Literaturgefluester

2021-12-07

Werner Kofler-Gedenklesung

Am 8. Dezember 2011, also vor zehn Jahren ist Werner Kofler in Wien gestorben. Ich kann mich erinnern, daß ich damals am Feiertag gerade bloggte, Wolfgang Herrndorf gelesen habe und mit Rudi Lasselsberger darüber korrespondierte, denn er war damals ein bekannter Dichter, der wie ich es genannt habe, in Bernhard-Manier schrieb. Ich habe einige Bücher von ihm gelesen und höchstwahrscheinlich nicht verstanden. Bin einmal als ich zum „Tag der Freiheit des Wortes“ nach <Klagenfurt gefahren bin, wie ich immer schreibe, im Zugabteil mit ihm, beziehungsweise seinen Koffer gefahren und als wir 2000 im Haider-Jahr, glaube ich, in Klagenfurt waren, der Alfred war da bei einer EDV-Tagung, ich habe ihn begleitet, haben wir im Stadt- oder Landestheater sein „Tanzcafe Treblinka“ gesehen und jetzt eine Gedenklesung in der „Gesellschaft für Literatur“ mit den Kofler-Gefährten Antonio Fian, der mit ihm gemeinsam sechs Hörspiele geschrieben hat und dem Lteraturwissenschaftler Wolfgang Straub, der gerade, die Werner Kofler-Gesamtausgabe herausgibt. Es gibt, glaube ich, schon drei Bände, zwei sind noch geplant und der 1956 in Klagenfurt geborene Antonio Fian hat in den Siebzigerjahren die Zeitschrift „Fettfleck“ herausgegeben. Da kann ich mich erinnern, daß ich im „Rotpunkt“ in den späten Siebzigerjahren im „Arbeitskreis schreibender Frauen“ eine Nummer dieser Zeitschrift gesehen habe, wo Elfriede Haslehner, die ja auch bei dem „Arbeitskreis“ war, ein Gedicht drinnen hatte.

Es gibt ein „Freibord“ wo die Staatstipendiaten wahrscheinlich aus den Siebzigerjahren abgebildet sind, da sieht man Gerhard Rusiss am Klo sitzen. Antonio Fian hat eines bekommen und einen Text „Am Konstantinhügel“ drinnen, Antonio Fian lebt ja im zweiten Bezirk und istDramulettemeister, hat das „Polykrates Syndrom“, geschrieben wo er 2014 auf der Longlist des Bps stand und auch eine Menge Dramulettebände bei „Droschl“ herausgegeben.

Manfred Müller ästellte die beiden vor und erklärte nachher „Den Applaus müßen wir uns vorstellen oder werden uns eine Applausmaschine anschaffen!“,

Es ist ja wieder strenger Lockdown und dann las Antonio Fian einige Texte von Werner Kofler vor, die in den Siebzigerjahren erschienen sind, ein Gedicht über „Klogenfocht“, Kofler hat als Lyriker angefangen und im Jahr 1977 war der erste „Bachmann-Preis“, den ja der Kofler Freund Gert Jonke gewonnen hat und damals, ich habe das ja schon geschrieben, war die Stimmung der Autoren gegen diesen Bewerb. Sie haben dann doch mehr oder weniger heimlich dort gelesen, weil ja gut dotiert und Werner Kofler war auch noch bei den Innsbrucker Literaturtagen eingeladen, wo er fast den Preis bekommen hätte, den ich dann die Jelinek weggeschnappt hatte.

In den Siebzigerjahren war Kofler, der schon in Wien lebte, ein bekannter Hörspielautor und der junge Antoino Fian, der ja ein paar Jahre jünger war, ist nach der Matura nach Wien gegangen, hat Gustav Ernst und sein „Wespennest“ kennengelernt und in einer der Nummern erschien Koflers „Gugile“ ein Auszug daraus, später oder schon früher bei „Wagenbach“ erschienen. Antonio Fian war begeistert, gründete den „Fettfleck“, um Kofler-Texte drinnen zu haben und hat dann eine Zeiltang, als sein Sekretär gearbeitet, beziehungsweise seine Bücher abgetippt.

Ein Hörspiel aus dieser Zeit wurde auch gelesen, das zeigte, wie gut Kofler, den ich eigentlich als in Bernhard-Manier Schimpfer kenne, im Literaturbetrieb vernetzt war, obwohl er die sozialen Nöte der rotanarchistischen Kulturszene schilderte. Für ein Hörspiel 1500 Schilling und davon mußte er für die Kinder seiner WG am überteuerten Südbahnhof einkaufen, weil die anderen Geschäfte schon geschlossen waren und ging in die Gasthäuser, die ihn anschreiben ließen.

„Lesen Sie Kofler!“, hießen die letzten Worte Wolfgang Straubs. Werde ich wahrscheinlich sobald nicht, obwohl ich „Am Schreibtisch“, das schon erwähnte „Gugile“, „Konkurrenz“, „Üble Nachrede“, und dann noch einen Hörspielband von Kofler Fian habe, lese ich ja gerade ganz was gegenteiliges, nämlich kitschige Weihnachtsromane und die österreichische und die Schweizer Buchpreisliste fertig, bevor ich zum Bloggerdebut komme und heute war auch für mich ein literarischer Tag, sind ja die „Ohrenschmaus-Texte“ gekommen und dann das „Dummie“ meines „Corona-Texte-Buchs“, die GAVen hat die Textproben der neuaufgenommen Autoren geschickt und außerdem muß ich noch vermelden, daß Christine Haidegger,“ die einmal beim von mir organisierten „Tag der Freiheit des Wortes“ gelesen und mich auch einmal nach Salzburg zu dem Symposium „Sichten und Vernichten“ eingeladen hat, wo ich meine „Geschichten vom lieben Gott“ gelesen habe.

Kommentar verfassen »

Du hast noch keine Kommentare.

RSS feed for comments on this post. TrackBack URI

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit Deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Twitter-Bild

Du kommentierst mit Deinem Twitter-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit Deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..

Bloggen auf WordPress.com.

%d Bloggern gefällt das: