Literaturgefluester

2021-07-10

Noch einmal Literaturgeflüster feiern

Filed under: Alltagsgeplauder — jancak @ 19:31
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Es ist der zehnte juli und ich habe ja versprochen mein dreizehn Jahre Literaturgeflüster-Jubiläum diesmal dreizehn Tage zu feiern und das passt ja ganz gut zu den verlängerten Schreibesommersfrischewochenenden und den dazwischen liegenden Praxistagen. Ja mein Rohtext ist fertig, ich stehe jetzt bei 33380 Worten und vierundsiezig Seiten noch immer einunddreißig Szenen und habe die drei großen Handlungsstränge aus denen der kurze Roman oder die längere Erzählung besteht, begonnen seperat durchzukorrigieren, den der Großmutter Lore und des Sohnes Richard habe ich schon und bin zumindestens vorläufig zu keinen großen Verlängerungsschüben gekommen. Jetzt kommt noch der längste, der der Enkeltochter, die ja von Weitra nach Wien gekommen ist, die kleine Jenny babysittet und der Nachbarin bei ihrem Kampf um ihr Kind hilft und sich außerdem auch an Richards Vlog beteiligen wird. Ich bin, glaube ich, da am Ende Juni oder Anfang Juli fertig geworden und dann nach Harland zum verlängerten Wochenende aufgebrochen. Am Freitag, den zweiten Juli hats dann ziemlich geregnet. ich bin mit dem Rad zum Rastplatz bei Wilhelmsburg gefahren, habe Feuerlinien gepflückt und ein bißchen was aufnotiert, bevor es am Samstag zum ersten Jubelartikel gekommen ist, der war vorgeschrieben und ich bin, wie immer am Samstag in Harland mit dem Rad in die Stadt gefahren und dann zum Markt gegangen, da habe ich nur den Alfred getroffen und mit ihm Cidre getrunken und Leberkäsesemmel gegessen und mir ja vorgenommen meinen Blog in dem ich schon dreizehn Jahre inzwischen täglich über mein literarisches Leben berichte, auch entsprechend literarisch zu feiern.

Aber wie macht man das, wenn man eigentlich absolut neben oder vor dem Literaturbetrieb steht? Ganz schön narzistisch wird der Uli wahrscheinlich sagen, aber irgendwann habe ich von den Beiden, die das Volksstimmefest beziehungsweise, die Lesung da heuer organisieren, die Nachricht bekommen, es gibt keine Corona-Auflagen, also könnte ich da lesen und der Demo-Bericht über die, wo wir auf der Jesuitenwiese gelandet sind, wäre ja vielleicht passend oder wäre das zu schwurblerisch?

Das weiß ich nicht so genau und die diesbezügliche Nachricht ist, glaube ich, auch erst später gekommen. Am Samstag habe ich dann am Balkon in Harland wahrscheinlich bei einem Erdbeercocktail, der Alfred kauft da ja am Markt oder beim „Altenrieder“ immer besonders feine Sachen ein, meinen zweiten Feierartikel geschrieben und sonst habe ich gelesen und gelesen, Volker Weidermanns „Duell“ zwischen Marcel Reich-Ranicki und Günter Grass, was auf jeden Fall literarisch ist, auch wenn das nicht viel mit mir zu tun hat und am Sonntag sind wie dann, wie wir es auch immer machen, wenn wir am Sonntag in Harland sind, auf die Rudolfshöhe gewandert und haben dort gegessen, Schweizer Wurstsalat und in der Radlerschenke bei Ochsenburg dann einen Bananensplit. Das heißt, eigentlich nur einen halben, habe ich ihn doch, da die Portion sehr groß war, mit dem Alfred geteilt. Am Montag habe ich mich dann enstschloßen wieder einmal mit dem schön grau gemusterten Notizheftchen zum Viehofner See und zur „Seedose“ zu fahren. Da war ich im vorigen Sommer regelmäßig und habe einen oder zwei Kaiserspritzer getrunken und auch mal einen Toast gegessen. Aber diesmal gibt es ja die drei Gs und ich habe das vierte, bin frei gesund und widerständig.

Also nur ein Eis und da hat mich der Herr mit der Maske und den Kindern bei dem ich mich vielleicht vorgedrängt habe so erschreckt, daß ich mir die dreißig Cent von meinem zwei Euro Stück gar nicht mehr herausgeben habe lassen, obwohl das Himbeer Greißler Eis nur einssiebzig gekostet hat. Früher hätte ich mich darüber geärgert.Jetzt war es Trinkgeld und wir sind dann auch nach Wien gefahren, denn am Dienstag hat uns die Ruth und das war wahrscheinlich ein literarisches Ereignis zum sommerlichen Mittagessen eingeladen hat. Ich habe ihr mein drittes Corona- Buch mitgebracht und richtig ein paar Bücher sind auch gekommen, während ich in Harland auf meiner sommerfrische war. „Die Wunderkammer des Reisen durch Deutschland“ habe ich inzwischen schon gelesen und die Ruth hat mir erzählt, daß sie beim Mayröcker-Begräbnis war und dort die Doris Kloimstein getroffen hat. Mir war der Gang zum Zentralfriedhof, obwohl ich den schon öfter unternommen habe zu weit. Außerdem war das „Bachmann-Lesen“ und Klienten hatte ich auch eingeteilt, obwohl ich einen Partezettel bekommen habe. Mit der Ruth sind wir dann in den Stadtpark gegangen und haben die 3 G-Regel ausprobiert und kann denen, die sich Sorgen machen, daß in Wien nicht kontrolliert wird, beruhigen, es wird. In der Kurkonditorei Oberlaa ist es also nichts mit einem „Hugo“ geworden, weil man sich den auch nicht von der Theke holen konnte. Also haben wir uns auf den Karlsplatz gesetzt und dort ein paar Aperol Spritz bzw. Campari Soda getrunken. Der Alfred ist dann noch zum Fußballspiel gegangen und am nächsten Tag nach Harland gefahren, um seine Mutter für ihren neundundachtzigsten Geburtstag testen zu lassen. Ich habe Stunden gemacht und bin am Abend mit ihm auch dorthin gefahren, weil am Donnerstag großes Fest im Bootshof. Das heßt so groß war es gar nicht , aber eine Torte hat es gegeben und ich bin erst am Freitag nach Ochsenburg zur Radlerschenke gefahren und da auch keine Notizen gemacht, weil mich die Anna mit der kleinen Lia begleitet hat und dort ein Bambini-Eis mit vielen bunten Smarites gegessen hat. Das war zugegeben auch nicht besonder literarisch. Ich habe aber, als ich zurückgekommen bin, wie schon beschrieben mein „Wo wir waren“ korrigiert und überlegt, was ich wohl noch anfügen könnte und richtig von der Doris Kloimstein habe ich inzwischen die Nachricht bekommen daß die „Noahs Fest-Anthologie“, die ja im Herbst beim Skriptorium in Stift Seitenstetten entstanden ist, an die Druckerei gegangen ist. die Fahnen von meiner Geschichte, die ja, weil Maskenpflicht in der Krongasse entstanden ist, hatte ich schon korrigiert und das Belegexemplar kommt im September, also hurrah, hurrah und damit am Samstag am Markt mit der Doris Kloimstein, die wir dort wieder getroffen haben, angestoßen. Bücher getauscht haben wir auch und sie hat mir zur Feier des Tages den Comic „Persepolis“ gebracht, der, glaube ich, sehr gut zu Susanne Wiesingers „Machtkampf im Ministerium“, das ich inzwischen ausgelesen habe, passt, aber nicht sicher bin, ob ich es nicht schon habe, denn das Buch wurde, glaube ich, einmal bei der „Literatur im Herbst“ oder war es noch die im „März“ vorgestellt und da hat sich der Alfred dafür interessiert und es kann auch sein, daß ich es auch einmal im Schrank gefunden habe.

Auf den Markt ist diesmal auch die Anna mit der kleinen Lia mitgekommen. Wir haben mit Cidre angestoßen und dann am Rathausplatz auch noch einen Eis-Prosecco getrunken. Die kleine Lia ist auf der sich dort befindenenden Eisenbahn herumgeturnt und das Wetter war wunderschön und jetzt gibt es noch drei „Literaturgeflüster-Feiertage“ bevor es mit den ganz gewöhnlichen Sommerfrischenwochenenden weitergeht. ich werde den Amelia-Strang korrigieren. Dann das ganze noch einmal durchgehen und schauen passt es so oder fehlt noch was und dann kommt Szene für Szene dran, bis das Buch dann irgendwann fertig ist und mit den großen Schreibwerkstatterlebnissen wird es wahrscheinlich nichts mehr werden. Denn der Rohtext ist ja in der Korrigierphase. Das wird wahrscheinlich ein paar Wochen oder Monate dauern. Was dann kommt habe ich noch keine Ahnung und muß das auch noch nicht wissen.

AmMontag fahren wir wieder zurück nach Wien. Zu der Lesetheatersommerreihe ins Weinhaus Sittl kann ich wegen der drei G ja nicht gehen, aber am 23 juli soll ja die Maske in den Geschäften fallen. Dann kann ich wieder in das kleine Spielwarengeschäft in die Westbahnstraße gehenund ein bißchen was für die Lia kaufen,wie ich das auch vor einem Jahr machte, wenn das so bleibt, die Zahlen steigen ja wieder an, die Delta-Variante die viel ansteckender sein soll, ist schon in Österreich angekommen, hat das Parlament und den Ausschuß erreicht und in OE-24 schreien alle, die Lockerung der Maskenpflicht ist viel zu früh und viel zu gefährlich, der Kanzler bleibt aber, was ich sehr positiv finde, gelassen, sagt zwar impfen, impfen, impfen und das kann man ja, wenn man auf den Rathausplatz zum Filmfestival geht.

Da gehe ich, glaube ich, nicht hin, aber am Donnerstag zu den O-Tönen und schauen, wie das da heuer ist. Maskenpflicht im MQ gibt es es ja nicht mehr. Also müßte man dort stehen und zuhören können und dann fahren wir in die Steiermark zur Ruth, die dort für vierzehn Tage eine Ferienwohnung hat, wo wir unseren neuen Campinganhänger aufstellen und ausprobieren können. Dann Sommerfischewochenenden bis Ende August und dann wieder zurück nach Wien und zur Lesung auf das Volksstimmefest, wenn alles klappt und das Leben ist doch ein bißchen literarisch, zumidestens meines, das sich durch Corona ja sehr reduziert hat.

„Das „Literaturgeflüster“ ist aber mein Fenster in die Welt!“, habe ich der Judith Gruber-Rizy einmal geschrieben und das finde ich besonders schön!

4 Kommentare »

  1. Eine gewisse Form von Narzissmus ist bei Ihnen tatsächlich vorhanden. Aber eigentlich ist es noch viel trauriger.

    Einerseits gieren Sie dermaßen nach Aufmerksamkeit und Anerkennung, dass Sie sich selbst Laudationen schreiben (weil es sonst keiner tut), dass Sie Ihre „Unsichtbare Frau“ selbst als „wichtiges politisches Buch“ bezeichnen (weil es sonst keiner tut) und selbst Ihren Blog feiern (weil es sonst keiner tut). Letzteres wäre ja noch nachvollziehbar, wenn Sie nicht gleich eine Art dreizehntägiges Solo-Festival machen würden, an dem offenbar – wie auch sonst – kaum jemand Interesse zeigt.

    Andererseits – wir hatten es schon zur Genüge – lehnen Sie jegliche Hilfe ab und weigern sich standhaft, Veröffentlichungsformen zu wählen, die Ihre Bücher und Ihren Namen tatsächlich auf große Verkaufsplattformen bringen würden. (Amazon, BoD, Engelsdorfer, tredition usw) Es sind auch nicht irgendwelche „Steuern“, die Sie mal als Vorwand ins Feld schickten. Es ist die Tatsache, dass Sie sich dann tatsächlich echten Lesern und deren Kritik stellen müssten.

    Was eigentlich kein Problem wäre, wenn Sie a) tatsächlich tief in Ihrem Inneren von der Qualität Ihrer Werke überzeugt wären und b) mit Kritik umgehen könnten und daraus lernen würden. Jedoch – auch hier wiederhole ich mich – ist ja Kritik für Sie ein persönlicher Angriff, dem Sie zwar durch Ihren Digitaldruck entgehen, jedoch auch keine so ersehnte Aufmerksamkeit bekommen.

    Und so drehen Sie sich weiter im Kreis … und weiter … und weiter …und weiter …

    Kommentar von Ulrich Lucas — 2021-07-11 @ 10:46 | Antworten

  2. Sie haben recht, ist vielleicht ein bißchen narzistisch, macht aber nichts, in Zeiten, wie diesen gibt es noch viel Verrückteres und jetzt noch gleich zuwei zur Lage der Nation-Geschichten!
    Sie haben auch recht, daß wir uns oder Sie mit Ihrer Einschätzung, die ich nicht ganz teile, bzw. anders sehe, im Kreis drehen!
    Ganz am Anfang habe ich, bzw.,der Alfred an BoD gedacht und das auch ausprobiert! Jetzt bin ich mit dem Digitaldruck und meiner Selbstvermarktung eigentlich sehr zufrieden und, daß ich keine oder wenigeLeser habe, ich fürchte lieber Uli, das ist bei Ihnen und soga rauch bei den Buchpreisträgern nicht so viel anders!
    Also lassen wir es, wie es ist, die Doris hat mir zwei schöne Gedichte geschrieben! Sie haben wieder Ihre Kritik angebracht und wenn Sie die drei Gs erfüllen, haben Sie auch eine Chance auf das Volksstimmefest und mich dort live zu hören!
    Was ich dort lesen will, weiß ich noch nicht so genau, denn wenn ich das von der Kickl-Demo vortrage, werde ich vielleicht ausgebuht!
    Aber vielleicht eine oder zwei der Lage zur Nationgeschichten oder die vom Friseur, denn es dreht sich zumindestens bei mir ja alles um Corona und auch das geht im Kreis herum, denn die Omega-Variante steht sicher schon vor der Tür und wartet aufs Erschrecken!
    Liebe Grüße, schönes Wochenende und Danke für Ihre Nicht-Gratulation!

    Kommentar von jancak — 2021-07-11 @ 17:33 | Antworten

  3. Ich erfülle nur ein „G“, und das schon seit Jahren. Ich bin nämlich Gesund und damit einer von 99,97%. Wem das nicht genügt, nicht mein Problem! Ich habe tatsächlich auch nicht viel Leser, vielleicht habe ich in den letzten Jahren etwa 30 Bücher verkauft. Und wissen Sie was? Ich freue mich über jedes Einzelne, selbst wenn es nur 13 gewesen wären. Das nennt man Bescheidenheit. Und wenn Sie befürchten, auf Ihrer Lesung ausgebuht zu werden, zeugt das nur vom Nicht-Vorhandensein von Toleranz und Meinungsfreiheit auf dieser fragwürdigen Veranstaltung.

    Kommentar von Ulrich Lucas — 2021-07-11 @ 18:15 | Antworten

  4. Nein, nein, Uli, das Volksstimmefest ist nicht fragwürdig sondern eine sehr schöne Veranstaltung und da ich mich auch für gesund halte, haben wir ja schon was gemeinsam!
    Bescheidenheit ist gut, aber zuviel davon ist vielleicht auch nicht die Lösung! Da würde ich schon für das Selbstbewußtsein plädieren!
    Ich freu mich auch, wenn meinen Lesern mein Schreiben gefällt! Aber, das habe ich auch in der Diskussion mit Ihnen gelernt, muß nicht sein!
    Es reicht, wie mir schon Pasor B. in den Siebzigerjahren riet, daß ich es für mich tue!
    Damals habe ich ihm nicht geglaubt und „Aber die Jelinek tut das doch auch nicht geantwortet“
    Jetzt habe ich begriffen,daß mir nichts anderes überbleibt und,daß es schön ist, daß ich soviel schreibe und schon dreizehn Jahre blogge, wo wir wieder beim dreizehntägigen Literaturgeflüsterfeiern wären, das ich mit zwei Corona-Texten abgeschließen werde, um meineLesern auch etwas Literarisches aus meiner Feder zu bieten und jetzt gehe ich mit Peter Handkes „Obstdiebin“ in die Badewanne und werde das Buch des gar nicht so langweiligen Nobelpreisträgers dann am vierzehnten oder fünzehnten Tag besprechen!
    P.S. Freuen Sie sich, in einer der Geschichten habe ich für Sie gegendert! Eine Lena-Geschichte gibt es auch und da, das finden Sie wahrscheinlich auch erfreulich, wird gar nicht geflucht!

    Kommentar von jancak — 2021-07-11 @ 21:15 | Antworten


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