Literaturgefluester

2021-10-19

Nachschrift als einundachtzigstes Grundbuch

Seit 2000 gibt es, glaube ich, die Reihe „Grundbücher der österreichischen Lieratur seit 1945“, die von Kurt Neumann gegründet und gemeinsam mit Klaus Kastberger in der „AS“ und im Stifterhaus die ausgesuchten Werke vorgestellt, gelesen und diskutiert hat.

Bei einigen war ich, bei vielen wahrscheinlich nicht und heute war der 1925 geborene und 2003 verstorbene Heimrad Bäcker dran, der von 1987 bis 1989 Präsident der GAV, die Zeit wo ich dort aufgenommen wurde, war und an dem ich mich sehr gut erinnern kann, daß ich mich öfter mit ihm iunterhalten habe und vielleicht habe ich das 1986 in der „Edition neue Texte“, Heimrad Bäckers Verlag „Nachschrift“, das heute vorgestellt wurde, von ihm.

Ein Buch mit dem der 1925 Geborene der Mitglied der NSDAP war, den Nationalsozialismus aufgearbeitet hat, in dem er die Sprache der Nazis und den Schrecken des Holocausts listenartig aufgezählt hat, das mich vor zwanzig, dreißig Jahren, wo ich das Buch wahrscheinlich gelesen habe und das heute in Harland steht, sehr beeindruckt hat und das heute wahrscheinlich vergessen ist, es hat aber 1997 eine „Nachschrift 2“ gegeben. Ich glaube auch ein Hörspiel „Gehen wir wirklich in den Tod“ und Das Hörspiel „Epitaph“.

Die „Editon neue Texte“, wo beispielsweise H. J. Zauner publizierte, wurde nach oder seinem Tod von „Droschl“ übernommen oder aufgekauft und der 1952 geborene Franz Josef Czernin, der dort glaube ich publizierte und der erste „Heimrad Bäcker-Preisträger“ ist, hat gemeinsam mit dem 1953 geborenen Literaturprofessor Klaus Zeyringer, das Buch vorgestellt in dem die Liste der Parks aufgezählt sind, die den Juden zu betreten verboten waren und die Nummern der Züge, die nach Auschwitz fuhren und auch Zitate von Opfern, beziehungsweise Kindern, die „Wir wollen nicht sterben“ riefen, als sie in den Züge nach Auschwitz fuhren.

Auf manchen Seiten stehen nur ein paar Zeilen, erklärte Franz Josef Czernin und in der Diskussion wurde das Adorno-Zitat, daß man „Nach Auschwitz kann man keine Gedichte schreiben“, besprochen und zerlegt. Aber Heimrad Bäckers Nachschrift sind ja keine Gedichte und auch kein erzählender Text, sondern die Darstellung von Originalzitaten, die manchmal wie Heimrd Bäcker auch anführte, manchmal von ihm abgewandelt wurden, Listen Eintragungen, Anweisungen, Defifitionen, etcetera, die einem, wie auch erwähnt wurde, unheimlich in den Text hineinzieht, eine Erfahrung, die ich wie ich mich erinnern kann, beim Lesen damals auch machte.

Victor Klemperer hat ja mit seinerm LTI etwas ähnliches versucht und es wurde ein Zitat erwähnt, , daß Klemperer anaylsierte, während Bäcker in dem er die Sprache zitierte, den Horror aufzeigte.

Im Publikum habe ich, glaube ich, Herber J. Wimmer erkannt, der Bäcker Kenner Thomas Eder war da und wurde von Klaus Kastberger , der wieder etwas skeptisch war, zu Bäckers Handschrift befragt und die es in dem Buch auch zu geben scheint und die Veranstaltung im Linzer Stifterhaus hat schon vor einer Woche stattgefunden, so daß ich mich auch da hineinstreamen konnte, um die Unterschiede oder Ähnlichkeiten zu erleben und interessant ist auch, daß Klaus Kastberger sein Statement damit begann, daß die wiederholte Veranstaltung obwohl sie ja das Gleiche behandelt, immer wieder anders ist und natürlich sollte ich jetzt in Harland das Buch aus den Regalen holen und wieder lesen.

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