Prosa ist nicht eine Literaturgattung, die ich auch betreibe, sondern auch der Name fürdas Projekt „Schule für alle“, wo, glaube ich, Menschen mit Fluchterfahrungen zu einem Grundschulabschluß kommen sollen und drei Studenten der Sprachkunst nämlich der 1990 geborene Sohn türkischer Eltern Muhammet Ali Bas, der 1992 in Tübingen geborene Luca Manuel Kieser und die 1992 in Wolfsberg geborene Katharina Pressl, die schon bei „Residenz“ ein Buch herausgebracht hat, haben mit Absolventen im Herbst einen Schreibprozeß begonnen, wo die ihnen wichtigen Themen, festgehalten werden sollten. Dabei ist ein Buch herausgekommen „Prosa für Prosa“ heißt es und acht Autoren und Autorinnen haben es heute im Literaturhaus vorgestellt und ihre Texte daraus gelesen.
Zuerst kamen einleitende Worte von Sassan Esmailzadeh, dann stellten die drei Herausgeber die acht Lesenden vor. Zwei davon sind keine Prosaschüler, aber auch Menschen mit Mgrationshintergrund und haben beide, glaube ich, beim „Exilpreis“ mitgemacht und den 1995 in Kabul geborenen Ibrahim Rahimi, der schon einige Veröffentlichungen hat und an senem ersten Roman arbeitet, habe ich auch erst vor kurzem in der „Alten Schmiede“ gehört. Er las ein Gedicht und die Tschetschenischstämmige Amina Kurbanova, deren Mutter ich, glaube ich, einmal bei den IG-Autoren hörte aus einem längeren Text über ihre Großmutter. Yohannes Berihu ist noch aktiv bei Prosa und las, glaube ich, genauso wie Abdul Wasi Safizadeh überseine Fluchterfahrungen, während ein anderer von seinem Studium an der WU und den Schwierigkeiten, die er es dabei gab, berichtete. Zuerst mußte er, weil kein österreichisches Maturazeugnis Extraprüfungen machen und dann, weil er erst seit Deutsch lernte und die in Syrien geborene Aya Reymaier, die im Dirndl auftrat möchte gerne Medizin studieren. Muß dazu aber erst ihre Matura machen, deshalb ließ sie sich als Sanitäterin ausbilden und arbeitet jetzt als Covid-Testerin im Parlament, was sie sehr interessant schilderte, als sie im schönen Büro des Parlamentspräsidenten stand und die aus Armenien kommende Ania Hakobian, las zuerst von ihrer Lehrerin und hatte dann einen Text über ihren Namen.
Interessant welche Themen, die Fluchterfahrungen, das geplante Studium, etcetera, den jungen Migranten wichtig sind und ebenso spannend davon in einem Text zu erfahren, deshalb sind solche Schreibwerkstätten wohl wichtig und spannend, daß sich die Sprachkunststudenten dafür interessieren,man kann dabei gleich sein Deutsch üben und Erfahrung mit der Öffentlichkeit machen, obwohl die ja in Zeiten, wie diesen aufden Onlinestream reduziert sind. Die drei Moderatoren stellten abwechselnd die Autoren vor und erzählten ein bißchen was über ihr Leben. Barbara Zwiefelhofer wies am Schluß auf die Anthologie hin und forderte zum Kaufen, Lesen und Verschenken auf.
Vorläufig kann man das auf der Homepage des Prosa-Projektes machen, später wird es die Anthologie in ausgewählten Buchhandlungen geben und interessant natürlich auch, was ich noch von den jungen Autoren hören und lesen werde.
Zwei davon habe ich schon gekannt und die Moderatoren schon bei Lesungen gehört, wie man im Literaturgeflüster-Archiv nachlesen kann. Spannend, daß sich das Literaturhaus auch, um die noch ganz am Anfang stehenden kümmert und wenn es mich vielleicht auch noch einmal einmal, vielleicht mitmeinen zweiten oder dritten Literaturgeflüsterbuch einlädt, wäre das auch sehr schön. Das Dritte das mit den Corona-Texten ist zwar noch nicht fertig, es wird aber wahrscheinlich ohnehin noch ein Weile dauern, bis ich ohne Test und Maske hingehen kann. Vielleicht lese ich bis dahin die Texte der jungen Migranten mit Fluchterfahrung, da ich aber so einen dicken Lesestapel habe, wird auch das eher unwahrscheinlich sein, außer es legt es einer oder eine für mich in den offenen Bücherschrank.
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