Am zwölften März 1922 wurde Jack Kerouac, einer der wichtigsten Vertreter der Beat Generation, der mit seinem „On the Road“ bekanntgeworden ist, in Massachusetts geboren. Aus diesem Grund hat der Rowohlt-Verlag seine „Dharma-Jäger“ neu herausgegeben, was mir Gelegenheit gibt, mich mit ihm oder Beatgeneration, der auch Allen Ginsburg und Wiliam S. Burroughs angehörten zu beschäftigen. Denn die ist an der 1953 geborenen ziemlich vorbeigegangen.
Gut, „Howl“ habe ich einmal im Kino gesehen und „On the Road“, beziehungsweise „Unterwegs“ einmal gefunden, aber noch nicht gelesen. „Nacked Lunch“ wahrscheinlich auch und sonst eher ein bißchen mitgeschwungen, wenn sie bei der „Schule für Dichtung“ beispielsweise von der Beat Generation schwärmten.
Jetzt also Die „Dharma-Jäger“, die auf Deutsch auch unter dem Titel „Gammler, Zen und hohe Berge“ herausgekommen ist, was den Inhalt eigentlich sehr genau beschreibt, während ich bis zur Lektüre keine Ahnung hatte, was ein Dharma-Jäger ist.
Der 1922 Geborene ist dadurch berühmt geworden, daß er in den Fünfzigerjahren durch Amerika trampte und von Gelegenheitsjob lebte, daß er deshalb berühmt geworden ist, ist eigentlich zu beneiden und das habe ich mir beim Lesen auch gedacht, obwohl er ja von den Cops oft genug geflohen ist, wenn er am Bahndamm oder sonstwo übernachten wollte.
Und so beginnen auch die Dharma-Jäger, nach „Unterwegs“ geschrieben in dem es wahrscheinlich um das Gleiche geht, daß der Held Ray Schmidt auf einen Zug springt und von Los Angeles nach San Francisco reist. Das Buch spielt Mitte der Neunzehnhundertfünfzigerjahre und ist wahrscheinlich ziemlich autobiografisch und nach den Straßenerlebnissen, glaube ich, auch in drei Wochen auf der Schreibmaschine hinuntergeschrieben und es behandelt, wie der vorige deutsche Titel besagt, auch drei Themen, wenn man das Trampen ausnimmt, also die Berge, den Buddhismus und dann auch die Parties.
Denn in San Francisco angekommen beginnt sich Ray gleich mit seinem Freund Japhy der Haikus übersetzt oder solche schreibt auf einen Berg namens Matterhorn, den es dort offenbar in der Nähe gibt. Dieses Bergsteigen in den Fünzigerjahren klingt sehr unprofessionell. Sie nehmen Nüssen und Rosinen mit, haben schlechte Schuhe und auch keine oder schlechte Schlafsäcke und begeben sich, wenn es kalt ist, auch ins Auto und dann wieder hinauf.
Matthias Nawrat, der das Nachwort geschrieben hat, bemängelt das Frauenbild der Beatpoeten, kommen diese eher als Sexpuppen vor, die von den Helden mißbraucht werden oder das auch freiwillig tun.
Zu Weihnachten fährt der Held in sein Elternhaus, um dort zu feiern und gerät dort mit seiner Familie in Clinch, die nicht verstehen, daß er statt in seinem Bett zu schlafen, in die Wälder zum Meditieren geht und dort auch noch den Hund des Schwagers frei herumlaufen läßt.
Da sind wir schon beim Thema zwei, nämlich dem Buddhismus und Dharma bedeutet Wahrheit. Die Dharma-Jäger jagen offenbar den Sinn des Lebens nach und versuchen durch Mediation zur inneren Ruhe zu kommen. Das heißt Ray tut das, Japhy sucht sein Heil eher in der Aktivität. So werden auch wilde Parties gefeiert und am Schluß begibt sich Japhy nach Japan in ein Zen-Kloster und Ray nimmt einen Job als Feuerwächter an. Dazwischen gibt es noch eine sehr interessante Szene, wo die Beiden in ein buddhistisches Zentrum zu einem Vortrag aufbrechen wollen, das heißt Japhy will das, während Ray sich eine Flasche Wein besorgt, um sich anzusaufen. So bleibt er draußen und als Japhy wieder kommt erzählt ihm der, daß sich die Mönche im Zentrum mit Sake besoffen haben und beiden waren wieder versöhnt.
Ein interessantes Buch bei dem mir auch die Haikus sehr gefallen haben, die immer wieder zu finden sind. Interessant mich in die Unbefangenheit eines Beatpoeten einzulesen und natürlich wünsche ich dem Meister alles Gute zu seinem hundersten Geburtstag, beziehungsweise seiner Wiederentdeckung, da er schon 1969 in Florida gestorben ist.
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