie er sich wahrscheinlich selber nennt, kommt in den „Betrachtungen“ natürlich auch vor, beziehungsweise zwei seiner Zitate „Wir wollen unser altes Leben zurück“ und „In Amerika gibt es keinen Tod“, das führt dann, wie schon bei Timothy Snyder zu der Feststellung, daß man in Amerika sterben kann, wenn man die falsche Krankenversicherung hat oder die Polizei am falschen Fuß erwischt, beziehungsweise ein Schwarzer, ein Hispanic ist oder an der Armutsgrenze lebt.

Dann kommt es zu den Priveligen, die man hat oder nicht hat und mit denen man den Lockdown leichter als andere übersteht. Etwas was mich, die Maskenverweigerin oder Ribellin ja auch sehr beschäftigt, weil ich, die ich mich ja für sehr benachteiligt halte, es für ein Privilegium halte, daß mein Mann gern einkauft, ich immer schon zu Fuß gegangen bin, keine Mutter in einem Altersheim und kein schulpflichtiges Kind habe und daher ein maskenloses Leben führen kann. Die systemrelvanten Berufen sind der nächsten Punkt, der Zadie Smidt beschäftigt.Ja die waren auf einmal sehr wichtig, die Krankschwestern, die Suermarktkassiererin, die Herren von der Müllabfuhr etcetera, die zwar beklatscht wurden, aber wohl immer noch nicht ihre Extraprämie erhalten haben. Während andere Berufsgruppen eingesperrt im Lockdown sich für einmal für sehr unwichtig halten mußten, was für die Pysche ja auch nicht gut ist. Ich habe mich daraus mit dem Lesen und dem Schreiben und auch mit den Betrachtungen über die Lage gerettet und das führt Zadie Smith zu der berühmten Frage, die Cornelia Travnicek, glaube ich, so gar nicht leiden kann, nämlich zu der, warum man schreibt und sie hat auch eine Antwort parat, damit man wenigstens beschäftigt ist. Das würde in einem College wahrscheinlich zu einem Lacher führen, stimmt aber in den pandemischen Zeiten sehr wohl, deshalb gibt es ja soviele Corona-Gedichte, Tagebücher und Gedichte, die ich, ich wiederhole mich, für systemrelvant halte und auch unseren Nachkommen ein gutes Bild über die Lage vermitteln können. Und was machen dann die, die nicht schreiben wollen oder können? Sie backen, kochen, renovieren ihre Wohnung, stricken Deckchen, etcetera. Was die Psychologin in mir wieder zu der berühmten Tagesstruktur führt, die ich nicht nur in Zeiten, wie diesen für besonders wichtig halte.

Dann kommen einige Erlebnisse, die Zadie Smith, während des ersten Lockdowns, hat es soetwas in Amerika gegeben, die Essays wurden, glaube ich, im Mai geschrieben, machte. Sie berichtet von dem Nagelstudio in dem sie sich regelmäßig massieren läßt und überlegt, wieviel Maniküren, Pediküren, etcetera, die Kosmetikerinnen machen müssen, um die Miete zu bezahlen. Geht dann, weil sie New York verlassen will, auf die Bank um Geld zu holen, Maske und Ärmel über die Hand beim Berühren des Liftknopfes, werden erwähnt und hört eine ihrer fiktiven Figuren schimpfen, daß sie sich von einer „Grippe“ nicht vertreiben lassen will und eine alte Frau hofft, daß sich doch die Hausbewohner, um sie kümmern werden, weil sie einen Rollator braucht.

Es folgen noch eine Reihe von Beispielen und Vergleiche und es ist sehr interessant die Covid-Betrachtungen einer in in London geborenen und in New York lebenden Autorin mit denen von Österreich und Deutschland zu vergleichen. Ein paar weitere Covid-Bücher stehen auch noch auf meiner Leseliste.

2020-12-17

Livestream statt Punsch und Kekse

Die Leseauslese der „Gesellschaft für Literatur“ ist, kann man sagen ein Highlight des Literaturjahres. Im Sommer mit Bowle und Knabbereien, vor Weihnachten mit Punsch und Keksen und Katja Gasser und Cornelus Hell präsentieren jeweils ihre Lieblingsbücher der Saison abseits des Mainstreams und der Buchpreislisten und ich nehme eigentlich schon länger dran teil, obwohl ich ja sonst nicht so oft zu literarischen Bücherdiskussionen gehe, aber der Advent ist ja sowieso für mich immer ein Anreiz mir ein spezielles Weinachtsprogrammm zu geben über das ich dann auch bloggen kann und dasPlaudern oder auch daneben stehen nach der Veranstaltung, Punsch trinken, Kekse probieren ist ja etwas. was ich immer sehr goutiere.

Aber heuer, wir wissen es, ist alles anders und es hat ja schon im Juni nur einen Livestream beziehungsweise ein Video statt der Bowl gegeben und den Punsch kann ich mir ja selber machen. Ich habe ja ein spezielles Rezept, daß ich mir einmal von der „Ganzen Erde“ abgewandelt habe. Rotwein, Organgensaft, Wasser, vielleicht ein bißchen Likör, Teepäckchen oder Glühfix, Orangenspalten und Gewürze und die Heimhilfe meiner Schwiergermutter hat wieder Lebkuchen und Käsebäckereien für uns gebacken. Also nachdem wir in Harland angekommen waren und ausgepackt haben, mit dem Laptop ins große Wohnzimmer setzen, wo ja schon die Bücherchristbaumbücher und der „Holmes Adventkalender“ aufgestellt sind, die dritte Lockdown- verkündung die am 26. 12. hart durchgreifen soll, wurde auch schon verkündet. Aber Bücher kann man ja auch im Netz, nur nicht beim „bösen Amazon“ bitte, bestellen, in den Schränken finden, etcetera und die Leseauslese der beiden Bücherexperten waren auch wieder speziell und ich kann gleich vermelden, ich habe obwohl ich bis dato ja schon hundertzweiundsechzig Bücher ganz und zwei halb gelesen habe, noch keines gelesen.

Eines aber inzwischen angefrat und von den anderen auch schon das eine oder andere gehört. Angefragt habe ich auch Sigrid Nunenz „Sempre Susan“ ein Buch, der 1951 in New York lebenden Autorin über Susan Sonntag. Dann ging zu dem Buch des 1940 in Nizza geborenen britischen Autor Gabriel Josipovici „Wohin gehst du, mein Leben“, bei „Jung und Jung“ erschienen, in dem er sowohl seine Reisen , als auch seine Beziehungen zu seinen Frauen beschreibt und wurde von wurde von den beiden Literaturexperten auch sehr gelobt.

Buch drei war Iris Hanakas „Echos Kammern“, das sowohl in Wien, als auch in Berlin spielt und ein Streifzug durch literarische Andektoten zu sein scheint. Ich habe von der 1962 in Würzburg geborenen Autorin, die auch auf der dBp stand „Treffen sich zwei“ gelesen und habe, glaube ich, auch noch ein anderes Buch auf meinen Stapeln liegen.

Dann gings, diesemal ist es wirklich international zu der türkischen Autorin Elif Shafak, die, weil sie mit der türkischen Regierung in Clinch geraten ist, in London lebt und deren Roman „Schau mich an“, der in der Orignalsprache schon vor einigen Jahres erschienen ist. Es geht dabei, um die liebe zwischen einem kleinwüchsigen Mannes und einer dicken Frau und von Elif Shafak habe ich auch ein oder zwei Büchern auf meiner Bücherliste.

Dann wurde es lyrisc,h ging es doch zu dem „Büchner-Preisträger“ Marcel Beyer von dem ich auch schon einiges hörte. Er hat auch eine Dissertation über Friederike Mayröcker geschrieben und das „Suhrkamp-Buch“ heißt „Dämonenräumdienstnd“. Eine Zeile daraus „Nachmittags durch die DM-Filiale jedesmal ein Nahtoderlebnis“, was vor allem Katja Gasser sehr gefiel. Dann gings zu Dragica Rajcic-Holzner, die in der Schweiz lebenden kroatischen Autorin, die ich schon einmal in der „AS“ erlebte. Sie hat mir auch einen Kommentar geschrieben. In Bern habe ich ein Buch von ihr in Bücherschrank gefunden und ein Jahr später die Autorin auch bei der „Buch-Basel“ wieder gesehen. Der jetzt besprochene Roman „Liebe um Liebe“ wurde von Katja Gasser zuerst kritisch beäugt, weil vielleicht zu kitschig. Dann war sie aber von dem harten Leben der Protagonistin begeistert und verglich das Buch mit Szilard Borbely „Die Mittelosen“ das ja einmal auf der „Buch-Wien“ von Cornelius Hell vorgestellt wurde und ich inzwischen auch auf meinen Regalen habe. Dann kam der Star der österreichischen Literaturszene nämlich Karl Markus Gauss mit seiner „Unaufhörlichen Wanderung“ und den kenne ich ja auch sehr gut, habe schon was gelesen und auch schon öfter gebloggt, daß er mir mal einen Brief geschrieben hat und mich auch immer, wenn ich ihn sehe freundlich grüßt.

Zuletzt kam die Überraschung, nämlich die 1983 in Kassel geborene Jana Volkmann, die ich ja von der „Alten Schmiede“ kenne, sie einmal da beim Desinfizieren der Tische beobachten konnte und ein Mail hat sie mir auch geschrieben, weil ich ja bei einem Gewinnspiel, bei dem ich eigentlich nur angefragt habe, ob ich mich noch beteiligen kann, einen Lyrikband gewonnen habe, den ich auch noch lesen muß, daß sie selber schreibt, habe ich nicht gewußt, beziehungsweise sie für eine Debutantin gehalten. Es gibt aber schon einige Bücher und das Buch „Auwald“ wurde auch sehr gelobt. Es geht, um eine Frau, die dort aussteigt oder dadurch eine anderere Welt erlebt und ich bin nun sehr gespannt, ob es zu mir kommt, damit ich es lesen kann, ansonsten wartet ja noch das Bloggerdebutshortlistlesen beziehungsweise da drei Bücher auf mich und meine Leseliste habe ich heute auch aktualisiert und ein paar der dort enthaltenen Bücher auf das nächsten Jahr verschoben, da ich sie wahrscheinlich nicht mehr schaffen werde, aber hundertsiebzig Bücher werde ich wahrscheinlich in diesem Jahr gelesen habe und ein paar der Frühlings- oder besser Februar-Neuerscheinungen warten ebenfalls schon auf mich.

2020-12-16

Die amerikanische Krankheit

Jetzt kommt ein Sachbuch und zwar ein Bericht über die Situation in den amerikanischen Krankenhäuser vor und während der Pandemie des amerikanischen Historiker Timothy Snyder, der auch lange in Wien lebte und sich viel mit dem Holocaust beschäftigte.

Im Dezember 2019, also vor einem Jahr ist er während eines Vortrags in München krank geworden. Eine Blindarmentzündung wurde verschleppt und erst in Amerika entdeckt. Da hatte er aber schon einen Leberschaden und eine Sepsis, wurde aus mehreren Krankenhäuser entlassen und litt sehr am Zeitmangel der Ärzte, die sich nicht die Zeit nahmen, in seine Befunde zu schauen oder ihm zu zuhören.

Dann kam auch noch die Pandemie und Timothy Snyder hat das Buch offenbar auch aus vielen Tagebuchnotizen geschrieben, heißt es doch „Vier Lektionen der Freiheit aus einem US-Hospital“.

Im Prolog und in der Einleitung geht es, um die schon beschriebene Krankenhausgeschichte. Snyder berichtet von seiner Wut und dann dasseiner Ohnmacht und kommt im ersten Kapitel dazu, daß „Gesundheitsversorgung ein Menschenrecht ist“, das jeder haben müßte, es aber vor allem in den USA viele Ungleicheiten gibt und vor allem Schwarze und Ärmere schlechter behandelt werden.

Im zweiten kapitel „Erneuerung fängt bei den Kinder an“, berichtet er für mich überraschend von den Unterschieden, die es zwischen dem österreichischen und den amerikanischen System gibt und ist von dem österreichischen Gesundheitssstem sehr begeistert. Sein erstes Kind wurde in einem öffentlichen Wiener Krankenheit geboren. Er war begeistert, daß man da nichts zahlen muß, begeistert vom Mutter Kind-Paß und den Geubrtsvorbereitungskursen und auch davon, wie die Ärzte und die Schwestern mit den Patienten umgingen. Das vergleicht er dann mit der Geburt des zweiten Kindes, das in einem amerikanischen Krankenhaus erfolgte.

Der dritte Teil führt zu Präsident Trump und den Fehlern, die er während der Pandemie machte, wo es zuwenig Tests und zu wenig Schutzmaterial gab, die Krankheit hinuntergespielt und nicht nicht richtig informiert wurde, so daß sie viele menschenleben kostete und und viele Leute nicht richtig behandelt wurden.

„Arzte sollen das Sagen haben“, ist die Forderung des viertel Teils. Da wird das kommerzialisierte System des Krankenhausesbetriebes in der USA kritisiert. Die Ärzte und die Schwestern haben keine Zeit sich mit den Patienten zu beschäftigen, müßen mehr in den Computer schauen und auch sehr viel dokumentieren und es gibt noch immer sehr viele Amerikaner, die nicht krankenversichert sind. Während der Pandemie wurden sie oft entlassen, waren dann erst recht nicht krankenversichert und weil sie sich nicht trauten zu Hause zu bleiben, haben sie die Krankenheit auch weiterverbreitet und das Virus erst recht zur Ausbreitung gebracht. Da wünscht er sich ein besseres Krankensystem, in dem die Ärzte das Sagen haben und sich für die Freiheit der Patientin einsetzen können, schreibt er und rechnet in seinem Buch mit Amerikas Reaktion auf die Pandemie scharf und offten ab, wie auch am Buchrücken steht.

„Sein Buch ist ein aufwühlender persönlicher Krankenbericht und gleich eine dringende Warnung an uns alle, die Kommerzialisierung der Medizin zu verhindern und den Sozialstaat nicht aus der Hand zu geben.“

Eine Warunung auch an uns alle, da ja durch die Pandemie auch das sehr gelobte europäische und österreichische Sozialsystem in Gefahr ist abzusinken und seinen guten Ruf zu verlieren.

Und so kann man wohl den Schlußsatz „Um frei zu sein, brauchen wir unsere Gesundheit, und für unsere Gesundheit brauchen wir einander“ nur unterstreichen und Amerika unter seinem neuen Präsidenten, von dem ich auch ein Buch auf meinen Bücherstapel liegen habe, endlich ein besseres Gesundheitsystem und eine Krankenversicherung für alle wünschen.

2020-12-15

Von schlechten Eltern

Jetzt komt das fünfte Buch der Schweizer Buchpreisliste, Tom Kummers „Von schlechten Eltern“ und ich muß sagen, es ist eine Überraschung und ich bin nicht ganz sicher, würde es aber wahrscheinlich doch als das „beste“ oder auf jedenfall ungewöhnlichste Buch des Jahres interpretieren und ihm den „Buchpreis“ gewünsch, obwohl ich da bisher ja eher für den Charles Lewinsky gewesen wäre. Von dem 1961 in Bern geborenen Tom Kummer habe ich das erste Mal etwas gehört, als er mit einem Japitel aus dem Buch beim „Bachmannpreis“ gelesen hat. Da wurde erwähnt, daß er früher Journalist war und mit seinen Artikel aufgeflogen ist, weil er wie Claas Relotius, die Fiktion mit den Facts vermischt hat und das tut er, wie ich glaube, auf sehr geniale Art auch in dem Buch, in seinen Büchern, denn der Protagonist des Romans heißt Tom. Tom Kummer und er hat seine Frau namens Nina an Krebs verloren und der wirkliche Tom Kummer, der Faktenvermischer hat schon vorher einen Roman geschrieben, der „Nina und Tom“ heißt und wo es genau darum geht und am Ende des Buches, das ist auch interessant, gibt es sogar eine Leseprobe daraus, so daß man nachlesen kann, was man vielleicht wissen sollte.

Es geht und das ist auch sehr interessant, um dasselbe Thema, als in dem Buch der Schweizer Buchpreisträgerin. Es geht, um den Verlust eines geliebten Menschen. Um das Sterben und die Trauerarbeit und das Spannende ist für mich, die zwei verschiedenen Arten, wie das thema behandelt wird.

Ich weiß nicht, ob es meine Leser erahnen, aber mir gefällt der Stil von Tom Kummer mehr. Er ist die Art, wie ich mich dem Thema annähern würde oder auch nicht. Denn Tom Kummer spielt dafür wahrscheinlich zusehr mit den Facts und den Ficts. Spielt das genüßlich aus, läßtt dabei auch keine Tabus ungeschoren und sagte in einem Interviews. Ich habe mir die Gespräche von zwei Lesungen angehört, daß er eigentlich keinen Spannung- und keinen Handlungsbögen und den Leser in die Irre führen will.

Das will ich eigentlich nicht, aber trotzdem ist es wahrscheinlich das Spiel, das mich fasziniert, so daß ich das Buch seiner Radikalität wegen auch für sehr gut halten würde.

Da ist also Tom, der Protagonist. Er hat, wie sein Autor viele Jahre in Los Angeles gelebt. Jetzt ist er nach dem Tod seiner Frau Nina nach Bern zurckgekommen und arbeitet als Vip-Taxifahrer, in der Nacht. Das heißt, er kutschiert Vips und Diplomaten meist aus Afrika, das ist auch sehr interessant, von einer Stadt zur anderen, weil er die Schweiz am Tag nicht erträgt. Er hat auch zwei Söhne, einer heißt Frank, ist achtzehn und in Los Angeles zurückgeblieben. Der Zweite ist zwölf und heißt Vince und Schwierigkeiten mit einem Nachbar und dem Jugendamt gibt es auch und eine Nähe zwischen dem teitenrauenernde Vater und dem Sohn die in Zeiten, wie diesen wahrscheinlich wirklich die Nachbarn und das Jugendamt alamieren könnte.

Das meinte ich mit den Tabubruch, wo ich zwar ein Fragezeichen dahinter setzen würde, aber denke, Tom Kummer traut sich was. Es geht, um die Trauer und das Sterben und manchmal erscheint der gute Tom auch ein wenig paranoid und Tom Kummer sagte in dem Gespräch auch, daß erseine Trauer durch das Buch verarbeiten mußte, daß er die Schweiz haßt, das verstehe ich auch nicht so ganz, er wird aber seine Gründe haben und, daß er tatsächlich viel in der Nacht mit dem Auto herumgefahren ist, weil er die Schweiz am Tag nicht ertrug, aber dadurch sehr gut kennenlernte, was wohl auch einer der Widersprüche ist.

Ein sehr interessantes Buch und ein Gewinn, wenn mir vielleicht auch wieder ein bißchen zu hoch und zu abgehoben, denn allzusehr möchte ich von Tom Kummer nicht in die Irre geführt werden, gefällt mir aber sehr das Buch und das Lesen war ein Gewinn.

2020-12-14

Solo für Yasmin Hafedh und Mieze Medusa

Für heute war der zweite Teil der dreiteiligen „Ist das Kunst oder kann das Rap?“ mit Yasmin Hafedh, Sukini und Nora Gomringer angekündigt, kuratiert und moderiert von der wie das bei derartigen Veranstaltungen immer heißt „großartigen“ Mieze Medusa.

Wir leben aber in seltsamen Zeiten in denen die Corona Schnüffelhunde wissenschaftlich erforscht werden, die Massentestungen nur zwei Millionen Menschen in die Teststraßen brachte, wofür es in Zukunft Anreizgutscheine geben soll und in Deutschland am Mittwoch der harte Lockdown von dem wir uns gerade vorsichtig befreit haben, ausgerufen wird. In diesen Zeiten kann man auch nicht von Deutschland nach Wien fahren und in einem Hotel übernachten.

Also war nur Yasmin Hafedh gekommen. Mieze Medusa saß wieder am Vortragstisch und berichete, was am am vorigen Donnerstag über Hip-Hop und Rap lernen konnte. Johanna Öttl stellte das zweite Mikrophon bereit und Mieze Medusa stellte zuerst die 1990 in Wien geborene Yasmin Hafedh vor, die ich als Poetry- Slamerin schon irgendwo gehört habe, die erklärte, sie würde sich der Workingclass zugehörig fühlen, die Unterscheidung zwischen E u U-Literatur unnötig finden. Sie war aber schon in New York bei den verschiedensten Rap- oder Poetry-Session und studiert hat sie auch, das aber offenbar nicht fertig, wie an einem Text präsentiert wurde, sondern mit Poetry Slam angefangen. Davon gab es dann ein paar Beispiele, Mieze Medusa stellte zwischendurch immer Fragen oder versuchte das Ganze theoretisch zusammenzufassen und vor den Rap- oderPoetryeinlagen, spielte sie immer die „Applaus-App“ im Kopf ab, denn der „Alte Schmiede-Raum“ war ja leer, beziehungsweise ist wahrscheinlich August Bisinger mit Maske und Kamera irgendwo herumgestanden und hat auf die elf Zuseher hingewiesen. Eigentlich sehr wenig Publikum für einen solchen Abend, wo ja der Rap und der Slam die Tausenden zusammenbringen, wie ja auch der Slam B im Literaturhaus, als es den noch gab, immer bewies.

Dafür, daß Yasmin Hafedh solo auftreten mußte, hat es aber eine Lösung gegeben, nämlich einen Teamrap, die unterschiedlichen Arten Gangsta-Rap, Bedeutungs-Rap, etcetera, hat Mieze Medusa vorher auch erklärt und die „großartige“ Johanna Öttl hat das zweite Mikrophon bereitgestellt und so rappten oder slamten Mieze Medusa und Yasmin Hafedh gemeinsam und am Donnerstag gibt es, wie schon erwähnt einen dritten „wunderbaren! Abend, den dann der „wunderbare“ Markus Köhle moderiert, aber auch in der „Gesellschaft“ eine wahrscheinlich auch „großartige“ Leseauslese mit Cornelius Hell und Katja Gasser, diesmal ohne Punsch und Kekse, wenn man die sich nicht daneben stellt.

Aber, wie schon erwähnt, es ist ein wirklich sonderbares Jahr, in dem ich mich wieder oder immer noch in einem Film vorkommen und darauf warte, daß die Klappe fällt und jemand schreit „Ende, aus!“

Aber das wird vermutlich nicht passieren, denkt man jetzt ja schon die stille Weihnacht, also eine Sperrung der Geschäfte nach Weihnachten, an und in Deutschland soll man ab morgen auch nicht mehr einkaufen gehen, damit die Zahlen nicht steigen und man eigentlich auch keine Geschenke braucht, weil man sich ja auch ohne auf das Fest besinnen kann.

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