Literaturgefluester

2020-08-17

Triceratops

Jetzt kommt eine Neuererscheinung, eines der beiden Bücher aus der Literaturdschiene des „Kremayr& Scheriau Verlags“, die jetzt ja ihr fünftes Jahresjubiläum feiern, da war ich bei einigen Veranstaltungen und habe viel, nicht alles, von den Neuerscheinungen, die auch einige Debuts enthielten, gelesen.

Zuerst „Triceratops“ das Debut des 1983 in Linz geborenen Stephan Roiss der mit Auszügen daraus schon Preise bei der „Floriana“ und wo anders gewonnen hat und es auch bei den O-Tönen vorstellen wird.

Am Anfang bin ich über den unverständlichen Titel gestolpert, was heißt denn das? Dann hat „Wikipedia“ mir verraten, daß das ein Dinosaurier ist und im Klappentext, der mich zugegeben nicht sehr angesprochen hat, ist etwas von einem kleinen Jungen der Monster malt und einer Mutter, die die Neuroleptikea in der Anstalt mit ungesüßten Fruchttee hinunterschluckt und einem Vater, der die Bibel liest.

Das müßte eine Psychologin eigentlich interessieren, aber vielleicht hat die auch Abwehrmechanismen und bei „Google “ habe ich bei der Beschreibung noch etwas von „Psychologie-Fiction“ gelesen. Was ist denn das? Ein neues Genre?

Interessant ist vielleicht auch, daß diesen Herbst und Sommer einige Debutanten sich die Monster erwählt haben, um damit die Traumatisierungen der Kindheit zu beschreiben. Lernt man das in Schreibschulseminaren?

Ulrike Almut Sanding hat das in „Monster wie mir“ getan und damit den Kindesmißbrauch und die darauffolgenden Dissoziationen beschrieben.

Stephan Roiss tut es, meine ich, subtiler, in dem er eigentlich eine wahrscheinlich doch eher ganz normale Kindheit und Pubertät mit all ihren Schwierigkeiten in einer schönen knappen Sprache beschreibt, die was ich besonders schön finde, nicht zu auffällig experimentell ist.

Interessant ist auch und das hat die Psychologien nicht so ganz verstanden, obwohl es wahrscheinlich etwas mit der Abspaltung zu tun hat, daß der Erzähler, der, glaube ich, namenlose Junge in der Wir-Form von sich spricht.

Das tun, glaube ich, in der Entwicklungspsychologie wird das gelehrt, die dreijährigen Kinder, aber diesen Jungen begleiten wir ja durch seine Pubertät. Er lebt in Aschbach oder Ottensheim. Dort ist sein Autor aufgewachsen und wir mit den Rad ein paar Mal vorbeigefahren, wenn wir nach Passau wollten, hat einen Vater, der die Bibel liest und immer „In Ordnung!“, sagt.

Eine Mutter, die sich bemüht ihren Kindern all die Liebe, die sie hat, zu geben, was ich auch sympathisch finde, weil ich ja schon mit mehreren Klienten arbeitete, die ihre Mütter als Monster empfanden, die ist es nicht, hat aber den erhängten Vater gefunden. Dann das erste Kind, die große Schwester geboren, während das „Wir“ ein Unfall war und die Mutter verschwindet in der Kindheit des Jungen auch mehrmals in der psychiatrischen Anstalt und da ist interessant, daß Stephan Roiss das so nennt, weil es ja heute nicht mehr so heißt.

Der Junge malt Drachen, läßt sich aus der Bibel auch diese Stellen vorlesen, hat eine esoterische Tante und die Aschbach-Großutter zu der er muß, wenn die Mutter in der Anstalt ist und die Schwester doch noch nicht so groß genug, um auf ihn aufzupassen.

Er kaut an den Fingernägeln, hat Narben, kratzt sich ununderbrochen und hat später, im zweiten Teil, als er schon ins Gymnsium geht oder gehen soll eine Glatze.

Aber vorher noch zur Aschbach-Großmutter die später stirbt, die hat auch ihre Geheimnisse mit dem Großvater, der aus dem Krieg zurückkommt und im zweiten Teil geht es um die Pubertät. Da hat die Schwester schon ihren Paul und ist ausgezogen. Die Mutter scheint gesünder und sorgt sich um ihren Sohn, der die Schule schmeißt, schlechte Note schreibt, so daß die Lehrer mahnen, du wirst wiederholen müßen.

Schließt sich den Punks an, beginnt Feuer zu legen, etcetera, während der fromme Bibel- Vater zu trinken anfängt. Paul verläßt die Schwester und die erwürgt ihr acht Monate altes Kind, weil sie ihm das Leben ersparen will und landet selber in der Anstalt, also doch nicht alles so normal, Stephan Roiss erzählt, es aber unaufgeregter, als andere Autoren deren Debuts mit ihren Lebenskrisen ich schon gelesen habe.

Es endet auch versöhnlich, das Wir, das im dritten kurzen Teil zum Jungen geworden ist, besucht die Schwester regelmäßig in der Anstalt, heute heißt das, glaube ich, psychiatrische Klinik, es geht aber dort noch so zu, wie ich den „Steinhof“, der ja heute auch anders heißt oder den es vielleicht gar nicht mehr gibt, erlebte, als ich Psychologie studierte, lernt dort die Patienten, vor allem den alten Konrad kennen, der, weil nur ein „halber Mann“ und Schwierigkeiten mit seiner Mutter hatte, die er umbrachte, in der Frauenabteilung untergebracht ist und er scheint dort, was heute wohl auch nicht mehr so ist, schon Jahrzehnte zu leben, füttert aber Vögel mit Brotresten.

Eine alte Frau, die immer den Ausgang sucht, um zum Fleischhacker zu gehen, gibt es auch und der Junge findet, wenn ich mich nicht irre und das Buch richtig interpretiere, in das Leben hinein.

Das nächste Buch aus dem Verlag schildert, glaube ich, eine Eßstörung und dieses hat mir, muß ich sagen, sehr gut gefallen und so bin ich gespannt, ob es auf welche Debutpreislisten kommt?

2020-08-16

Lesegewohnheiten

Filed under: Büchergeschichten — jancak @ 00:08
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Jetzt gibt es hier, bevor es an das sechste Buchpreislesen geht, einnen Artikel übers Lesen, denn da habe ich ja vorhin ein Video bei „Buch Geschichten“ gesehen, die darüber Auskunft gab, wie sie ihre Bücher aussortiert und das ist interessant, denn ich tue das ja nicht, bin ich ja eine Büchersammlerin, die sich zwar kaum Bücher, aber seit sie bloggt schon einige Regale in Harland und in Wien gekauft hat, um die Bücher aus den Bücherschränken, die ich mir so getreulich hole, aufzubewahren.

Ich bin eine Bücersammlerin und eine, die schon als Kind gelernt hat, daß man sich von Büchern nicht trennt, keine, die wie die Köchin in Elias Canettis Roman, die Bücher mit Samthandschuhen anfaßt, nein, bei mir gibt es zwar keine Eselsohren, aber mein Lesezeichen ist ein Bleilstift und da unterstreiche ich auf jeder Seite mehrmals etwas, wohl um darauf hinzuweisen, daß ich das Buch gelesen habe und da ich ja hauptsächlich in der Badewanne lese, haben vor allem die Paperbacks deutliche Lesespuren.

Trotzdem habe ich gelernt , man trennt sich nicht von Büchern, man hebt sie auf und sammelt sie, seit zweitausendfünf führe ich auch einen Bücherkatalog, wo ich jedes Buch, das ich neu bekomme habe, eintrage, die jungen Leute oder die Bücherblogger machen das anders. Sie lesen ihre Bücher oder auch nicht, behalten nur ein paar und dann trennen sie sich von ihnen und da fallen Sätze, wie dem „Buch noch eine Chance geben“ oder „Wenn es mir nicht gefällt, dann trenne ich mich von ihm!“, etwas, was mir eigentlich nach, wie vor unverständlich ist, denn Bücher sind Besitztümer und auch wenn sie sehr zerlesen sind, kann ich ja immer noch in sie hineinschauen, sie später wiederlesen, was ich zugebe, bei meinen Bücherbergen, ich habe wahrscheinlich mehr als zehntausend Stück in meinen zwei Wohnungen, die genauen Zahlen gibt mein Katalog nicht mehr her, höchst selten tue oder eigentlich nie.

Stefan Zweigs „Welt von gestern“ habe ich zweites Mal gelesen, als ich die „Berührungen“, geschrieben habe und „1984“ aus den Regalen gesucht und in Stephan Teichgräbers „Utopie-Workshop“ mitgenommen. Da habe ich mit ihm ein paar Stellen wiedergelesen, das Ganze aber nicht.

Dennoch muß ich gestehen, daß es mir nach wie vor unverständlich ist, sich von Büchern zu trennen. Bücher gibt man nicht nicht her und stamme wahrscheinlich noch aus der Generation, die mit diesen Leitsätzen groß wurde und ich borge Bücher auch nicht her, weil ich die paar Mal, wo ich das getan habe, die Erfahrung machte, daß man sie nur sehr schwer zurückbekommt.

So bin ich ein halbes Jahr beispielsweise einmal hinter einem Thomas Bernhard Buch hergerannt, ich borge mir auch ungern und höchst selten welche aus, weil ich sie nich zurückgegen möchte und lese deshalb auch nicht in der Bücherei, obwohl ich viel mehr Bücher habe, als ich höchstwahrscheinlich jemals lesen werde, da war ja interessant, daß sich die Ilke von den „Buch Geschichen einen Haufen ihrer ungelesener Bücher vor sich hinstellte und einen Schnelltest machte, ob sie sie hergeben wird oder nicht.

Spannend, daß sie sich die meisten Bücher behalten oder auf einen „vielleicht Stapel“ gelegt hat.

Ich denke, warum hergeben, ungelesene bücher kann man ja immer lesen, obwohl ich manchmal schon Bücher in die Bücherschränke zurückbringe, wenn ich sicher bin, daß ich sie wahrscheinlich doch nicht lesen werde und ich bin auch eine, da wollte mich ja vor ein paar Jahren auch jemand diesbezüglich interviewen, die eigentlich fast alles zu Ende liest.

Ein von dem berühmten Typ „Ich lese die ersten zehn Seiten und wenn das Buch mich nicht fesselt, werfe ich es weg!“, bin ich nicht und habe auch die Erfahrung gemacht, daß es Bücher gibt, die das erst viel später tun. Manches überlese ich und wenn das Buch zu unverständlich ist, dann überfliege ich es, aber eigentlich bin ich sehr neugierig auf jedes Buch und freue mich auch über sie, auch wenn ich weiß, daß ich wahrscheinlich nicht alle Bücher lesen werde. Macht ja nichts, dann lasse ich sie eben ungelesen zurück und wenn man meinen Blog beziehungsweise meine Leseliste regelmäßig verfolgt, dann weiß man wohl auch, daß es hier eine Veränderung gegeben hat.

Die Leseliste gib es erst seit 2010 bzw. 2011, denn da bin ich auf eine sogenannte Lesechallenge gestoßen, die einen aufforderte, hundert Bücher im Jahr zu lesen, fein habe ich gedacht, das mache ich jetzt auch.

Habe mir hundert Bücher aufgeschrieben und meine Leseliste war geboren und weil es die offenen Bücherschränke auch seit dieser Zeit gibt und ich ab da auch mehr und mehr Rezensionsexemplare angefordert bzw. zugeschickt bekommen habe, ist meine Leseliste länger und länger geworden.

2013 habe ich dann einen Rappel bekommen, mir nie wieder ein Buch zu kaufen und mich auch nicht mehr aus den Bücherschränken zu bedienen, das habe ich gerade zwei oder drei Tage durchgehalten und habe in dieser Zeit auch alle ungelesen Bücher mit dem Ziel sie zu lesen aufgeschrieben, so daß meine Leseliste länger und länger wurde und ich bald Ende des Jahres die ungelesen Bücher wieder austrug, bzw., 2016 war das wohl, Schwierigkeiten hatte, all das Geplante in den Regalen auch zu finden und ich im Jänner oft tagelang nach einem bestimmten Buch suchte, da habe ich die elendlange bücherlste zehn Jahre im voraus oder so wieder weggelöscht und habe jetzt nur eine die ein oder zwei Jahre im voraus ist und da ich seit 2015 ja den deutschen und seit 2016 auch den österreichischen Buchpreis blogge, bin ich ja ab September sozusagen für den Rest des Jahres ausgebucht, weiß, daß ich wahrscheinlich mehr als sechzig sogenannte Backlistbücher nicht schaffe, weil ja Rezensionsexemplare dazukommen und in den letzten Jahre habe ich auch bis Jänner oder Februar die Altlasten gelesen und das finde ich sehr spannend, sich mit seinen Büchern zu beschäftigen ich gehe regelmäßig zu den Bücherschränken, nehme dort, ich gebe es zu, mehr hinaus als hinein, bemühe mich aber die Bücher zu lesen und auch eine Übersicht über meine Bücher zu bekommen.

Ich lese hautsächlich Belletristik, Gegenwartsliteratur, aber auch älteres, Sachbücher eher nur in bestimmten Bereichen, da eher Gesellschatspolitisch oder Literaturgeschichtliches und lese mich auch quer durch alle Genres, habe also auch schon mal einen erotischen Roman gelesen, manchmal Chicklits, manchmal Krimis aber meistens die deutschsprachige oder auch internationale Gegenwartsliteratur und da würde ich am liebsten, das habe ich schon geschrieben und wiederhole mich gern, am liebsten wirklich alles lesen, geht aber nicht, denn ich schaffe ja keine zweihundert Bücher im Jahr, bin aber sehr interessiert versuche mich in der Gegenwartsliteratur auszukennen und wie gesagt, ich bin eine Büchersammlerin, die von Hergeben und Aussortieren nicht viel hält und auch nicht wirklich weiß, warum man das tun soll und vielleicht noch ein paar Worte zu der Ebook- oder Printfrage.

Ich habe mal vom Alfred einen E-book Reader bekommen, aber den immer wieder aufzuladen ist mir zu umständlich und, ich glaube auch, ein Buch hat Seiten und man kann es anfassen und in Bücherregal stellen. Riechen und tasten tue ich nicht daran, bin also eigentlich kein E-book Fan, bekomme aber manchmal von Verlagen PDS.

Die fordere ich nicht extra an, aber speziell in Buchpreiszeiten bekommt man sie von kleineren Seiten geschickt und es gibt ja auch die Negtalley, wo man sich die Buchpreisbücher hinunterladen kann, dann denke ich meist zuerst schade, dann lese ich sie und da habe ich schon die experimentellsten Bücher E-book gelesen, geht alles und merke, wenn ich sie gelesen habe keinen Unterschied.

Trotzdem ist ein Buch ein Buch, man kann es sammeln und in sein Bücherregal stellen, mit Handschuhen fasse ich es aber nicht an, denn ein Buch ist für mich ein Gebrauchsgegenstand, der seine Lesespuren hinterlassen kann und auch soll und jetzt hinein in das 2020-Buchpreislesen, auf das ich schon freue.

2020-08-15

Das letzte Land

Filed under: Bücher — jancak @ 00:18
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Eigentlich habe ich ja als letztes Buch von meiner Backlist-Liste bevor der „Deutsche Buchpreis“ kommt, Marjana Gapaoneko „Der Dorfgescheite“, ein Fund aus dem „Bücherschrank“ lesen wollten und habe es schon vorige Woche nach Harland mitgenommen.

Dann war ich nicht so schnell mit dem „Yemen-Cafe“ und wollte es nicht wieder nach Wien zurückbringen, so habe ich halt Svenja Leibers „Das letzte Land“ auch ein „Bücherschrank-Buch“, das ich mir wahrscheinlich dem Namen nach, den ich wohl irgendwo hörte, genommen habe, geworden und habe von der 1975 in Hamburg geborenen Autorin, die in Berlin lebt, auch noch nichts gelesen.

Das Buch wird im Klappentext und am Buchrücken, als „Kapitaler Bildungsroman“ bezeichnet, der ein dreiviertel Jahrhundert oder vielleicht noch etwas weniger umfaßt und sich auch mit der Musik beschäftigt.

Wieder ein Roman, der sich mit der deutschen Kriegsgeschichte auseinandersetzt, könnte man vielleicht weniger hochtrabend sagen und das Besondere ist vielleicht dabei, daß er in einem norddeutschen Dorf spielt, wo die Leute Ruven, Gesche oder Gosche heißen und der Held, Ruven Preuk, Sohn eines Stellmachers ist, wurde wohl 1900 geboren und hat ein musikalisches Gehör. Zuerst will ihm der Vater die Musikalität hinausprügeln, dann sucht er ihm einen Lehrer, der ihm das Geigenspiel beibringt.

Der Erste gibt ihm eine kleine Geige und sagt, mehr kann er ihm nicht beibringen. Der Zweite ist der Jude Goldbaum in dessen Enkelochter Rahel Ruven sich verliebt. Die verschwindet aber und die Nazis kommen auch bald an die Macht, der Jugendfreund wird ein solcher und Ruven, der auf Dorffesten und bei Weihnachtsfeiern spielt, heiratet bald eine Lene. Er wird von einigen jüdischen Familien gefördert, muß dann aber in den Krieg, während Leni mit der Tochter Marie in Hamburg ein jüdisches Paar versteckt.

Rahel und ihren Mann und der Dorffreund Fritz Dordel, jetzt ein Nazipolizist, durchsucht die Wohnung und Lene kann die Versteckten nur retten, in dem sie sich Fritz hingibt. Sie wird schwanger, das Kind läßt sich nicht abtreiben, so schluckt sie Medikamente, bringt aber einen Buben zur Welt, an dem sie dann stirbt.

Ruven kommt zurück, heiratet noch einmal eine stramme Maid, die nicht gut zu Marie ist und Fritz Dordel verschafft Rahel falsche Papiere, wenn sie aus Ruvens Leben, der sie ja liebt, verschwindet. Das tut sie auch und im letzten Kapitel, die sind immer in verschiedene Zeitspannen untergeteilt, also zwischen 1966 und 1975 kommt Ruven, der trotz seiner Begabung keine Solistenkarriere machte, in das Dorf zu seiner Tochter, die inzwischen drei Kinder hat, zurück und söhnt sich mit seinen Rivalen aus, beziehungsweise spielt er ihm mit seinen drei Geigen etwas vor.

Fritz Dordel stirbt an seinem Krebs, vorher läßt er Ruven aber den neuen Namen Rahel zukommen, der ruft dort an, um zu erfahren, Gertrud Meidner ist drei Tage zuvor gestorben.

Nun ja, nun ja, ein bißchen kitschig die Handlung und sehr konstruiert vielleicht, der Sprache ist ungewöhnlich rauh, schöne Wortwendungen sind auch dabei. Ungewöhnlich auch, daß Ruven keine Karriere machte und auch, daß er ein Landkind ist, ungewöhnlich auch die Namen. Den Titel habe ich nicht verstanden.

Aber natürlich ist es wichtig sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen und das Ganze einmal von einer etwas anderen Seite zu sehen.

Ob es wirklich realistisch ist, weiß ich nicht und sehr sympathisch ist dieser Ruven mit seinen Frauengeschichten und seiner geheimnisvollen Liebe eigentlich auch nicht.

2020-08-14

Verregnete O-Töne

Gestern sind ja wieder die O-Töne gewesen, wo Hubert Achleitner also Hubert von Goisern seinen neuen oder ersten Roman „flüchtig“ und der Debutant Benjamain Quaderer sein Debut „Für immer die Alpen“ von dem ich schon einiges gehört habe und auf das ich schon neugierig war ,vorstellten.

Das letzte Mal wo Josef Haslinger und Lucia Leidenfrost dran waren, habe ich ausgelassen, weil beide Bücher in den Regalen und eines davon schon gelesen. Das nächste Mal am zwanzigsten ist ja die Grand Dame Friederike Mayröcker dran, die liest in der E-Halle, da kommt man sicher nicht ohne Maske hinein, umso mehr da ja jetzt schon fast dreihundert Leute pro Tag getestet wurden und dann kommt es zum Skandal dieser Woche nämlich zu der 1992 geborenen Kabarettistin Lisa Eckhart von der ich bisher nichts bestimmtes, nur daß sie sehr provokant sein soll, gehört habe und mich da wunderte, daß sie am 27. 8. auch ihr neues erstes Buch, das nicht unter der Debutantenschienen läuft, „Omama“ vorstellen wird.

Das hätte sie auch in Hamburg bei einem Debutantenwettbewerb tun sollen, wurden aber ausgeladen, weil sich Linke darüber erregten, daß sie rechtsradikal sei, was den lieben Uli zu einem neuerlichen Schimpfartikel animierte, aber auch Klaus Kastberger, der sie offenbar eingeladen hat, unverständlich fand.

Also seien wir gespannt auf den Siebenundzwanzigsten und hoffen wir nur, daß es da nicht regnet, denn das hat es gestern so ab sechs getan und da ich heuer ja schon einmal von den O- Tönen weggegangen bin, weil die Veranstaltung in der Oval-Halle stattfand und da dieSecurity „Masken aufsetzen!“, sagte, wollte ich das nicht noch einmal haben, umsomehr da der Gewitterdonner ziemlich lautstark zu hören war. Ich habe dann auf der Facebookseite nachgeschaut. Da stand zwar „Findet im Freien statt!“, war aber schon vor Regenbeginn gepostet worden und die Frage einer Userin, ob das wirklich so wäre, war noch nicht beantwortet, als ich nach sieben in die Badewanne ging, um weiter in Svenja Leibers „Letztes Land“ zu lesen und nicht eine vielleicht unnötioge Runde ins MQ zu machen. Als ich von dort wieder herauskam, war es schon acht vorbei und zu regnen hatte es aufgehört. Die Frage der Userin war immer noch nicht beantwortet und ich weiß auch jetzt noch nicht so genau, hat es jetzt draußen oder drinnen stattgefunden? Was in Zeiten, wie diesen für eine Maskenverweigerin wie mich, ja nicht so unwichtig ist.

So kann ich nur hoffen, daß Benjamin Quaderer vielleicht auf einer der Debutlisten steht und Hubert von Goisern auf der öst oder dBp oder, daß mir einer das Buch in den Bücherkasten legt.

Kann mich aber über Lesestoff nicht beklagen, warten doch nicht nur etwa zehn Altlasten noch auf meiner Liste, dann ungefähr acht Neuerscheinungen und am Denstag wird es überhaupt spannend, denn da wird ja die Longlist bekanntgegeben und ich hatte in meiner Büchertasche, als ich heute mit dem Alfred nach Harland gefahren bin, zwei „Kremayr- Neuerscheinungen“ , nämlich ein buch der Barbara Rieger und eines von Stephan Roiss, das ist ein Debut und wird auch auf den O-Tönen präsentiert zumsammen mit der Buchpremiere der Sandra Gugic, wäre es nur zu Hälfte schade, wenn es dann regnet und die beiden „Kremayr-Bücher“ habe ich, wenn ich die Svenja Leiber ausgelesen habe, als Wochenendlektüre vor. Dann käme Sascha Rehs „Großes Kino“, dem ich irrtümlich eine „Bachmann-Teilnahme“ von 2020 unterstellt habe. Da habe ich das Buch, das vorgestern mit einem anderen gekommen ist, zwar in Wien gelassen, weil ich nicht so sicher bin, ob ich so schnell lese. Ich tue das derzeit nämlich eher langsam. Habe aber auf jedenfall das PDF in meinem E- book Ordner und außerdem spielt sich dieses Wochenende, egal od das Wetter hält oder nicht, in Harland auch noch so einiges ab.

Alfreds fünfundsechziger Geburtstag ist zwar schon vorbei. Da waren wir ja am Sonntag beim „Vincent Pauli“ und das, was ich dort erlebte, habe ich ein bißchen umgewandelt in meinem „Notizbuch“ verewigt, der ist aber ein Festefreak und macht eine Grillparty.

Allerdings lädt er da die Leute immer sehr spät ein und die sind im August meistens auch auf Urlaub, so daß das eher weniger Leute kommen, Zum Sechzigsten war aber ein ganzer Haufe und sogar die Ute und der Andreas aus Leipzig da, da aber der Alfred Ende des Monats in Pension geht, gibt er am 25. im „Library Cafe““ auf der WU auch ein großes Fest und so werden wahrscheinlich nur die Kloimsteins, der Karl und dann natürlich die Anna und die kleine Lia kommen und da bin ich auf deren ersten Schritte ja schon sehr gespannt.

Die Ruth, die ich ja unlängst erst im St. Pölten getroffen habe und an deren Friseurbesuch ich mich angehängt habe, kommt nicht, denn die ist jetzt in Salzburg, finden ja die Salzburger Festspiele in reduzierter und Carona sicherer Form statt. Das heißt mit berühmten Schachbrettmuster. Man muß reservieren und am Eintritt seinen Ausweis zeigen, Fieber gemessen wird wahrscheinlich auch und ich whttp://www.jancak.at/auszug_mimi.htmlundere mich nur, daß die Leute da mitmachen, habe die Ruth aber gestern sogar angerufen, weil ich ein Mail von einer Professorin aus Amerika bekommen habe, die ein Buch über den Holcaust schreiben will und sich da für jüdische Frauen interessiert, die von berühmten Männern beschützt würden und dafür die Erika Brunngraber, die Tochter des berühmten ehemaligen Superstars mit dem „Zucker aus Cuba“, dessen Bücher ich ja im Bücherkasten meines Vaters fand, interviewen wollte und da ich darüber gebloggt habe, hat sie mich um den Kontakt gebeten und das ist ja etwas, was mir gelegentlich passiert, daß Studenten aus China oder Verlage aus Korea sich bei mir über Erwin Schwarz erkundigen oder solche aus Italien ihre diplomarbeit über Michaela König schreiben wollen und sich da für für die „Mimi“ interessieren.

Für meine Werke interessieren sie sich weniger, aber vielleicht kommt das noch, habe ich ja vor, habe ich, vorgestern gebloggt, vielleicht eine Corona-Romanserie zu schreiben, um die diesbezügliche Entwicklung zu verfolgen. Mal sehen, das wäre wahrscheinlich erst für die über- oder überübernächste Germanistengeneration interessant, da ich aber mit meinen Büchern ja zumindest diesbezügliche Spuren hinterlassen, könnte es ja sein, daß in fünfzig Jahren jemand bei der Lia klingelt und sich für Großmutters Bücher interessiert.

2020-08-13

Corona-Texte

Filed under: Uncategorized — jancak @ 18:35
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Ich bin ja an dem Corona-Virus und der Krise, die die ganze Welt deshalb lahmlegt und mir nach wie vor unverständlich ist, sehr interessiert und habe mich seit März sehr damit beschäftigt, gelesen, Videos angeschaut und auch sehr bald, sobald ich mit dem Korrigeren des „Fräulein No“ fertig war, mit dem Schreiben darüber begonnen. Viele Blogeinträge und sogar ein Gedicht hat es auch gegeben und das schon geplante „Frühlingserwachen“, eine Dreiecksgeschichte über eine Frau, die zwischen zwei Männern steht, ist ein solcher Text geworden. Da habe ich um Ostern, wo wir also noch mitten im Lockdown steckten mit dem Schreiben angefangen und das war wohl auch ein Problem, daß ich da keine Ahnung hatte, wie es mit der Krise weitergeht und wie das Ganze einzuordnen ist.

Ein paar persönliche Erfahrungen, wie der lila Schal, den ich eine Zeitlang in der Tasche hatte, weil ich nicht sicher war, ob ich ihn vielleicht nicht doch, wo brauche, sind eingeflossen und ich hätte gerne auch ein Bild als Cover, das die Anna mir damals ich noch nicht nach St. Pölten gefahren bin, schickte und das sie und die Lia mit einer Maske zeigt.

Der Text ist sehr flüßig von statten gegangen, ein paar Leseproben gibt es hier schon zu finden, er ist sehr kurz geworden und war, glaube ich, im Rohtext fertig als die Lockerungen begannen.

Daran knüpft sich bei mir immer die Frage, wie geht es weiter oder was schreibe ich als nächstes? Und da war die Idee in das kleine Notizbuch das ich mal gefunden habe und in dem schon was stand einen roman zu machen oder die Handlung daraus zu nehmen.

Anfang Juli war ich so weit, daß ich damit beginnen konnte und das Thema Corona, das da auch nicht geplant war, ist da gleich, ob ich es wollte oder nicht, hineingeflossen. Das interessiert mich nämlich, obwohl ich da schon hörte, daß man über Corona, das heißt das aktuelle Tagesgeschehen nicht schreiben könne und sich die Verleger schon vor den vielen Corona- Romanen fürchten, die sie da ab Herbst auf den tisch gelegt bekommen könnten, offensichtlich gilt das nicht als professionell und das ist wahrscheinlich der Grun,d warum ich auch nicht so gelte.

Es ist interessiert mich nämlich und in dem Text, mit dem ich am Mittwoch mit der Rohform fertig geworden bin, sind auch einige persönliche Erlebnisse in mehr oder weniger abgewandelter Form enthalten. Zum Beispiel, der Friseurbesuch oder der Praktikant in der Konditorei in Marialzell, wo wir nach unserem Gölleraufstieg gegessen habe, der mich mit seinem Selbstbewußtsein beeindruckte, als er mir den „Cappucchino mit Schlagobers“ hinstellte, das Erlebnis bei der Bestellung in Gasthaus Vincent Pauli, wo ich den Alfred am Sonntag zum Geburtstag eingeladen habe, ist auch enthalten, etcetera.

Ansonsten ist der Handlungsrahmen nicht sehr originell, die Eja Augustin, mein Alter Ego, das ich schon länger verwenden wollte, fährt anfang Juli in das Häuschen ihrer Eltern nach St. Georgen am Steinfelde, um dort den Sommer zu verbringen bzw. einen Roman zu schreiben. Sie ist fünfundsechzig, die Roswitha Herweg ist das auch und da ist eingefloßen, daß der Alfred, der ja erst am neunten August fünfundsechzig wurde, mich im März öfter mit „Risikogruppe, Risikogruppe“ ärgerte, weil ich das ja schon seit eindreivierteljahre bin und vor fünf Jahren als ich meinen „Sommernanowrimo“ schrieb, ist da die Heldin nach Harland bei St. Pölten in die Sommerfrische gefahren, um dort ihre Diplomarbeit oder Dissertation über den „Deutschen Buchpreis“ zu schreiben und dieses Buch, „Die Sommererlebnisse vier prekärer Literaturstudentinnen“ ist dann auch irgendwie ungewollt, der zweite Teil meiner sogenannten Flüchtlingstrilogie geworden und als ich am Mittwoch nachdem ich mit dem Schreiben fertig war, in die Badewanne ging und gedacht habe, jetzt weiß ich wieder nicht, was ich als Nächstes schreiben soll, ist mir eingefallen, daß ich ja über das thema Corona, das uns höchstwahrscheinlich noch länger beschäftigen wird, eine Serie machen könne.

Das zweite Buch, „Das rotbraunkarierte Notizbuch“, wird es heißen, schließt ja unmittelbar an den ersten Teil, in der Lockdownphase geschrieben, an, denn da waren die Lockerungen im Gange, man konnte ohne Maske in die Geschäfte aber in Oe 24, daß ich ja seit Corona sehr viel höre, war ständig davon die Rede die Maskenpflicht muß wieder her, so hört, die Eja auch im Radio als St. Georgen erreicht und interessant, die Eja, eine mehr oder weniger erfolgreiche Schriftstellerin, sie hat aber einen Verlag, hört her, hat in Wien versucht einen Text über Corona zu schreiben, den aber aufgegeben, weil man das ja nicht tut darf oder soll, etcetera, dann wird natürlich wieder einer daraus, meine Erlebnisse und das, was so in der Welt geschah, fließen ein, eine Rahmenhandflung, die in den „Sonnenpark“ zurückführt und einen Polizisten der Unterschrifen für die „Stopp die Corona-Petion“ sammelt“ gibt es auch und es schließt ungefähr zur Jetztzeit, wo alle auf die zweite Welle starren und man in Paris nur mit Mundschutz auf den Eifelturm fahren darf oder sich in Spanien damit auf den Strand legen muß, obwohl ja alle sagen, Aufenthalt im Freien ist ungefährlich. Das wars, wo der Rohtext endet und wie es mit der Wirklichkeit weitergeht, liegt in den Sternen und ist zumindestens für mich sehr interessant.

Worüber ich als Nächstes schreiben und ob das wirklich ein Corona-Text werden wird, habe ich noch keine Ahnung.

Bis dahin ist ja noch genug zu tun, zwei Texte, das „Fäulein No“, das von Corona noch überhaupt keine Ahnung hatte und das „Frühlingserwachen“ fertig zu bekommen und dazwischen werden die Ereignisse auf mich einströmen, so wie es aussieht, wird sich ja mein Verhalten sehr verändern und wahrscheinlich im Herbst keine Veranstaltungen außer vielleicht die Siebenstern-Lesungen und die „Wilden Worte“, wo man ohne Maske hoffentlich hinein kommt, keine Preiseverleihungen, keine „Buch Wien“, etcetera und noch weiter weg vom Literaturbetrieb, als ich schon war, weil es ja dann überhaupt keine Kontakte mehr dazu gibt, das Corona-Geschehen werde ich vermutlich weiter beobachten und darüber bloggen in Form meines Krisentagesbuch, was sich darüber hinaus literarisch ergibt wird spannend.

Ich könnte mir aber schon vorstellen, daß es noch weitere Corona-Texte gibt, die die Handlung mit dem Corona-Geschehen, was ja vermutlich das realistische Szenario der nächsten Zeit ist, umgibt. Mal sehen, seien wir gespannt und für die kleine Lia habe ich mir schon gedacht, wird es in zwanzig jahren schon sehr interieren, was in ihrem ersten Lebensjahr passiert ist, an das sie sich nicht erinnern kann.

2020-08-12

Terrassenschreibetag

Filed under: Schreibbericht — jancak @ 21:13
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Heute habe ich ja, das habe ich schon geschrieben, keine Stunden gehabt, so daß ich mir dachte, daß ich mich mit meinen Notizbüchern auf Romanrecherche machen kann, um die Szenen kommen zu lassen. Das war vorige Woche, als ich das dachte, wo ich ungefähr achtundvierzig Rohseiten hatte und eigentlich nicht wirklich wußte, wie es mit meinem Romanprojekt weitergehen sollte. Denn einen richtigen Plot hatte ich ja nicht, sondern habe mich einfach von Szene zu Szene weitergeschrieben, ausgehend von den Notizen, die in dem Notizbuch standen, das ich einmal im Schrank gefunden habe.

Darüber wollte ich einen Roman schreiben oder eigentlich damit in der Sommerfrische an der Traisen entlang fahren und die Handlung entstehen lassen. Dann hatte ich bald den doppelten Handlungsstrang, die Eja Augustin, das Alter Ego, die mehr oder weniger erfolgreiche Schriftstellerin, so genau geht das aus dem Text nicht heraus, die mitten in der Corona-Krise, aufs Land in das Häuschen ihrer Eltern fährt, um dort die Sommerfrische zu verbringen, dort das Notizbuch findet, in der Seedose eine Beobachtung macht und daraus einen Roman entstehen lassen will.

Nnaiv könnten meine Kritiker vielleicht sagen, Fakt ist, das ich diesmal sehr lange keine Handlung hatte und nicht wirklich wußte, was ich schreiben will? Bei meinem letzten Text, dem „Frühlingserwachen“ habe ich ja versucht mich an der „Heldenreise“ entlang zu hanteln.

Ob das wirklich gelungen ist, weiß ich nicht so genau. Aber diesmal war das anders, die „Heldenreise“ war mir egal. Corona, das mich ja sehr beschäftigt, ist dann automatisch dazugekommen und da die Panik der letzten Wochen über die zweite Welle, obwohl ja trotz Massentestungen immer nur täglich hundert Personen mit diesem Virus gefunden werden und ich dieses Vorgehen eigentlich ein wenig seltsam und beuruhigend finde.

Das Romanentstehenlassen war dann auch ein wenig schwierig, weil ich ja jeden Montag oder Dienstag nach Wien gefahren bin, da meine Stunden machte und oft nicht zum Weiterschreiben gekommen bin und wie gesagt, bis zur Hälfte des Textes eigentlich nicht wirklich zufrieden war. Ich habe das Vorhandene dann ein- oder zweimal durchkorrigiert und voriges Wochenende eigentlich geplant, den Handlungsaufbau am Montag und am Mittwoch zu betreiben.

Am Montag beim Viehofner See, am Mittwoch bei einem Wiener- Recherchetag. Dann habe ich mich am Montag auf eine Bank am See gesetzt und plötzlich war die ungefähre Handlung da und ich hatte auch so viele Szenen im voraus, daß ich dachte, da setze ich mich dann am Mittwoch auf die Terrasse und schreibe und schreibe und das habe ich dann von circa zehn bis acht auch getan. Es war schönes Wetter ich habe mich immer weiter ausgezogen, die Blumen gegossen, den Rasen gespritzt, mich unter den Sonnenschirm zrück gezogen und sechs Szenen geschrieben.

Daß es im Sonnenpark bei diesen Festival enden wird, habe ich schon am Montag gewußt und ab da sind für mich die einzelnen Handlungsstränge auch sehr schlüßig geworden. Da hatte ich ja vorher meine Schwierigkeiten mit dieser Dreiecksgeschichte zwischen der Dagmar Schneider ihrer Rivalin und ihrem Chef. die Beziehung zwischen Tante Aloisia und Simon hat sich auch aufgeklärt und das mit der kritischen Polizistengruppe kommt vielleicht nur am Rande vor. Dafür tritt der Uwe ständig mit seiner Petition auf und versucht alle zu einer Unterschrift zu bewegen und ganz am Schluß geht es wieder zur Eja, die den Roman ja schreibt zurück und die läßt ihn damit enden, daß es der Uwe war, der das Handy in den Blumentopf geworfen hat.

Einunddreißig Szenen, vierundachtzig Seiten und derzeit etwas über einundvierzigtausend Worte sind es nun. Nach der Korrektur wird es noch kürzer werden, ein kurzer „Nanowrimo“ also, weil ich da nichts anstückeln muß. Aber länger als das „Frühlingserwachen“ und am schluß ist es wieder sehr rasant geworden. Einige Unklarheiten habe ich natürlich wieder drin, die ich in den nächsten Tagen oder Wochen noch ausbügeln werde und ich werde die Kapitelangaben auch verändern und zwischen den Eja-und den Romanszenen unterscheiden. Spannend, spannend und ich war heute sehr fleißig.

Morgen habe ich wieder Stunden und die Korrektur vom „Fräulein No“ damit das bald an die Druckerei gehen kann, steht auch wieder an und am nächsten Mittwoch habe ich bis jetzt nur eine vierzehn Uhr Stunde. Mal sehen, ob ich da recherchieren werde, aber eigentlich habe ich ja mit dem Korrigieren und dem Flüßigkwerden lassen genug zu tun.

Jetzt bräuchte ich nur wieder mehr Aufmerksamkeit, aber das bleibt wahrscheinlich mein Problem, daß ich die nicht habe und einsam vor mich hinschreibe, geht aber auch.

2020-08-11

Yemen Cafe

Filed under: Bücher — jancak @ 23:38
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Jetzt kommt, bevor es an das „Buchpreis-Lesen“ geht, noch ein Bücherschrankfund, nämlich Evelyn Schlags 2016 erschienenes „Yemen Cafe“, da war ich bei der Präsentation in der „Alten Schmiede“ und die 1952 geborene, die im Waldviertel Lehrerin war, kenne ich schon lang, von ihren Lesungen, einige ihrer Bücher habe ich auch gelesen und jetzt war ich ein bißchen erstaunt, wie banal die Handlung in diesem, Gesellschaftsroman, würde ich sagen, eigentlich ist.

Yemen Cafe, ein Buch, das in einem von Schweizern geführten Krankenhaus in Sanaa, der Hauptstadt von Jemen, der Alfred war schon vor mehr als dreißig Jahren dort und hat mir ein Ketterl mitgebracht, spielt, eines in dem hochrangige Regierungsvertreter behandelt werden und eine der Hauptfiguren ist Jonathan, ein österreichischer Arzt, der eben nicht bei „Ärzten ohne Grenzen“ arbeitet, sondern in einem Spital in dem korrupte Beamte und Ausländer behandeln werden und der ist, könnte man sagen, ein Frauenheld, vor den Jemen hat er in Äthiopien, wahrscheinlich bei so etwas wie „Ärzte ohne Grenzen“ zusammen mit Delphine, einer Französin, gearbeitet, die ist jetzt nach Frankreich zurückgeflogen, um ihre Mutter zu betreuen und zu Beginn des Buches wird Christian Malte, ein Deutscher, in dem Spital neu anggestellt, der hat eine Frau namens Susanna, in die verguckt Jonathan sich ein bißchen, der eine Designerin, gefällt es im Jemen aber nicht. So fliegt sie zurück nach Berlin zu ihrem Lover und Jonathan lernt Katie kennen, eine junge Amerikanerin, die für eine NGO arbeitet.

Dann gibt es noch Hassan, den Dialysepfleger, der hat zwei Jahre in München Medizin studiert, spricht daher gut Deutsch, bevor er von seinem Vater zurückgerufen wurde, dessen Bruder Khalid ist verschwunden, so wird er von einem Abdul bedrängt, das Spital auszuspionieren und geheime Pläne zu zeichnen.

Es herrscht Terroralalam und Kämpfe zwischen Shiiten und Huthis im Land. Immer wieder werden Verletzte gebracht und eine indische Krankenschwester, die eigentlich heiraten will, gibt es auch. Da muß Jonathan in den Chefetagen vermitteln, daß sie ihr Gehalt bekommt. Ein Arzt wird verdächtigt Medikamente gestohlen zu haben und eine schöne Stelle ist mir noch im Gedächtnis, wo Jonathan Delphine anruft und sie bittet, für ihn ein Glas Rotwein mitzutrinken, da Jemen ist ja ein Land mit Alkoholverbot und sein Fahrer Ali bittet ihn um Geld für Nachhilfestunden für seinen Sohn, dann erzählt er ihm, daß er nun im Militärgymnasium aufgenommen wurde, weil es im Jemen nur etwas bringt, wenn man bei der Armee ist.

Ich frage mich und weiß nicht mehr genau, ob das damals bei der Lesung thematisiert wurde, wieviel Evelyn Schlag für das Buch recherchiert hat und ob sie deshalb im Jemen gewesen ist?

Sprachlich ist es sicher schön geschrieben, dafür wird Evelyn Schlag ja hoch gelobt und hat auch Preise dafür bekommen.

Der Inhalt ist eigentlich banal und, ob man viel über Jemen und die Kämpfe, die sich dort abspielten gerlernt hat, wenn man das Buch gelesen hat, bin ich mir eigentlich auch nicht sicher.

Kann mich aber nicht beklagen, bastle ich mir ja gerade selber eine Handlung, wo nicht so viel passiert, an Hand der Corona-Problematik zusammen und da hat mich das Buch wohl bestärkt, daß ich mir dachte, wenn die Schlag das darf, darf ich es auch und wem es interessiert, mein Handlungsrahmen steht schon ziemlich und am Schluß schmeißt der Uwe Kathis Handy, ja die gibt es auch bei mir, in einen Blumentopf.

2020-08-10

Aus der Sommerfrischenschreibwerkstatt

Denn ich bin ja bei fast fünfzig Jahre Schreiben und fast fünfzig selbstgemachten Büchern schon ein wenig ausgeschrieben und weiß dann oft nicht über was ich schreiben will.Das Schreiben drängt mich aber, „Brauchst du ja nicht!“, sagen da oft die Kritiker. Ich irgendwie schon und dann kam die Idee, das Ganze wachsen zu lassen, also mit dem Büchlein während der Wochenenden Radfahren, da einen Spritzer trinken, dort ein Eis essen und die Beobachtungen aufschreiben und kommen lassen oder in Harland bei St. Pölten auf Sommerschreibwerkstatt gehen.

Da gibt es ja auch heuer wahrscheinlich einige, die Irene Wondratsch, als ich sie bei der Sommerlesereihe im Cafe Prückl getroffen habe, erzählte mir, daß sie an einer teillnimmt, Erika Kronabitter machte sowohl in Strobl als auch im Burgenland im Künstlerdorf eine, die hieß „Schreiben mit Freude“ und das ist ja inzwischen, bei mir seit die Hemmung weg ist, auch so, beziehungsweise mache ich es gern und ist mir wichtig.

Wie weit bin ich also mit meinem Notizbuchprojekt, wo ich ja immer schreibe, ich habe noch keinen Plot, beziehungsweise keinen wirklichen Handlungsplan, schon gekommen?

Inzwischen lande ich bei fünfundsechzig Seiten, 31 597 Worten und dreiundzwanzig Szenen und einen ungefähren Handlungsplan, das heißt eine Ahnung, wie es weitergeht und wie es enden wird, habe ich auch.

Das ist mir heute mittag am Viehofener See eingefallen, als ich dort mit meinen zwei Notizbüchern, dem braunrotkarierten und dem schwarzen mit den weißen Punkten, das mir der Alfred, glaube ich, vor zwei Jahren in Zürich gekauft habe, gesessen bin, eingefallen.

Denn, wie man den Schreibberichten, die es hier schon gibt, entnehmen kann, bin ich Anfang Juli, als ich meinen zwölften Bloggeburtstag feierte, im Traisenpark gesessen, bezieungsweise habe ich vorher bei der „Künstlerdemo“ mich mit Barbara Eder unterhalten und noch ein Stückchen vorher in dem Spielwarengeschäft in der Westbahnstraße ein paar Sachen für die Lila eingekauft. Das hat sich dann, glaube ich, an diesem Wochenende zu den ersten zwei Szenen verdichtet.

Das Gerede, daß die Maskenpflicht wieder eingeführt werden soll, weil die Zahlen steigen, gab es in dieser Zeit auch schon und so ist die Eja Augustin in das Häuschen ihrer Eltern nach St. Georgen am Steinfelde gekommen, um dort ihren neuen Roman zu schreiben. Siie radelt an den Viehofner See, trinkt in der „Seedose“ einen Spritzer, hat vorher im Schrank das Notizbuch gefunden, beboachtet zwei Leute, von denen einer Rothaarig ist und Simon heißt, beim Streiten, liest die Notizen der Kathi Sommer, die sie in das Büchlein machte, erfindet die Tante Aloisia, die Angela Hager und die Jasmin Bauer. Dann habe ich, glaube ich, noch zwei mehr oder weniger gute Eja Szenen geschrieben, immer im Bezug zu den Nachrichten, beziehungsweise zu den Corona-Gedichten, die ihr ihre Freundin Lena Wünsche schickt.

Danach, immer mit Unterbrechungen, beziehungsweise Wien-Tagen, habe ich cirka fünf Szenen geschrieben, wo ich in den Plot eingestiegen bin, danach, glaube ich, noch eine Eja-Szene und das Ganze dann korrigiert, beziehungsweise ein wenig umzuschreiben versucht, damit es schlüßiger wird. Das gelingt mir, wie meine Leser, vielleicht auch schon wissen, nie besonders gut. Vor zwei Wochen bin ich aber mit dem Rad wieder zum Viehofner See gefahren und gedacht, jetzt mache ich meine Sommerwerkstatt-Notizen habe mich mit dem Manuskript und den zwei Büchlein in die „Seedose“ gesetzt, zwei Spritzer getrunken und, glaube ich, beschlossen, das Ganze durchzukorrigieren oder nochmals zu beginnen. Das habe ich dann am letzten Montag getan, bezieungsweise beendet.

Ein paar verbindende Sätze sind dadurch entstanden, zwei Seiten weggekommen und ungefähr sechs Szenen habe ich vorgeplant. Die habe ich dann am Freitag bis Sonntag geschrieben, jeden Tag zwei.

Gedacht „Geht ja doch!“, danach, also Szene vierundzwanzig sollte wieder eine mit Eja kommen und ich dachte, ich fahre am Monntag wieder zur „Seedose“ und lasse das Ganze wachsen und am Mittwoche habe ich keine Stunden eingetragen. Also könnte ich mit dem Büchlein durch die Stadt marschieren, um dem Ganzen neuen Schwung zu geben. Das würde auch für meinen Blog passen. Denn da will ich ja jeden Tag etwas schreiben und dann hätte ich schon zwei Artikel, damit keine Lücken entstehen, wenn ich mit dem Lesen nicht so schnell bin, weil ja auch ein paar Bücher auf meiner Liste stehen, die erst ab nächster Woche erscheinen und da gibt es dann ja auch die neue „Deutsche Buchpreisliste“, also wieder neuen Lesestoff.

Beim Schreiben entstehen aber die Ideen, beziehungsweise entwickelt sich der Plot auf diese Art und Weise weiter und so hatte ich gestern Abend oder heute Morgen schon wieder Ideen für sechs weitere Szenen und die schreibe ich wahrscheinlich am Mittwoch statt durch die Stadt zu laufen, auch wenn da im Blog vielleicht ein Leerlauf entsteht oder ich mich im Artikel wiederhole.

Heute bin ich aber mit dem Büchern, wie schon geschrieben, zur „Seedose“ gefahren. Eigentlich will ich da auch immer die „Hierarchien“ von denen ich noch immer vier volle Schachteln habe, hineinlegen, vergesse aber immer darauf und denke „Das nächste Mal!“, habe aber heute etwas Interessantes gefunden, wobei ich aber nicht ganz sicher bin, ob ich den „Geometrischen Heimatroman“ nicht vielleicht schon habe.

Ich fahre ja immer, wenn ich die Viehofner-Runde mache, zuerst zum Aussichtsturm steige dort hinauf und dann zum Bücherschrank. Da fahre ich am See entlang und da war heute die Bank, wo man direkt am Wasser sitzen kann, leer. Also habe ich das Rad abgestellt und mich mit meinen Büchern hingesetzt und dachte, der Dreh hönnte vielleicht sein, daß ich das ganze auf diesem Festival enden lasse. Da kommen dann alle hin. Der Simon, der Uwe, von dem einen der Vater, vom anderen die Mutter, die beide ja in einem Seniorenheim leben und vielleicht bahnt sich zwischen denen auch was an. Die Eja kommt hin, spricht die Kathi auf das Notizbuch an und die erzählt ihr, was es mit den Notizen für eine Bewandnis hatte, der Simon kommt und der Uwe. Da brauche ich noch ein bißchen Handlung dazwischen, die Angela Hager slamt und die hat vielleicht etwas über die Polizei oder einen Text über ein Notizbuch und die Tante Aloisia kommt und bringt den beiden die Eheringe ihrer Eltern und deren Hochzeitsbild, falls sie vielleicht heiraten wollen. Da fehlt auch ein bißchen Handlung, die noch kommen muß und es gibt dann noch den Dagmar Schneider-Strang, die Nachbarin der Aloisia, die hat eine Dreiecksbeziehung zu ihrem Chef und einer jüngeren Redakteurin, da kommen auch noch ein paar Szenen. Die war auch beim Freiur und geht noch ins Kaffeehaus, lernt vielleicht dort den Uwe kennen, aber den wollte ich ja auch die Angela Hager kennenlernen lassen.

Ein bißchen verwirrend, werden vielleicht meine Leser sagen. Aber das soll ja, da man nicht soviel spoilern soll, um die Leser nicht vom späteren Werk abzuhalten, auch so sein, für die aber vielleicht spannend, die wissen wollen, wie ein Roman entsteht? Zumindestens bei mir ist das so und auch wenn das Ganze vielleicht wieder nicht so wahnsinnig originell ist, ,,sondern sich an dem schon Vorhandenen anlehnt und ich es, weil wir mitten in der Krise stecken, die auch nicht so überblicken kann, finde ich es schon ganz spannend, wie so ein Roman auch ohne Plot, sondern eigentlich aus dem was man so alltäglich erlebt oder in den Nachrichten hört und sieht entstehen kann.

Also wieder ein sehr produktiver Montag, einen Spritzer habe ich in der „Seedose“ getrunken und einen Toast gegessen. Morgen geht es wieder nach Wien, am Mittwoch werde ich wahrscheinlich weiterschreiben und vielleicht auch darüber berichten, wie es mit dem Work on Progress weitergeht.

2020-08-09

Kino alter Zeiten

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Jetzt kommt ein Erzählband, den ich eigentlich ins Doml mitnehmen und Stephan Teichgräber zeigen müßte, wenn es seine Workshops noch gibt, nämlich ein schon ziemlich abgenützt wirkendes DDR-Bändchen aus dem „Volk und Welt-Verlag“ von 1975 mit, wie in der Beschreibung steht, zwei Erzählzyklen des 1918 geborenen Ungar Ivan Mandy.

Ich habs im Schrank gefunden und auf meine heurige Leseliste gesetzt, dann habe ich, als ich Anfang des Jahres die Bücher heraussuchte, nicht gefunden, länger gesucht und jetzt das Lesen noch geschafft.

Den Autor habe ich nicht gekannt und konnte auch im Netz außer seinen Lebensdaten 1918 in Budapest geboren, 1995 dort gestorben und 1993 für den Nobelpreis vorgeschlagen wurde, nicht sehr viel finden.

In dem schmalen Büchlein gibt es die schon erwähnten zwei Erzählzyklen, das Titel gebende „Kino“ und dann noch „Was gibts Alter?“ und das Genre Erzählzyklus, wo sich die Handlung in einzelnen Geschichten fortschwingt war mir auch eher unbekannt, finde ich aber interessant.

Geschichten übers Kino also und da steht in dem eher knapen Beschreibungstext, daß sich Mandy „Den Grautönen“ des Lebens widmet und „Das Dassein jener Unsichereren und Empfindsamen, die an den Rand der Gesellschaft geraten sind und vom Erfolg, vom Anderssein überhaupt nur zu träumen wagen. In der Flimmerwelt des Kinos zum Beispiel“, beschreibt.

Es beginnt mit einem „Motto“, da wird nach Filmen gefragt und führt dann zu der Erzählung „Die graue Mütze“ hin, wo ein Jungen einem die Mütze eines berühmten Regisseurs zeigt, die er von seinem Onkel, einem Filmvorführer bekommen hat.

Dieser Junge, Karoly Bonaja ist sein Name, will dann gleich nach der Schule mit dem Vater ins Kino gehen und sich die „Wikinger“ ansehen. Der kommt aber nicht und hat auch kein Geld. So bleibt ihm nichts anderes über, als sich in die Welt des „Kino-Lebens“, das sind Kinozeitschriften, die im Kasten liegen, zu versenken.

Später geht er mit dem Vater dann doch hin, nicht ins „Roxy“ oder ein anderes großes Kino, sondern in ein altes, in dem es nach Käse riecht. Mitten in der Vorstellung schweben die Beiden dann hinaus und der Vater will dem Sohn einen Wikingerhelm kaufen, den er am Markt natürlich nicht bekommt.

Karoly schreibt „Kinoheft“ auf sein Schulheft und schreibt dort alle Partner der berühmten Greta Garbo auf, er träumt von der „schönen Telefonistin“ „Colleen Moore, lebt mit dem Vater, der Redakteur ist, aber kein Geld hat und so manchmal nur ein Pfund Roggenbrot und etwas Butter nach Hause bringt, so daß sie nicht ins Kino können, in einem Hotel beim Bahnhof und in der letzten Episode läßt der Junge oder Ivan Mandy, der dieser vielleicht einmal war, die Schauspielerin Norma Shearer, die wir schon von früheren Episoden kennen, nach dem Jungen fragen und wirft am „Schluß einen Ball in den dunklen Zuschauerraum des Roxy hinein“.

Sehr eindrucksvoll dieser Gang durch die Kinogeschichte der Neunzehnzwanziger- und Dreißigerjahre, wo es noch Stummfilme und Klavierspieler gab und sehr eindrucksvoll auch, daß damit die DDR-Bürger in den Neunzehnsiebzigerjahren ermuntert wurden, sich in diese Kinowelt eines armen Jungen der Sehnsucht nach der großen Starwelt hat, hineinzubegeben.

Sehr eindrucksvoll und interessant und ein Roman über das Kino steht übrigens demnächst auch noch auf meinem Leseprogramm.

Im zweiten Teil „Was gibt`s, Alter?“, geht es wieder um einen Sohn der mit seinem Vater eine Zeitlang in einem Hotel wohnte. Der ist aber Schriftsteller, heißt Janos Zsamboky und der Zyklus beginnt, wie der erste mit einem „Motto“, diesmal mit einem „Traum“.

Dann besucht er den Vater offenbar in einer Psychiatrie, denn der hat Zwangsvorstellungen, beziehungsweise einen Selbstmordversuch hinter sich und bei der nächsten Geschiche, Kapitel „Besuch bei Mutter“ ist die offenbar schon gestorben. Denn er unterschreibt eine Verzichtserklärung, daß die Kleider im <krankenhaus verbleiben. Dann gibt er dem Ankleider das blaue Kleid mit dem weißen Kragen, der ihm rät so schnell, wie möglich die Bestattung zu informieren, um die Mutter wieder loszuwerden. Ein bißchen surreal und geheimnisvoll der Geschichenton, der sich wieder, was ich ja spannend finde und auch schon lang verfolge, zu einem Roman formt.

Dann wühlt Janos in den Notizen seiner Mutter, wo sie Kochrezepte aufgeschrieben hat, aber auch, daß sie von einer O. geschlagen und von einem G. gewürgt wurde, als sie dem Jungen Schokolade brachte und er erinnert sich durch die Wohnung gehend, der Vater hat die Mutter Ilonka bald zu zu einer Tante Vali abgeschoben und sich die Juwelierstochter Olga, die der Junge Tini nennen mußte, als zweite Frau genommen. Der Vater war überhaupt ein recht ambivalenter Typ, Geige spielend und Gedichte schreiben, Journalist, wie der Vater des Jungen aus dem vorigen Text. Er spekulierte auch und zog mit der Familie durch verschiedene Wohnungen, bevor er in dem schäbigen Hotel neben dem Bahnhof landete. Die zweite Frau hat er auch hinausgeschmissen, nachdem er sie um ihr Geld brachte und der Junge hat sich irgendwann geweigert, die Schule zu besuchen. Da hat ihn wohl, wie den Notizen zu entnehmen ist, der Vater oder war es die Tante in eine Besserungsanstalt bringen wollen und der Sohn beugt sich über den Tisch „betrachtet den Haufen“ und murmelt „Du hast das erfunden Vater! Das alles hast du erfunden!“

Dann geht es in vier kürzeren Geschichten ins Espresso Barbara, wo er die Serviermädchen kennt und ein Interview über einen seiner Filme geben soll. Eine Fotografin kommt zu Besuch und die letzte Geschichte widmet sich dem „Lich des Erfolgs“, des Schriftstellers.

Der Vater und die Mutter, die in den späteren Geschichten auch mehr zusammen wohnen, kommen immer wieder vor.

Schöne surreale Geschichten könnte man sagen und wahrscheinlich auch den psychoanalytischen Bezug reflektieren. Damit hat es die Verhaltenstheapeutin nicht so sehr, mich interessiert, sondern, wie schon geschrieben, mehr die Frage, wie aus Geschichten ein Roman entsteht und was die diesbezüglichen Kriterien und Vorgangsweien sind und habe wieder einmal viel gelernt und vor allem und nicht zu vergessen, durch den offenen Bücherschrank, einen Schriftsteller kennengelernt, der sonst an mir vorbeigegangen wäre, weil er heute wahrscheinlich sehr vergessen ist.

2020-08-08

Goldene Cartoons

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„Die besten Bilder aus 10 Jahren Komischen Künste“, steht auf dem Cover des weißen Buches, das, glaube ich, zu der entsprechenden Ausstellung erschienen ist und am Cover gibt es die Ottitsch-Zeichnung „Also ich finds primitiv!!“, die Steinzeitmenschen bei einer Vernissage mit Sekt vor den Höhlenzeichnungen und mit dem 1983 geborenen Oliver Ottitsch hat meine Begegnung mit dem „Holzbaum-Verlag“ von dem ich sehr viel, nicht alles, gelesen und gesehen habe, auch angefangen.

Das heißt, nicht ganz, denn das Erste war glaube ich der „Sex mit 45“, dann kam „Kopf hoch“ und damals war ich auch noch nicht sicher, ob ich das auf einen literarischen Blog besprechen kann?

Inzwischen kann ich es oder habe sehr viele, nicht alle der „Holzbaum- Publikationen“ besprochen, wurde einmal auch gerügt, daß ich soviel spoilere oder nacherzähle und den Humor und die Ironie, die mir ja an sich nicht so liegen, habe ich mit dem kleinen aber feinen Verlag, die die ersten waren, die mir Rezensionsexemplare schicken, auch gelernt.

Inzwischen nehme ich meiner überlangen Leseliste geschuldet auch nicht mehr alles an, aber bei den „Goldenen Cartoons“ dem Jubiläumsband konnte ich nicht widerstehen, obwohl ich eigentlich dachte, ich hätte das alles ohnehin schon gesehen, bin ich ja eine getreue „Holzbaum- Rezensentin“.

„Welch ein Irrtum würde!“, wieder Papa Jandl sagen und rechts mit links bewußt verwechseln.

Damit habe ich es auch nicht so sehr oder glaube auch in Zeiten, wie diesen, wo schon soviel verwechselt wurde, ich einen rechten Kritiker habe und einmal auch mit Martin Sellner auf der selben Demo war, nicht, daß man das kann, aber, um mich nicht zu sehr zu verzetteln ein kurzer Rundgang durch das Buch.

„Tja wenn ich einen Hund und vier Kinder unverdaut verschlungen habe, hätte ich auch Bauchschmerzen!“, läßt da Adam gleich zu Beginn den Doktor zu einem großen Bären sagen und Überraschung diesen Cartoon kannte ich, glaube ich, noch nicht.

Bruno Haberzettls Hitler auf der Coah analysiert von Papa Freud habe ich schon gesehen und auch den Cartoon von Dan Piaro, wo der Hund die Coach belegt und „Eigentlich geht es mir gut, ich möchte nur einen Platz wo ich auf derCoach erlaubt bin,“ zu der Psychoanalytikerin sagt. Seine Katzencartoons habe ich auch schon mal gesehen, möglicherweise im Katzencartoon.

Daniel Jokesch ist mir auch schon ein alter Bekannter, hat er ja die „Letzten Tage der Menschheit“ gezeichnet, davon gibt es nichts zu sehen, nur den Kaiser Franz mit seiner Sissi oder den Furz.

Elisabeth Semrads markante Zeichnungen mit den langen Nasen gibt es zu bewundern, Jean le Fleur hat auch einen eigenen unverwechselbaren Stil und dann gibts natürlich und da habe ich ein bißchen nicht ganz ausgesetzt, die Cartoons und da ein paar Beispiele von katzi, wenn man also wissen will welche Fragen sich täglich stellen oder „Was der der Wiener mit „Steigen Sie auch aus?,“ meint“, blickt hinein in das Buch.

Maria Antonia Graff hat die Berggasse 19 ein wenig analysiert und da bin ich nicht sicher ob ich den Cartoon schon kenne.

Martin Zak hat schöne Zeichnungen, zum Beispiel, die, wo ein Hund mit Eis auf Rollschuhen in ein Geschäft will und all das genau verboten ist und er läßt das Mäxchen dem Papa auch verraten, daß es die Mama mit dem Onkel im Bett treibt, die steht daweil in der Küche und verkündet stolz „Schatz weißt du, daß unser Sohn schon schreiben kann?“.

Man soll sich eben nicht zu früh freuen, lautet wahrscheinlich die belehrende Sequenz.

Michael Dufek läßt den Tod aufmarschieren und verrät das Geheimnis, warum Herr Weber 278 Jahre alt wurde?

Es gibt die „To do Liste für den Advent“ von ihm und die habe ich wahrscheinlich schon in den „Cartoons über Weihnachten“ gesehen.

Der berühmte Nicolas Mahler hat was gezeichnet und dann kommen wir schon zu dem schon erwähnten Oliver <ottitsch, von dem ich ja auch einen Kalender in meiner Praxiswohnung habe und habe auch seine anderen Publikationen durchgesehen.

Rudi Hurzlmeier hat eine Zitrone in ein Huhn verwandelt, Schilling & Blums markante Zeichnungen habe ich auch schon gesehen und den „Dür(r)en Feldhasen“ gibt es auch.

Uwe Krumbiegel läßt den Tod in bunten Klamotten aufmarschieren und beschließt das Büchlein, das ich wieder jeden nur empfehlen kann, der sich kurz und bündig in die besten Cartoons der „Komischen Künste“, das Geschäft oder der Galerie im Museumsquartier einlesen will, mit einer Einführung in „Yoga für Fortgeschrittene“ und das ist, kann ich schnell noch spoilern auch sehr interessant.

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