Ich habe ja schon geschrieben, daß mich die Corona-Krise noch mehr, als es schon war vom Literaturbetrieb weggebracht hat, für den Samstagabend gilt das nicht, denn da hätte ich gleich zwei Treffen gehabt, um sieben ein Zoom-Jury treffen, um sich über die fünf Shortlistbücher des Bloggerdebuts miteinander auszutauschen und um acht hat Jurenka Jurk ihr erstes Webinar bezüglich des Fünftagekurs „Plan dein Romanschreibjahr“, das mich noch bis sechsten begleiten wird, gegeben hat und das ich, wie in den letzten zwei Jahren wieder mitmachen möchte, obwohl ich mein Romanschreibjahr 2021 eigentlich schon geplant habe und da kann ich gleich spoilern, daß ich das Webinar, weil das Zoom-Treffen sehr lang war, fast versäumte, was aus den schon zitierten Gründen, aber wahrscheinlich nichts macht, obwohl die Teilnehmerfragen zu denen ich noch zurecht kam, sehr interessant waren
Der Bloggerdebutpreis, den die Frauen vom „Debut“ ins Leben gerufen haben, gibt es seit 2016 und seitdem bin ich auch dabei und lese mich durch die Jahresdebuts und finde die fünf ausgewählten Bücher immer sehr interessant und unterschiedlich.
Die Shortlist wurde am dreißigsten November auch, Corona macht es offenbar möglich oder die Debutfrauen auch durch einen Zoom-Konferenz bekannt gegeben und da ich ich bezüglich Internet ein wenig altmodisch bin und auch einen veralteten Browser habe, kann ich bei den meisten Zoom-Konferenzen den Ton nicht hören und so war die Shortlist-Bekanntgabe ein ziemliches Rätselraten, weil Bozena Badura, die ich ja einmal in Essen kennenlernen konnte, die Bücher nur sehr kurz in die Höhe gehalten hat, ich konnte aber alle erraten und habe sie inzwischen alle gelesen und kann mir jetzt die Zoom-Konferenzen auch über Alfreds Laptop, wo der Ton funktioniert anhören, was die Frauen ein wenig verwirrte, da plötzlich ein unbekannter Teilnehmer anwesend war. Dann aber klappte, das heißt, ich konnte mich nicht direkt beteiligen, weil ich kein Mikro habe oder mich damit nicht auskenne, konnte diesmal aber gut zuhören, was die neun anderen Teulnehmer, der sechzehn Jurybloggern zu den Büchern zu sagen hatten, eine Facebookgruppe gibt es auch, da bin ich auch dabei, blogge die Bücher also sehr isoliert vor mir, gebe aber manchmal auf den anderen Blogs Kommentare und bekomme auch welche.
Zuerst wurde gefragt, wer schon welche Bücher gelesen hat, da stehen ja
1.Lucia Leidenfrost „Wir verlassene Kinder“
2.David Misch „Schatten über den Brettern“
4. Cihan Alcar „Hawaii“ und
5. Amanda Lasker-Berlin „Elijas Lied“ auf der Liste.
Mit der Diskussion über „Streulicht“ wurde dann begonnen, das ja weil es auch auf der „Shortlist des Deutschen Buchpreises“ stand und den „Akzente-Debutpreis“ bekommen hat, das bekannteste ist und das hat, glaube ich, den meisten Bloggern gut gefallen. Mich hat es, das habe ich schon geschrieben, nicht so beieistert, weil ich die Bildungsdiskriminierung von Migrantenkindern nicht so ungewöhnlich fand und mich sonst auch nicht so sehr mit den Stil erwärmen konnte. Die Diskussion darüber war aber sehr lang und interessanterweise wurde dann noch über einige andere deutsche Buchpreisbücher diskutiert und sehr lange über Anne Webers „Heldenepos“, das bei den Diskutanten nicht so gut weggekommen ist. Ich habe es zwar auch nicht so ungewöhnlich aber sehr interessant gefunden, hatte keinen so besonders großen Einwand, daß es den Preis bekommen hat, obwohl ich mir eigentlich den Thomas Hettche erwartet hätte und einen Zusammenhang zwischen dem Epos und Deniz Ohdes Buch kann icheigentlich auch nicht so besonders sehen, war aber interessant, die Gedankensprünge zu verfolgen.
Dann wurde Cihan Alcars „Hawaii“ besprochen, das mir recht gut gefallen hat. Da wurde die einfache Sprache diskutiert, die dieser junge Ex-Fußballer hat und dann kam für mich die Überraschung, nämlich die Verurteilung eines Buchs, das mir sehr gut gefallen hat, weil es Tabus bricht, die man sonst eigentlich nicht so auf den Buchpreislisten findet, wo es ja oft um den Sex und die Liebe der älteren Männern geht .
Bei „Elijas Lied“ hat die sehr junge Autorin meiner Meinung nach ein sehr frisches Buch geschrieben, obwohl ich mit der Sexualbegleiterin, wie das jetzt zu heißen scheint, die in ein Pflegeheim am Abend arbeitet, während sie am Tag in einer Kantine jobbt und dann noch einen Freund in den oberen Etagen hat, nicht so viel anfangen konnte und dachte, das ist halt so bei den Debuts, daß man es da sehr überzeichnet macht. Das wurde, glaube ich, auch sehr dkritisiert und aufgezeigt, daß eine der beschriebenen Szenen schon woanders zu finden wären. Mich hat ja sehr beeindruckt, wie genau Amanda Lasker-Berlin, die neue Rechten- Szene beschrieben hat. Ich habe mir ja eine Weile Martin Sellners Videos angeschaut. Amanda Lasker- Berlin scheint das auch getan und daraus ihre Loth geformt zu haben. Am meisten hat mich aber die Beschreibung der Elija“ und dabei bleibe ich, beeindruckt, denn wenn man seit 2007 Jurymitglied des „Ohrenschmauses“ ist und da auch immer die Tanzeinlagen bei den Preislverleihungen sieht, weiß man ungefähr, wie es den jungen Frauen mit Down-Syndrom, die, glaube ich, oft noch immer keine Kinder bekommen dürfen, aber künstlerisch sehr gefördert werden, geht und so habe ich die Schilderung der Elija sehr realistisch gefunden und bleibe, auch wenn ich da vielleicht allein sein werde, dabei, daß ich das Buch für etwas besonderes halte.
Dann wurde David Misch besprochen, mit dem ich ja auch meine Schwierigkeiten hatte und eine ähnliche Dskussion erwartet hätte. Die kam dann auch, ist aber nicht so schlimm ausgefallen. Wahrscheinlich auch, weil solche Bücher vielleicht doch nichtso ungewöhnlich sind, als die Schilderung eines Down-Sndroms und als Letztes kam die Besprechung von Lucia Leidenfrosts „Wir verlassenen Kinder“, das ich ja schon im Frühling gelesen habe und das den meisten wieder sehr gefallen hat, so daß wir sehr gespannt sein können, wie die Entscheidung der Blogger ausfallen wird. Die dann am fünfzehnten Jänner, wo interessanterweise auch die „Ohrenschmaus-Jurysitzung ist, bekanntgegeben wird.
Ich kann da noch nichts voraussagen, aber sehr empfehlen, die Bücher selbst zu lesen und sich ein eigenes Urteil zu machen, ob es jetzt Deniz Ohde oder vielleicht doch Amanda Lasker-Berlin schaffen sollte?
Hallo Eva,
Vielen lieben Dank für deinen Bericht.
Ich habe den Termin einfach vergessen und ärgere mich gerade sehr über mich selbst.
So gerne hätte ich mitdiskutiert.
Kann ich ändern, zumindest weiß ich jetzt wie es in etwa abgelaufen ist.
Viele Grüße
Silvia
Kommentar von Silvia — 2021-01-03 @ 07:14 |
Freut mich, war zwar auch nur halb dabei, weil ich mit meinem Computer Schwierigkeiten habe und konnte daher keine Lanze für „Elijas Lied“ brechen, habe aber meine Bewertung schon abgegeben und diese Besprechungen sind, glaube ich, sehr interessant! Aso liebe Grüße aus Niederösterreich, wo ich den Rest der Weihnachtsferien verbringe und Danke für das lesen! Ich bin auf das Endergebnis, das sicher spannend werden wird, sehr neugierig!
Kommentar von jancak — 2021-01-03 @ 11:05 |