Als ich das letzte Mal in Kroatien war habe ich mir ein paar Gedanken über die kroatische Literatur gemacht, mir Bücher von Jagoda Marinic, Marica Bodrozic, Bora Cosic und Stanko Andric mitgenommen und vom Alfred auch zwei Gebrauchsanweisungsbücher bzw eine Lesereise für Kroatien bekommen. In dem wurde ein Kultroman des 1957 in Zagreb geborenen Edo Popovic empfohlen und dann habe ich etwas später bei einem Literaturhausflohmarkt seinen „Aufstand der <ungenießbaren“ gefunden.
Ob es das schon erwähnte Kultbuch ist, weiß ich gar nicht, hat Edo Popvic schon einige andere Bücher geschrieben. Ich habe es mir jedenfalls auf meine heurige Kroatienreise mitgenommen und noch am Campingplatz in Leibnitz an unseren ersten Reisetag zu lesen begonnen.
Schon die Beschreibung „Sie nennen sich die Ungenießbaren. Sie wollen nicht mitmachen. Sie wollen sich raushalten aus der allgegenwärtigen Gier nach Macht und Reichtum und Ressourcen. Sie wollen ein anderes, ein besseres Leben führen. Doch dann eskaliert der Kampf mit der herrschenden Ordnung. Und immer mehr sehen sich die Ungenießbaren gezwungen selbst Gewalt anzuwenden und mit den Mitteln derer zu kämpfen, die sie verachten“, klingt interessant und Edo Popovic scheint ein sehr ungewöhnlicher Autor zu sein, der mit einer sehr eigenen Sprache von einem Thema zum anderen springt und nicht so ganz chronologisch schreibt, was das Lesen und das Verstehen nicht so einfach machte.
Da gibt es jedenfalls eine Gruppe von Menschen, die alles besser machen will, mit dem Krieg und den neoliberalen Verhältnissen nicht einverstanden sind und daher wieder zu Mördern und Verbrecher werden, in dem sie die Kapitalisten enfführen und dann quälen oder ermorden, was man auch schon hundertmal gelesen hat und daher doch nicht so neu ist.
Da gibt eine „Fraktalfrau“ und einen „Gärtner“ und dann noch einen, der aus dem Gefängnis kommt und dann, das ist interessant, nach Wien kommt und im Cafe Hummel einkehrt.
Er kommt dann noch in ein anderes Land und arbeitet dort bei einem Schneider und der Krieg spielt in dem Buch, das von Alida Bremer die ich schon in der „Literatur im Herbst“ und in der „Alten Schmiede“ hörte und jetzt, glaube ich, selbst einen Roman, geschrieben hat, übersetzt wurde.
Ein interessanter Autor kann ich nur wiederholen und auf ein anderes Buch hinweisen, das ich, glaube ich, einmal bei einem „Thalia-Abverkauf“ gefunden habe und ebenfalls nach Kroatien mitgenommen habe, der diesmal, neben Miljenko Jergovic, den in Zabreb lebenden Autor gewidmet war, obwohl ich noch nie in dieser Stadt war, weil sich meine Reisen immer auf den Campingplätzen am Meer und in den kleinen Städten abspielen.
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