Literaturgefluester

2021-03-22

Corona-Ohrenschmausverleihung

Den „Ohrenschmaus-Literaturpreis für und von Menschen mit Lernbehinderunng“ gibt es seit 2007 und durch den Otto, meinen, wie ich immer schreibe, literarischen Begleiter, der mich zu Beginn meines Bloggens, sehr unterstützte, ein Schulkollege vom Alfred, den ich durch die Wandergruppe kennengelernt habe und der, obwohl Musiktherapeut und Germanistik studierte, bei der Caritas arbeitet, bin ich in die Jury gekommen.

2007 fand die Preisverleihung im Literaturhaus statt, seit 2008 im der Ovalhalle im Museumsquartier, ich war immer dabei und habe bis auf einma lauch eine Laudatio gehalten, aber seit einem jahr ist alles anders und so fand die Preisverleihung für 2020 nicht, wie sonst Anfang Dezember, sondern erst heute statt und zwar nicht mehr im MQ, sondern im Studio 44, wo sonst immer der „Alpha“, den es auch nicht mehr zu geben scheint und zwar nicht Corona bedingt, sondern weil es dort mehr Platz als in der Ovalhalle gibt und der „Ohrenschmaus“ ja großen Zulauf hat, aber Corona bedingt waren nur wenige Leute in den großen Saal und das ganze fand für die anderen online statt und es haben diesmal auch weniger Leute als sonst eingereicht.

Sechsundsiebzig Einreichungen gab es heuer und die Jurysitzung fand am fünfzehnten Jänner auch nur Online statt.

Jurmitglieder sind jetzt Günter Kaindlstorfer und Vea Kaiser die auch bei der Zoom-Sitzung waren, ich wurde telefonisch zugeschaltet. Ludwig Laher, Heinz Janisch und Felix Mtterer, der Schirmherr fehlten und weil Corona bedingt nur so wenige Leute eingereicht haben, sonst waren es immer über hundert, gab es noch einen Sonderpreis und eine neuerliche Ausschreibung Texte zum Thema „Mut“ einzureichen, wo fünfzehn in einer anderen Jurysitzung ausgesucht wurden, die dann auf die Schokolade sollte, denn die Zotter-Schokolade mit dem Preisgedicht ist ja auch eine Spezialität des „Ohrenschmauses“.

Heute also eine Online-Preisverleihung und weil ich ja nicht mit Maske und Test zu Veranstaltungen gehe, habe ich auch keine Laudatio gehalten, die haben Günter Kaindlstorfer und Vea Kaiser als Videobotschaften geschickt. Heinz Janisch war live anwesend und die Moderatoren waren wieder Danzi Linzer und ein David Stockenreitner, Maria Hofstätterund Grgor Seberg haben die Texte gelesen und zuerst wurde wieder die so genannte Ehrenliste vorgestellt und da gab es wieder einige Bekannte, nämlich Peter Gstöttmaier der ja wirklich ein Sondertalent ist, schon mehrmals gewonnen hat und auch diesmal einen sehr berührenden Corona-Text hatte „Nix geht mehr, ois steht“, Viktor Noworski auch ein Vorjahrssieger war dabei, es gab einen Text der die „Kakerlake“ hieß und dann einen über die „Kaffeebohne“.

Sehr berührend der Text von Daniela Tödling „On the Pyre“ und und und..

Zwölf Leute standen auf der Ehrenliste, die sich diesmal nicht in der Gruppe präsentieren konnten und dann kam noch eine Grußbotschaft vom Schirimherr Felix Mitterer aus Tirol, bevor es zu den Hauptpreisen kam und wieder sehr berührend die 1997 geborene Hanna Gugler mit ihrem Text „Ich, mein Freund und das miese Coronavirus“. Günther Kaindlstorfer hielt aus seinem Wohnzimmer die Laudatio und prostete Hanna Gugler dann mit Wodka zu, da der letzte Satz lautet „Ich wünsche mir so sehr, dass das Cornavirus endlich aufhört, und das nervt so lange schon, und ich möchte meinen Freund wieder normal treffen und was unternehmen, und ich möchte so gerne meinen Geburtstag endlich nachfeiern, das vermisse ich auch so sehr, wirklich mit Grillparty und auch mit Wodka trinken. Auch das brauchen wir nach diesen Scheiß-Virus-Zeiten“.

Der zweite Preisträger, der 1965 geborene Gerhard Bürscher, der ein Schädelhirntrauma nach einem Motorradunfall erlitt, hatte mit seiner Zahnarzgeschichte, einen ebe,nfalls sehr berührenden Text, den die Laudatorin Vea Kaiser zwischen Jandl und Kafka ortete und der dritte Preisträger, der 1968 geborene Wilhelm Michael brachte seinen Text „Was ich alles bin“, in fünfzehn Zeilen alles ein, wie Heinz Janisch in seiner Laudatio betonte „Ich bin ein Schreiberling/ Ein dicker Mensch/Ein Zuhörer/ Ich bin ein Rapid Fan/Ein Klugscheißer/Ein nervöses Bündel/ ich bin ein Schwarzhumoriger/ich in ein Kino Geher/ ich bin ein lebendes Kinoprogramm/Ich bin ein Cola Süchtiger/ Ein politischerZeuge/Ich in ein Wortspieler/ ich in ein WC Hocker/ Ich bin ein Blindgänger/ als Mensch könnte ich auch durchgehen.“

Dann folgte die Tanzeinlange, die diesmal auch nur online erfolgte, bevor die fünfzehn Muttexte vorgestellt wurden.

Peter Gstöttmaier war natürlich auch wieder dabei „Des is mei Anschauung /jetzt brauchst Mut/Woar net oiweu so/Bleibt a net oiwei so/Oba es wird wieda guat/Ondas oba a guat/Nächstes Sunniwendfeuer mechat meine Maskn vabrenna und olli Leut die Händ schütteln!“

Christian(e) Kargl, auch ein alter Teilnehmer, der auch einen berührenden Chris Pichler Song auf der Ehrenliste hatte, war wieder dabei und auch Herbert Schinko.

Franz Joseph Huainigg der Initator der Veranstaltung hat die Schokolade wieder angebissen, der Schokoladier Josef Zotter hatte genauso eine Grußbotschaft, wie die Staatssekretärin für Kunst und Kultur Andrea Mayer, die allen Preisträgern herzlich gratulierte. Fotos gab es von den Hauptpreisträgern auch und eine Verabschiedung der Organistatorin Estiverli Rafyi, der Nachfolgerin von Gerlinde Hofer, die ich gar nicht mehr persönlich kennenlernte, die nach Spanien geht. Zwei junge Damen sind ihre Nachfolgerinnen und abschließend folgt mein Wunsch, daß die Preisverleihung, das nächste Jahr ohne Maske und Test stattfindt und ich wieder eine Laudatio halten kann, was ich ja serhr gerne würde. Aber leider bin ich auch technisch nicht so affin, daß ich eine Videobotschaft geschafft hätte.

Ich bin gespannt, habe bis dahin auch die Texte zu lesen, die man, glaube ich, wie die Schokolade auch bald kaufen kann, was ich sehr empfehle!

2021-03-21

Abels Auferstehung

Filed under: Bücher — jancak @ 00:05
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jetzt wäre es sich wahrscheinlich ausgegangen,Thomas Ziebulas zweiten Leipzig-Krimi mit in diese Stadt zu nehmen, wenn es die Buchmesse, wie geplant gegeben hätte. Hat sie aber nicht, denn sie wurde schon lange auf Mai verschoben, weil da das Wetter ja schöner ist und man die Messe auch im Freien abhalten hätte können. Jetzt gibt sie angesichts der steigenden Zahlen aber doch wieder nur Online oder überhaupt nicht und Thomas Ziebulas zweiter Stainer-Roman spielt im März 1920 und schließt sich nahtlos an den ersten an.

Also ein richtiger Fortsetzungsroman, denn einige Personen außer dem Inspektor kennen wir schon und der kommt zu Beginn vom Begräbnis seiner Frau zurück. Wir erinnern uns, so endet der „Rote Judas“, betrinkt sich, flucht vor sich hin und auch die Rosa Sonntag, die Malerin, die auch in einem Nachtclub singt und ihren Bruder Hagen kennen wir auch, sowie die letzte Straßenbahnfahrerin Fine König, die jetzt, nach dem die Soldaten aus den Gefangenenlagern zurückkommen sind, wieder an den Herd zurück soll und vielleicht die Art, wie der Mörder sein Geständnis durch das ganze Buch hindurchzieht.

Der beschreibt zu Beginn, wie man dazu kommt, einfach vor sich hinzutöten. Man fängt einmal damit an, der Krieg hat es vielleicht auch beigebracht und die Hemmungen genommen, kann man nicht mehr aufhören und muß am Ende, wenn die Leichen schon den Weg säumen, selbst den Strick nehmen.

Es fängt auch für die, die den ersten Band gelesen hat, vielleicht ein unverständlich an, in die Handlung hineinzukommen, denn da wird einer zuerst in Basel in den Rhein gestürzt und man denkt „Wui!“

Dann kommt Paul Stainer vom Begräbnis seiner Frau zurück und wacht betrunken auf und von einem Fechtduell der Leipziger Burschenschafter der illegalen oder vielleicht schon legalen Nazis, ist auch schon im Klappentext die Rede.

Dann geht zu Marlene Wagner, das ist eine ziemlich freidenkende Journalistin der Leipziger Volks- einer linken – zeitung, die soll über das Fechtduell schreiben, ein Herr Thorwald kutschiert sie dorthin, der jüdische Student Fritz Sternberg, der es schon vor dem Krieg geplant hat, wird später tot in seinem Hotelzimmer aufgefunden und das Buch besteht aus drei Teilen.

„Der Maler“ das ist jener Fritz Sternberg, ist der erste, „Die Journalistin“, die zweite, denn die wird später auch ermodet und der dritte heißt „Das Mädchen“, das ist die siebzehnjährige Tochter der Straßenbahnfahrerin und die kommt, spoilere ich, gleich, mit dem Leben davon und so geht es dahin und wir in die Handlung hinein.

Paul Stainer hat mmer noch Schwierigkeiten mit dem Gedächtnis und seiner „Kriegsneurose“. Deshalb soll er degradiert werden, denn die nationalen Vorgesetzen haben etwas gegen ihn und Rosa Sonntag, die auch Malerin ist, will ihren Bruder, der ihr ja im ersten Teil übel zusetzte, eines auswischen.

Sie ist nicht nur Sängerin, sondern auch Malerin und soll das Hochzeitsbild ihrer Frunddin Clara malen. Die war schon mal verheiratet, mit Adrian Adamek, der in Verdin gefallen ist. Jetzt will sie seinen Bruder Konrad, einen Pelzhändler heiraten und einen dritten Bruder, Roman gibt es auch. Der lädt Marlene Wagner zum Abendessen ein, die wird aber ermordet, weil den Nationalen ihr Burschenschaftsartikel nicht gefallen hat? Und vorher war sie in Basel, weil der tote Soldat ihr Bruder sein hätte können. War er aber nicht und der Tote hatte ein Zigarettenetu bei sich, dem Marlene nachspürt, weil sie einen Artikel über den toten Soldaten schreiben will.

Nach und nach klärt sich alles auf und man erfährt auch viel, wie es in Leipzig vor hundert Jahren ausgeschaut haben soll und, daß es schon damals schwierig war, wenn man mit einer Siebzehnjährigen im Bett erwischt wurde oder auch nicht, denn die konnte man damals noch schnell heiraten.

Mona König weiß aber nicht, ob sie das will? Geht sie doch noch zur Schule und verdingt sich als Komparsin im Theater, wo gerade „Macbeth“ gespielt wird. Dort kommt es zu einer Verfolgungsjagd. Am Schluß klärt sich, wie schon beschrieben alles auf. Der Mörder, es war wieder eineÜberraschung und ein anderer als erwartet, hängt sich auf. Stainer entschuldigt sich bei dem Verdächtigen, der er vorher hart angefaßt hat und hat seine Gedächtnis wieder zurückbekommen und jetzt können wir gespannt sein, wie es weitergeht und ob ich jemals wieder ohne Maske und grünen Impfpaß nach Leipzig komme, um dort vielleicht den möglichen dritten vierten oder fünften Teil zu lesen?

2021-03-20

Vom Indiebookday zur Antirassismusdemo

Motto

Motto

Heute am zwanzigsten März ist wieder Indiebookday, diese Aktion der unabhängien Verlage die damit auf die kleineren Verlage aufmerksam machen wollen und dazu aufrufen, daß man an diesem Tag in eine Buchhandlung gehen soll und sich ein Buch aus einem unabhängigen Verlag, egal welches, eines das man immer schon haben wollte, sagen die Veranstalter und sich mit diesem posten soll. Das gibt es schon seit einigen Jahren und ich habe meistens darüber geschrieben und auch versucht ein bißchen auf meine Bücher aufmerksam zu machen, obwohl da nicht ganz klar ist, ob die selbstgemachten, als Indiebücher gelten, obwohl ich einmal sogar einen Artikel darüber geschrieben habe, einmal war ich auch bei einer Veranstaltung und habe ein Buch dabei gewonnen, das ich noch immer nicht gelesen habe, ich gebe es zuund dann kam Corona und so gabs im Vorjahr Ausgangssperre, die Buchhandlungen waren geschloßen und der Indiebookday hat nur über das Netz oder Online stattgefunden und heuer, wo die Buchhandlungen in Österreich seit Anfang Februar, in Deutschland seit Anfang März wieder offen sind und man sich mit FFP2-Maske hineinbegeben kann, hätte ich fast darauf vergessen, hätte mich nicht Marina Büttner, die ich, glaube ich, 2015 durch mein Buchpreislesen kennengelernt habe und mit der ich seit 2016 auch in der Bloggerdebutjury bin, darauf aufmerksam gemacht,so daß ich darüber schreiben kann.

ÖGB

ÖGB

In die Buchhandlung gehen, lasse ich aus und dieBücher, die ich im „Bücherschrank“ finde, gelten vielleicht nicht richtig. Ich habe aber einige Indiebooks auf meiner Leseliste, bieten mir ja immer wieder junge Autoren ihre Bücher an und es kommen, glaube ich, auch einige aus den kleineren unahängigen Verlagen zu mir, Da könnte ich meine Leseliste danach durchforsten.

Da habe ich ja gerade Fabian Neidhardts „Immer noch wach“ gelesen, der auch ein Bloggerjurymitglied ist, hat sein Buch bei „Haymon“ herausgebracht, und der gilt, glaube ich, als ein solcher. Auch „Kremayr und Scheriau“,wasmich ja eine Zeit verwunderte, weil ich den eigentlich als Großverlag eingeschätzt hätte, aber da habe ich die „Ameisenmonarchie“ gerade gelesen und werde mich demnächst an den „Reigen reloaded“ machen, die „Wäscheleinen Schaukel“ ist wahrscheinlich in einen Indiebookverlag erschienen und Kai Lüddders „Mauern“ glaube ich auch.

Neues grünes Motto?

Neues grünes Motto?

Dagegen gilt „Aufbau“ von demich gerade den ersten Band der „Kopenhagenertrilogie“ von Tove Dietlevsen ausgelesen habe und Hannes Stein „Der Weltreporter“ das ich demnächst beginnen, das bei „Galllini-Berlin“ erschienen ist, glaube ich, nicht als solches.

Aber mir ist ja eigentlich, wie ich immer schreibe, ganz egal, ob das Buch das ich demnächst lese, in einen kleinen oder großen Verlag erschienen ist, obwohl ich ja immer eine Lanze für das Selbstgemachte breche und meine Bücher im Zuge dieser Aktion ganz gern promoten will, also wer gerne ein solches von mir lesen und besprechen oder kommentieren will, bitte bei mir melden und um wieder auf den Samstag zurückzukommen, der bei mir ja seit es Corona gibt, eigentlich ein Demotag ist oder die Gelegentlich aus dem Haus zu kommen, denn wenn ich in Wien bin, gehe ich eigentlich seit einem Jahr nur auf die Bank, um meine Zahlscheine einzuzahlen und meine Kontoauszüge zu beheben.

Aber gerne doch ...

Aber gerne doch …

Aber seit Jänner finden ja regelmäßig Demos statt. Am sechzehnten gab es eine Große um den Ring, die war noch legal und man konnte wenn man den ein Meter Abstand hielt, auch ohne Maske daran teilnehmen. Das hat sich dann gleich am nächsten Tag geändert, denn dann gab es schon, die vorher von den Medien sehr oft beschworene Maskenpflicht und einen zwei Meter Abstand. So wurden ab da die meisten Demos, auch die die FPÖ anmeldete, verboten und und fanden Online statt und die nächsten waren dann illegal. Das heißt die Teilnehmer wurden meistens eingekesselt und angezeigt und ich habe auch das Problem, daß diese Demos sehr verrufen sind, weil sie als rechts gelten. Ein Herr Küssel nimmt regelmäßig daran teil, die Identitären und die FPÖ und von der letzten, auf der wir auch waren, hieß es dann, die ist eskaliert, weil die Teilnehmer am Rückweg eine Versicherung stürmten und sogar einen Wachmann verzletzten. Es stellte sich heraus, daß die Polizei alle Brücken zum ersten Bezirk abgesperrt hatten und wir wären vielleicht auch in den Kessel gekommen, wenn der Alfred nicht bei der Urania bei der Polizei durchgesetzt hat, daß sie uns durchließen. Die Presseberichte über diese Demos sind aber alle sehr negativ, von Schwurblern, Hooligans und Covidioten ist da ist Rede, das bin ich alles nicht. So habe ich schon seit der Großdemo nach linken Demos Ausschau gehalten. Am Donnerstag gibt es da jetzt auch wieder Demonstratonen am Platz der Menschenrechte und vor drei Wochen waren wir auf einer am Ballhausplatz, da habe ich dann ein Pickerl zugesteckt bekommen, das zu einer „Aufstehen gegen den Rassismus-Demo“ am Karlsplatz aufrief. Denn da wurden ja vor ein paar Wochen ein paar Schüler abgeschoben und die „Black lives matter-Bewegung“ gibt es auch und weil der Alfred ja immer nach den Grünen Ausschau hält sind wir statt in eine Buchhandlung dort hingegegangen, haben der Musik und den Reden zugehört und sind dann über den Platz der Menschenrechte bis zum Volksstheater gegangen, wo am Balkon eine Schauspielerin stand und auch ein Programm gegen den Rassismus vorbereitet hat.

Buchhandlung Jeller

Buchhandlung Jeller

Dann ging es zurück zum Resselpark, wo Schülervertreter und andere Aktivisten ihre Statements abgaben und zum Wachsein gegen den Rassismus aufriefen. Es war zwar ziemlich kalt, aber eine gute Stimmung und am Rückweg sind wir ,um den Indiebookday doch ein bißchen zu feiern zum „Wortschaft“ gegangen, wo es ein paar Funde gab

So habe ich John Streelecky „Das Cafe am Rande der Welt“ ein esoterischer Bestseller glaube ich, den ich schon einmal bei „Rund um die Burg“ hörte und Yann Martels „Die hohen Berge Portugbals“ aus dem „Fischer Verlag“, sowie Ines Geipels „Umkämpfte Zone- mein Bruder, der Osten und der Haß „von „Klett-Cotta“ gefunden. Also wieder Lesestoff um die Krise, man spricht ja wegen der ansteigenden Zahlen, die besonders in Ostösterreich sehr hoch, daß ein Osterlockdown kommen soll, so daß wir im schlimmsten Fall, wenn die Mobiliät eingeschränkt werden soll, zu Ostern nicht nach Harland kommen, besser auszuhalten und die Anti-Corona Demo, die es wieder gegeben hat, haben wird diesmal versäumt.Das heißt, bevor wir weggegangen sind, haben wir in OE24 gehört, daß sie vom Westbahnhof in Richtung Karlsplatz marschieren. Da haben wir sie auf der Wiedner Hauptstraße, glaube ich, auch gehört, dann aber nicht gesehen und jetzt habe ich gehört, daß sie am Gürtel eingekesselt und sogar Pfefferspray verwendet wurde, was eigentlich sehr sehr arg ist, da der Einsatz für die Freiheit ja auch sehr wichtig ist.

2021-03-19

Immer noch wach

Filed under: Bücher — jancak @ 00:05
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Das zweite Buch eines Bloggerdebutjury-Kollegen, das erste oder wahrscheinlich doch zweite Buch, des 1986 geborenen Fabian Neidhardt, den ich aus oder vom „Literaturcafe“ kenne und der irgendwie auch ein Selfpublisher ist oder war und jetzt ein Buch bei „Haymon“, herausgebracht, wow!

Früher habe ich dort ja auch einmal meine Manuskripte hingeschickt. Der Titel verwirrte mich anfangs, weil mir nicht ganz klar war, worum es geht, um einen Scheintod oder in ein Hineingleiten in eine andere Welt? Eigentlich nicht wirklich das, was mich sehr interessiert, obwohl ich über den Tod, das Sterben, das Älterwerden, die Demenz oder auch um die Therapieverweigerung oder eine mißglückte Sterbehilfe geschrieben habe.

Das Buch ist dann bald zu mir gekommen. Es steht noch drin, daß man es vor März nicht besprechen soll. Nadine Rendl sagte mir, es wäre aber schon der Februar, daß es erscheint. Jetzt habe ich es aber doch vor März nicht geschafft und mir daher auch vorher das Gespräch zwischen ihm und Wolfgang Tischer im „Literaturcafe“ angehört, das Buch gelesen und jetzt bin ich wieder einmal baff.

Bin ich ja ein alter Leseprofi, so daß man sagen könnte, da ist mir nicht mehr sehr viel fremd und ich beschäftige mich auch meistens sehr erfolglos, wie man die „Heldenreise“ anwenden kann, habe zufällig Benedict Wells neues Buch, das, wie ich es nennen würde, sehr gut konstruiert ist und das Beste von all den schon geschriebenen Büchern wiedergibt und Anja Baumheiers „Erfindung der Sprache“ die das auf einem sprachlich etwas weniger erhöhten dafür aber unterhaltsameren Niveau ebenfalls tut, vor kurzem gelesen und nun Fabian Neidhardts „Immer noch wach“ und es beginnt eigentlich ganz konventionell, so wie man es schon öfter gelesen hat und ich es auch in „Im Namen des Vaters“ beschrieben habe.

Da ist Alex, er ist dreißig, hat ein Cafe und eine Freundin namens Lisa, einen besten Freund namens Bene, mit diesen führt er das Cafe und als er sieben war, ist sein Vater an Magenkrebs gestorben. Die Mutter hat lang getrauert und nicht vom Vater erzählt. Dann findet sie einen Freund und als der sie verläßt, stirbt sie, es war ein Herzinfakt, nicht der Strick, glaube ich, Fabian Neidhardt nennt es am gebrochenen Herzen. Alex studiert BWL und eröffnet dann mit Bene, das Cafe, das „Türrahmen“ heißt, was, wie ich dem Gespräch zwischen Fabian Neidhardt und Wolfgang Tischer entnahm, sehr originell findet.

Dann bricht er irgendwie zusammen, hat Kopfweh und Magenschmerzen und der Arzt sagt „Sie haben Krebs und ich erkläre Ihnen nun, was wir machen können! Sterben werden Sie aber ohnehin!“

Das fasse ich jetzt einmal so zusammen. Da gibt es das Trauma mit dem Vater und Alex entscheidet sich, sich nicht behandeln zu lassen, sondern zuerst seine To do – Liste abzuarbeiten. Das klingt jetzt etwas klischeehaft und wird auch so beschrieben und dann will er ins Hospiz und Lisa und Bene zurücklassen. Sie sollen ihn nicht besuchen, weil er nicht will, daß sie ihn in seinem letzten Zustand sehen. Auch ein wenig klischeehaft und gut konstruiert, weil ich nicht sicher bin, ob das wirklich jemand so macht und sich das traut, die Chemo, die einen letztlich ja zerstört zu verweigern. Die Idee, aber dann wenn die Schmerzen kommen in ein Hospiz zu gehen, finde ich gut und merke sie mir für den Fall, daß…

So beginnt das Buch, das immer zwischendurch erzählt, in die Vergangenheit geht und wieder zurück, etcetera.

Er bekommt, ich weiß nicht, ob man das braucht, von seinem Arzt die Befürwortung für das Hospiz, zieht hin. Dort ist wirklich alles schön und liebevoll. Er muß aber nach elf Wochen eine Untersuchung für die Verlängerung machen. Aber erst kotzt er sich aus, verläßt tagelang nicht sein Zimmer, bis er Kaspar, einen alten Krebskranken, der nicht sterben kann, kennenlernt und ins Leben bzw. ins Hospiz findet. Lernt die anderen Patienten kennen, läßt sich durch das Haus führen und dann sind die elf Wochen vorbei und jetzt wird es wirklich originell, weil zumindestens von mir noch nicht gelesen.

Zumindestens nicht so. Die Spontanremisssionen, wo der Krebs dann später wieder kommt, gibt es und das würde man auch erwarten, am Ende des Buches, nicht in der Mitte. Er geht zur Untersuchung und die Ärztin teilt ihm einige Tage später mit, es war ein Irrtum, der Tumor ist gutartig und er kann im Hospiz nicht bleiben. Wui, was tut er dann? Hat er seinen Anteil an dem Cafe ja schon an seine Freundin Lisa überschrieben und als er mit seinen Koffer das Cafe erreicht, sieht er sie mit seinem Freund Bene in inniger Umarmung, wui, was macht man dann?

Das habe ich ein wenig klischeehaft empfunden, es geht aber gleich weiter mit den Listen, denn in den elf Wochen sind in dem Hospiz einige Leute gestorben. Einer der vorher mit ihm Schach spielen wollte, einer der auf einen Achttausenderr wollte, einer wollte tanzen und eine heim in das Dorf aus dem sie stammt. Das will er nun für sie erledigen. Trauerbewältigung würde ich diagnostizieren und vielleicht auch nicht wirklich realistisch. Es gelingt auch nicht alles, denn auf einen Achttausender kann man nicht wirklich, wenn man vorher noch nie wandern war und als ihn der, der ihm das klar macht, verläßt, steht plötzlich Bene am Tisch und schreit ihm“ Arschloch!“, entgegen. Das habe ich einmal bei einer meiner Klientinnen, deren Freund sich erschoßen hat und sie mit dem neugeborenen Baby zurückließ, auch so erlebt. Sie sprechen sich aber aus und er erfährt, Lisa ist nicht seine Freundin und hat das Kind, das von Alex war, inzwischen verloren, also wieder zurück?

Geht noch nicht gleich, denn da ist ja Kaspar, der auch noch nicht so ganz loslassen kann. Der tut es dann, hinterläßt Alex sein Boot, aber der schüttelt den Kopfund fährt wieder heim, beziehungsweise zu dem Cafe.

„Ich weiß nicht , was passieren wird. Und das ist okay. Hauptsache, ich bin dabei.“, lautet der vielleicht etwas flapsig klingende letzte Satz.

Einen Abspann gibt es auch in dem Fabian Neidhardt, die Entstehung des Buches erklärt. Er hat dafür auch in einem Hospiz praktiziert und am Anfang steht noch „Wir freuen uns daß du diesen Text in Händen hältst und hoffen, daß er dich genauso sehr verzweifeln lässt und genauso sehr tröstet, wie uns, dass er dich berührt, überrascht und dich auch noch nach der Lektüre noch lange nicht losläßt.“

Etwas was inzwischen auf vielen Klappentexten steht und dann meistens nicht zutrifft. Bei diesem Buch aber schon. Harte Kost vielleicht für einen jungen Menschen, der den Tod vielleicht gerade erst bei seiner Geroßmutter erlebte. Aber etwas, was jeden von uns betrifft und das man vor allem auch in Corona-Zeiten nicht verdrängen soll.

Ein gutes Buch also, hervorragend geschrieben, gehört als Pfichtlektüre in jede Krankenpflegeschulebibiliothek und darüber was da jetzt konstruiert, übertrieben oder unrealistisch ist, zu diskutieren, ist sicher auch sehr spannend, denn die Meisten wird nach der Krebsdiagnose wahrscheinlich immer noch eine Chemotherapie erwarten und wird vielleicht von den Alternativen träumen. Dieses Buch zu lesen, kann eine solche sein.

2021-03-18

Nach vorn, nach Süden

Filed under: Bücher — jancak @ 00:31
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Jetzt kommt ein Jugendbuch,ein Roadmovie, der erste Roman von Sarah Jäger vom Debutblog, der Mitorganisatorin des Bloggerdebutpreises, der Buchhändlerin, deren zweites Buch, glaube ich, gerade erschienen ist oder erscheinen wird.

Ich lese jetzt einmal das Erste und das isti nteressant, weil es Elemente enthält mit denen ich mich auch schon beschäftigt habe und von Städten handelt, die ich schon bereist habe.

Es beginnt und das ist mir auch sehr sympathischin einem Hinterhof, einer deutschen Stadt, Essen vielleicht, steht nirgends, aber da ist ja das Cafe, wo der Bloggerdebutpreis vergeben wird, eines Pennyladens, wo die Jugendlichen abhängen, die dort, als Aushilfen beschäftigt sind oder waren, die Verlierer der Gesellschaft sind, ledige Mütter oder Dauerpraktikantin derTürke Can ist auch dabei und unser Pavel und Marie, die als das Buch beginnt, gerade Geburtstag hat, deshalb gibt es im Hinterhof eine Party. Can verbrennt die Würstchen und Marie trauert immer noch Joe nach, der vor einem halben Jahr verschwunden ist und ihr nur ein paar Karten von Fulda, Frankfurt, Würzburg Ulm, Freiburg, also immer weiter nach Süden kommen und so beschließen sie ihn zu suchen, weil ja Sommer ist und man sich da ja gern auf Reisen begeben kann oder konnte, es hat aber nur eine der <jugendlichen einen auto und einen Führerschein und das ist die Erzählerin, die Germanistik studiert, sich als Außenseiterin fühlt und von den anderen nur Entenarsch genannt wird.

So fahren Can, Marie und sie am nächsten Morgen los, haben aber ein Problem, denn Entenarsch hat noch wenig Fahrpraxis und daher eine Autobahnphobie. Sie fahren zuerst auch nach Münster, um sich von Joes Mutter informationen zu holen und die erzählt gleich das Problem. Sie ist nämlich, weil ihr das Leben mit Mann und Kind langweilig war, mit ihrem Freund abghauen, als er zwölfwar und hat dem Sohn nur „Elfchen“ geschickt.

„Aha, das Trauma!“, könnte man nun denken. Sie erzählt auch von einem Freund, der in Fulda wohnt und zeigt das Fotoalbum von den Nordseeurlauben, die sie früher mit Mann und Kind immer machte und die Reise geht nach dem die Drei bei einer Pennyaushilfe übernachtet haben, einmal Penny ist immer Penny und alle halten offenbar zusammen, los nach Fulda. Dort treffen sie den Freund im Park und der erzählt, daß Joe zwar bei ihm war, aber wieder weg ist und erzählt von einem Festival, wo er Joe treffen will.

Das findet am Mittwoch statt, so fahren die drei zurück. Denn das Geld geht ihnen aus und Can hat auch zu wenige T- Shirts mit. Es kommt auch zu einer vorsichtigen Annähering zwischen ihm und Entenmarsch und enthüllt ihr sein Trauma. Die geht dann in ihre kleine Wohnung räumt sie auf, schmeißt ihre Lehrbücher den Müll und beschließt das Studium zu lassen, dann hebt sie ihre Ersparnisse ab und die Reise geht wieder los. Diesmal fährt auch Vika mit ihrer kleinen Tochter mit, denn ihr Ex, der Otto macht in der Band, die auch bei dem Festival auftritt. Kurz vor dem Gelände bricht Entenarschs Auto zusammen, was die Suche ein wenig erschwärmt und Joe erscheint auch nicht beim Festival, so daß Marie mit einer Erbsendose und einer Wodkaflasche fast durchdreht, was weitere Spannung in das Buch bringt und die Gruppe, die inzwischen mit einem geborgten Wohnmobil nach Ulm gefahren ist, beschließt nach Süden aufzubrechen. Entenarsch ist aber inzwischen die Nordsee eingefallen,findet Joe auch dort und am Schluß erfahren wir noch ihren Namen.

Sie heißt Lena, ich hätte vorher fast an Dörte oder Doris gedacht und das Leben geht auch im Hinterhof weiter oder wird doch nicht so wie man es sich wünscht und es sich plant und jetzt bin ich auf Sarah Jägers zweites Roman gespannt.

Aber vorher steht noch Fabian Neidharts „Immer noch wach“ am Programm und der ist ja auchJurymitglied beim Bloggerdebutpreis und tritt auch in Wolfgangs Tischer Literaturcafe prominent auf, so daß sich der Bloggerkreis und die Erfahrungen, die man dort macht, wieder schließt.

2021-03-17

Von Potsdam in die Gesellschaft für Literatur

Das ist heutzutage , in Zeiten wie diesen, gar nicht so einfach von Berlin nach Wien zu einer Lesung zu kommen, auch wenn die „Gesellschaft fürLiteratur“ wieder eine Tacheles-Reihe“ veranstaltete,die ja von Daniela Strigl organisiert und moderiert wird.

Das ist jetzt die elfte Veranstaltung ,moderierte Manfred Müller und die erste ohne Publkim. Die letzte war im Jänner 2020 mit Sasa Stanisic, da waren hundertfünfzig Personen und hundert mußten weggewiesen werden, Zustände,die man sich gar nicht mehr vorstellen kann, erklärte er dazu und ich war glaube ich nur bei einer „Tacheles-Veranstaltung“,als Daniela Strigl Katrin Passing vorstellte.

Weggeschickt haben sie mich, glaube ich, am zehnten März, als schon verkündet wurde, nur mehr hundert Personen und da haben sie das auch nicht getan, sondern nur verlangt, daß ich meinen Namen in eine Liste eintrage. Nun ab April muß man dann wahrscheinlich seinen grünen impfpaß vorweisen, wenn man zu „Tacheles zwölf“ will und heute war Antje Ravik Strubel in der „Tacheles- Veranstaltung“ und die war wieder sehr interessant, weil ich ja von der1974 geborenen Antje Ravik Strubel, die eigentlich nur Strubel heißt und das Ravic als Künstlernamen verwendet und jetzt auch auf „k“ umgewandelt hat, schon einiges gelesen, beziehungsweise mir einige ihrer Bücher in dieser Buchlandungshandlung auf der Mariahilferstraße einmal um zehn Schilling oder einen Euro gekauft.

2001 hat sie in Klagenfurt gelesen und auch gewonnen und das war, glaube ich, der Beginn ihrer literarischen Karriere. 2016, als ich „Paul und Paula“ geschrieben habe, habe ich sie in Leipzig auf dem blauen Sofa „In den Wäldern des menschlichen Herzen“ gehört und mir das Buch dann bestellt und 2019, wo ich wegen meines Knöchelbruchs und Gips nicht in Leipzig war, hat sie den „Preis der Literaturhäuser“ gewonnen und da noch ihre Lesereise gemacht, da war ich aber, glaube ich, nicht im Literaturhaus, als sie dorthingekommen ist.

Vorgestern habe ich mich ins Literaturhaus gestreamt, da hat Marlene Streeruwitz ihren Preis für das Jahr 2020 bekommen. Daniela Strigl hat die Laudatio gehalten, aber keine Lesereise mehr gemacht.

Antje Ravik Strubel hat es in die „Gesellschaft“ geschaft und wurde von Daniela Strigl erst einmal ausführlich vorgestellt. Sie hat Buchhandel gelernt, dann Anglizistik oder Amerikanistik studiert, über Friederike Mayröcker dissertiert, übersetzt jetzt Joan Didion und Virgina Woolf und hat eine Liebe zu Skandinavien. Außerdem erscheint im Herbst ihr neuer Roman „Die blaue Frau“. Aus dem hat Antje Ravik Strubel dann ein Stück gelesen und dazu erzählt ,daß eine Figur, die zwölfjährige Adina, in „Unter Schnee“ der in derTschechei spielt auch schon vorkommt. Jetzt ist sie erwachsen, nach Berlin gegangen, wurde dort mißbraucht und flüchtet in den Norden, nach Finnland. Dort lernt sie den Esten Leonides kennen und eine Aktivistin namens Christina

Daraus hat Antje Ravik Strubel eine Stelle gelesen und sich anschließend mit Daniela Strigl über ihre Übersetzertätigkeit unterhalten. Daniela Strigl wollte von ihr wissen,wie das mit der Übersetzterdebatte ist? Wer was oder wen übersetzen kann? Ein weißer Mann, eine schwarze Frau? Das ist ja etwas,was jetzt heiß diskutiert wird. Als ich „Paul und Paula“ geschrieben habe, wurde mir ja auch gesagt, daß ich das nicht dürfe. Ich denke da eher, daß es da auf das wie ankommt und,daß man übersetzen und nicht neudichten und umdeuten darf, was, ich glaube, jetzt eher passiert, daß da am Schluß ganz was anderes herauskommt.

Das war es, eine interessanteVeranstaltung trotz Lockdownund Reiseverbot. Ich wünsche Antje Ravik Strubel eine gute Heimreise nach Potsdam und habe heute Nachmittag auch einige Stunden mit der“ Gesellschaft für Literatur“ verbracht, beziehungsweise, diesechsundzwanzig Fragen des Schreibart Online-Gewinnspiels aufgelöst

Alle Antworten habe ich nicht gefundenund eine Zeitlang den Michael Stavaric mit dem Christoph Ransmayr verwechswelt, der ja auch ein großer Reisender ist und wahrscheinlich auch schon in der Gesellschaft für Literatur gelesen hat und Michael Stavaric, der ja ein Schreibart Online-Portrait, habe ich ja auch einmal in der „Gesellschaft“ gehört, wobei sich der Kreis wieder schließt.

2021-03-16

Von der „Gesellschaft“ in die „Alte Schmiede“

Der Vorteil der Livestream-Veranstaltungen ist ja, daß man sich den Hin und Rückweg erspart, meisten die Veranstaltungen auch nachsehen oder zurückdrehen kann und so kann ich mir am Abend, wenn ich die letzte Stunde um fünf Uhr mache, von einer Veranstaltung zur anderen switschen oder, was ich ja gerne tue, mir auch mehrere Sachen ansehen, was auch heute der Fall war und da gab es in der“Gesellschaft“ sowie in der „Alten Schmiede“ ein ganz unterschiedliches Programm.

Wir haben ja März und da gibt es in der „Gesellschaft für Literatur“ ja immer die Lyrik im März, eine Veranstaltungsreihe, die, glaube ich, Wolfgang Kraus eingeführt hatte, um die Lyrik, die ja ein Stiefkind der Literatur ist, besser zu etablieren und das letzte Mal, als ich in der „Gesellschaft“ war, war ich auch in einer solchen Veranstaltung, wollte dann noch zu einer anderen gehen, habe mich aber im Foyer umgedreht, weil ich mich schon damals nicht, für den Fall, daß ich krank werden sollte, registrien lassen wollte und heute erklärte Manfred Müller, der sich da sehr streng an die Covid-Regeln hält und immer die Maske aufsetzt, wenn er das Vortragspult für den nächsten Lesenden desinfiziert, sind Großveranstaltungen zu diesem Thema nicht möglich. Da meinte er wahrscheinlich solche, wo mehrere Lesende auftreten, weil Publikum gibt es ja ohnehin nicht mehr und so hat er für den Lyrik-Schwerpunkt und das ist interessant, zwei Lesende eingeladen, die eigentlich keine Lyrik geschrieben habe, das heißt eigentlich schon, aber die Bücher die sie präsentierten, waren Prosawerke.

Der Erste, das ist auch sehr interessant, war eigentlich ein Literaturwissenschaftler nämlich der 1952 geborene Wolfgang Müller-Funk, der sich offenbar seit er sich in Pension befindet, als Lyriker betätigt, jedenfalls hat er schon zwei Gedichtbände und, ich glaube, ich habe ihn auch schon mal bei einer Podium-Bände-Präsentation erlebt, jetzt hatte er aber und das ist nochmals interessant, eine meiner Meinung nach Essaysammlung, nämich, die Texte und Notizen in dem er ein Jahr beschreibt oder sie innerhalb eines Jahres geschrieben hat „365 Tage sind kein Jahr- Roman in lyrischer Prosa“ heißt der etwas widersprüchige Titel und Wolfgang Müller-Funk hat aus den zwölf Abtelungen, die auch jeweilsdigitalen Abbildungen von seiner Frau hatten, jeweils zwei Textstellen gelesen. Manfred Müller betonte in der Einleitung, das Lyrische an den Texten. Wolfgang Müller-Funk erklärte noch, daß es eigentlich Lyrik werden hätte sollen, dann aber von ihm Roman genannt wurde, weil das eine Form ist, wo man ja alles hineingeben kann. Eine Definition, der ich widersprechen würde, ich bin aber keine keine Literaturwissenschaftlerin und interessant ist auch, daß Wolfgang Müller-Funk sich über den Essay habilitierte.

Also tagebuchartige Jahresbetrachtungen und er erzählte auch noch, daß er dabei nur wenig geschummelt hätte, sondern meistens seine Notizen wirklich Tag für Tag geschrieben hätte. Interessant also die intellektuellen Betrachtungen, wie er es, glaube ich, auch noch nannte, eines Intellektuellen und dann kam der 1960 in Feldkirch geborene Christian Futscher, den ich schon bei mehreren Veranstaltungen hörte, auch mit einem Prosaband, der sich „Mein Vater, der Vogel“ betitelte und von einem Vater handelte, der ein komischer Vogel war oder einen solchen spielte, also während der Geburtstagsfeier seines Sohnes auf einen Baum kletterte und dort die Hände ausstreckte und „Ich kann fliegen!“ rief, während sich der Sohn genierte und „Wenn du noch einmal so lustig bist, bringe ich mich oder dich um!“

Christian Futscher ließ seinen Erzähler später nicht mehr so genau wissen, ob er die erste oderzweite Form verwendet hat, ich denke die erste drückt wahrscheinlich, die größere Verzweiflung aus und leitete auch zu der anderen Veranstaltung in die „Alte Schmiede“ über, die „Aus der Werkstatt“ hieß und überraschenderweise von Raphaela Edelbauer moderiert wurde und da weiß ich nicht genau, ob das jetzt die neue Form der „Textvorstellungen“ ist oder eine Sonderveranstaltung in der die 1990 geborene Raphaela Edelbauer, die ich ja einmal auf der „Buch Wien“, als sie, glaube ich, noch Studentin der Sprachkunst war, mit einem sehr experimentellen Werk hörte, daß ich mir fast von Ralph Klever abeschnorrt habe, vier Studenten der Sprachkunst und ihre jeweiligen Works in Progress vorgstellte. Denn inzwischen ist viel geschehen. Raphaela Edelbauer hat in Klagenfurt gelesen und ist mit im „Flüßigen Land“, das mir sehr gut gefallen hat, sowohl auf der deutschen also auch auf österreichen Shortlist 2019 des Bp gestanden. Jetzt ist sie offenbar auch Vortragende im Institut für Sprachkunst und unterrichtet dort das Romanschreiben und so stellte sie vier der Studenten vor, die Auszüge aus ihren noch nicht veröffentlichten und auch nicht fertigen Romanen lasen. Interessant, interessant und ein Kontrast zum falschen Lyrikabend der „Gesellschaft“ und die erste Lesende war, die 1984 in der Schweiz geborenen Bettina Scheifflinger, deren Romanmanuskript „Erbgut“ hieß und von der Geburt mehreren Generationen handelte. Raphaela Edelbauer erzählte im Gespräch etwas von einem Familienroman und, daß mehre Studenten solche schreiben würden und interessant an diesem ist, daß da die Geburten beschrieben werden. Die nächste Lesende hieß Lena Biertimpel und wurde 1991 in Hamburg geboren. Ihr Roman heißt glaube ich „Heimwehvogel“ und handelt von einer Frau, die sich in die Psychiatrie einweisen läßt, was sehr genau beschrieben wurde. Das passte gut zum nächsten Text, dem des 1994 in Dresden geborenen Johann Voigt der trotz seiner Jugend schon eine beachtliche journalistische Laufbahn hinter sich hat in seinem Text einen Roboter artigen Erzähler beschreibt, der die Polizei haßt und das Ganze dissoziative Amnesnie nennt und sagte, als Rapheala Edelbauer fragte, was das sei, daß man das Nachgooglen solle, weil er kein Psychologe wäre. Nun Dissioziation ist die Abspaltung, wenn man Dinge wegschiebt, weil sie einem zuviel sind und man sie nicht verdrängen kann. Vergewaltungsopfer tun das oft und auch ich denke, daß ich, um die Pandemie auszuhalten, vieles dissoziere.

„Dann geht es mir besser!“, habe ich Doris Kloimstein, glaube ich, als Motto für ihre „Noahs Fest-Anthologie“ geschrieben.

Der vierte Text der, der 1986 in Wien geborenen Maria Muhar ist auch sehr interessant und handelt von drei Personen, die in einer WG zusammen wohnen. Eine Alex, einen Daniel und einer Martha. Die Martha hat, glaube ich, eine Zwangsstörung, der Daniel ist ein Nachtschwärmer und die Alex eine Schriftstellerin und eine Szene, die Maria Muhar las, handelte und das ist ebenfalls sehr interessant von einem verregneten Volksstimmefest beziehungweise einer linken Wortlesung, die dort stattfand.

Interessant, interessant, Raphaela Edelbauer wiederholte noch die Titel der unvollendeten Werke, damit man sie sich merken und wenn sie erschienen sind kaufen können und ich fand sowohl den Einblick in die Romanwerkstatt in das was die Studenten dort schreiben, als auch die in die Lyrik die keine war, sehr interesssant.

2021-03-15

Preis der Literaturhäuser 2020

Ziemlich genau zum Jahrestag ein Jahr Corona geht es um ein Jahr zurück, meine Corona-Eindrücke sind ja ziemlich genau in diesen Blog zu finden, so daß man dieses Jahr, seine Entwicklung und Veränderung gut nachvollziehen kann, geht es ein Jahr zurück, denn da wären wir ja in Leipzig gewesen und wären da auch auf das blaue Sofa zur Verleihung des „Preises der Literaturhäuser“ gewesen, den damals Marlene Streeruwitz bekommen hatte.

Der „Preis der Literaturhäuser“ wird ja seit 2012 von vierzehn Literaturhäusern, inzwischen ist auch Wien dabei, immer an einen Autor, eine Autorin vergeben wird, der oder die dann in diese vierzehn Literaturhäuser Deutschlands, Österreichs und der Schweiz jeweils zu einer Lesung eingeladen werden. Da gibt es dann immer einen Folder, wo man die Termine ablesen kann, der dann in Leipzig auch verteilt wird. Der vom letzten Jahr ist irgendwie anders zu mir gekommen, weil wir ja nicht mehr nach Leipzig kamen und ist, glaube ich, lange auf meiner Pinwand in meinem Praxiszimmer gehangen und Marlene Streeruwitz ist, glaube ich, lockdownbedingt nicht zu ihrer Lesereise gekommen.

Sie hat sich anderswertig beschäftigt, nämlich einen Covid-Roman oder vierten Wahlkampfroman geschrieben, der mich irgendwie auch zu meinen ersten Covid-Text angeregt oder diesbezüglich unterstützt hat, sie dann mit ihrem Internetroman, der inzwischen auch bei „Bahoe-Books“erschienen ist, sowohl in der „Alten Schmiede“ zu einer Lesung als auch bei der Literatur im Herbst, die Corona mäßig auch der „Alten Schmiede“statt fand, aufgetreten und ich bin ja, wie ich immer schreibe, nicht unbedingt,eine Marlene Streeruwitz Spezialistin, habe Dank der Bücherschränke und anderen Spendern, sehr viel fastalles von ihr gelesen, habe sie auch bei verschiedenen Lesungen gehört, verstehe nicht alles ihrer Radikalität, bin aber wahrscheinlich trotzdem sehr fasziniert von ihr.

Also heute in das Literaturhaus streamen, fast hätte ich das versäumt, weil die Veranstaltung nicht im Programm angekündet ist und es ist auch, soviel ich es verstanden habe, die heutige Veranstaltung der Ersatz für die vierzehn Lesungen und sogar die Preisverleihung, die ja, weil Leipzig im Vorjahr ausgefallen ist auch nicht stattgefunden hat und ob es schon einen Preisträger für 2021 gibt, weiß ich nicht, weil die Messe ja wieder ausfällt oder im Mai, glaube ich, halb digital oder wie auch immer stattfindet.

Also die Preisverleihung in Wien und da hat Hauke Hückstädt im Literaturhaus Frankfurt zuerst eine Grußbotschaft geschickt, dann kam Daniela Strigl als Laudatorin, also war es eine verspätete Preisverleihung und zählte MarleneStreeruwitzs Werk und ihre literarische Bedeutung in sieben Punkte auf und die Autorin erklärte,dann, daß sie der Preis, den sie ja offenbar nicht,wie geplant abgelesen hat, über das Jahr 2020 hinübergerettet hat,dennvomStaat hatsie nur siebenhundert Euro Entschädigung oder Umsatzersatz bekommen. Sie wird für ihre Romane wahrscheinlich schon Tantiemen und für ihre Lesungen auch Honora rbekommen haben und sie ist, glaube ich, auch eine die sichbezüglich Coronaengagiert. Ob sie auf Demos mitgeht, weiß ich nicht, sie hat aber einen Covi-d Roman geschrieben und offenbar auch einen Standard-Artikel, in dem sie sich kritisch äußerte und auch die Sprache in Corona-Zeiten thematisierte und da auch gleich in das Rechtsradikalen Eck gelandet ist.

Das passiert, wie ich gerade bei OE24- TV und von Marika Lichter hörte, jetzt ja sehr schnell, wenn man nur keine Maske, aus welchen Gründen auch immer.tragen, will ist man offenbar schon ein oder eine solche und Marlene Streeruwitz hat ja auch ihre eigene Meinung über die Testungen, bezog sich aber eher auf ihren Roman „Flammenwand“, der ja, glaube ich, 2019 erschienen ist und da ja auch auf der dBp-Liste stand,da war ich, wie das heute genannt wurde, bei der Lektoratslesung in der „Alten Schmiede“, habe das Buch gelesen und das interessante daran ist ja, daß Marlene Streeuwitz die politischen Geschehenvon schwarz-blau von 2018 in ihren Roman aufgenommen hat. Da hat sie einige Stellen daraus vorgelesen und nachher mit Stefan Gmünder, dem Standard- Literaturkritiker darüber diskutiert. Da war für mich wieder nicht alles zu verstehen, denn Marlene Streeruwitz zieht ja ihre Kreise sehr weit, ging gleich zu Franz dem ersten oder zweiten zurück und dann zu der Hausgewalt, die erst 1975 abgeschafft wurde und jetzt hat Covid, die Emanzipation, der Frau wieder um einige Stufen zurückgeworfen. Eine sehr interessante Diskussion also, ich kann das Nachsehen und Nachören des Videos, das vier Wochen auf der Literaturhausseite möglich ist, wirklich nur empfehlen und weil es ja eine Preisverleihung war, richtig Urkunde hat es keines gegeben, nur einen Blumenstrauß, der am Tischchen zwischen den zwei Lesepulten gestanden ist, gab es nachher ein Konzert oder ein Muskstück von Nina Simone, das sich Marlene Streruwitz offenbar ausgesucht hat. Eine interessante Veranstaltung also und jetzt bin ich gespannt, wer der Preisträger oder die Preisträgerin von 2021 ist und ob der oder die im Nai bekannt gegeben wird und 2022 ist ja Österreich überhaupt das Gastland in Leipzig und dann wird es sicher interessant, obwohl ich mit Test, Maske und was auch immer sicherlich nicht dorthin gehen werde.

2021-03-14

Die Mutter von Nicolien

Filed under: Bücher — jancak @ 00:42
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Jetzt kommt ein „Wagenbach Quartbuch“, da bekomme ich ja immer die E-pubs geschickt. Ein Roman des 2008 verstorbenen niederländischen Autors J. J. Voskuil, der mit dem Mehrteiler „Das Büro“ bekannt geworden ist und der sich in dem Buch, das aus kleinen Skizzen besteht, die von den Fünzigerjahren bis ins Jahr 1985, dem Tod der Mutter, hinüberführt, sich mit der Demenz beschäftigt.

Der Erzähler ist ein Maarten und der trifft sich mit seiner Frau Nicolien und deren Mutter, die in Deen Haag wohnt, das Ehepaar wohnt in Amsterdam, immer wieder zum Kaffeetrinken. Hier ist interessant, daß die Mutter mit Sie angesprochen wird, aber vielleicht liegt das an der Übersetzung und am Anfang ist die Mutter noch recht fit und mir ist es wieder etwas schwer gefallen, in das Buch hineinzukommen, wußte ich doch länger nicht, daß Nicolien eine Frau und die Tochter der Titelheldein ist und die Demenz, das zunehmende Vergessen, wird auch erst später greifbar.

Anfangs erscheint die Mutter fit. Erst später, die Szenen sind immer mit dem genauen Datum überschrieben, merkt man, daß sie viel vergißt. Sie soll irgedwo hinfahren, findet den Weg nicht mehr, findet dann auch nicht aufs Klo und entschuldigt sich dann immer mit dem Alter.

„Sie sind nicht alt!“, kommt dann immer als Antwort und liest man das Buch 2021, fällt einer auf, wie schwer sich das Ehepaar mit der zunehmenden Vergeßlichkeit der Mutter tut und, wie unverständlich sie für es ist.

Heute ist man da schon weiter, weiß damit umzugehen, macht Gedächtnistests, kennt zunehmend Therapien.

Nicolien und ihr Mann stehen dem verfall der Mutter erstaunlich hilflos gegenüber, fangen darüber auch zu streiten an und die Mutter wird zunehmend vergeßlicher, verschwindet aus der Straßenbahn, wird dann von einem Mann nach Hause bgeleitet, ruft immer wieder an und weiß dann nicht warum. Nicolien versucht ihr, als die Nummern geändert werden, auch das Telefonieren anzugewöhnen und berührend ist der Satz „Meine Tochter meint, daßich hier bin!“

Die Mutter wird dann nach Amsterdam genommen, wo das Paar wohnt. Aber da hat die Mutter Angst, verschwindet aus der Kammer in der sie wohnt, erzählt den Passanten, daß sie ihre Tochter sucht die in Amsterdam wohnt, landet dann in einem Krankenwage und erst in den Siebzigerjahren rät ein Arzt, die Mutter ist dann schon über achtzig und wundert sich bei ihren Geburtstag darüber, sie in einem Pflegeheim unterzubringen.

Nicolien fällt das schwer, aber bei ihnen in Amsterdam geht das nicht, die Mutter zu sich zu nehmen und um nach Den Haag zu ihr zu ziehen ist Marten der Weg in sein Büro zu lang. In dem Altersheim scheint es auch viel strenger als heute, also vor Corona-Zeiten zuzugehen, die ersten drei Wochen keine Besuchszeit, denn sonst bleibt sie nicht bei uns, sagt die Pflegeschwester und zu den Besuchzeiten stauen sich die Angehörigen im Foyer, dann sitzen alle im Cafe und schauen zu, wie die Frauen ihre dementen Männer mit Eierlikör und Törtchen füttern. Die Mutter will nach Hause, verfällt immer mehr und stirbt, wie schon geschrieben 1985. Das Buch oder die sehr berührenden Skizzen über die Demenz, den Tod und das Sterben enden beim Begräbnis und die Demenz ist ein Thema, das mich sehr berührt, das mich in meiner Familie, ich habe ja meinen Vater betreut und auch meine Schwiegereltern waren und sind davon betroffen, hautnahm miterlebte, habe auch in der „Anna“ und in anderen meiner Texte darüber geschrieben und mich auch in meinen Pflegehelferkursen, die ich im Geratriezentrum am Wienerwald, als es noch gab gehalten habe und in meiner Diagnostik, damit beschäftigt. Sehr beeindruckend also über ein wahrscheinlich in den Achztigerjahren geschriebenes Buch darüber zu lesen und was hier geschildert wird mit dem zu vergleichen, was man inzwischen wahrscheinlich in unzähligen Ratgebern nachlesen kann, weil ja wahrscheinlich jeder jeden kennt, der davon betroffen ist, damit lebt oder jemanden betreut.

2021-03-13

Was ist eine Veranstaltung?

Wir befinden uns noch mitten der Fastenzeit, Ostern naht aber mit schnellen Schritten, die Dekorationen sind herausgeräumt, es gibt schon Pinzen, Schneeglöckchen am Fensterbrettt, die Osterhasen und die Eier sind in den Geschäften wahrscheinlich auch zu kaufen und da brauchen wir in Zeiten wie diesen, der Pandemie und der neuen Mutationen natürlich einen Ostererlaß damit wir wissen, wie viele Leutewir wann und wo wir besuchen dürfen.

Im vorigen Jahr erinnern wir uns, gab es ja eine Ausgangssperre und man durfte nur aus den vier oder fünf genannten Gründen einkaufen, arbeiten, anderen helfen, spazierengehen, viellleicht noch einen Arzt besuchen, wenn dieser ordinierte, ais dem Haus.

Glaubte man, denn da trat dann pötzlich der Impkoordinator Clemens Martin Auer auf oder es war vorher ein Erlaß aufgetaucht, daß man nur bis zu fünf Personen treffen dürfe. Aber wenn man ohnenicht aus dem Haus gehen darf, wem soll man da noch treffen?

“ Sie werden alles sehen!“, beruhigte der Koordinator. Der Gesundheitsminister, der sich derzeit in Krankenstand befindet, entschuldigte sich. Ostern ging vorüber, die Sommererleichterungen kamen und der zweite Lockdown, der sich langsam aber unausweichlich in einen dritten verwandeln soll oder muß.

Denn die neuen Mutationen, die britische, die südafrikanische, die brasiliansische oder welche auch immer. Die Zahlen sind jetzt auch bis an die dreitausend hinaufgewandert, was die Experten schon lange phrophezeien und die Impfstoffe, die ersehnte Rettung sind noch nicht so da ,wie sie sollen oder lösen Blutgerinnsel aus und was machen wir bis dahin, bis das Licht hinter dem Tunnel, wie uns unser Kanzler versprach endlich auftaucht oder der Katschup aus der Dose spritzt.

Richtig, Freitesten hieß es ja im Dezember, Jänner oder Februar, als man dann nur noch mit Test zum Friseur oder zur Fußpflege durfte und die Gastronomen schrieen laut „Bitte auch zu uns, denn dasFreitesten ist ja kein Problem! Das wollen ja unsere Kunden und so schlug der Wiener Bürgermeister, die Schanigarteneröffnung vor.

„Das ist aber nicht genug!“,schrieen die Gastronomen.

„Da verdienen wir nicht genug oder haben auch keinen solchen!“

Vielleicht fragten sie auch „Wer soll sich da zu uns mit einem Freitest setzen, wenn man das im Park nebenan auch ohne kann und holt man sich das Take away und setzt sich damit in den Stadtpark uje uje! Dann haben wir keine Kontrolle und kein Geschäft und die Prohibition ist ausgeborchen, wenn sich die Leute im Hinterzimmer tereffen und dort essen oder trinken! Das kann es doch nicht sein und darf es nicht geben!“

Noch dazu, wo ja offensichtlich erwiesen ist, daß man sich im Freien weniger anstecken kann und in die Wohnung darf die Polizei, glaube ich, noch immer nicht hinein, außer der Nachbar drückt die Vernaderertaste oder die Musik ist zu laut! Was macht man da, um aus all diesen Dilemmen herauszukommen?

Richtig, wir brauchen eine neue Covid-Novelle die gebietet, daß man den Lockdown nicht nur, wenn das Spitalssystem im Gefahr ist, das ist es, glaube ich nicht, sondern wenn der Verdacht besteht, daß die Zahlen explodieren könnten! Das tun sie zwar nur sehr langsam, bei all den Massentests! Aber man weiß ja nie! Also Lockdown auch bei Verdacht und Treffen ab vier Personen gelten als Veranstaltung und müßen gemeldet werden! Können daher auch nach Belieben, wenn beispielsweise Gefahr in Verzug, verboten werden, lautete die Novelle, die man bis Diensta, glaube ich, beeinspruchen konnte.

Denn was heißt denn das? Da lädt ein Ehepaar ein anderes zu sich in seien Wohnung oder Garten ein, muß es bei der Vereinsbehörde um Genehigung ansuchen?

Nun ja, nun gut! Aber wie soll dieser bürokratische Aufwand, der dann natürlich entsteht, bewältigt werden? Das kann ich mir nicht vorstellen, daß das passiert und wenn ich auf die Straße gehe, was ich momentan ehe rnur um zu demonstrieren, was aber ohnehin verboten ist, tue, sehe ich, daß die Leute versuchen, sich so normal, wie möglich zu verhalten. Was sollen sie denn sonst tun? Sie stellen sich beim „Demel“, um den berühmten Kaiserschnarrn an, lassen sich vielleicht vorher noch von OE24 interviewen, warum sie die FFP2-Maske erst bei Eintritt in den Laden und nicht schon wenn sie in der Schlange stehen, aufsetzen, holen sich den weißen Spritzer natürlich nur im Fläschchen, aus dem Gastroladen und setzen sich damit mindestens fünfzig Meter entfernt auf eine Parkbank und das natürlich nur bis dreiviertel acht. Denn nachher muß man ja zu Hause bleiben. Denn das Virus kommt ja in der Nacht und beißt einem da in die Schulter und es gibt ein paar böse Jugendliche, die tun das nicht. Die nehmen ihr Bier und ihren Kassettenrecorder und setzen sich mit dem entsprechenden Sicherheitsabstand auf ein Feld und dann kommt die Polizei, die sie zuerst ermahmt und ihnen dann, weil sie nicht darauf hören, ein Example setzen und jeden, weil sie eine verbotene Corona-Party feierten, jeden fünfhundert Euro Strafen aufbrummen!

Uje uje, in welchen Land leben wir? Das Virus ist natürlich trotzt der vielen Test vorhanden. Vielleicht würde es, wenn die Impfung schneller erfolgte, schneller verschwinden? Geht aber nicht, obwohl unser Kanzler schon mit seinem Presseteam nach Isarel geflogen ist, um sich dort nach dem grünen Impfpaß zu erkundigen, der uns allen im Sommer die großen Freiheit bringen wird.

Was der soll, ist mir auch noch nicht so klar, denn ich dachte ja, wenn alle durchgeimpft ist, hat sich die Lage verändert! Das Lcht ist da und wir können wieder in unsere Normalität! Geht aber nicht, wegen der Mutanten. Also trotzdem testen, trotzdem Maske tragen und die Geimpften, die das nachweisen können, können dann ins Kino, während die anderen offenbar immer noch zu Hause bleiben müßen und das vielleicht bis in alle Ewigkeit. Denn das Virus läßt sich ja wahrscheinlich immer spalten und tut es wahrscheinlich auch! Tut das wahrscheinlich schon seit jahren und niemanden hat es gestört! Aber jetzt wird darauf geschaut, getest und geschützt und wenn man in Hinkunft mit seinem Kind auf den Spielplatz will und dort die Nachbarin mit ihrem Kleinen trifft, muß man dem Parksheriff nicht nur einen Impfpaß, sondern auch seine Veranstaltungsgenehigung zeigen!

Uf, das wird wahrscheinlich kompliziert, daß vielleicht auch Gesundheitsminister darüber zusammenbrechen können. Dem unseren, weil ich ihm immer noch sehr sympathisch finde, alle Gute wünsche und die Veranstaltungen, die das wirklich wären, die Literaturprogramme in der „Alten Schmiede“, im Literaturhaus, die Konzerte und Theaterstücke finden vielleicht weiter nur online statt?

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