Literaturgefluester

2022-08-09

Kein Corona in Kroatien und Ungarn?

Als wir vor vier Wochen nach Kroatien aufgebrochen sind, sind in Österreich die Corona-Zahlen noch leicht angestiegen und die Aufregung wegen der Sommerwelle und der neuen Omikron-Variante war sehr hoch.

Die Patientenanwältin Sigrid Pilz und der Salzburger Primar Richard Greil forderten die Maskenpflicht, die ja außer in Wien in den Öffis und in den Spitälern, seit Juni weitgehend gefallen ist, muß wieder her und ein Mitarbeiter von Peter Pilz hat, glaube ich, in den Öffis Leute die keine Masken trugen, fotografiert und dann angezeigt oder die Bilder veröffentlicht und die Experten haben gewarnt „Im August haben wir schon siebzigtausend tägliche Neufinfektionen und es muß was geschehen!“

Und dann hatte ich in Kroatien das Gefühl, als gäbe es Corona nicht. Zwar hingen auf den Camps am Klo Plakate, die auf das Händewaschen hinwiesen. In manchen Supermarkten gab es Hinweise auf das Abstandhalten und Desinfektionsspender hat man auch gesehen. Aber kaum Leute die Masken trugen und wenn, hatten sie sie meistens falsch auf und FFP2 Masken gibt es außer in Österreich auch, glaube ich, nirgends und da habe ich mir gedacht, daß ich mir nicht vorstellen kann, daß die Österreicher ,die dann zurückkommen, sich im Supermarkt oder überhaupt in Innenräumen die Masken wieder aufsetzen.

Dann bin ich nach Österreich zurückgekommen. Die Zahlen sind inzwischen gefallen und liegen jetzt bei täglich vier bis fünftausend. Also eigentlich kein Grund für eine große Aufregung, noch dazu wenn dann kaum einer krank wir und die Wortschöpfung der „symptomlos Erkrankten“ halte ich ohnehin für etwas seltsam.

Es gab aber eine andere Aufregung, denn ab August können symptomfrei Infizierte mit Maske arbeiten gehen und sogar ins Restaurant, wenn sie dort die Maske aufhaben, was in der Praxis auch ein wenig seltsam sein wird und wieder großes Geschrei auslöste und bei OE24-TV hörte ich dann die Ratschläge, daß man selber Maske tragen soll, damit man sich nicht ansteckt.

Es gab dann noch die Aufregung wegen des Selbstmordes einer Ärztin, die die Haßpostings, die sie bekam nicht aushielt.

Aber eigentlich unterscheidet sich das öffentiche Leben auch nicht viel von dem in Kroatien. Das heißt Masken sah man öfter auf der Straße. Waren das jetzt die Ängstlichen oder die Infizierten? In den Öffis muß man sie ja tragen und da habe ich auch gehört, daß der Bürgermeister, der da ja sehr streng ist, jetzt stärker kontrolliert und das Argument war auch zu hören, daß die Maskenträger sofort als positi Infizierte diskrimiert wären.

Man sieht also das Thema und das Loslassen ist sehr schwierig, wenn sich die Politik mit manchmal seltsam scheinenden Regeln einmischt. Eigentverantwortlichkeit wäre da, denke ich besser. Aber die wird ja, wie ich höre und lese, den Leuten nicht zugetraut.

„Mehr Kontrolle mußt her,!“ wird geschrieen, obwohl ich schon glaube, dam man den Leuten da mehr zutrauen kann, wo sich wahrscheinlich ein Drittel wirklich fürchten, ein Drittel, wie ich, die verordneten Maßnahmen für unverhältnismäßig und übertrieben halten und das drittel Drittel wahrscheinlich halt mitmacht und jetzt bin ich in Ungarn im Bad und hier habe ich noch keinen mit Maske gesehen.

Die Desinfektionsständer gibt es und auch den Hinweis auf das Abstandhalten. Es hält sich aber keiner daran und die Leute fallen genausowenig, um wie sie es Kroatien und Österreich tun, sondern scheinen ihr Leben zu genießen.

Die Teuerung und das Angstmachen bezüglich der Inflation, da hört man ja immer das und das wird um fünfhundert Prozent oder so teurer, behindert das wahrscheinlich ein wenig und es ist ja auch alles teurer. Aber noch kann man das Leben genießen und soll das auch tun und da kann ich gleich auf den neuen Krimi von Petrus Markaris hinweisen, der sich ja auch mit diesem Thema beschäftigt, aber schon die Situation von vor einem Jahr schildert, wo es noch ganz anders und vielleicht gefährlicher war.

2022-08-08

Ungarische Literatur lesen

Einen ungarischen Literaturstreifzug habe ich ja schon gemacht, als wir mit der Schwiegermutter, mit oder ohne Anna und Andreas einige Mal in Bük im Bad waren und da habe ich mir ja, wie ich das bei Reisen immer mache, um meinen literarischen Horizont zu erweiter, ungarische Bücher mitgenommen und da hat sich bei mir einiges angesammelt und ich habe auch schon einiges gelesen und auf der „Buch Wien“ habe ich auf der „Donau Lounge“ auch immer einige Tips bekommen.

Da gibt es ja Cornelius Hell, der mich auf György Dragoman, Szilard Borbely und andere Autoren aufmerksam machte.

In der „Alten Schmiede“ bin ich auf den „Nischen-Verlag“ und den Übersetzer György Buda aufmerksam geworden, die dort immer die neue ungarische Literatur vorstellen und dann gibt es natürlich den lieben Stephan Teichgräber mit seine Centrope Workshops und dem „Literarischen Lenz des Centropes“ und Ungarn gehört ja zum Centrope, so habe ich dort auch immer neue oder schon bekannte ungarische Autoren gehört.

Einer der bekannteesten ist ja der 2016 verstorbene Peter Estherhazy,, den ich einmal moderiert von Cornelius Hell in der Hauptbücher hörte und auch einige Bücher gelesen oder in meinen Regalen habe und Imre Kertez, der Nobelpreisträger von 2002.

Von György Dalos habe ich einiges gelesen und ihn auch bei einigen Lesungen gehört und eine der bekanntesten ungarischen Autorinnen ist Magda Szabo von der ich auch einiges gelesen und mehrere Bücher gefunden habe.

Als Ungarn das Gastland in Frankfurt war, hat der „Wespennest-Verlag“ ein paar Bücher von nicht so bekannten ungarischen Autoren herausgebracht, die glaube ich über den Bücherturm der „Literatur im März“ zu mir gekommen sind und die in Österreich lebenden ungarischen Autoren, wie Gabor Fonyad höre ich ja auch regelmäßig in der „Alten Schmiede“, Literaturhaus und „Gesellschaft“ und bei der Lyrik wäre noch Kinga Tooth zu erwähnen.

Also bin ich, was die ungarische Literatur betrifft nicht so ganz unbedarft und habe mir für meinen heurigen Badeaufenthalt György Dragoman „Scheiterhaufen“ eingepackt, das ich, wie schon geschrieben, einmal in der „Donau Lounge“ auf der „Buch-Wien“ kennenlernte und mir dann, wenn ich mich nicht irre, einmal in der „Frick-Restbuchhandlung“ kaufte und das auch auf meiner heurigen Leseliste steht. Da steht auch Terezia Moras „Der einzige Mann auf dem Kontinent“,, die 1971 in Sopron geboren wurde, zwar, wie, ich glaube, auf Deutsch schreibt, weil sie sonst keine deutsche Buchpreisträgerin wäre, aber auch als ungarische Übersetzerin tätig ist. So habe ich es mir auch eingepackt.

Bücher von György Dalos, Peter Estherhazy, Magda Szaba, Sziard Borbely, etcetera müßte ich auch in meinen Regalen haben. Aber soviel kann man in vier Tagen nicht lesen und wahrscheinlich werde ich über den Dragoman nicht hinauskommen und wenn wir Freitag nach Österreich zurückkommen warten ja in Harland und Wien, bzw. in meinen E-Book Folder auch einige Bücher auf mich, bevor es ans deutsche Buchpreislesen gibt.

Die ungarische Literatur ist aber sicher interessant und dank Cornelius Hell, der „Donau Lounge,“ wenn ich heuer. was ich hoffe, wieder auf die „Buch-Wien“ gehen kann, Stephan Teichgräbers „Centropefestival „und den Veranstaltungen der „Alten Schmiede“, Literaturhaus, „Gesellschaft für Literatur“ kann ich mich sicher auch in Zukunft darin vertiefen und neue Autoren und Autorinnen kennenlernen.

2022-08-07

Verschwörung

Filed under: Bücher — jancak @ 23:22
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Jetzt kommt eine Überraschung, nämlich ein Krimi von Petrus Markaris, der sich mit der „Pandemie“ beschäftigt und offenbar im vorigen Jahr geschrieben wurde oder dort handelt.

Und ich habe den 1937 in Istanbul geborenen gut Deutsch sprechenden griechischen Autor, einmal, glaube ich, bei der „Literatur im Herbst“ im Odeon-Theater kennengelernt und das erste Mal bin ich mit ihm, bzw. seiner Literatur einmal in Leipzig in Berührung gekommen. Das war lange vor der Zeit, als ich akkreditiert war und Kontakt zum Verlag hatte. Da habe ich beim „Diogenes-Stand“ gesehen, wie dort Bücher ausgeteilt wurden, bin hingegangen und wollte auch eines haben.

„Das ist nur für Buchhändler!“, hat mir mir gesagt. Ich habe dann doch eines bekommen und meinen ersten Markaris-Krimi gelesen. Inzwischen, glaube ich, noch ein paar. Eines über die Krise „Finstere Zeiten“, habe ich schon gebloggt und wahrscheinlich noch ein paar andere gefunden und jetzt ein Buch über die Pandemie.

Hurrah, hurrah, da mich dieses Thema, wie meine Leser wissen, sehr interessiert und ich schon viel darüber gelesen und geschrieben habe und mich auch die Frage beschäftigt, darf man über dieses Thema schreiben oder gilt man für unliterarisch oder sogar für schwurblerisch, wenn man man das tut?

Diese Frage hat mich auch beim Lesen des Buches sehr beschäftigt, beziehungsweise, ob das jetzt ein Krimi ist, denn eigentlich geschieht am Anfang gar nichts Verbotenes dabei, zumindestens nach den Vor- Corona-Vorstellungen.

Denn es beginnt mit den Abendessen bei den Charitos beziehungsweise deren Tochter und dem kleinen Enkel Lambros, der um vom Virus nicht angesteckt zu werden, nicht mehr von seiner Kinderfrau aus dem Obdachlosenheim betreut werden darf. Der Vater ein Arzt, will das nicht. Deshalb übernimmt das Adriani, Kommissar Charitos Frau und was für österreichische Begriffe seltsam scheint, es wird viel geküßt dabei, obwohl Masken getragen, die Kleider gewechselt werden, es eine Ausgangsperrte gibt, die natürlich nicht für Polizisten gilt.

Und Fanis, der Schwiergersohn ist in seinen Spital sehr überlastet. So kommt es zum Streit mit seiner Frau Katerina, einer Rechtsanswältin und der zweijährige Enke wird dadurch traumatisiert.

Dann geschieht ein Selbstmord. Ein alter Linker hat sich umgebracht und in seinen Abschiedsbrief darauf hingewiesen, daß er die Menschen aufrütteln will, sich nicht alles gefallen zu lassen.

„Es lebe die Bewegung der Selbstmörder!“, endet der Brief und die Polizei bzw. die Minister drehen durch. Denn was ist wenn es zu Demonstrationen kommt? Es kommrt auch dazu und zwar stellen sich da die Geschäftsinhalber in ihre geschlossene Geschääfte und haben Plakate „Wir haben Hunger!“, in der Hand.

„Tut etwas!“, fordern die Minister die Polizei auf. Aber die kann nichts tun, denn allein in der Auslage stehen, ist nicht verboten.

Es folgen noch einige Selbstmorde und das wird dann auch in Facebook gepostet. Die Polizei beginnt zu beobachten. Es kommt noch zu einigen Demonstrationen, wo eigentlich nicht viel Ungesetzliches passiert. Aber dann meldet sich die „Kämpfer von 2021“ und halten Impftransporter mit ihren Motorrädern auf, schlagen die Fahrer zusammen und es wird auch ein Arzt ermordet, der sich sehr für die Herdenimmunität einsetzte.

Und das ist jetzt interessant, weil wir ja inzwischen wissen, daß es gar keine Herdenimmunität geben wird, weil man trotz Impfung auch angesteckt werden kann. Aber die Kämpfer regen sich über das Wort auf, wollen nicht zu einer Herde werden, ich dachte an die Sprache in Coronazeiten und da finde ich es schön, daß die Leiterin der Impfstraße im Austria Center jetzt nicht mehr von Impflingen und Patienten, sondern von Patienten spricht.

Und eigentlich wäre es ja gut, wenn die Impfung weitere Ansteckungen verhindert, was sie leider nicht kann.

Da wären wir also bei den Verschörungstheorien und da denke ich, die ich mich am Anfang fragte, was will Makaris mit dem Krimi sagen und ich, die ich mich ja anfangs sehr gewundert haben, wieso die Linken da nicht protesieren, sondern das offenbar die Rechten tun oder ihnen zugeschoben wird, habe das sehr gut gefunden, daß da die Menschen zum Handeln aufgerufen wurden.

Das mit der Herdenimmunität klingt aber etwas naiv und nicht richtig, ist aber wahrscheinlich der Trick von Petrus Makaris einen harmlosen Krimi aus diesem heiklen Thema zu machen und ich habe mich am Anfang auch gefragt, wie die Leser das Buch aufnehmen werden? Ob sie, noch dazu, da jetzt in Österreich ja auch ein Selbstmord einer Ärztin passe, „Schwurbler!“, schreien und den Autor so ausbuhen, wie Dietmar Füssel am „Tag der Freiheit des Wortes“ ausgebuht wurde?

Aber am Ende wird das Buch ein ganz normaler aufgeklärter Krimi. Petrus Makaris schildert auch viel Familienglück und alles findet ein harmonisches Ende.

Wie das Buch ankommen wird, will ich noch immer gerne wissen. Leider habe ich da bei „Amazon“ noch nichts gefunden, weil das Buch ja erst im Juli erschienen ist.

Das Buch wurde übrigens Andrea Camilleri gewidmet und wurde von Michaela Prinzinger übersetzt.

2022-08-06

Wieder auf den Markt

Der Marktbesuch am Samstag gehört, wenn wir in Harland sind, ja zu unseren Ritualen und seit einiger Zeit treffen wir uns da auch mit der Doris Kloimstein, der ehemaligen Obfrau der LitGes und wieder seit einiger Zeit tausche ich mit ihr Bücher aus, bringe ihr das mit das was ich doppelt bekomme oder doppelt dem Schrank entnehme oder dort denke, daß sie das interessieren könnte.

Jetzt haben sie wir sie urlaubsbedingt schon länger nicht getroffen, so daß sich auf dem Harlander Schreibtisch, der noch aus dem ehemaligen Büro der Schwiegermutter stammt, einiges angesammelt hat.

Im Schrank in der Burggasse und bei dem Regal im Amerlinghaus gibts ja immer einiges aus der „Edition Exil“ und dann habe mal Clemens Berger „Streichelinstitut“ irgendwann gefunden. Da kann ich mich erinnern, wie froh ich vor einigen Jahren war, daß ich das Buch einmal für mich fand. Gelesen habe ich es noch immer nicht und Irene Pruggers Erzählungen „Letzte Aufahrt vor der Grenze“, das 2008 für die Buchpreisprämie nominiert war, als ich dort in der Jury war, habe ich mir einmal glaube ich, bei einem Literaturhaus-Flohmarkt gekauft. Das habe ich dann auch für die Doris gefunden und Helmut Krausser „Wann das mit Jehanne begann“ habe ich vom Verlag gleich dreimal bekommen. Einmal als PDF, dann als Arbeitsexemplar und als wir am Donnerstag in Wien gewesen sind, habe ich mir das Buch von der Post abheben können.

Mich also schon gefreut, das der Doris am Samstag mitbringen zu können und vor allem auch mit ihr über den Literaturbetrieb, über die Corona-Entwicklungen und über was auch immer zu plaudern.

Aber leider hat es in der Nacht stark und viel geregnet und die Temperatur ist von achtunddreißig Grad auf neunzehn zurückgegangen. Also hat die Doris in der Früh angerufen und gefragt, ob wir uns wirklich im Regen treffen wollen?

Ich bin ja wettermäßig sehr unenpfindlich und fahre bei jeden Wind und Wetter Rad und, daß wir am Samstag am Markt Würstel essen gehört auch schon lange zu unseren Ritualen. Außerdem hat des dann aufgehört. So habe ich die Doris angemailt und die Bücher mitgenommen. Notfalls hätten wir sie ihr auch vorbeibringen können. Haben sie dann nicht mehr erreicht und als ich die Traisen entlanggefahren bin, habe ich dort schon weiße Zelte gesehen und einige Roma-Männer die beim Bootshaus herumgesessen oder gestanden sind.

„Aha!“, habe ich gedacht.

„Die Frequency ist wieder da oder kommt nächste Wche!“ und darüber habe ich mich schon öfter geärgert und auch gebloggt, daß da der Traisenweg abgesperrt wird und man nicht oder nur erschwert durchfahren kann. Einmal, kann ich mich erinnern, daß ich eine Woche vorher nach Herzogenbrug gefahren bin und da wars schon beim Bootshaus abgesperrt.

Diesmal konnte ich aber durchfahren. Absperrgitter waren schon aufgestellt und am Domplatz wird schon seit zehn Jahren gegraben und derzeit ist ein großer Teil abgesperrt. Die Standln gibt es im hinteren Teil und als ich mir da einen Tisch suchte, waren die schon ziemlich besetzt, so daß ich da meine Beabachtungen machen konnte.

Zuerst standen zwei Männer da, dann kamen welche mit Käsekrainern dazu „Das essen Sie ganz!“, erkundigte sich einer und auf die Frage, ob er ein Stück haben wolle, schüttelte er den Kopf und antworte te,daß er das nicht dürfte.

„Hat er Diabetes?“, habe ich gedacht. Er war auch sehr schlank und auf die Frage wer ihn kontrolliere, antwortete er „seine Chefin“, womit offenbar die Freundin gemeint war.

Nun ja, nun ja! Später kam ein Mann mit seiner Mutter und zwei Kndern. Seine Frau war in Salzburg beim „Jedermann“ erzählte er und dann gabs eine Diskussion über die derzeitigen Inszenierungsstile.

Ein „Augustin oder Moment- Verkäufer“ erschien und wollte verkaufen, worauf sich ein Mann ziemlich scharf geäußert hat, daß das nicht anginge und nichtsein dürfe und als ich ihn fragte, was er gegen „Augustin-Verkäufer“ hätte?, hat er seine Schärfe auf mich übertragen und gemeint, ich könne ihn ja ein Würstel kaufen oder einen Hunderter wechseln, weil ich nur ein paar Cent Kleingeld hatte. Das Würstel hat ihn dann ein Mann gekauft, den ich eigentich für seinen Freund gehalten habe. Er war aber von der „Arbeiterkammer“ und hat sich mit dem Alfred ziemlich intensiv unterhalten und sein Freund war von der Gewerkschaft und half seiner Tochter beim Verkauf im Konditoreiwagen.

Also alles ziemlich spannend. So sind wir ziemlich lange am Markt geblieben. Solange bis die Standler schon die Schirme und die Tische wegräumten. Die Anna, die inzwischen auch schon von Kroatien zurück ist, hat angerufen, weil sie mit dem Alfred einkaufen fahren wollte und ich bin am Rückweg in den beiden Büchertelefonzellen die ich seit einiger Zeit dabei aufsuche, auch fündig geworden. In dem beim Bootshaus lag Jenny Erpebecks „Gehen, ging ,gegangen“, das 2015 auf der dBp-Liste ,stand als ich das erste Mal „Buchpreis“ gelesen habe. also auch ein Fall für die Dorisi und dann noch ein Knderbuch von Walter Wippersberg „Der Kater Konstantin“. Vielleicht wird sich die Lia in ein paar Jahren darüber freuen und bei der Zelle beim Amtshaus gab es viele Taschenbücher aus den Neunzehnsiebzigerjahren. Wer ist da gestorben?, könnte man fragen und ich habe mir was von Dürenmatt, j.P. Sartre, Johannes Simmel und Henry Miller ausgesucht. Mal sehen was ich davon schon habe, so daß ich es, wenn wir am Montag nach Ungar fahren, wieder zurücklegen kann.

Bücher, Bücher, Bücher also an diesem Urlaubswochenende, das zwischen unsere zwei Reisen gequetscht ist, obwohl ich sonst ja auch einiges zum Lesen habe, bevor am dreiundzwanzigsten Augst die neue Buchpreisliste bekannt gegeben wird. Eine diesbezügliche Glosse habe ich schon geschrieben, bevor ich in die Stadt gefahren bin.

2022-08-05

Hier geht`s lang!

Filed under: Bücher — jancak @ 00:02
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Lesen mit Elke Heidenreich, oder das Leseleben der 1943 in Köln geborenen, die ich seit es das „Literaturgeflüster“ gibt, auf diesen Blog verfolge. Denn da hätte ja 2008 glaube ich Marcel Reich-Ranicki, einen Fernsehpreis bekommen sollen, den er dann abgebrochen und die Sendung erbost verlassen hat, weil zu wenig literarisch und Elke Heidenreich hat ihn verteidigt und hat dafür ihre Sendung „Lesen“ im ZDF, glaube ich, verloren. Sie versuchte einige Zeit im Internet weiterzumachen und im Schweizer Literaturclub hat es auch eine Aufregung, um eine ihrer Äußerungen gegeben, die dann den Moderator seine Moderatorentätigkeit kostete.

Eine Lesebesessene und Tierfreundin könnte man sagen. Katzenfreundin, glaube ich, denn da habe ich einmal ein Büchlein von ihr gelesen und auch sonst, glaube ich, einiges von ihr gefunden und jetzt wo sie bald achtzig wird, hat sie ein Buch über ihr Leseleben herausgebracht das auf der Frankfurter Buchmesse vorgestellt wurde und dann habe ich es mir von der Anna zum Geburtstag schenken lassen.

„Mit Bücher von Frauen durchs Leben“ ist der Untertitel. Es ist also ein Buch über Frauenliteratur und die sind ja in der Literaturgeschichte immer noch ein wenig unterpräsentiert oder waren es, denn die Zeiten, wo die Männer, die Literaturpreise abräumten sind, glaube ich, schon ein bißchen vorbei.

Anita C. Schaub, die ja eine Frauengruppe im Lesetheater gründen wollte, hat in ihrem Buch über das weibliche Schreiben auch mich interviewt und bei der Präsentation in der „Gesellschaft für Literatur“ habe ich behauptet, daß ich bei einem Buch ohne Autorenname erkennen würde, obs von einem Mann oder einer Frau stammt.

Ruth Klüger hat das dementiert, ich denke aber schon, daß mans erkennt, denn die Frauen schreiben über ihre Familien, ihre Kinder, die Liebe, wollen die Welt verbessern. Die Männer über Sex über ihre schwindende Manneskraft ihre Affairen und ihre Abenteuer und das kommt auch ein bißchen bei Elke Heidenreichs Einleitung heraus, auch wenn sie es nicht so benennt.

Sie beginnt bei dem kleinen Mädchen, das mit streitenden Eltern im Nachkriegsdeutschland aufgewachsen ist und das sich immer still und ruhig mit einem Buch in eine Ecke setzte. Auch die Bibliothek besuchte, denn Geld für Bücher gab es in der Familie nicht viel und dort gab es eine eigene Abteilung für Mädchen und eine für Jungenbücher. Die Mädchen lasen „Trotzkopf“, “ Elke der Schlingel“ und das „Nesthäckchen“. Die Buben den „Winnetou“ und Elke Heidenreich erwähnt hier Hugh Lofings „Dr. Dolittle“, der ihr die Lebe zu und die Sprach der Tiefe beibrachte.

Das war zugegeben ein Mann und den habe ich als Mädchen auch gelesen. Den „Trotzkopf,“ das „Nesthäkchen“ und den „Winnetou“ nicht. Dafür Enid Blyton und den Einstieg in das literarische Leben erlebte sie durch Selma Lagerlöf, die Lehrerin, die 1909 als erste Frau den Nobelpreis bekommen hat und mit ihrem „Nils Holgersson“, den schwedischen Kindern auf anschauliche Weise, die schwedische Geografie beibringen wollte.

Das Buch ist sehr bebildert. Da sieht man nicht nur die kleine und immer größer werdende Elke beim Lesen. Man sieht auch die schönen alten „Nesthäkchen-“ und „Trotzkopf-Ausgaben“ und dann geht es vom Kind, das die Nachkriegsmädchenbücher verschlang, zum „Mädel“, das „Heidi“ gelesen hat, obwohl die Schweizer Berge auch nicht viel mit ihrem Aufwachsen im Nachkriegs-Essen zu tun hatte.

Astrid Lindgren ist erst später zu ihr gekommen oder überhaupt erst, als sie schon erwachsen war und was anderen gelesen hat. Sie erwähnt aber das „Entschwundene Land“ in dem sich die 2002 Verstorbene mit ihren Eltern beschäftigt hat.

Dann kommen die Märchen und die Sagen und da sind wir schon wieder oder immer noch bei den Männern. Bei den Brüdern Grimm, die die Volkssmärchen gesammelt und aufgeschrieben haben und Hans Christian Andersen, den Kunstmärchendichter an den und des „Kaisers neue Kleider“, ich in Corona-Zeiten öfter gedacht habe und dann hat sich das Mädchen irgendwann natürlich für die deutschen Heldensagen interessiert, und Siegfried als ihre erste Liebe bezeichnet, die ich, wie ich mich erinnern kann, als Zehn- oder Zwölfjährige auch mit Begeisterung gelesen habe und später bin ich, wie wahrscheinlich auch Elke Heidenreich ähnlich begeistert in die Wagner-Opern gegangen.

„Der Backfisch“, wie die Teenager oder Teenies früher geheißen haben, liest dann, wie die meisten anderen Mädchen „den fürchterlichen Kitschschinken der Anne Golon „Angelique“, der verarmten Adeligen mit den blaugrünen Augen und den schweren goldkäferfarbenen Haar“, das einen häßlichen Adeligen heiratet, in den sie sich dann verliebt. Es gibt davon zwölf Bände, Elke Heidenreich hat davon drei oder vier davon gelesen und die Reste der ab 1956 erschienenen Serie gab es vor einiger Zeit in der ehemaligen Telefonzelle in Stattersdorf, ich habe sie liegen lassen und auch keines der Bücher gelesen.

Dann steht sie vor dem Bücherregal ihrer Mutter, wo es neben „Mein Kampf“, was man damals zur Hochzeit bekommen hat, auch Shakespeare-Sonnete gab, die die Jugendliche begeistert gelesen hat. Das erste Buch, das sich Elke Heidereich kaufte war Hans Falladas „Kleiner Mann -was nun?“, wo sie nach dem Pferd aus dem Märchen suchte und dann über die Sozialkritik der Handlung erstaunt war. Sie hat alle fünfhundert Bände dieser „Rororo-Taschenbuchausgabe“, wo es die berühmte Werbung gab.

Ich habe auch einige, nicht alle Bände dieser Reihe und Elke Heidenreich ist dadurch sowohl zum Lesen als auch zum Rauchen gekommen. Sie hat später eine Hotelbibliothek eingerichtet und in ihren Jugendtagen begeistert „Vom Winde verweht“, als auch „Das Herz ist ein einsamer Jäger“ gelesen. Dann kommt Elke Heidenreich zu den Frauen, in ihrer Auswahl hat sie viele Frauen vorgeschlagen und auch mit Ruth Küger, die ein Buch darüber geschrieben hat, darüber diskutiert und natürlich war auch Virginia Woolf mit ihrem „Zimmer für sich allein“ für ihre Leseentwicklung maßgebend.

Die Studentin wählt natürlich Germanistik. Zuerst in München, dann in Hamburg und bekommt da von ihren Professoren Leselisten mit ein paar hundert Büchern zum Thema „Sturm und Drang“ in die Hand gedrückt, die natürlich von Männern geschrieben wurden, die im achtzehnten und neunzehnten Jahrhundert der Ansicht waren, daß Frauen zu den Kochtöpfen und nicht an den Schreibtisch gehörten. Manche tun das vielleicht noch heute und die Caroline von Günderrode, die von Christa Wolf trefflich beschrieben wurde. Die Schwestern Brotne und auch die jetzt berühmte Jane Austen mußten oft Männernamen verwenden oder am Küchentisch schreiben. Die ebenfalls berühmte Colette, von Elke Heidenreich hoch gelobt, tat das am Anfang auch und das <kindermädchen lief entsetzt zu Missis Christie und schrie „Die vierjährige Agatha kann schon lesen!“

Die hat dann keinen Männernamen verwendet und die junge Elke war bald von Hannah Arendt, Dorothee Sölle und Simone de Bevoir begeister,t die damals nicht an Universitäten lehrten. Deshalb hat Elke ihre Doktorarbeit auch nicht fertigeschrieben, sondern jung geheiratet und dann für ihren Mann die Rezensionen oder Beiträge für den Sender geschrieben.

Das tat sie schon vorher, um Geld zu verdienen mit Seminararbeiten und bekennt das freimütig. Ich denke da ein bißchen strenger, das darf nicht sein und man soll sich auch nicht damit rühmen und es ist auch verboten.

Aber Elke Heidenreich ist, obwohl sie nicht gendert, sehr selbstbewußt. Mit Swetlana Geier, das ist die alte Dame, die aus „Schuld und Sühne“ ein „Strafe und Verbrechen“ machte, was ich auch nicht goutiere, denn der Dostojewski heißt auf Russisch auch immer gleich und auch mit Alice Schwarzer mit der sie nicht immer einer Meinung war, hat sie diskutiert und von Susan Sonntag war oder ist sie begeistert.

„Sempre Susan“ hat sie zeitgleich mit dem Schreiben des Buchs gelesen und da kann ich gleich anfügen, daß ich schon glaube, daß man als Frau geboren wird, auch wenn das durch die rosa Jäckchen verstärkt wird. Simone de Bevoir hat das bezweifelt und Susan Sonntag meint, daß man an seinen Krebs nicht automatisch schuld ist. Da bin ich auch nicht ganz sicher. Ein bißchen kann man da wohl schon dafür oder dagegen steuern und Elke Heidenreich, die zweimal geschieden ist, hat auch einmal eine Krebsdiagnose bekommen.

Interessant ist die Feststellung, daß Frauen Literatur von Männern lesen, aber die nicht von Frauen und Elke Heidenreich führt wieder die Wichtigkeit der Frauenliteratur an. Sie liest aber auch Männer und moderiert darüber und ich denke auch, daß ich beides lesen will und ich habe wieder ein sehr interessantes Buch gelesen und wieder Neues kennengelernt, obwohl ich ja auch eine professionelle Vielleserin bin, obwohl manche meine Leser mir das nicht glauben und mich darin auch gut auszukennen glaube.

2022-08-04

Fiston Mwanza Mujila und Kurt Fleisch bei den O-Tönen

Filed under: Veranstaltungen — jancak @ 23:34
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Klaus Kastberger, Kurt Fleisch

Da wir schon am Mittwoch aus Kroatien zurückgekommen sind ist es sich doch ausgegangen wieder zu den O-Tönen zu gehen. Da war ich diesen Sommer erst einmal und da wir nächste Woche in Ungarn sein werden gibts dann noch zwei Termine im August.

Heuer laufen die O-Töne ja wieder ganz normal ab. Margit Heumann habe ich gesehen, beziehungsweise hat sie sich zu uns gesetzt. Christa Unterauer, die ich sonst immer im MQ getroffen habe, habe ich heuer noch nicht gesehen und das Debutbuch „Aibohphobia“ von Kurt Fleisch das vom Rollentausch zwischen einem Psychiater und seinen Patienten handelt, habe ich schon gelesen.

Klaus Kastberger hat moderiert und das angesprochen, was ich auch beim Lesen empfunden habe, daß das Ganze ein bißchen anachronistisch ist und Kurt Fleisch meinte, daß er das bewußt so gewählt hat.

Fiston Mwanza Mjulijas „Tanz der Teufel“ habe ich zwar nicht gelesen, aber die „Tram 83“ und auch schon eine Lesung daraus gehört. Es ist ein schrilles Buch des 1981 in Zaire oder im Kongo geborenen, das, was ich nicht wußte oder schon vergessen habe, auf Französisch geschrieben und von zwei Damen übersetzt wurde und Fiston Mwanza Mulija, der seit 2009 in Graz lebt und dort einmal Stadtschreiber war, hat auch ein sehr starkes Performancetalent und eine laute eindrucksvolle Stimme.

Klaus Kastberger, Fiston Mwanza Mulija

Seine Bücher sind kein Romane betonte Klaus Kastberger, sondern eher eine Stimmungsansammlung. Personen treten auf und gehen wierder. Das Ganze spielt in einer Bar im Kongo, die von einer Reihe von Personen besuchtt werden. Drei junge Burschen gibt es, die in Angola in den Mienen suchen eine Madonna der Mienen. Eine starke Frau, die durch Fiston Mwanza Mjulijas Großmutter inspiriert wurde und einen Schriftsteller, der Franz Baumgartner heißt und aus St. Pölten stammt, gibt es auch. Da hat das Publikum gelacht und Fiston Mwanza Mulija meinte, daß er eigentlich die tragende Person des Buches ist, die die Handlung zusammenhält.

Am Schluß performte Fiston Mwanza Mulija, den ich schon einmal bei der „Literatur und Weint“ gehört habe, ein Gedicht und ein Goodie-Sackerl, wo sich diesmal Chips befanden, gab es wieder auch. Darum bin ich ja die letzten zwei Jahre gekommen, weil damals ja das Kontactrtracingformular, das man abgeben sollte oder mußte, dort angehängt hat.

2022-08-03

Zurück von den kroatischen Inseln

Filed under: Alltagsgeplauder,Reisebericht — jancak @ 23:42
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Leibnitz
Senji

Zurück vom Urlaub, seit 2019 hatten wir Corona bedingt ja keinen richtigen, damals waren wir einige Male in der Schweiz und 2016 in Kroatien.

Damals sind wir zwei Tage nach dem ersten Durchgang der Bundespräsidentenwahl, wo Alexander van der Bellen, knapp gewonnen hat, weggefahren und als wir zurückgekommen sind, habe ich schon bei der Rückfahrt in der Zeitung gelesen, die Wahl wird wiederholt.

Jetzt gibt es im Oktober, glaube ich, wieder eine Bundespräsidentenwahl und ich werde Alexander van der Bellen, für den ich damals sehr gekämpft habe und große Angst hatte, daß er die Wahl verlieren könnte, nicht mehr wählen.

Restoran Kapela
Camping Bacinska Jezera

Aber zurück nach Kroatien, wo der Alfred, der schon im Mai mit dem Karli dort war, die kroatischen Inseln auswählte, also eine Route, die für mich ziemlich unbekannt war und kleinere Orte betraf.

Mein erster Kroatienurlaub hat mich also sehr geprägt und ich habe mir ein Buch mitgenommen, beziehungsweise eines darüber geschrieben und diesmal hatte ich auch eine ganze Tasche von KroatienBücher mit und habe da, darüber werde ich noch schreiben, ganz zufällig und ohne es zu wissen, eine gute Auswahl getroffen.

Am zwölften Juli sind wir also mit dem Anhänger, den sich der Alfred zu Beginn der Pandemie gekauft hat und dem alten Auto losgefahren und weil es der Alfred langsam angehen wollten, sind wir nur bis Leibnitz gefahren und haben dort auf einen schönen Campingplatz gleich neben dem Bad übernachtet. Dann ist es bis Senj gegangen, das ist eine kleine Stadt an der Adria.

Kreuzfahrtschiff vor Korcula
Mostar

„Jadran heißt die Adria“ habe ich von meiner Freundin Ruth Aspöck gelernt oder darüber gelesen und „Doar dan“ heißt „Guten Tag“. Das ist ungefähr das Einzige, was ich auf Kroatisch kann. Mehr braucht es auch nicht, weil die Orte, die wir bereisten, alle auf Tourismus ausgerichtet ist und man mit Englisch oder Deutsch sehr gut durchkommt.

Auf die Festung Nehaj gegangen, wo die Uskoken im sechzehnten Jahrhundert gegen die Türken kämpften und so sind in dem Städtchen auch überall Kanonen aufgestellt. Der Campingplatz war sehr klein, eigentlich nur ein Parkstraße, wo man sein Wohnmobil aufstellen konnte. Aber sehr funktional, gleich am Meer gelegen, so daß man dort, glaube ich, sehr gut seinen Sommerurlaub mit am Tag schwimmen, segeln, surfen und am Abend grillen oder über die Promenade flanieren und einen Drink nehmen, verbringen kann.

Kornaten
Makarska

Wir sind aber gleich am nächsten Tag nach Trogir gefahren, wo wir ja vor sechs Jahren länger waren und meine Erzählung auch auf dem Campinglatz Rozak, wo wir wieder übernachteten, zum großen Teil spielt.

Dann ist es nach Ploce auf einen Campingplatz gegangen, der an einem kleinen See gelegen ist, was ein spannender Kontrast zum Meer, darstellte und es viele französische, belgische Kinder und auch viele Gelsen gab.

Da sind wir einige Tage geblieben, haben öfter die Fähren benützt, um an die Halb- oder Ganzinseln zu kommen und sind auch einen Tag nach Mostar gefahren, um die berühmte Brücke, die im Krieg zerstört wurde und inzwischen wieder nachgebaut wurde, zu besichtigten.

Wir sind auf der Insel Cres auf einen sehr schönen Campingplagtz gewesen, wo es zweimal in der Woche eine Grillparty gibt, wo man Sardinen, die Cevapcici, Calamari und auch Pommes Frites genießen konnte.

Camp Kovacine in Cres
Grillfest im Camp Kovacine

Wir sind ja keine Schwimmer, sondern sind herumgefahren und haben uns die kleinen Städten mit ihren Kirchen und ihren Türmen angeschaut. Haben immer gut gegessen und einmal sogar einen Bücherschrank gefunden, wo es zwar kroatische Bücher gegeben hat, was ich aber auch interessant gefunden haben.

Einmal haben wir eine Kornatenrundfahrt gemacht. Das heißt wir sind den ganzen Tag mit einem Schiff, um die Inseln herumgefahren. Ein freundlicher Maat oder Kapitän uns alles erklärt, wo es eine Kirche oder eine Thunfischfarm gab. Zu Mittag gab es Fisch oder Fleisch zur Auswahl und zweimal einen Aufenthalt zum Schwimmen.

Auf dem Campingplatz in Moscenica Draga sind wir auch schon vor sechs Jahren gewesen. Da haben wir Ausflüge nach Rijeka und Opatija gemacht, wo es die berühmte Promenade gibt, die schon in der K u K Monarchie gegründet wurde und da sind wir von Dalmatien schon nach Istrien gekommen.

Dort gibt es den „Johnson“, ein berühmtes Fischrestaurant, das wir damals besuchten und auch am letzten Sonntag waren und dann in der Nähe von Pula, wo wir die Anna, den Andreas und die kleine Lia getroffen haben, die dort in einen Resort in der Nähe ein paar Tage verbringen. Da haben wir mit ihnen einen Nachmittag am Strand verbracht und ich habe meine Füße ins Wasser gesteckt. Ich bin ja, wie erwähnt, keine Schwimmerin, weil ich als Kind ein mal fast ertrunken wäre und sind dann am dritten August über Slowenien zurückgefahren.

Mošćenička Draga

Die Bücher sind gelesen. Ein paar Ideen für mein Romanprojekt und ein paar Reisegeschichten, die ich nach und nach einfügen werde, gibt es auch. Aber diesmal wahrscheinlich keine eigene Kroatien- Geschichte nur die Erkenntnis, daß man den Sommer in Kroatien trotz der vielen Krisen mit Baden Schwimmen, Segeln, Surfen verbringen oder auch durch die kleinen Orte marschieren, um sich die Festungen und die Burgen anschauen kann.

Zum Frühstick Kaffee und meist ein Schokoladecroissant, das man auch Brioche nennen kann. Zu Mittag Calamari, Fische oder Cevapicici. Sardinen gab es interessanterweise diesmal weniger, obwohl die am billigsten sind, aber an einigen Orten Spanferkel, die vor allem den Alfred sehr begeistert haben, mir eher weniger schmeckte und alles war sehr teuer, was aber auch in Österreich inzwischen so ist, da wir ja die größte Inflation seit 1945 haben und was Corona betrifft, konnte ich mich nur wundern, daß es das in Kroatien offenbar nicht gibt.

Zwar waren auf allen Campingplätzen Desinfektionsflaschen zu finden und Plakate, die zeigten, wie das richtige Hände waschen geht. Masken habe ich in den drei Wochen aber nur jeden zweiten, dritten Tag eine oder zwei gesehen und die waren meistens auch noch falsch aufgesetzt.

So geht es auch, denke ich und bin jetzt wieder in eine Welt zurückgekommen, wo sich einige über die Rücknahme der Quarantänmaßnahmen aufregen, die Zahlen aber zurückgehen und wie, die Zahlen in Kroatien waren, habe ich gar nicht mitgekommen.

Jetzt gibt es eine kleine Urlaubserholungspause in Harland. Morgen werden wir auch nach Wien fahren, um die Post nachzusehen und die Blumen zu gießen und am Abend werden wir zu den O- Tönen gehen, bevor es nächste Woche mit der Anna, dem Andreas und der Llia nach Ungarn geht, um eine andere Urlaubsvariante zu erleben und braungebrannt bin ich inzwischen auch.

2022-08-02

Neue Schreibideen

Filed under: Schreibbericht — jancak @ 19:17
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Ich bin ja mit den dreiundzwanzigeinhalb Seiten, elf Szenen und 11 314 Worten Rohentwurf, der Steffi Schuster oder „In den Wolken leben“ in den Kroatienurlaub gefahren und habe auf neue Ideen gehofft.

Denn ich habe es schon öfter geschrieben, ich fühle mich ein bißchen ausgeschrieben und bin ja überhaupt erfolglos. Habe in diesem Jahr aber schon drei CoronaTexte, eher kürzere Erzählungen, geschrieben und im Mai dann sehr schnell mit dem Vierten angefangen.

Das heißt, da wußte ich nicht, ob ich wieder über Corona schreiben soll? Eigentlich wollte ich das nicht sondern über das Soziale Kreditsystem, über das ich aber nicht wirklich viel etwas weiß und bin dann in die Cafe Konditorei Aida auf die Mariahilferstraße gegangen und habe dort das Gespräch zwischen einer älteren Dame und der Serviererin beobachtet und die dann etwas später in einem Geschäft mit Maske gesehen. Das hat mich beeindruckt und ich habe überhaps zu schreiben angefangen. Das Problem war aber, ist die Steffi Schuster jetzt eine Maskenverweigerin, wie die Mathilde?

„Nicht schon wieder!“, höre ich meine Kritiker schon schreien und wann spielt das Ganze? Ist Corona vorbei oder bin ich noch mitten drin? Also vorbei, denn ich will ja nicht mehr über Corona schreiben, aber da weiß ich ja nicht, wie es dann ausschaut? Wie es dann mit der Teuerung, dem Gas, dem Virus, den Masken, der Entmündigung, der Überwachung, etcetera ist?

Im Mai galt ja noch die ausgesetzte Impfpflicht. Jetzt ist die abgeschafft und man darf mit Maske auch als Positiver in ein Restaurant und arbeiten gehen, dort aber nichts essen und trinken und die Maske acht Stunden nicht abnehmen. Ein wenig verrückt und es meldet sich Widerstand. Obwohl die Zahlen zurückgehen, spricht man immer noch von der Sommerwelle und vier Szenarien für den Herbst sind auch schon geplant.

Ich habe das Ganze, weil ich nicht wirklich damit zufrieden war, also mehrmals umgeschrieben, da aber, wie das bei mir meistens so ist, nicht wirklich viel verändert. So das ich immer noch denke, ich sollte vielleicht anders anfangen. Aber wie, aber was?

Ich bin, glaube ich ,mit drei oder vier Szenenplänen weggefahren. Die Steffi hört sich die Nachrichten an, die Sun-<Jong beginnt wieder im Austra Center und die Tina hat ihre erste Chinesisch Stunde.

Vielleicht bekomme ich in Kroatien Ideen habe ich gedacht. Das letzte Mal habe ich mir ja eine ganze Erzählung von dort mitgenommen bzw. geschrieben. Ich habe mir die Seiten ei ngepackt, aber nicht wirklich vorgehabt, dort zu schreiben. Weil kein Laptop und seit ich den ersten „Nano“ geschrieben habe, habe ich mir den ersten Entwurf mit der Hand zu schreiben, wie ich das vorher machte, abgewöhnt.

Als wir 2009 nach Sizilien und Bozen gefahren sind, habe ich einige Szenen der „Sophie Hungers“ glaube ich, mit der Hand geschrieben, aber nachher nicht mehr lesen können und soviel Papier wollte ich mir auch nicht mitnehmen. Das Notizbuch aber schon und darin kann ich ja die Ideen aufnotieren.

Daß eine Ortsveränderung neue Ideen bringen, kann ich bestätigen oder schon spoilern. Man bekommt in der neuen Umgebung neue Sichtweisen und so ging es mir, glaube ich, an unseren zweiten Tag auf diesen Parkstraßencamp in Senj ,wo ein Wohnmobil neben dem andern aufgestellt war. Davor lag das Meer und über dem Ganzen, eine Straße, wo die Autos und Lastwägen vorüberrasten. Wir sind zuerst hinter dem Zelt an der Mauer gesessen und haben und geärgert, weil ein Auto plötzlich kam, das nicht zu seinem Zelt kommen konnte, weil eine Gruppen Schweden Tische auf der Straße aufgestellt haben.

Der Alfred hat sich geärgert. Mir war das eigentlich egal, ich bin aufs Klo zum Waschen und Zähneputzen gegangen und habe dann eine Beach Bar am anderen Ende des Camps entdeckt und am nächsten Morgen einen Mann in Badehose, Brille und einen Goldketterl, um den den Hals, der sehr intensiv Gläser putzte, bei den Schwedenmobile gesehen und da ist mir die Idee der Johanne Amundsen, ein bißchen inspiriert vom Krausser, den ich vorher gelesen habe, wahrscheinlich, gekommen. Ein Mitglied der schwedischen Akademie, die den Nobelpreis vorschlägt. Meine Leser wissen es, das ist mein Trauma, das ich schon in mehreren Texten thematisiert habe und habe mir vorgestellt, die Johanne ist mit ihrer Tante, ihrem Onkel und zwei Freundinnen nach Kroatien gefahren und findet da am Klo oder sonstwo meine Texte oder die der Eja Augustin, meinem Alterego. Da gibt es ja eine Szene in diesem Blog, die habe ich mir da zum Schreiben vorgenommen. Aber schon die Idee gehabt, die Johanne mit ihrem Fund nach Wien zu schicken, um nach Eja Augustin zu suchen und die Steffi Schiuster ist eine Jugendfreundin ihrer Tante. So kommt die Johanne nach Wien. Mein Text geht weiter und bekommt einen neuen Schwung.

Etwas später ist mir dann die Idee gekommen auch 1984 einzubeziehen. Da könnte die Steffi in der Konditorei Aida, die sie ja sehr gern frequentiert, einen englischen Lehrer, Winston Smith oder so ähnlich, treffen, der darüber forscht oder den dortigen Helden nachlebt und der Sun-Jong konnte es noch gelingen ihren Bruder nach von Shanghai nach Wien zu bringen.

Das ist ja schon einiges. Da hätte ich neue Handlungsstränge und könnte ein Stückchen weiterkommen.

Die Frage neu anfangen oder nicht ist noch immer offen und auch den Zeitpunkt könnte oder muß ich noch überdenken. Die Teuerung und die Inflation kommt ja auch noch dazu, der Energie-Lockdown, etcetera, etcetera.

Also weiterschreiben. Mich an Hand der Wirklichkeit entlang hanten und dabei „1984“ neu anschauen.

Da hatte ich ja am letzten Tag, als wir im „Autogrill“ ein Schnitzel gegessen haben, auch eine Idee. Am Klo muß man zahlen, der Putzfrau oder dem Automaten. Eine Köchin teilt das Schnitzel aus, man bezahlt an der Kasse und soll das Geschirr dann in einen Tablettständer stellen. – Tut man es nicht, bekommt man vielleicht einen elektroschen Schock beim Ausgang oder einen Schlechtpunkt in sein Handy. Denn das man damit alles zahlen oder das Klo und die Tür bedienen kann, wäre ja schon das soziale Kreditsystem. Aber dazu müßte ich vielleicht anders anfangen, um die Spannung zu bekommen und Frauen, die das Handy, um den Hals trugen, habe ich in diesem Restaurant auch gesehen.

Interessant, interessant und es geht weiter, kann ich schreiben und meinen Kroatienurlaub damit abschließen.

Jetzt einmal ein paar Tage nach Ungarn, nach Bük ins Bad und da können wieder neue Ideen kommen und da nehme ich, weil wir in einem Hotel wohnen, auch den Laptop mit. Die dreiundzwanzig Seiten werde ich wahrscheinlich zu Hause lassen. Ein neues Notizbuch wird aber dabei sein.

2022-08-01

Wann das mit Jeanne begann

Jetzt kommt ein Buch, das vielleicht auf der nächsten deutschen Buchpreisliste stehen wird, Helmut Kraussers „Wann das mit Jeanne begann! und von dem 1964 geborenen deutschen Autor habe ich schon einiges gelesen und einige Bücher in meinen Regalen und dieses vom Verlag gleich dreimal bekommen. Einmal als PDF, als Arbeitsexemplar und dann noch das richtige, das am 28 7. erschienen ist.

Das Arbeitsexemplar habe ich mir nach Kroatien mitgenommen und dann bis Leibnitz gelesen und als ich mit den anderen Büchern fertig war,, zu Ende und kann sagen es ist ein sehr skurilles Buch, was meinen Verdacht bestätigt, daß die Autoren nicht mehr wissen über was sie schreiben sollen?

Mir geht es da ja auch ein bißchen so und daher immer seltsamer werden und so hat sich Helmut Krausser als seine Protagonisten zwei Weißmagier gewählt.

Getrude Cläronore Schmidt, Trudi genannt und Jazik Wozinak, die eigentich schon über hundert Jahre alt sind, sich aber mit falschen Papieren für jünger machen und die beschäftigen sich mit zwei Johannas. Einmal mit Jeanne d’Àrc, hier ein bißchen anders geschrieben und da wird, deren Leben in Protokollen wiedergegeben.

Sophie Reyer hat sich ja mit etwas ähnlichen beschäftigt und dann mit einer Seefahrerin oder Piratin Jeanne de Belleville und dazwischen kommen immer wieder Sequenzen, der beiden Un- oder Haltoten, die auch recht aggrev sein können und zwei Einbrecher, die sie überfallen wollen, ermorden und beseitigen. Eine Schwarzmagerin oder Hexe kommt auch vor und wenn man sich jetzt fragt, wie schaffen die das, so alt zu werden oder ewig zu leben?

Die Erklärung ist, sie schlüpfen einfach in eine andere Person, wie ein Vampir, die anderen aussaugt. Trudi und Jazek versuchen das mit zwei jungen Türken, das mißlingt. Die Hexe Zia tut das, glaube ich, auch mit der Mutter von Jeanne de Belleville und sogar was ich eigentlich geschmacklos finde, in Jeanne ´Arc.

Es gibt einen Forscher, der sich mit Jeanne de Belleville aber auc mit Jeanne d` Arc beschäftigt und deren Schwerter oder Fahnen sammelt, der stirbt dann irgendwann und ich frage mich, ist Corona und der Lockdown irgendwie schuld daran, daß die Bücher immer seltsamer werden.

Jetzt bin ich nur gespannt, was die hehre Literaturkritik dazu sagt und ob es auf die Buchpreisliste kommt?

Und weil das Buch am Meer, aber in Frankreich spielt, hat es auch zu meiner Kroatienlesereise gar nicht so schlecht gepasst.

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