Literaturgefluester

2021-06-20

Der zweite Corona-Bachmannpreis

Filed under: Literaturbetrieb — jancak @ 13:37

Es ist wieder Bachmann-Lesezeit und wieder, wie früher zeitgleich mit der EM, dann wurde es ja auf eine Woche später verlegt, damit sich die Autoren und Juroren auch die Fußballspiele anschauen konnten, aber diesmal ist der Wettbewerb wieder ein bißchen digital oder digital gemischt, denn die Juroren anwesend, die Autoren zugeschaltet, wie ich hörte, Bachmann-Poster in der Stadt aufgehängt, kein Publikum im Saal und alle anderen wahrscheinlich natürlich drei Gs getestet und alle freuen sich, daß der Bewerb trotzdem und wieder stattfinden kann und, daß am Anfang die Autoren und die IG, die GAV, etcetera, gegen das öffentliche Wettlesen war, hat man inzwischen schon vergessen. Denn inzwischen ist alles professionell und die Autoren reißen sich wahrscheinlich dort zu lesen und ins Fernsehen zu kommen und von den vierzehn, diesmal ausgewählten Autoren, es sind ein paar in den späten Neunzehnneunziger Jahren Geborene dabei, habe ich die meisten nicht gekannt. Das heißt, das stimmt nicht ganz, denn von dem Ältesten, von Klaus Kastberger eingeladen, den 1958 in Grraz geborenen Fritz Krenn, der schon mal in Klagenfurt gelesen hat, habe ich das Buch „Cramer“, in meinen Regalen. Sonst habe ich Nava Ebrahimi, Nadine Schneider und Julia Weber gekannt, denn die Erste stand auf der Debutpreisliste des österreichischen Buchpreises und die Bücher der beiden anderen Autorinnen habe ich im Rahmen des „Bloggerdebuts“ gelesen. Sonst kannte ich natürlich Magda Woitzuck, die ja sehr viele Hörspiel schreibt und auch schon Hörspielpreise gewonnen hat und den Schweizer Lukas Maisel habe ich bei der Schweiz-Lesung in der „Alten Schmiede“ vor kurzem kennengelernt.

Bei der Jury hat Hubert Winkels den Juryvorsitz abgegeben. Da ist jetzt Insa Wilke, die Sprecherin oder Vorsitzende, wie das heißt und als neue Mitglieder sind Vea Kaiser und Mara Delius dazugekommen. Klaus Kastberger, der mit Hut auftrat, Brigitte Schwens-Harrant, Philipp Tingler und Michael Wiederstein sind sonst noch drin.

Die Eröffnung am Mittwoch habe ich wegen einer Stunde dann fast versäumt. Das heißt, ich bin in die Rede der Juryvorsitzenden hineingekommen.

Dann wurde die Lesereihefolge ausgelost, die Autoren waren per Video zugeschaltet. Die musikalische Umrahmung wurde von der Gruppe „Klackradl“ geboten und Hubert Winkels hat die Rede zur Literatur, zugeschaltet aus dem „Heine-Haus“, das wie eine Buchhandlung aussah, gehalten, die eigentlich eine Rede über die Literaturkritik war und ziemlich kompliziert und schwer zu verstehen war, gehalten.

Nadja Bernhards, der ORF- Direktorin, Eröffnungsrede, die sich sowohl auf Friederike Mayröcker, als auch auf Ingeborg Bachmann bezog, habe ich auch noch nachgehört und am Donnerstag wurden die Lesungen mit der 1983 geborenen Schweizer Autorin Julia Weber begonnen, deren Text “Ruth“, ich wegen meiner zehn Uhr Stunde nur am Ende mitbekommen habe und der mich stark an das Buch, das ich gerade lese, Melissa Broders “Muttermilch“ erinnerte. Scheint es daran auch um eine Liebe zwischen zwei Frauen und dann um einen Sprung in oder um eine Torte zu gehen.

Die Diskussion darüber war genauso widersprüchig, wie die über den, der 1977 geborenen in Leipzig lebenden Heike Geißler, die, glaube ich, schon 2008 in Klagenfurt gelesen hat und deren Text „Die Woche“ offenbar eine sehr politische Theaterrede ist, die bei der Jury großen Widerspruch erregte und den ich während des Kochens zwar nicht sehr verstanden habe, mir aber einige sehr schöne sprachliche Wendungen aufgefallen ist. Dann folgte der 1988 geborene Autor und Theatermacher Necati Öziiri, dessen Text „Morgen wache ich auf und dann beginnt das Leben“, die Jury, insbesondere Vea Kaisersehr begieistert hat. Da hängt ein Sohn mit einem Leberschaden offenbar an den Schläuchen und schreibt an seinen Vater, der offenbar, weil an einem Putsch beteiligt, schon gestorben ist und Klaus Kastberger erinnerte an Kafkas berühmten „Brief an den Vater“ der offenbar Umgekehrtes versuchte.

Dann ging es schon sehr verspätet in die Mittagspause, das gabs Filcmchen über Olga Flors und Daniel Wissers neue Romane zu sehen und dann im Garten der vom Publikum nicht zugänglich ist und in dem es sehr heiß gewesen scheint ein Streitgespräch zwischen Vea Kaiser und Hubert Winkels über seine gestrige Literaturkritikrede die von Cäcile Shortmann moderiert wurde. Die Instagramerin Mona Ameziane, die eineinhalb Bücher in der Woche liest und dann Instagramstories daraus macht, wurde auch noch zugeschaltet, was wohl zeigensoll,wie modern der Bachmannpreis geworden ist. Die 1983 in Wien geborene Magda Woitzuck wurde von Vea Kaiser eingeladen, ihr Text heißt „Die andere Frau und wurde vor allem von Klaus Kastberger sehr zerrissen.

Dann kam die 1991 in Salzburg geborene Katharina Ferner, die von Brigitte Schwens-Harranth eingeladen wurde.Ihr Text heißt „1709,54 Kilometer“, der was ich besonders interessant finde in Lockdown- und Zeiten der Ausgangssperre spielt und im Tergarten Schönbrunn und im Haus des Meeres, beziehungsweise überhaupt von Tieren spielt. Der Satz „Mir träumt“ kommt auch öfter vor.

Klaus Kastberger hat ein „Larifari-T-Shirt“ angehabt um auf Friederike Mayröcker hinzuweisen, die ja am Donnerstag ihr Begräbnis hatte.und am Freitag ist es mit der Lesung des 1985 geborenen Leander Steinkopf, der von Vea Kaiser eingeladen wurde und dessen Text „Ein Fest am See“ die Geschichte einer Hochzeit erzählt, wo der Erzähler eingeladen wurde und die Braut, die verflossene Liebe ist. Es gibt ein veganes Buffet und der enttäuschte Liebhaber säuft sich mit seinem mitgebrachten Whiskey an. Eine beeindruckende Geschichte, die die Psychologin in mir gut nachvollziehen kann, von der Jury aber als satirisch interpretiert wurde, was ich nicht nachvollziehen konnte.

Die nächste Lesende war die 1986 in Moskau geboreneAnna P rizkau ,die ihr Portrait in einer Bar spielen ließ, wo sie fünfundzwanzig Fragen über sich beantwortete. Ihr Text heißt „Frauen im Sanatorium“ und ich habe wieder im Gegensatz zur Jury ihre Migrantengeschichte erzählt, die mir gut gefallen hat, wenn sie auch ein wenig rotzig erzählt oder vorgelesen wurde.

Dann kam die1996 in Klagenfurt geborene Verena Gotthardt, deren “ Text „Die jüngste Zeit“ mich stellenweise an<josef Winkler erinnerte. Eine Familiengeschichte, Erinnerungen an die Gromutter ein wenig experimentell und natürlich weiblicher als josef Winkler.

Dann ging es ins unabhängige Literaturhaus Krems, denn dort ist der 1987 in Zürich geborene Luk as Maisel derzeit ja Stipendiat, so stand er mit der Klagenfurt Tasche, die die Autoren offenbar aufzuhängen hatten, am Lesepult im großen Vortragssaal und las seinen Text vom“Anfang und Ende“, der bei der Jury ein heftiges Streitgespräch auslöste, denn Philpp Tingler ist ja sehr provokant und untergriffig und fährt gerne alle an, die nicht seiner Meinung sind und es g ing um die Frage, wenn ich es recht verstanden habe, ob eiin Text der von einer Tinder-Beeeziehung und den Kriterien der heutigen Freundschaftskultur han delt, den literarischen Ansprüchen entspricht? Dann gings wirklich in die Vergangenheit zurück, denn Fritz Krenn ist ja schon 1958 geboren und ging in sein em Portrait in die große Literatur zurück,wo einem Robert, einem Gottfried und einen Franz, der sowohl Briefe an den Vater, als an eine Milena schrieb. und dan n ging es mit einen „Mister Dog“in die Neunzigerjahre in die Villa von Christa Wolf zurück, wo der oder ein Schriftsteller zum Lesen eingeladen wurde und dort ein Höllenhund den Schriftsteller nicht in die hehren Schriftstellertempel hineinließ und um Ferdinand Raimund, der nach einen Hundebuß an der Tollwut gestorben ist, ging es auch Klaus Kastberger hat den Grazer Schriftsteller eingeladen, der seinen Text hervorragend gelesen hat. Die Diskussion war wieder intensiv. Dann verabschiedete Christian Ankowitsch die Juroren. Es ging in den Gartenzu Cecile Shortmann,die zuerst Christoph Ransmayr vorstellte und dann einen Jurorwieder nach der Diversität fragte?

Wen soll man einladen? Alte, junge, weiß,e schwarze oder wie ich es bevorzugen würde, alle die das wollen und sich mit der literatur auseinandersetzen und nicht über die kriterien streiten. in diesem Sinn kehre ich andiesem nachmittag zu meinen „Bachmanntext hurück,beidem ich muß es gestehen, wieder etwas anstehe. 29 Seiten, 13931 Worte, , elf Szenen und ichdas Ganze jetzt durchkorrigieren muß,um weiterzukommen. Für Klagenfurt hätte ich aber einen fetzigen fünfundzwanzig Minuten oder sieben Seiten Babywegnahmetext schreiben können, aber der hätte der hehren jury höchstwahrscheinlich auch nichtgefallen und ihm sprachliche Mängel vorgeworfen.

Am Samstag ging es dann mit der 1996 in Berlin geborenen Dana Vowinckel weiter, die offenbar Auszpge, was ich sehr interessant fand, aus ihrem ersten Roman“Gewässer im <ziplock“,las,wo die Tochter eines Berliner Kantors ihre Ferien bei den Großeltern in den USA verbringt und offenbar eine verschwundene Mutter hat. Also kann man das auch machen und ich müßte, falls ich auch mal dort lesen dürfte, meine Manuskripte nicht extra dafür umschreiben. Der nächste Lesende war dann der 1980 in Bochum geborene und in Berlin lebendeTimon Karl Kaletyta mit seinem Text „Mein Freund am See“, wo es um einen Julian und ein Boot geht und das ein bißchen an ein Kinderbuch erinnert. Klaus Kasterger sagte, daß sich der Text an die „Geschichten von der Maus“ erinnerte. Mir hat der Text mit der naiven Sprache sehr gefallen, sieht man doch daran, was alles möglich ist und in der Pause ging es dann um ein Gespräch über den „Klassenkampf“ und die unteren Schichten. Außerdem wurde der Blog „54 books“ und die jurorin insa Wilke interviewt. Bei Navas Ebrahimis Text bin ich nicht ganz mitgekommen, spielt er doch in einem Theater in einem Dialog zwischen einem Cousin und einer Cousine. Sie hat ein Buch über ihn geschrieben, er erzählt vom Krieg, tanzt und am Ende war es eineShow, das Theater war ausverkauft, es wird geklatscht, alle verbeugen sich und die Jurydiskutierte dann über die Gewalt, die darin beschrieben wird und Nadine Schneider, deren Buch ich ja gelesen habe, erzählte wieder eine dörfliche Familiengeschichte, etwas weniger experimentell, als der von Verena Gotthardt, die Klaus Kastberber an Adalbert Stifter erinnerte und die Diskussion ging wieder darüber wie jenseitig oder diesseitig die Texte sein müssen? Das war es dann. Morgen geht es zur Preisverleihung und ich denkewieder sehr unterschiedliche Texte von im Durchschnitt noch nichtso ganz bekannten Autoren..

Beeindruckt hat mich der naive Erzählstil von Timon Karl Karleyta und die Tatsache wie man Romantexte in eine Erzählung packen kann. Zwei experimentelle Texte waren dabei. Die Problemtik von der ganzen Welt und beeindruckend natürlich was die Jury alles darin fand und spannend auch, daß sich die Inszenatoren um die Eingliederung von Sozial Media beschäftigen. Sie stellten immer eine Frage zum Tage, die man auf Twitter bantworten konnte.

„Wie schreibt man eine Sexszene? „, beispieleweise und ich frage mich wieder wo bleibt das Publikum und wo der Leser und die,diesonst noch schreiben? Spannend auch die Distanz mit der ich mich inzwischen bezüglich diesen Bewerbs befinde, obwohl ich wieder so viel wie möglich davon gesehen habe und am Donnerstag sehr verzweifelt war, denn ab Mittwochabend konnte ich auf WordPress keine neuen Texte mehr veröffentlichen. So habe ich am Donnerstagmorgen meinen Text in einem Ordner geschrieben und mir gedacht „Macht ja nichts, wenn ich veröffentliche, habe ich zwei Aufrufe, dann kann ich es ja gleich für mich selber tun!“

Jetzt geht das Veröffentlichen wieder. Ich bleibe aber wahrscheinlich trotzdem unbemerkt und wenn ich es schaffe meine Stimme für das Publikumvoting abzugeben, werde ich für Leander Steinkopf stimmen. Ein paar andere Texte haben mir auch noch gut gefallen, bin auf morgen gespannt und habe beispielsweise aus der Diskussion beim Literaturcafe gehört, daß Nezati Öziri, Anna Prizkau und Dana Vowinckle gute Chancen haben. Magda Woitzuck, was ich sehr schade finde, wahrscheinlich nicht. Fritz Krenns und Lukas Maisels Texte haben mir auch noch gut gefallen und und und….

Am Sonntag wurde dann die Shortlist verkündet, die seit einigen jahren auf Wolfgang Tischers Veranlassung transparent öffentlich einzusehen ist, für welche Autoren die juroren stimmten. Also Nava Ebrahimi,Timon Karl Karleyta, für mich überraschend, Necati Uziri, Anna Pritzkau, Leander Steinkopf, auch überraschend, Dana Vowinckel und Julia Weber, deren Sextext ich auch nicht erwartet haätte.

Überraschend auch, daß die 1978 in Teheran geborene und derzeit in Graz lebende Nava Ebrahimi, die beim österreichischen Buchpreis 2017 das Debut gewonnen hat, ich ihr Buch aber nicht gelesen habe und die ich neben Vonwinckel, Uziri und Pritzkau, als die vierte Preiskanditatin gereiht hätte, schon in der ersten Runde in der Stichwahl gegen Dana Vonwickel, den „Bachmann-Preis“ gewann und in ihrer Preisrede oder Interview dann sehr gerührt war. Dnna Vonwinckel wurde dann nicht, wie ich fast befürchtet hätte, durchgereiht, sondern gewann in der Stichwahl gegen Nezati Uziri den „Deutschlandsunkpreis“. Nezati Uziri wurde dann der „Kelag-Preisträger“ und bekam noch den Publikumspreis dazu. Scheint also ein großes Fanpublikum zu haben und wieder überraschend Timon Karl Karlyeter wurde dann mit seinem Bootstext in der einfachen Sprache, was mir sehr gefallen hat, den Text aber vielleicht doch etwas zu aggressiv empfand „3 Sat-Preisträger“.

Also ein sehr sozial ausgewogener und politisch korrekter „Bachmann-Preis“ könnte man sagen. Um Anna Pritzkaus sehr schönen Text tut es mir leid. Um Fritz Krenn dessen Buch ich aber jetzt lesen kann, Leander Steinkopf und Lukas Maisel und beim besten „Juror-Preis“, den Wolfgang Tischer vor einigen Jahren eingeführt hat und bei dem ich wieder mitstimmte, hat die Vorsitzende Insa Wilke, die meisten Stimmen bekommen. Ich habe wieder für Klaus Kastberger gestimmt, weil er listig unkonventionell ist, auch wenn ich ihn einmal ganz anders kennenlernte. Vea Kaiser bekam die wenigsten Stimmen, was ich sehr schade finde, denn sie ist ,glaube ich, eine sehr kompetente Frau. Ihr Erstlingswerk, das ich letztes Jahr gelesen habe, hat mir sehr gut gefallen. Sie ist jetzt auch „Ohrenschmaus-Jurorin“ und tritt manchmal auch beim „Literarischen Quartett auf“.

Was kann man also dazu sagen, außer, daß der Preis jetzt vergeben ist, sich alle auf das nchste Jahr freuen, wo man vielleicht wieder live dabei sein kann und ich an meinen Roman weiterschreiben werde, denn das kann ich auch. Auch wenn das niemand merkt oder zur Kenntnis nehmen will.

2021-06-19

Das große Geld

Im dritten Teil der „USA-Trilogie“ kommt alles nach sechzehnhundert Seiten langsam zusammen. Die Kritiker mögen meinen, das das alles für den heutigen Lesegeschmack zu langartmig ist und heutige Lektorenwürden vielleicht einiges hinausstreichen und ich frage mich auch wieder wieviele Leute die Neuübersetzung von Dirk van Gunsteren und Nikolaus Stingl wirklich gelesen haben? Ich habe jedenfalls vierzehn Tage dazu gebraucht und nicht abgebrochen, liebe Kritiker, denn das tue ich Erstens überhaupt nie und Zweitens hatte ich keinen Grund dazu. Denn ich habe das gewaltige Opus sehr interessant gefunden und bin darauf gekommen, daß ich einmal vor fast fünzig Jahren auch ähnlich montageartig zu schreiben angefangen habe. Die „U-Bahn-Geschichten“ sind ein Beispiel dafür und hier bekommt man in den Neunzehnhundertreißigerjahren geschriebenen Bände, glaube ich einen guten Eindruck, über das damalige Amerika, das und das finde ich interessant, in manchen Teilen sogar erstaunlich aktuell erscheint.

So wird die spanische Grippe erwähnt, ist doch der Vater, von Mary French, ein altruistischer Hausarzt, daran gestorben. Die eher bürgerlicher Mutter war mit seinem sozialen Engagement nicht einverstanden und hat sich später wieder gut verheiratet. Die Tochter wurde Sozialarbeiterin und in die Gewerkschaftsstreiks vermittelt.

Aber kehren wir an den Beginn des dritten Teils zurück. Kehrt da doch Charley Anderson , den wir schon vom ersten Teil kennen, aus dem Krieg zurück und fährt mit dem Schiff an den großen Banken vorbei, was schon ein Hnweis auf den Titel ist. Dann ist vom großen Geld lange nicht die Rede, denn der Flieger, der später in der Autobranche tätig ist, säuft und hurt sich durch das Leben. Hat mehrere Unfälle, weil er betrunken am Steuer sitzt und, wie einer seinerÄrzte lapidar feststellt, wie alle Flieger, ein verdammt schlechter Autofahrer ist.

Eine Margo Dowling kommt vor. Die ist eine Varieteänzerin und Schauspielerin, die zuerst in Kuba unter dem Patriachat der weiblichen Verwandten ihres Ehemanns fast verkommt. Dann wird sie eine berühmte Hollywoodschauspielerin, degradiert ihren Ex-Mann Tony zu ihrem Chauffeur und wird schließĺich vom Tonfilm, weil sie eine Fistelstimme hat, aus dem Business vertrieben.

Am Schluß treffen wir dann auf die Bekannten von Teil eins und zwei und da erlebte ich wieder eine überraschende Aktutallität, geht es doch um eine geplante Gesundheitsdiktur mit der das große Geld zu verdienen ist. Krankenversicherung war ja nicht vorhanfden. Daher kostetKrankeheiten und Geburten oft ein Vermögen und machte die Betroffenen arm oder sie gingen nicht zu den Ärzten und in die Spitäler.

Da kam ein sehr gesundheitsbewußter Tycoon, der in den Restaurants, die Kellner zusammenschiß, wenn sie den Kohl zu weich und die Karotten zu hart servierten, das Rauchen und den Alkohol verbot während er sich in den Varietees am nackten Fleisch der dortigen Damen durchaus amüsierte, auf die idee in Drugstores patentfreie Medikamente anzubieten.

„In meinen Augen“, unterbrach ihn Colonel Judson,“ist dieses sogenannte Gesett zur Llebensmittelqualität nichts weiter als ein Klassengestz zum Wohl der Ärzteschaft. Natürlich wollen die Ärzte,dass wir sie konsultieren, bevor wir eine Zahnbürste oder eine Schachtel Laktritz kaufen.“,

J W. fuhr fort, wo er aufgehört hatte. „Die wissenschaftlich entwickelten Naturheilmittel sollen den Laien befähigen, frei und selbständig zu entscheiden und kleinere Beschwerden zubehandeln, ohne einen Arzt aufsuchen zu müssen.“

So wird mit dem Tycoon ein großer Handel abgeschlossen, aber J. W. Morrehouse erleidet eine Herzschwäche, während seine Sekretärin Miss Williams sich zu einersäuerlichen alten Jungfer entwickelt hat.

In den Portraits der berühmten Persönlichkeiten werden unter andern Isadora Ducan, Rudolfo Valenino und der Zeitungstycoon William Randolph Hearst skizziert.

Ein interessantes Buch. Ein wenig mühsam zu lesen, vor allem, wenn man es mit den vielen dünnen Seiten in der Badewanne versucht, aber ein interessanter Gewinn undein interessanter autor, der ja, wie schom im ersten Teil erwähnt, 1970 in Baltimore gestorben ist.

2021-06-18

Wieder Slam-B Revue

Filed under: Veranstaltungen — jancak @ 21:39
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Man kann ja jetzt mit drei Gs und Maske live ins lLiterturhausgehen,mit Anmeldung und Platzreduktion, was aber beim Slam,wo das Leraturhaus immer überfüllt war, in Corona-Zeiten nicht möglich war,so fanden in den Lockdownzeiten, die Slams, als Slam-Revue statt. Das heißt Diana Köhle und David Samhuber moderierten und erzählten, was so alles in der Slam-Szene schon passierte. Der erste Slam fand am 16.10.2009 statt und da war Stefan Abermann das Opferlamm, den ich vor Zeiten schon moderiert von Markus Köhle und Mieze Medusa gesehen habe und der Sieger war damals, das ist mir noch entgangen und ich habe erst viel später davon mitbekommen oder mich nicht hingetraut, Carsten Röhle und Diana Köhle kündigte an, daß sie acht Videos zeigen würden und erst wieder, wenn das Delta-Virus dann noch nicht da ist, füge ich an, im Oktober Live-Sendungen geben würde.

Dann trat Carsten Röhle, als Überraschungsgast auf,der inzwischen Schauspieler im Theater Spielraum ist und in in der „Weißen Krankheit“ von Karel Capek spielt, auf. Damals sind nur drei Frauen aufgetreten, eine war El Awadalla, die aus ihren „U-Bahngeschichten las. Von den Männrn sind mir Andi Pianka und Christian Schreibmüller bekannt, die beide auch beimVolksstummefest aufgetreten sind und Didi Sommer, der rinzwischen auch Kabarett spielt, sowie MathiasVieida,der damals auch imLiteraturhaus mit StefanAbermannundmarkus Köhle war. war. Sechsundundneunzig Slams und einige Tagebuchslams hat Diana Köhle moderiert 213 männer und 183 Frauen sind dabei aufgetreten.. Dann kam der Sieger des ersten Sams und slamte live einen aktuellen politischen Song und Diana Köhle hat noch alle Slams angekündigt,die es bis Oktober noch woanders geben würde.

Sehr interesant, das alte Video und viele Bekannte zu sehen. Diana Köhle merkte noch an,daß sich die Slams inzwischen verändert haben und wünschte einen schönen Sommerund ich kann noch anfügen,daß eswahrscheinlich wieder ein Volksstimmefest und eine „Linke Wort-Lesung“ geben wird, aber mit Maske und getestet gehe ich auch dort nicht hin, obwohl mir die Lesungen immer sehr wichtig aren.

2021-06-17

Wien Budapest-Transit

Filed under: Veranstaltungen — jancak @ 20:33
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Nach dem ich mich heute mehr oder weniger intensiv nach Klagenfurt begeben habe, um ein bißchen dem Bachmannpreis-Lesen zuzuhören, Aufregungen gab es genug,so funktionierte das neue Artikel schreiben im Blog nicht mehr so wie gewohnt und auch ein paar Stunden, hatte ich am Abend die Auswahl mich entweder in die „Alte Schmiede“ oder ins Lteraturhaus zu begeben, nachdem mich das Fußballspielen ja nicht so interessiert und Österreich gegen Niederlande keine Option ist und da gab es zwei interessante Veranstaltungen, wo ich aber auch schon je ein Buch gelesen habe.

o habe ich mich für das Literaturhaus entschieden, obwohl mich Elisabeth Wandeler-Deck, extra zu der Veranstaltung in die „Alte Schmiede“ moderiert von Annalena Stabauer „Stadt und Rand – Erkundungs(ge)sänge“mit Florian Neuner eingeladen, aber dannwar es mir doch zu experimentell und im Literaturhaus gab es die fünfte Veranstaltung der „Wien-Budapest-Transit-Reihe“ wo ich bei der ersten gewesen bin.

Barbara Zwiefelhofer erwähnte in ihrer Einleitung, daß die Veranstaltung eigentlich schon früher stattfinden hätte sollen, aber Pandemie bedingt verschoben wurde,jetzt widmete sich der Budapest-Wien Trasit der Prosa, denn da werden ja immer zwei Autoren, ein österreichischer und ein ungarischer eingeladen, die ihre Werke vorstellen.

Zoltan Lesi hat die Reihe begründet und diesmal Susanne Gregor, die ja eigentlich eine slowakische Autorin ist, weil 1981 in Zilina geboren und den 1969 in Budapest geborenen Gabor Schein vorstellte, von dem ich schon einiges gehört habe.

„Das letzte rote Jahr“ und Gabor Scheins „Schwede“ haben auch Ähnlichekeiten. Geht es doch um den Kommunismus. In Susanne Gregor um drei Mädchen,die das letzte Jahr in Zilina erlebten, bevor sie nach Österreich auswanderten und bei Gabor Scheins Roman geht es die Schließung einer pschyiatrischen Klinik die 2007 geschloßen wurde, um eine Frau Dr. Biro und einen Sohn der dann in Schweden zur Adoption freigegeben wurden. Das Buch erklärte Gabor Schein ist nach einer Dissertation geschrieben wurde und in der Dissertation ging es dann, um das Erinnern und um die Frage ob die Psychiatrie dafür zuständig ist.

2021-06-16

Lesen statt telefonieren

Filed under: Büchergeschichten — jancak @ 00:56
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Wir leben in Zeiten, wo jeder ein oder sogar mehrere Handies besitzt, also die Telefonzellen der Vergangenheit angehören. Es ist auch schon lange her, daß ich eine solche benützte, obwohl ich gar kein Handy habe und vor einigen Jahren ist, was ich als eine der wenigen sinnvollen Maßnahmen halte, die in letzter Zeit passierten, sind die offenen Buchschränken wie, die Schwammerln, wie ich immer schreibe, aus dem Boden geschoßen.

Sinnvoll deshalb,weil sonst ja alles registriert,verwaltet und kontrolliert wird und wenn man beispielsweise aus einer Mülltonne hinter einem Supermarkt etwas herausnimmt, kann man verhaftet werden, auch wenn man vielleicht Mndestrentenbezieher ist und die Sachen brauchen könnte. Aber hier kann man sich einfach Bücher aus dem Kasten nehmen oder hineinlegen, wenn beispielsweise, die Mutter gestorben, ist, man eine Wohnung ausräumen wil, etcetera.

2010 wurde der erste in Wien, glaube ich in der Zeglergasse von Frank Gassner initiert und da gab es auch ein Geschrei darüber, das Ganze „Obdachlosenakademie“ genannt, obwohl, wenn man da schon sarkastisch sein muß, „Bibliothek“, der passendere Ausdruck gewesen wäre.

Die Schränke wurden auch ein bißchen vandalisiert oder leer geräumt. Da gab es einmal einen alten Mann, der alles leerräumte, was Frank Gassner ziemlich ärgerte. Ich habei in der „Absturzgefahr“, darüber geschrieben und es gab auch das Gerede, die Leute nehmen sich die Bücher und verkaufen sie dann, was ich eigentlich nicht glaube, daß sich da Käufer dafür finden und deshalb wurden von Frank Gassner anfangs auch häßliche Bandagen darauf geklebt, die die Bücher eigentlich kaputt machten und später abgestempelt. Das hat sich inzwischen normalisiert und die Buchhändler hatten, was eigentlich wundern könnte, nichts dagegen und schrieen nicht auf, daß jetzt der Handel einbricht und die Schränke daher verboten werden müssen, sondern stellen sogar selber manchmal ihre Leseexemplare hinein und der Hauptverband regte sich auch nicht auf, sondern stellte einmal sogar Freikarten für die „Buch-Wien“zur Verfügung.

Die Schränke sind voll und ich bin erstaunt, was man alles daran finden kann. Habe schon echte Schmankerln herausgenommen und meine Bildungslücken aufgefüllt. Sveto, Updike, Kisch, etcetera, gelesen, an die ich sonst vielleicht nicht gekommen wäre und auch viele Lesexememplare, die vielleicht Buchhändler oder Rezensenten hineinstellen.

Frank Gassner verstand seine Aktion, glaube ich, als Kunstprojekt und gar nicht so als Leseförderung. Die Schränke wurden von Künstlern entworfen, der in der Zieglergasse beispielsweise von Hermann Nitsch, dessen Assistent Frank Gasser einmal war, erneuert. Es kam dann der Schrank im Hegerpark, wo es eine Zeitlang das „Rosa Winkel-Buch zu entnehmen gab“, den in der Grundsteingasse, wo ich mal gelesen habe und der, der in der Gumpendorferstraße Ecke Otto Bauergasse geplant war, hat es nicht gegeben.

Dann kamen bald die Nachahmer. Der Bezirk oder eine Partei stellte in der Josefstädterstraße einen hin und kupferte von Frank Gassner, der sich darüber ärgerte, ab. Es gibt den „Wortschatz“ am Margaretenplatz. Für mich eine reiche Quelle, weil ich da ja oft vorbei gehe und irgendwann bin ich auf die Zelle bei der „Seedose“am Viehofner See gestoßen. Das war die erste ehemalige Telefonzelle und eigentlich eine gute Idee, die Zellen, wenn man sie nicht mehr braucht, weil alle Leute Handies haben, in Bücherzellen umzufunktionieren und damit der Leseförderung zu dienen.

Eine gute Idee für mich, die ja reichlich davon profitiere, ob die Leute dann wirklich mehr lesen, weiß ich nicht und würde da auch skeptisch sein und kann mich auch an das wahrscheinlich schon zitierte Beispiel erinnern, das ich auch einmal bei einer IG-GV vorgegtragen habe. Da stand ich in der Zieglergasse. Es lagen viele schöne alte „Jugend und Volk-Bücher“ darin. Ein Mädchen stürzte sich darauf. Die Mutter hielt sie davon ab und warnte „Das ist ja die alte Rechtschreibung und dann machst du wieder Fehler und bist verwirrt!“

Und ob wirklich soviele Migrantenkinder kommen und durch die Bücherschränkefunde lesen lernen, wie sich vielleicht die Politiker wünschen, weiß ich nicht und ebenfalls ist es mir unbekannt, ob es in Wien auch Büchertelefonzellen gibt oder doch, die vor dem Theater in der Wiedenr Hauptstraße ist eine solche, aber die ist rot angestrichen und wird von dem Theater betrieben.

In St. Pölten gibt es, um wieder zum Thema zurückkommen, den bei der „Seedose“, den ich vor circa zehn Jahren entdeckte. Da habe ich auch schon schöne Bücher gefunden und sie, beziehungsweise das Notizbuch das ich einmal darin fand, in meinen zweiten Corona-Buch erwähnt.

Seit zwei Jahren gibt es die Bücherzelle in Altmannsdorf. Da haben Verlage, als sie eröffnet wurden, schöne Bücher hineingelegt. So habe ich Ransmayer „Cox“ gelesen und lege selber öfter meine Bücher hinein, habe ich in Harland noch ein paar Schachteln von den „Hierarchien“ gefunden und so habe ich mir vorgenommen immer ein Buch hineinzulegen, wenn ich zu den Schränken fahre. Leider vergesse ich öfter, was vielleicht nicht soviel macht, denn Altmannsdorf ist ja eher klein. Da würden meine Hierarchien bald auffallen.

Es ist auch interessant, welche Bücher, die Leute hineinstellen. Frank Gasser wollte, glaube ich, anfangs soziologische Studien darüber machen. Ich weiß nicht, ob er es getan hat. In Wien findet man viele Leserexemplare und auch viel zeitgenößische Gegenwartsliteratur. Die habe ich auch schon in der „Seedose“ gefunden und zum Muttertag in Altmannsdorf Cornelia Travniecs „Junge Hunde“ und ein Skriptum einer Fahrschule. Das habe ich genommen, weil ich dachte, daß die Anna vielleicht ihre Fahrkünste auffrischen will und die „Jungen Hunde“, die ich schon gelesen habe, für Doris Kloimstein, mitder ich ja eifrig Bücher tausche und die Anna hat mir, als wir das letzte Mal in Harland waren gesagt, daß es da jetzt einige neue Bücherzellen gibt.

In Harland beim Amtshaus, da habe ich schon beim Vorbeifahren gedacht, das schaut fast so aus und dann noch eine in Stattersdorf. Das ist eine Initiative der ÖVP, die damit wahrscheinlich das Lesen fördern will und als ich mit der Anna, der Lia und dem Alfred zuerst beim beim Bäcker und dann am Spielplatz war, habe ich auch vier Bilderbücher für die Lia gefunden. Im Stattersdorfer Schrank gab es den älteren Bestseller „Schande“ von Nobelpreisträger J.M. Coetzee und sonst eigentlich Kinderbücher, ChickLits, Krimis und was sonst, die Leute lesen und Peter Klein, der ehemalige Programmleiter von Ö1, beklagte letzten Samstag im „Standard“ unter dem Titel „Unterbelchtete Bestseller und blinde Flecken“, daß die Leute meistens nicht das Lesen, was die Kritiker empfehlen und das, was auf den Bestsellerlisten steht,ist dann das, was Denis Scheck oft in die Mülltonne schmeißt. Das ist auch ein altes Problem beim „Deutschen Buchpreis“, das die Kritiker Hochwergtiges auswählen und die Buchhändler dann stöhnen, weil die Leute, das nicht kaufen und keine Krimis, ChickLits, Fantasy etcetera, was sie vielleicht kaufen würden, auf diese Listen kommen.

Petra Hartlieb, die engagierte Buchhändlerin und auch Krimis und Liebesromanautorin, hat sich darüber beklagt, als sie in derJury für den dBp war und wurde von den Kritikern, die sich angegriffen fühlten, angefeindet. Sie hat aber, glaube ich, recht und ich bin ja eine, die alles liest.

Also ChickLits, Krimis, Fantasie, aber meistens zeitgenößische Gegenwartsliteratur und in letzter Zeit, das von den Buchpreislisten und alles natürlich nicht. Denn ich kann ja nicht hunderttausend Millionen Bücher lesen, obwohl ich das gerne würde, sondern lese cirka hundertfünfzig bis hundertfünfundsiebzig im Jahr, was schon sehr viel liest. Peter Klein meint in seinem Artikel, daß man dreitausend Bücher in seinem Leben lesen würde.

Das hat Wendelin Schmidt-Dengler ausgerechnet und ist von einem Buch pro Wochen, also fünfzig im Jahr ausgegangen. Da kenne ich aber Statistiken, daß die Deutschen acht und die Österreicher neun Bücher im Jahr lesen würden oder ist es umgekehrt und viele junge Leute lesen gar nicht mehr, obwohl sich das Buch erstaunlich gut gehalten hat. Wird es ja immer noch gedruckt und die E-Books, die ich nicht so gerne lese, halten sich eher zurück. Das gute alte Buch hat sich also erhalten und wurde nicht so, wie man vor etwa zehn Jahren fürchten konnte und von den E-Bookreadern verdrängt, wom itich wieder zu den Bücherzellen zurückkomme.

Es gibt nämlich noch einen, wie mir die Anna letzten Freitag zuflüsterte, nämlich den beim Bootshaus und daran bin ich am Samstag, als ich zum Markt wollte, vorbeigefahren und habe auch etwas für den Alfred, passend zum Vatertag gefunden, nämlich einen noblen Bildband über „Toskanische Landhäuser“ und wenn am achten Juli , die Oma dort ihren Geburtstag feiert und sie mich mit meinen vierten G nicht hineinlassen, kann ich mich mit dem Takeaway-Kaiserspritzer, den ich vielleicht doch bekommen, zur Bushaltestelle setzen und in den eventuellen Funden schmökern.

2021-06-15

Journal des Scheiterns, Franzobel Konservatorium und Lavant Interpretationen

Filed under: Veranstaltungen — jancak @ 22:25
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Während sich die ganze Welt der Fußballeuphorie ergibt, habe ich wieder dem Literaturswitschen gefröhnt, denn da konnte ich mich, habe ich gedacht, nachdem um sechs niemand bei mir angerufen hat, doch in die „Gesellschaft“ begeben und mich dort dem „Journal des Scheiterns“ hingeben, denn da sollte es ja eine Veranstaltung mit Stefan Gmünder, Martin Prinz, Ferry Ebert und Gilbert Prilasnig geben und war da war ich schon einmal verwirrt, denn irgendwo hatte ich gelesen, daß es da mt Marlene Streeruwitz und Ferdinand Lacina gehen sollte und das stand auch am Samstag im „Standard“ und dann gab es keinen Ferry Ebert, nur das Streeruwitz Video und der Hinweis, daß diese Veranstaltungren nicht gestreamt, sondern professionell gefilmt und später nachgesehen werden können.

Dann sah man das Hotel Wandl, wo die Veranstaltung im Mai stattfand und das Professionelle oder wahrscheinlich das Gegenteil, war, daß der Ton mit dem Bild nicht übereinstimmte. So sah man Marlene Streeruwitz ohneTon gestikulieren. Aber der „Standard-Redakteur“ Stefan Gmünder erklärte doch ihren Lebenslauf. 1950 in Baden geboren, zitierte dann die „Flammenwand“ und Marlene Streeruwitz erklärte dann energisch, daß ih Leben nichts mit ihrem Schreiben zu tun hat.Das stimmt wahrscheinlich nicht so ganz, würde ich behaupten, führte dann aber schon zum Konservatorium in die „Alte Schmiede“, wo Studenten, die zwei FranzobelVorlesungen kommentieren sollten. Ich hätte auch per Mail eine Frage stellen können.

Aber noch war ich beim professionellen Video, das bald von der Literatur abging und sich eher über Politik, den Neoliberalismus und anderes drehte, war Marlene Streeruwtz Gegenspieler doch der ehemalige Finazminister Ferdinand Lacina und in der „Alte Schmiede“ merke ich an, habe ich auch etwas grotesk gefunden, daß Franzobel und Thomas Eder maskenlos da saßen, das Publikum aber, das sich beteiligen sollte, maskiert und ich stelle mir da immer die Frage, wieso sich die Leute das antun?

Die Schüler konnen nicht wirklich aus, wenn ihre Eltern sie nicht selberunterrichten wollen, brauchen das aber ab heute auf ihren Sitzplatz nicht mehr tun, in die „Alte Schmiede“ muß ich mich aber streamen, wenn ich mich nicht zwei Stunden maskiert einen unmaskierten Autor zuhören will und getestet oder geimpft müßte ich auch noch sein.

Die Fragen der Studenten oder anderer Zuhörer, einer war Kurt Neumann, obwohl die Gesichter nicht gefilmt wurden, waren aber interessant. Es begann, glaube ich, mit der politischen Korrektheit, wo Franzobel listig argumentierte, daß er nicht immer gendern würde. Dann ging es um die „Pippi Langstrumpf“ mit dem „Negerkönig“ und den Räuberhotzen“, die ja umgeschrieben wurden.

Franzobel merkte wieder an, daß er den Grausamkeiten durch die Groteske, die Schärfe nehmen würde und,daß Humor etwas sei was ihm liegt. Dann ging es um die Übersetzungen und die Austrazismen. Da meinte Franzobel, daß er sich bemühe, da ja der deutsche Markt größer ist, zu vermeiden versuche, aber doch „Marille“ statt „Aprikose“ schreiben würde und es wurde auch beklagt, daß er sich in seiner Dozentur nicht mehr auf Jandl bezogen hätte.

Franzobel erwähnte wieder seine experimentelle Phase mit der er zu schreiben begonnen hat, sich dann aber über Krimis zu den Abenteuerrromanen, wie ich das „Floß“und die „Eroberung Amerikas“ nennen würde, gekommen sei.

War sehr interessant, das Konservatorium und wahrscheinlich eine gute Entscheidung, daß ich auf das „Lavant-Lesen“, wo Daniela Strigl und Judith Schalansky, das im Literaturhaus taten, verzichtet habe oder doch nicht so ganz, denn am Schluß habe ich Judith Schalansky noch einen Text lesen hören, mit dem sie sich offenbar auf Christine Lavant bezog und, daß sie „Lavant-Preisträgerin“ ist, habe ich auch nicht gewußt.

2021-06-14

Nochmals Ernst Jandl-Dozentur

Filed under: Veranstaltungen — jancak @ 22:18
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Nchmals „Norm und Abweichung“ und „Hirnsaal II- Essenz und Stränge“ live aus der „Alten Schmiede“, wo Thomas Eder wieder einleitete und Franzobel saß wieder kurzgelockt mit der Bierdose, die ein Markenzeichen von ihm ist, am Vortragspult und erklärte, daß er nachdem er in der ersten Vorlesung über die Literatur von psychisch Kranken oder Menschen mit Lernbehinderungen ging, wie er am Beispiel einer Steinesammelnden Lelila demonstierte, sollte es jetzt um die Bestsellerliteratur gehen, die ja den Ruf hat, sehr seicht zu sein, obwohl sie die Massen anziehen. Franzobel führte dann Robert Schneider an, der ja einmal mit „Schlafes Bruder“ einen Bestseller gestartet hat. Mit seinen späteren Romanen ist er dann, glaube ich, nicht mehr so erfolgreich gewesen.

Er hat aber, meinte Franzobel, ihm einmal erzählt, daß er mit Ephraim Kishon auf Lesetour gegangen und es dann um die Frage ging, wer vom Verlag,das größere Auto zur Verfügung gstellt bekommen hat? Das sind zwar ganz andere Dimensionen, als ich sie kenne, wenn ich einmal eine Einladung zu einer Lesung hatte. Franzobel der ja auch irgendwie ein Bestesellerautor ist,wird das vielleicht schon ähnliche Erfahren haben. Dann kam aber in seiner Vorlesung zu einem Onkel Hans, der weil er eine Garage zu hüten hatte, sich eine bestimmte Kappe machen ließ und damit ins Cafehaus Stoß spielen ging und damit in eine Nazigesellschaft geriet. Da habe ich nicht ganz mitbekommen, ob das ein Franzobel oder ein anderer Text ist, den er da zitierte. Begonnen hat er auf jeden Fall, daß man die besten Geschichten erzählt bekommt und er deshalb immer ein Notizbuchi bei sich trägt, um alles aufzuschreiben.

Dann kamen aberzwei Zitate aus dem „Floß der Medusa“ und „Der Entdeckung Amerikas“ und da erzählte Franzobel, wie man Grausamkeitenerzählt? Man tut es durch Humor, denn wenn dann die anderen lachen, wirkt es weniger grausam und die Lleser freßen es. Da weiß ich nicht so recht.

Das Floß de Medusa“ habe ich gelesen weil es auf der Buchpreisliste stand, sonst hätte ich es eher ausgelassen. Aber ich bin kein Abenteuerlesetp. Dann kam, glaube ich, noch ein Zitat aus dem „Wiener Wunder“ ,das ich gelesen habe und, wo es um eine Stille geht, wo ein Drogenkonsum verpfuscht vertuscht wurde und Franzobel erzählte, daß der dazu auch diesbezügliche Dopinginformationen bekommen hätte.

Steven King wurde als weiterer Bestsellerautor zitiert und George Simeon, der viele Bestsellerromane geschrieben hat und viele Leser hatte, obwohl er das laut Franzobel gar nicht wollte. Ein spannender Vortrag, obwohl ich den roten Faden nicht ganz verstanden habe, Franzobel enormes literarisches Wissen und auch seine Sprachkunst, die er wieder listig lächelnd vortrug, sehr bewunderswert fand, obwohl ich kein wirklicher Franzobel-Fan bin und auch Grausamkeiten in der Literatur nicht so besonders viel halten.

Fragen können aber erst im morgendlichen Konservatorium gesellt werden. Online ist das auch nicht so möglich, wenn man es nicht über den Chat macht. Aber ein Gedankensprung über das Schreiben und die Literatur und ein über die Schulter schauen, wie es die anderen machen ist sicher sehr interessant, noch dazu wo ich während des Zuhörens auch an einer meiner eigenen Szenen korrigiert habe.

2021-06-13

1919

Jetzt kommt der zweite Teil der „USA-Trilogie“ des1896 geborenen John Dos Passos, der eigentlich einen falschen Titel hat. Denn der Band spielt im Krieg, zum großen teil in Frankreich und Italien, wo sich die schon aus dem ersten Teil bekannten Personen zu Friedensverhandlungen oder im Dienst des roten Kreuzes hinbegeben haben und 1919 war der World War I ja schon zu Ende.

Ansonsten das gleich Prinzip, so daß der Band wirklich eine Fortsetzung ist, obwohl es ja keine Handlung gibt, keinen Plot im Sinn der Heldenreise, sondern ein montageartiges Skizzenbild der USA, beziehungsweise der Amerikaner, denn die Handlung spielt ja, wie erwähnt zum größtenteil in Frankreich und da gibt es auch sehr viele französische Passagen, die man im Anhang in der Übersetzung nachlesen kann.

Das haben wohl die Übersetzer Dirk van Gunsteren und Nikolaus Stingl so entschieden und das schon bekannte Prinzip der „Wochenschauen“ und dem “ Auge der Kamera“ und die schon bekannten oder bereits im Teil eins erwähnten Personen sind Joe Williams, der Matrose der Handelsarmy und Bruder von Janey Williams, die im ersten Teil zur Sekretärin von J.W. Moorehouse aufgestiegen ist. Der ist ein Pechvogel wird von seiner Frau betrogen, mehrmals verhaftet und eingebuchte, kommt dann auch nach Frankreich und läuft mit aus einem brennenden Schiff mitgenommenden Seidenstrümpfen davon, die er eigentlich einer Prostiutierten versprochen hat.

Eleonor Stoddards Freundin Evelne Hutchins hat auch eigene Kapitel und da kann man das Experimentelle von Dos Passos beobachten, denn da wird zuerst die Kindheit Evelines einer Pfarrertochter beschrieben und man die Stimme der Gouvernante „EuerVater“ und „LiebeMutter“sagen und die Geschwister Margarete, Adelaide, George werden Arget, Lade und Gogo genannt.

Einen Richard Ellsworth Savage und ein „Töchterlein“ gibt es auch. Die ist, glaube ich, eine Anwaltstochter und irrt wie Dos Passo, die Frauen seiner Zeit wohl erlebte, etwas ambivalent von einem Liebhaber zum anderen herum. Die Frauen haben alle Angst schwanger zu werden und wissen nicht, wie sie verhüten können. Die Präservative wurden, glaube ich, gerade erst erfunden und so kommt das Töchterlein, das eigentlich Anne Elisabeth Trent heißt, in Schwierigkeiten, als sie bemerkt schwanger zu sein. Die Männer wollen nichts mehr von ihr wissen. Von der Hilfsorganisation, wo sie tätig ist, wird sie hinausgeschmissen, beziehungsweise in die USAzurückgeschickt.

So betrinkt sie sich, wirft sich einen betrunkenen Flieger an den Hals und verlangt von ihm mitten in der Nacht Loopings zu drehen. Ja damalswar das wohl noch möglich und ein brutaler Suizidplan. Aber mitten oder am Ende des Wold War I waren die Zeiten hart und so wird auch der schielene Joe Hill, der jüdischer Abstammung ist, studieren möchte, sich aber auch der Revolution verschreibt, gehörig durcheinader gebeutelt und, daß Woodrow Wilson der Präsident Amerikas war, haben wir inzwischen auch erfahren.

Es gibt in den zwischendurch immer wieder eingestreuten Kurzgeschichten auch eine über Theodore Roosevelt und der Band endet mit „Die Leiche eines Amerikanders“, der dann Woodrow Wilson einen Strauß Mohnblumen bringt.

„Bist du erst tot

ist vorbei die Not

und du kriegst Brot.“, liest man vorher in der „Wochenschau XXX“. Da steht auch „Hände falten Schnauze halten“, ein Spruch den ich schon woanders gehört habe.

2021-06-12

Ein Bachmann-Text?

Filed under: Glosse,Literaturbetrieb — jancak @ 01:04
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Nächste Woche findet wieder der „Bachmann-Preis“statt. In Klagenfurt werden, glaube ich, die Juroren Insa Wilke, Mara Delius, Vea Kaiser, Klaus Kastberger, Brigitte Schwens-Harrant, Philipp Tingler und Michael Widerstein, im ORF-Studio sitzen, die vierzehn Autoren von denen ich Nava Ebrahimi, Nadine Schneider, Julia Weber, Magda Woitzuck und seit kurzem auch Lukas Maisel kenne, werden zugeschaltet und ich, das habe ich, in meinen „Bachmannpreis-Geflüster“ schon geschrieben habe oder würde da auch gerne lesen. 1982, als es noch den „Arbeitskreis schreibender Frauen“gegeben haben, hat Brigitte Guttenbrunner dort gelesen und ich kann mich erinnern, daß ich mit ihr darüber gesprochen habe.

„Da kann man sich nicht bewerben!“, hat sie mir gesagt!“

Das hat sich inzwischen geändert. Zwei oder dreimal habe ich meineTexte auch an die Juroren geschickt und irgendwann hieß es dann, wenn man das tut, muß man eine Verlagsempfehlung beilegen. Ich weiß nicht, ob das noch gilt. Hätte die auch nicht und seit ich blogge, auch keine unveröffentlichten Texte wahrscheinlich, was ja eine der Teilnahmebedingungen ist, weil ich das meiste in meinen Blog veröffentliche oder in den Schreibberichten, die jeweiligen Works on Progress kommentiere und dann sind sie den Juroren wahrscheinlich zu trivial, zuwenig abgehoben, zu wenig experimentell und haben wahrscheinlich auch Rechtschreib- und Grammatikfehler, weil mir das nicht so wichtig ist.

Aber ich würde noch immer gern dort lesen, obwohl ich mit meinem Geburtsjahr wahrscheinlich zu alt dazu bin. Gut, Helga Schubert, die Vorjahrssiegerin war noch viel älter, aber die saß vorher in der Jury und dann wird mich keiner einladen. Zweitens würde ich wahrscheinlich auf Grund und Boden kritisiert werden und das muß ich nicht haben. Schaue mir das Preisgeschehen aber schon lange Online an, fiebere mit, gebe meine Empfehlungen, blogge darüber und habe einmal auch einen diesbezüglichen Text geschrieben, mit dem ich mich dann für einen Preis einer Schreibwerkstatt geworden habe, den ich auch nicht gewonnen habe.

Einmal, ich glaube, in dem Jahr als Cornelia Travnicek, deren Schreiben ich sehr intensiv verfolgte, gelesen hat, habe ich zeitgleich an „Kerstins Achterln“geschrieben und bin dann, da war ich in Harland und bin anschließend mit dem Rad dieTraisen entlanggefahren und habe mir gewünscht, einmal lädt mich jemand vielleicht auch als Jurorin ein und, als sich Cornelia Travnicek, als sie noch nicht eingeladen war, darüber ärgerte, daß es nur neun statt der ausgeschriebenen Literaturkurskanditaten gab, habe ich vorgeschlagen, daß sich die nicht Eingeladenen mit ihren Texten in den ORF-Garten setzen und auf eigene Faust ihre Texte lesen sollen.

Vielleicht kommt dann ein Juror und kommentiert sie, habe ich fabuliert. Heute würde ich denken, falsch, dennn Erstens sind jetzt ja Corona- Zeiten, also das meiste digital und Zweitens würde da wahrscheinlich der ORF die Polizei holen, die die Lesenden dann entfernt. Vielleicht verwendet die dann noch Pfefferspray und Wasserwerfer, denn wir leben ja in autoritären Zeiten.

Also keine Phantasien oder doch, denn jetzt hätte ich vielleicht einen Text, kann den aber nicht nur mangels eines Verlags, nicht einreichen, weil die Glücklichen längst ausgewählt, aber ich bin vorige Woche mit dem Korrigieren fertig geworden.

Die „Mathilde im Coronaland“liegt in derDruckerei. Die Corona-Texte sind beim Alfred und könnten vielleicht noch anwachsen, denn Corona ist mit den 3 Gs, der Maskenpflicht und dem indirekten Impfzwang noch lange nicht vorbei. Ich habe aber schon mit dem Schreiben des nächsten Textes anfgefangen. Das geht, kann ich verraten, erstaunlich gut voran, auch wenn mich meine Leser jetzt vielleicht erinnern, daß ich immer schreibe, daß ich ausgeschrieben bin.

Aber als vor einigen Monaten Mieze Medusa in der „Alten Schmiede“ sagte, daß es keine älteren Autorinnen oder Protagonistinnen gibt, habe ich eine Großmutter-Sohn-Enkeltochtergeschichte konzipiert und dann darauf vergessen. Am Freitag habe ich mir die Notizen hervorgeholt und gedacht, jetzt gehe ich erst einmal ein Monat recherchieren und feiere dreizehn Tage mein „Literaturgeflüster“ bevor ich in die Sommerfrische gehe, dann bin ich am Wochenende auf eine Antiimpfungzwangdemo gegangen, wo es seltsamerweise keine Masken gab und die Polizei sehr zurückhaltend war und am Sonntag auf den Karlsplatz, nachdem der Samstagabend ein Platzverbot hatte, weil am Freitag einige Jugendliche dort feierten und Flaschen auf Polizisten warfen, die in Kampfmontur aufmarschierten.

Das waren möglicherweise vorläufig meine Recherchen, denn ab da habe ich geschrieben und geschrieben. Drei Szenen, zehn Seiten und 4483 Worte habe ich schon. Das Ganze wird „Wie wir waren oder hundert Seiten Depression“ heißen und wer es wissen will, Corona spielt natürlich wieder eine Rolle.

Da kann eine realistische Autorin, die in der Gegenwart schreibt, gar nicht anders. Denn die Amelia Spielberg, die in Weitra bei der Großmutter lebt, fragt sich, ob sie als Corona-Maturantin zu der verlorenen Generation gehört? Die Großmutter Lore, eine alte Feministin, wird demnächst siebzig und schreibt an ihren Memoiren und ihr Sohn Richard, ein stellvertretender Chefredakteur wurde von seiner Zeitung entlassen, weil er auf einer Corona-Demo gesichtet wurde und macht jetzt ein Online-Portal auf. Die Amelia will Gender studeren und zieht nach der Matura nach Wien zu ihren Vater und da geht sie als Erstens auf den Donaukanal oder zum Karlsplatz, um sich die verbotenen Corona-Parties anzusehen.

Zehn Seiten habe ich schon und drei Szenen, das wäre wohl ungefähr die dreißigminütige Lesezeit. Es ist aber ein Ausschnitt aus einem Roman und sehr realistisch und Corona gilt höchstwahrschauch nicht als literarisch taugliches Thema. Wenn ich meinen Text noch hinschicken könnte und da ich keine Maske trage, werde ich mich auch nicht in den ORG-Garten setzen und mich dann von der herbeigeholten Polizei mit Pfeffer bespritzen oder verhaften lassen, weil ich keinen drei G-Paß habe. Also bleibe ich zu Hause, höre mir das Preislesen an und kann dann, weil das in Wien sein wird, wenn es aus ist, statt Rad fahren, meinen Text weiterschreiben oder ihn mir auch laut vorlesen. Aber das könnte ich wahrscheinlich nur am Freitag tun, weil wir am Samstag in der Krongasse ausmalen wollen.

2021-06-11

.aufzeichnensysteme RAUTE

Während ich bei meinem heutigen Radausflug zum ersten Mal seit einem dreiviertel Jahr bei der Radlerschenke alleine einen Kaiserspritzer trank und die fünfzehn Minuten dort und vorher beim Wilhelmsburger Rastplatz mein neues, natürlich sehr realstisches Romankonzept konzipierte und dann eine Szene geschrieben habe, ist es am Abend über Stream ins Liiteraturhaus und da zur total experientellen Literatur, nämlich zu einer Buchpräsentation des „Ritter-Verlages“gegangen, wo das dritte Buch der „.aufzeichnensysteme „RAUTE“präsentiert wurde.

Da gibt es schon zwei andere Bände, nämlich „IM GRÜNEN“ und „GRATE“, wo immer „Kommpressionen aus verdicheten Worten“ gibt, wie ich dem Programm entnehme, denn „aufzeichnensysteme bezeichnet seit 2002 eine „Schnittstelle von Literatur, visueller und auditiver Kunst als Konzept.“, die es seit 2002 gibt und die Autorenschaft hat die 1967 geborene Hanne Römer, die den Förderpreis zum Heimrad- Bäcker-Preis“ bekommern hat und seit 2000 als Autorin tätig ist und ich bin etwas verwirrt, denn ich kenne eigentlich die „elffriede.aufzeichnungsssteme“, die sich dann in „aufzeichnensysteme“ verwandelt haben und jetzt trat Hanne Römer nach der Einleitung von Barbara Zwiefelhofer, die diesmal und das ist auch interessant, nicht wie sonst, nur schwarz bekleidet war, auf die Bühne und da wurde es ganz dunkel. Dann hat sich das Ganze etwas erhellt und Hanne Römer saß in der Mitte auf einen Stuhl und las aus ihrem Buch das hauptsächlich aus Worten bestanden „Fingeraktivität, Schnitt, Fähigkeit, beispielsweise un dso weiter und so fort. Gelegentlich war auch ein Satz dabei und einmal ging es auch um eine Maske, die mich ja besonders interessiert und ich frage mich wieder, wie ist das mit der experimentellen Literatur, die mich ja irgendwie interessiert, sonst würde ich mich nicht für sie interessiere, obwohl ich ganz anders schreibe und auch einen anderen Literaturbegriff habe und mich auch frage, wieso das, was keinen Inhalt hat, sondern sich nur mit Sprachexperimenten beschäftigt,einen höheren Wert, als das Romanschreiben hat.

Aber das stimmt ja nicht. Es gibt ja sehr viele Romane und die sind teilweise auch sehr kompliziert, wie ich gestern in der „Alten Schmiede“ bei Norbert Gstrein erleben konnte und mein Schreiben ist noch einmal eine andere Dimension. Da schreibe ich und schreibe, versuche zu meiner Qualität zu kommen, immer besser zu werden und werde das auch zumindestens in der Quantität und meine Hemmungen, die mich früher sehr behinderten, sind derzeit auch nichtmehr da und keiner schauts an.

Aber so ist das eben mit der Literatur. Sie ist und soll, wie ich meine vielseitig sein und ich bin auch für alles offen, schaue, höre und lese eigentlich alles und immer noch in der Badewanne die „USA-Trilogie“, die ja auch sehr experimentell ist, obwohl ich, glaube ich, gar nicht so unähnlich angefangen habe.

Also alles lesen, sich mit allen beschäftigen und Barbara Zwiefelhofer, die das maskierte Publikum nach der Veranstaltung auch noch zum ein bißchen Dableiben aufforderte!

„Getränke können wir noch nicht ausschenken! Es gibt aber einen Büchertisch!“ und forderte das zugeschaltete Publikum auf, die Bücher beim Händler des Vertrauens und bitte nicht bei „Amazon“, „Denn das mögen wir nicht!“, zu kaufen und ich mag eigentlich das Ausgrenzen nicht, obwohl ich mir die „Ritter-Bücher“ weder da noch dort kaufen werden, weil ich ja noch einige ungesesene, die ich gefunden oder sogar aus den Abverkaufskisten gezogen habe, in meinen Regalen stehen habe und nicht zum Lesen komme.

Von „Amazon“ habe ich übrigens vor ein paar Wochen Amanda Hills berühmtes Gedicht „The hill we climb“ bekommen. Aber das habe ich nicht gekauft, sondern meinen Gutschein eingelöst, den ich von Jeremy bekommen habe und noch etwas habe ich zu vermelden.

En Kultereignis, was vielleicht die mangelnde Zuschauerschaft, Online waren es nur drei, erklärt, denn die EM, wurde eröffnet und ich bin, meine Leser wissen es, absolut kein Fußballfan, höre aber seit den Corona-Zeiten, weil mich das sehr interessiert und die viel berichten, viel OE24-TV und so weiß ich, daß die Spiele Italien gegen Türkei heute in Rom eröffnet wurden und Corona, wie Wolfgang Fellner, der jetzt wieder auftritt, vorhin sagte, „Corona ist vorbei!“

Wollen wie hoffen, daß er recht behält, ansonsten ist mir egal, wer gewinnt. Die Türken und die Italiener sitzen in Wien, aber schon in den Lokalen, eßen Pizza, trinken Wein und die „aufzeichensysteme“ von elffriede oder Hanne Römer sind ihnen wahrscheinlich egal.

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