Literaturgefluester

2020-07-08

Nacht im Cafe Prückl

Filed under: Veranstaltungen — jancak @ 23:59
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Hurrah, hurrah, die Sommerlesereihe des Literaturkreises Podium im Cafe Prückl, die seit letzten Jahr von Brigit Schwaner organisiert wird, vorher waren es Christa Nebenführ und Claudia Erdheim findet auch heuer im Juli statt und hat sogar schon vorigen Mittwoch begonnen.

Da haben zu diesem Thema Andrea Grill und Christian Futscher gelesen und ich habe es leider versäumt, obwohl ich sehr leicht hingehen hätte können, weil ich ja auf der Schlußkundgebung des Schweigemarschs für „Kunst und Kultur“ am Karlsplatz war und das war, glaube ich, so um sieben aus und um acht beginnen die „Prückl-Veranstaltungen“, nur leider habe ich nichtsgewußt davon, weil ich erst am Donnerstag in der Buchhandlung Frick die Programmkarten gefunden habe.

Ich habe zwar die Ruth danach gefragt und sogar bei den GAV-Veranstaltungen diesbezüglich nachgeschaut, aber nichts gefunden und die „Alte Schmiede“ wo ja eigentlich immer die Auftaktveranstaltung stattfand und es daher im Programm stand, bin ich ja leider seit März nicht mehr gekommen.

Am Montag, diesmal sind die Veranstaltungen jeweils Montag und Mittwoch und nicht wie im Vorjahr, wo sie, glaube ich, Dienstag und Donnerstag waren, wo die mir unbekannte Martina Onjegbula und Lisa Fritsch gelesen haben, war ich in Harland, weil ich meine Sommerfrischenwochenenden eigentlich exakt einhalten will, aber heute ist es sich ausgegangen, da waren wir zwar auch in Harland, weil wir im Bootshaus den achtundachtzigsten Geburtstag von Alfreds Mutter gefeiert haben, sind aber, da ich ja morgen Stunden habe, zurückgefahren und zum Glück gibt es ja (noch) keine Maskenpflicht in Lokalen und so war es obwohl eine Indoorveranstaltung kein Problem und Desinfektionsmittel und der ausreichende Abstand war auch gewährt, obwohl einige bekannte Gesichter wie Lukas Cejpek, Angelika Kaufmann, Irene Wondratsch, Christian Katt, ecetera und sogar die Literaturbeauftragte der Stadt Wien Julia Danielcyck gekommen waren.

Margret Kreidl und Günther Kaip haben gelesen, Birgit Schwaner begann in ihrer Einleitung mit den Träumen und der Traumdeutung und das war auch das Thema des Abends und die 1964 in Salzburg geborene eher experimentelle Autorin Margret Kreidl ist mir auch keine Unbekannte, habe ich sie ja schon bei einigen Lesungen gehört und sie brachte eine Zusammenstellung aus ihren „Einfachen Erklärungen- Alphabet der Träume“, das ich, glaube ich, auch schon irgendwie gehört habe, dazu gab es auch ein Traumposter, das Margret Kreidl mit Lukas Cejpeks Hilfe präsentierte und ein paar Postkarten von ihr gab es auch am Büchertisch zu sehen.

Der 1960 in Linz geborene Günther Kaip von dem ich auch schon einige Lesungen gehört habe, der mir aber trotzdem noch ziemlich unbekannt ist, brachte eine Collage aus einigen seiner Büchern und las Miniaturen, die sich mit dem Thema Nacht beschäftigten und dann noch einige seiner „Kieselgedichte“.

Eine interessante experimentelle Zusammenstellung und am Montag kündigte Birgit Schwaner an, wird Linda Kreiss, die ebenfalls anwesend war einen ihrer Nepaltexte, sowie Klaus Haberl lesen und da werde ich zwar, weil der Alfred eine Sitzung hat, in Wien sein, aber wahrscheinlich doch ins Weinhaus Sittl zu einer Lesetheateraufführung über Andreas Okopenko gehen.

Warten wir es ab, ich habe mich jedenfalls mit Irene Wondratsch, die mir erzählte, daß sie diesen Sommer für einige Schreibwerkstätten nützen wird und mit Julia Danilcyck unterhalten, die ich fragte, ob sie mein Buch bekommen hat und das habe ich auch Irene Wondratsch gezeigt.

2020-07-07

Jahrhundertsommer

Jetzt kommt passend zur Jahreszeit, ein Sommerbuch, obwohl es nicht wirklich eines ist, das zweite aus der „Wortreich-Edition“ jedenfalls, das ich vor cirka einem Jahr im Schrank gefunden habe.

„Jahrhundertsummer“ des 1974 in Luxemburg geborenen Raoul Biltgen, den ich einmal in einer Bar kennenlernte, als der „Molden-Verlag“ dort ein paar Autoren lesen und dann die Zuschauer entscheiden ließ, welches Buch gedruckt werden soll.

Ich glaube sogar, Raoul Biltgen, der auch Schauspieler und Theaterautor und, glaube ich, sogar ein Freund, einer Kindergruppenfreundin der Anna, war, hat das Ranking gewonnen und bei diesem Buch bin ich ein wenig ratlos, denn es ist kein Krimi, wie ich Anfangs dachte, ein Liebesroman, wie der Klappentext vermuten läßt, allerdings auch nicht wirklich.

Ein Buch, das auch in Vorarlberg spielt, sowie in Wien und in zwei Strängen zeitlich verschieden und ineinander greifend von einem „er“ und seiner großes Liebe erzählt.

Es beginnt auch ganz passend im Cafe Prückl, da sitzt der namenlose „er“, offenbar ein Student, trinkt Kakako und ißt toast, dann fährt er in den sechzehnten bezirk und kauft sich einen Revolver.

In chronologischen Sprüngen geht es dann ein Jahr zurück in den Jahrhundertsommer, wie Biltgen im Nachwort schreibt, von 2003, da arbeitet er bei den Bregenzer Festspielen.

Sie fährt die Bimmelbahn vom See zum Festspielhaus oder zum Bahnhof und er setzt sich mit einem Buch auf die Promenande und schaut sie an. Sie lächelt ihn an und eine Romanze beginnt. Sie verlaßen beide ihre Jobs und gehen auf Reise, die bis nach Frankreich führt. Dann fährt er nach Wien zurück. Die Uni beginnt, sie kommt ihm aber besuchen, sagt sie hätte ein Kind von ihm abgetrieben und verläßt ihn dann.

Das ist der eine Strang, der zweite ist, daß er sich nachdem sie ihn verlassen hat, mit dem Revolver erschießen will. Das mißlingt aber und er lernt schließlich eine andere Frau kennen und der Schluß ist ein wenig surreal und ich bin nicht sicher, ob ich das, was Clementine Skorpil die Krimiautorin auf den Buchrücken schreibt, für mich stimmig ist.

„Zwei heiße Sommer. Zwei Städte. Zwei Leben, je eines auf einer Seite einer hauchdünnen Linie zwischen Lebenslust und Todessehnsucht“, steht jedenfalls am Klappentext.

2020-07-06

Vergoogelt!

Filed under: Bücher — jancak @ 00:49
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Das nächste Buch, das ein Handy-Cover hat, dabei ist Julia K. Steins „Vergooglet“ schon 2015 erschienen und ich bin in Internetkontakt mit der Autorin durch Annika Bühnemann gekommen, die auf ihr kostenloses Schreiseminar aufmerksam machte.

Seither schickt sie mir ihren Newsletter, wo sie auf ihre You Tube und Instragram Aktivitäten aufmerksam macht und sie schreibt auch manchmal beim „Nanowrimo“ mit und macht dann dazu Videos.

„Vegoolget“ ist ein typisches Chicklit nach Sophie Kinsella nachempfunden, könnte man so sage, zumindest agiert ihre Heldein ähnlich doof, wie das auch bei dieser Becky Bloomwood ist, wahrscheinlich noch ein bißchen doofer und möglicherweise gibt es auch das Vorurteil, daß Chicklit- Heldinnen doof agieren müßen, um sich dann an den Schultern ihrer starken Männer ausweinen zu können, bevor es zum Happy End kommt.

Es ist auch was Anne von „Goldschrifts-Blog“, die das Buch besprochen hat, kritisch anmerkte, der zweite Teil und sie rät zuerst den ersten Teil zu lesen, um sich auszukennen.

Aber den habe ich ja noch nicht gefunden, dafür aber ein paar Kinsellas und vom ersten „Shopoholic“ war ich sehr begeistert.

Später nicht so sehr. Vielleicht ist das mit „Liebe kann man nicht googlen“ auch so, ich weiß es nicht!

Da ist also Lena, dreiunddreißig und die dürfte im ersten Teil im Modemagazin „Grace“ gearbeitet haben und sich dabei in den Inhaber, den feschen Björn verliebt zu haben.

Jetzt hat sie einen erfolgreichen Marketingblog, Björn, der im Gegenteil zu ihr aus guten Haus ist, als Freund und ist internetsüchtig. Das war sie wohl schon früher und das Buch beginnt auch gleich unmittelbar, als sich das Paar für das Wochenende in einem Wellnessschloß befindet, Lena immer googlen will und Björn ihr das verbietet. Sie machen dann Sport mit E- Bikes und Lena stellt ihr Bike einen Gang schneller als ausgemacht, was auch gleich Probleme gibt.

Dann überredet sie ihn bei der Geburtstagsparty seiner Oma teilzunehmen, um seine Familie kennenzulernen, obwohl sie das zuerst gar nicht wollte.

Lena ist also auch sehr wankelmütig und hat einen Exfreund namens Karsten. Den hat sie Geld geborgt, das er ihr zurückgeben soll, abern icht kann, weil sie Björn Geld für seine Wohltätigkeitsorganisation versprochen hat. Das bringt sie in Schwierigkeiten, deshalb verkauft sie all ihre Sachen und vermietet ihre Wohnung, sie wohnt in München, an zwei Mädels, die am Oktoberfest teilnehmen wollen, die veranstalten aber wilde Sexparties darin und ruinieren mehr als die Miete einbringt, die sie dann auch noch schuldig bleiben.

Ein angeblich schwuler Yogalehrer, der sich in Lena verlieb,t gibt es auch noch und eine Cordula, die offenbar früher in dem Magazin ihre Chefin war und sie hinauswarf. Jetzt hat Björn sie hinausgeworfen und Cordula überredet Lena zu einem Fernsehauftritt.

Die sagt zu, denn sie will, um das Geld zu bekommen einen Bloggerpreis gewinnen. Björn ist dagegen, weil er Angst, um den Ruf seiner Firma hat. Sie geht trotzdem, Cordula legt sie natürlich hinein und um das Kraut noch fetter zu machen, überredet David sie sich bei einer Party seiner Eltern wegen, als seine Freundin auszugeben. Er küßt sie dann für ein Foto, das wird Björn zugespielt, etcetera.

Das Happend gibt es natürlich auch. Das buch ist ja wahrscheinlich nach der Heldenreise konzipiert und das besteht darin, daß Lena den Bloggerpreis zwar nicht gewinnt, den gewinnt politisch korrekt, ein Rollstuhlfahrer. Lena ist ihm aber nicht böse, denn er überweist dafür das Geld mit dem er nach Mallorca fliegen wollte, an die Wohltätigkeitsorganisation und Lenas Vater, der von der Mutter getrennt ist, weil sie im ersten Teil offenbar bei seinen Experimenten nicht mitmachte, hat jetzt eine asiatische Freundin, eine junge Pianist namens Ling Ling, auch sehr originell und deren Mutter hilft Björn aus der Patsche und die beiden versöhnen sich natürlich auch, obwohl ich finde, daß sie eigentlich nicht zusammenpassen und Björn gegen die wankelmütige Lena viel zu farblos rüberkommt und ein skurilles Detail habe ich noch vergessen:

Lena will ja Geld auftreiben, dazu liest sie im Internet, daß auch Nichtmütter Muttermildch bekommen können und man die teuer verkaufen kann. So geht sie zu einer Freunin Babysitten. Als das Paar dann nach Hause kommt, liegt die kleine Marilu an ihren Busen und die Milchpumpe wurde auch in Betrieb gesetzt.

Geht es noch?, könnte man da noch fragen und halten die Chicklit-Autoren ihre Leserinnen wirklich so blöd, daß sie ihnen solche Detauls vorsetzen? jetzt weiß ich warum ich eigentlich nur wenig Chicklits lese und sie meistens stehenlasse, wenn ich sie im Schrank finde.

2020-07-05

Ich bin kein dummes Buch

Filed under: Bücher — jancak @ 00:02
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Hurrah, hurrah, ich habe ein Handy!“

„Was?“, werden meine Leser jetzt wahrscheinlich fragen.

„Du bist doch eine Handyverweigerin, willst du uns veräppeln?“

„Nein, natürlich nicht, denn es ist aus Papier, wie ich dem Alfred sagte, sieht aber sonst genauso aus und hat cirka hundert Seiten.

„Ich helfe dir von deinem Smartphone wegzukommen, zumindest für eine Weile steht auch noch auf dem Cover!“

Es ist aus der Reihe zum „Entsperren streicheln“ des „Pretty Analog Verlags“ und aha, also bin ich die falsche Zielgruppe ist doch das Büchlein für handysüchtige Studenten gedacht, aber da ich ja neugierig bin und über den Tellerrand hinaussehe und ich das Büchlein, wie am Rückcen steht auch „Ohne Vertragsverbindung benützen kann, der Display faltbar und kein Aufladen nötig ist!“, also etwas verwirrt und mit falschen Erwartungen hineingesehen und gleich eine Überraschung erlebt.

Gleich nein, nicht sofort, denn zuerst kommen die allgemeine Benützungsbedingen, ein kleiner Fragebogen und ein Gesicht zum Zeichnen, aha,aha, sowas habe ich schon gelesen und da ja auch schon Sommer ist.

Dann sollte ich eine Anna suchen, die handylos in einem Park spazierengeht, weil sie Geburtstag hat. Ich habe, glaube ich, aber nur den der ihr das geschenk bringt, gefunden und dann die Überraschung, aber zuerst noch das Gespräch mit dem Bot, dem Robeoter, der mit einem statt einem Menschen, die soziale Kommunikation vermittelt, der dann aber gleich in eine Schreibanleitung in einen Storytellingkurs hinüberwechselte und aha, also die Überraschung, die Ablenkung vom Phone erfolgt in einem Romanschreibkurs. Werden deshalb so viele Romane geschrieben oder wollen die Handysüchtigen das?

Das war die Überraschung, weil ich sowas ja gerade vorhaben, aber dann ist mir nichts anderes eingefallen, als eine achtundzwanzigjährige Anna mit Brille und Stupsnase zu meiner Protagonistin zu machen, die einen Roman schreiben will, aber nicht kann, weil der Antogonist, ihr Freund Simon, der Polizist, rothaarig und mit Sommersprossen, ihr Handy in einem Blumentopf versteckt und sie es erst suchen muß.

Dann geht es aber schon ganz anders weiter. Es gibt Spiele und auch Kochrezepte.

Pizza backen und Patschinken schupfen kann man in dem Büchlein lernen und eine alternative Anwendung einer Datingapps gibt es auch.

Dann kann man Tiere zeichnen oder ausmalen und eine Anleitung zu einer „Love- Speech-Bewegung“ gibt es auch, Entgiftungstipps, Augenyoga und und und…..

Interessant, interessant, das kleine Papierbüchlein, um die handysüchtigen Studenten kreativ zu beschäftigen, ich weiß nicht, ob das klappt? Es hat mir aber Spaß gemacht, das Büchlein durchzublättern und nun hätte ich noch eine Frage, für deren Beantwortung man von mir ein Buch gewinnen kann. Wer hat mich auf die Idee mit dem Handy im Blumentopf gebracht?

Den Namen meiner Protagonistin habe ich dem Suchrätsel entnommen und außerdem heißt ja mein Töchterlein so, die schon längst ein Handy hat aber nicht bei Facebook und auch nicht sehr im Netz zu finden ist.

Ach ja und ehe ichs vergesse Ole Kretschmann hat das Buch geschrieben, das das von Ksenija Sundejeva gestaltet wurde, während Robin Bachmann, das ist ein fünfzehnjähriger Neffe, die Idee dazu hatte und der „Pretty Analog Verlag“ bei dem das Büchlein erschienen ist, wurde 2019 ins Leben gerufen und steht für Kreativbücher zum Thema Digiatalisierung, wie ich noch weiter flüstern kann und das Bücher natürlich nicht dumm sind, das haben wir, glaube ich, jetzt gelernt, wenn wir es nicht schon vorher wußten.

2020-07-04

In den neuen Text

Hurrah, hurrah, ich bin fertig mit meiner Corona-Geschichte „Kein Frühlingserwachen mehr“, das war ich schon vorigen Freitagabend. Da habe ich dann den kurzen Beschreibungstext verfasst und das Ganze dann an den Alfred schickte, der, glaube ich, das fünfzigste Selbstgemachte daraus machen soll und nun auf zu neuen Ufern und zum neuen Roman.

Das klingt wahrscheinlich einfacher als es ist,denn die, die mich schon länger und genauer lesen, werden vielleicht wissen, daß ich mich in der letzten Zeit oder auch schon länger ein wenig ausgeschrieben fühle.

Ich produziere ja schon seit zwanzig dreißig Jahren einen sozialkritischen realistischen Text nach den anderen, bis Zweitausend, habe ich mir das Manuskriptnoch kopiert und mit mehr oder weniger langen Briefen an die Verlage geschickt, wo außer Absagebriefe nichts zrückkam und das diesbezügliche Feedback, das am Anfang noch gelegentlich zu bekommen war, immerweniger wurde.

Denn „Wir könen uns ja nicht mit jeden Text befassen, wo kämen wir hin wenn wir das täten, fün Sekunden die Praktikantin daraufschauen lassen und dann ab die Post!“

Nun gut, ich habe mir selber geholfen und meine Bücher seit 2000 selbst gemacht, das heißt, der Alfred macht das PDf und schickt es dann in eine Druckerei und ich schreibe und schreibe eines nach dem anderen, weiter.

Feedback kommt auf diese Art und Weise wenig bis gar keines und so bin ich als ich mit der „Paula Nebel“, glaube ich oder war es schon „Die Widergeborene“ nicht weitergekommen bin, in eine tiefe Krise geraten, habe gedacht, ich muß was ändern, und das erste „Literaturgeflüsterbuch“ herausgebracht, mich dann mit der Frage, wie man einen Roman schreibt, beschäftigt und bin auf die Idee gekommen, mich von einer Person in einem Kapitel zu der nächsten im nächsten Kapitel weiterzuhanteln, die „Dreizehn Kapitel“ sind daraus geworden.

Die Flüchtlingstrilogie ist danach entstanden, das waren drei Bücher, die sich mit der Flüchtlingskrise beschäftigen, das Erste „Die Pensionsschockdepression“ beschäftigt sich mit der IS, da kommt eine Fatma Challaki vor und die flüchtet dann im „Sommerbuch“, 2015 nach Wien und steht auch im „Adventkalender“ als Dolmetschin der Hauptfigur zur Seite.

Die „Berührungen“, wo es auch wieder, um das Romanschreiben geht, sind schon politisch, noch politscher die „Unsichtbare Frau“ und dazwischen habe ich wieder aus zehn oder mehr Kurzgeschichten einen Text zusammengeschrieben, der als der Vorläufer der „Unsichtbaren Frau“ gilt. Da habe ich, glaube ich, in den Schreibberichten immer schon geschrieben ich fühle mich ein wenig ausgeschrieben und weiß nicht, wie es weitergeht. Es ist mir aber immer wieder was eingefallen, aus Kroatien habe ich mir eine leichte Liebesgeschite als Sommersouvenier mitgebracht und „Magdalena Kirchberg schreibt einen Roman“ geht es wieder darum, ich habe ja auch im Interview mit Cornelia Stahl betont, daß das erfolglose Schreiben immer ein wichtiges Thema für mich war. Da kommen aber auch immer andere Handlungstränge vor, wie die demente Maria Mattuschek, die glaubt, mit ihrem Freund Matthes enck zu kommunizieren, obwohl der ja schon lang gestorben ist.

Der letzte „Nanowrimo“ beschäftigt sich mit einem Arzt, der, weil er in eine Psychose kippte sowohl seinen Kassenvertrag, als auch seine Freundin verliert. Ausgangspunkt dazu war aber ein Telefongespräch, das ich einmal in der Straßenbahn hörte, als ich nach Grinzing gefahren bin, eine Schauspielschülerin hat da ihrer Oma erzählt, daß sie am Reinhardts-Seminar aufgenommen wurde. Dann kam die Idee über die Beziehung zwischen einer älteren Frau und einem jungen Mann zu schreiben, die Corona-Krise hat es ein wenig umgewandelt. Das ist ein eher kurzer Text geworden und jetzt wieder ein Loch in das ich hineinfallen oder hinausspringen müßte?

Nein, nichts davon, denn ich habe ja einmal, es ist schon länger her, in der „Seedosen-Zelle“ ein schönes Notizbuch gefunden. Da liegen öfter schöne Noltizbücher in den Bücherschränken, aber in diesem war schon etwas hineingeschrieben und immer wieder tauchte dabei ein Sommerfestival und da der „Sonnenpark“ auf, was mich ein wenig in Bedrängnis brachte, weil ich dachte, ich kann da ja nicht einfach weiterschreiben, sondern sollte mich vielleicht auf die Spur der Notizbuchschreiberin machen und die Idee zu meinem neuen Romanprojekt ein wenig wackelig und unsicherzwar, ist schon wieder da.

Denn da gab es ja noch die andere Idee vom Leben mit der Maske zu schreiben, die ja, wie man so hört, vielleicht wieder eingeführt werden soll und die Idee einen spannenden Roman zu verfassen ist auch wieder da.

„Das Frühlingserwachen“ habe ich versucht nach der Heldenreise zu konzipieren. Meine Leser können sagen, ob es gelungen ist, wenn das Buch fertig ist oder die schon veröffentlichten Textproben lesen.

Ich bin mir da nicht so sicher und bin wahrscheinlich der Heldenreise gegenüber ebenso skeptisch eingestellt, wie gegenüber der Maske, aber die Frage, wie schreibt man einen Roman, stellt sich, nachdem ja schon hunderttausende geschrieben wurden und immer noch geschrieben werden, immer wieder und da lese ich gerade und das finde ich sehr interessant Wolf Haas „Das Wetter vor fünfzehn Jahren“, der ja, glaube ich, seine Brenner-Krimis zuerst ganz konventionell geschrieben hat. Dann einen eigenen Stil entwickelt, womit er sehr erfolgreich wurde und das „Wetter vor fünfzehn Jahren“ besteht aus einem einzigen Interview ziwschen Wolf Haas und einer Literaturbeilage und ich finde das Buch sehr sehr spannend, viel beeidruckender, als die beiden Wortreich-Bücher, beispielsweise, die ich zuletzt gelesen habe.

Solche Experimente will ich, die ich ja nicht experimetell schreibe, auch gern machen und die Idee mir selber über die Schulter zu schauen, ist ja auch schon sehr lang da, also eine Alter Ego, namens Eja Augustin entwickeln, eine fünfundsechzigjährige mehr oder weniger erfolglose schreibende Frau, die im Sommer, die Gelegenheit hat, in ein Haus in der Nähe von St. Pölten zu ziehen, ob sie dort für eine Freundin, die Blumen gießen und die Katze füttern soll oder, ob sie das von einer Tante oder Mutter erbte, ist noch nicht so klar. Sie entflieht jedenfalls der Stadt und ihrer Maskenpflicht und nimmt sich auch vor, ihren neuen Roman zu schreiben. Dann geht sie zur Seedosenzelle, findet das schöne rotbraugewürfelte Notizbuch, liest die Eintragungen, denkt „Darüber könnte ich schreiben, jetzt muß ich nur noch die Figuren und die Handlung entwickeln!“

Setzt sich dann auf die Terrasse, bestellt einen Kaiserspritzer, liest und notiert weiter und entdeckt dabei eine achtunundzwanzig oder fünfunddreißigjährige junge Frau, das ist auch noch nicht so klar, die die Kathi Sommer, der das Notizbuch gehörte, sein könnte. Die sitzt da mit einem sommersprossigen rothaarigen Mann, den sie Simon nennt und mit dem sie in einen heftigen Streit verwickelt ist. Scheint sie sich doch von ihm zu trennen und wirft ihm vor, daß er ihre Projektplanung verhindert hat und ihr Handy in einen Blumentopf warf.

Eine Tante Aloisia wird auch erwähnt und da fällt Eja ein, daß sie ja bei der Lesetheateraufführung bevor sie nach St. Georgen gefahren ist, eine alte Klavierprofessorin kennenlernte, die sich ihr, als Aloisia Brunngraber vorstellte und ihr von ihrer Großnichte erzählte.

Gepongt, gepongt, der Plot war zwar noch die da, aber einige der handelnden Personen und Kathi Sommer braucht auch noch zwei Freuninnen für die weiteren Handlungsstränge, die da wären, Angela Hager beispielsweise, die hat Eja beim letzten „Schweigemarsch für Kunst und Kultur“ getroffen, die ist eine prekär beschäftigte Philosophin, die von Deutsch als Fremdsprache-Kurse und EDV-Projekten lebt und sehr kritisch und sehr verbittert ist und Jasmin Bauer, das ist die Inhaberin des Spielwarengeschäftes, in dem sie, bevor sie abfuhr, eine Puppe für ihre Enkeltochter kaufte.

Das wären die Personen, jetzt muß nur noch der Plot und die Handlung her und das ist das, was ich bis jetzt habe, beziehungsweise in den letzten Tagen erlebte, als ich auf Romanrecherche ging.

Darüber einen Roman zu schreiben, in dem die Autorin die Handlung sich entwickeln läßt, ist wahrscheinlich nicht sehr neu, aber ich habe mir ja vorgenommen, wie die Eja Augusint meine Sommerfrischenwochenenden dazu verwenden, mal hier ein Eis, dort einen Kaiserzpitzer zu trinken und die Beobachtungen aufschreiben, die ich dabei mache.

Vielleicht wird ein Roman daraus und ich schreibe es wieder, was mir fehlt ist das Feedback.

Die Schreibgruppe in der ich ja auch immer an meinen jeweiligen Projekt weiterschrieb, war ein Versuch aus diesem Dilemma hinauszukommen. Der Aufruf zur Lesrunde, wenn das Buch erst erschienen ist, ist ein anderer, denn ich denke, daß ich sicher weiterschreibe, warum sollte ich auch aufhören?

Aber wenn man, wie ich so viel geschrieben hat, aber eigentlich kein Feedback kommt, schwächt sich der Elan auch irgendwann ab und die Motivation wird kleiner und ich denke, das wäre furchtbar, wenn ich da vielleicht noch weitere zwölf Jahre so unbemerkt vor mich hinblogge, aber besser als gar nichts, ist es wahrscheinlich schon und so wird es vermutlich auch weitergehen.

2020-07-03

Zwölf Jahre Literaturgeflüster

Es ist soweit und wieder ein Bloggeburtstag zu feiern. Jetzt gibt es das „Literaturgeflüster“ im Corona-Jahr schon zwölf Jahre, habe ich doch am dritten Juli 2008 eigentlich ganz spontan und ziemlich planlos mit dem Bloggen begonnen undeigentlich keine Ahnung gehabt, was daraus werden wird und es ist etwas geworden.

An die 4240 Beiträge, ein riesigen Archiv von Buchbesprechungen, Veranstaltungsberichten, Schreibberichten, Gesellschaftsberichte, fast dreißig Bücher sind seither entstanden und Resignation hat es auch, und sicher nicht nur Corona bedingt auch sehr viel gegeben, denn eigentlich hat sich seit 2008 was mein Schreiben, beziehungsweise meinen literarischen Erfolg betrifft, nicht sehr viel verändert, ganz im Gegenteil.

Ich habe zwar dreißig Bücher seither geschrieben und auch selbst, das heißt mit Alfred Hilfe herausgegeben, aber ich organisiere den „Tag der Freiheit des Wortes“ nicht mehr, die „Mittleren“ gibt es ebenfalls nicht mehr und diesem Jahr habe ich auch Corona bedingt noch keine einzige Lesung gehabt und seit März auch kaum mehr Veranstaltungen besucht, auf einigen der Kunst Demos war ich zwar, bin mir da aber ziemlich verloren vorgekommen und auch mein tägliches literarisches Schreiben über den Literaturbetrieb und mein Schreiben, geht wahrscheinlich unbemerkter denn je vor sich, denn im ersten Jahr habe ich ja einen kleinen feinen Follower Kreis gehabt, jetzt habe ich eigentlich nur mehr den Uli, der mir erklärt, daß ich nicht schreiben kann.

Gut, denke ich, ich kann es, denn ich habe ja schon sehr viel geschrieben und pünktlich zum zwölften Jahrestag auch mein „Zweites Literaturgeflüsterbuch“ herausgegeben, das darüber Auskunft geben kann. In den Literaturbetrieb bin ich trotz Blog nicht hineingekommen und jetzt Corona bedingt stehe ich noch weiter draußen habe ich ja auch den Kontakt zur Szene auf den Veranstaltungen verloren.

Trotzdem gibt es was zu feiern. Mein Schreibebuch und auch daß ich mit der Korrektur des „Frühlingserwachen“ fertig geworden ist und was sich durch das Bloggen geändert hat, ist daß ich immer wieder Bücher zum Rezensieren angeboten bekomme, die Verlage glauben wenigsten an mich, könnte man so sagen und freue mich auch schon auf das dreifache Buchpreisbloggen, das es ab August wieder geben wird.

In der Jury des „Ohrenschmauses“ war ich schon 2008, den gibt es ja seit2007 und damals war ich auch noch in einer von der GAV empfohlen, jetzt bin ich der des Bloggerdebuts, das Lesen geht also und das Schreiben und ich will mir diesen Sommer ja auch wieder eine schöne Schreibwerkstatt machen, eine Literaturgeflüsterschreibwerkstatt sozusagen, statt eines Stattschreiberstipendiums, das habe ich auch schon 2013 versucht und bin in St. Pölten mit meinem kleinen Stadtschreiberbuch herumgezogen.

Jetzt will ich das mit einem im „Seedosenschrank“ gefundenen Notizbuch machen und darin vielleicht Impressionen sammeln, die ich in meinem nächsten Text verarbeiten kann.

Mal sehen wie es wird und was das „Literaturgeflüsterfeiern“ betrifft, wo es ja wieder ein Gläschen Sekt oder einen Kaiserspritzer in der Seedose geben kann, kann ich proudly auf mein „Zweites Literaturgeflüster-Buch“ das mein Schreiben und meine Bücher vorstellt, verweisen, sowie auf das Interview das Cornelia Stahl jetzt doch mit mir gemacht hat und das am 23. Juni im Radio Orange ausgestrahlt wurde und einmal habe ich ja an meinem Jahrestag auf den tausendsten Kommentier gewartet und habe absichtlich den 999 nicht beantwortet, damit ich dem oder der es tut, ein Buch versprechen kann, Manfred Lagler- Regall, mein treuer Blogbeoachter ist es dann gewesen. Jetzt ist der zweitausendste Kommentar schon zwei Tage früher gekommen.

Aber ich kann dem, der mir zum Bloggeburtstag gratulieren will, ein „Literaturgeflüsterbuch“ versprechen und ansonsten weitermachen und auch auch schauen, wie es mit Corona und den Veranstaltungen weitergehen wird?

Für die, die es interessiert, mir ist mein Blog sehr wichtig und ich finde ihn auch sehr schön, befürchte, daß die Krise in nächster Zeit etwas verändern wird, daß zum Beispiel keine Eiinladungen mehr zum „Alpha“ oder zum „Buchpreis“ kommen.

Das Bücherlesen wird es nicht betreffen, da habe ich ja einen großen Vorrat und wenn ich am Abend nicht in der „Alten Schmiede“ oder im Literaturhaus sitze, kann ich mehr lesen.

Schreiben auch, aber da habe ich ja schon vor Corona immer wieder geschrieben, ich fürchte ich bin ein wenig ausgeschrieben, habe das aber schon und sehr viel und darüber läßt es sich auch sicher weiter im „Literaturgeflüster“ jammern, ich glaube, ich bin, wenn auch vielleicht Corona bedingt und auch so ein wenig deprimiert, dazu bereit, wünsche mir beziehungsweise, dem“Literaturgeflüster“ alles Gute, werde demnächst in den Traisenpark, in die Seedose und zum Seedosenschrank feiern gehen und bin natürlich auf das verflixte dreizente Jahr gespannt, das ja eigentlich eine Zahl ist vor der ich mich nicht fürchte, sondern die ich sehr gerne habe.

2020-07-02

Schreibart online mit Daniel Wisser

Die „Gesellschaft für Literatur“ ist ja in Corona-Zeiten sehr aktiv auf ihrer Facebookseite mit Online-Veranstaltungen. Zwar fanden die Corona-Lesungen, an denen sie sic,h glaube ich, zumindest im Impressum beteiligten, nicht direkt dort statt, es gab aber zuerst links zu historischen Lesungen mit Ingeborg Bachmann, Thomas Bernhard, wenn ich mich nicht irre, aber auch andere aus dem Archiv.

Brigitte Schwens-Harrant hat ihre Jurytätigkeit für Klagenfurt dort ausgeführt und die „Schreibart Online-Lesungen“ gibt es dort auch.

Das ist ein Geschpräch, das Manfred Müller mit einer Autorin einem Autor im Rahmen der Kulturkontakte des Außenministeriums führt, wo ich jetzt nicht weiß, ob das Video statt der Reisen in die österreichischen Kulturinstiute, die mit diesen Autoren geplant waren, stattfinden oder ob die dann doch auch dorthin fahren oder fliegen.

Michael Stavaric, Karin Peschka, Carolina Schutti, die ja auch für Klagenfurt gelesen hat, waren schon daran und ich habe immer mehr oder weniger intensiv in die Videos hineingeschaut. Es gab auch vorher ein Autorenräsel mit einigen Hinweisen, an denen man erkennen hätte sollen, wär wals nächstes vorgestellt wird.

In Karin Peschkas Videos wo ihr neuer roman „Putzt euch, tanzt, lacht“ vorgestellt wurde, habe ich ganz hineingehört. Auf die <idee darüber zu bloggen, bin ich noch nicht gekommen, war vielleicht mit meinem eigenen Romanprojekt zu beschäftigt, aber da ich jetzt damit fertig bin und es ja keine Veranstaltungen gibt, aber im Sommer, der jetzt kommt, gibt es ja ohnehin keine und „Leseauslese online“ gab es ja schon, doch in Daniel Wisser, dem Buchpreisträger von 2018 hineinhören und das war so interessant, daß ich es jetzt doch versuche.

Ich habe ja, glaube ich, schon mehrmals geschrieben, daß ich den 1971 in Klagenfurt geborenen einmal im Amerlinghaus kennengelernt hat, als dort im Rahmen von Ilse Kilics „Fröhlichen Wohnzimmer“ glaube ich, die „Dopplergasse 8“ bei „Ritter“ erschienen, vorgestellt wurde und ich naiv dachte, wenn sowas dort erscheint, müßte es auch bei mir klappen.

Daniel Wisser ist oder war zumindest aber sicher viel experimenteller als ich, er hat dann auch mal in Klagenfurt gelesen, einige Bücher herausgebracht, war Wien Stipendiat so daß ich ihm im Musa hörte, stand auf der „Alpha Shortlist“ etcetera, daß die „Königin der Berge“ den „Buchpreis“ gewonnen hat, war für mich eine Überraschung und dieses Buch hat er auch bei Manfred <müller vorgestellt und dazu was ich sehr interessant fand gesagt, daß er nur über seine“ zeitgenößischen Lebenswelten“, also über das was er kennt, schreiben kann.

Das kann ich mir auch für mich merken, beziehungsweise trifft das auch für mich zu. Er hat ein Kapitel aus dem Buch gelesen und dann den bei „Klever“, glaube ich, erschienen Erzählband „Untern Fußboden“ vorgestellt, in dem sehr kurze Texte enthalten sind. Zwei davon hat er gelesen, einen von den zwei Brüdern die auf einem Markt verkaufen und gar keine Brüder sind und einen über einen Guro der glaubt übers Wasser gehen zu können und davür eintrittskarten verkauft.

Bei solchen Lesungen aus so kurzen Texten, es gibt glaube ich schon zweihundertfünfzig war ich auch schon und der neue Roman, der im Herbst glaube ich bei „Luchterhand“ erscheint, man sieht auch Daniel Wisser hat „Jung und Jung“ verlassen, als er berühmt geworden ist, heißt „Wir bleiben noch“ und handelt von einer Familie, die den Sozialismus, glaube ich, verlassen hat und sich der FPÖ zuwendet, etwas was ja aktuell politisch ist und dazu hat Manfred Müller den Autor auch befragt und die Stelle, die er gelesen hat, klingt ähnlich absurd, wie das von den zwei Brüdenr, ist aber viel länger. Da hat einer beim Magristrat eine Stelle antreten sollen, aber nicht können, weil sein Vorgänger seinen Posten nicht verlassen will, was vielleicht so ähnlich, auch schon mal passierte.

Interessant, interessat und mal sehen, was ich von dem Roman noch höre und auf welcher „Buchpreisliste“ er noch stehen wird?

Ich begebe mich ja jetzt auch auf Stoffsuche, beziehungsweise in meine Sommerschreibwerkstatt mit meinem schon erwähnen Notizbuch und da hat Daniel Wisser auch erwähnt, daß er für jedes seiner Projekte ein eigenes hat, daß das aber immer etwas chaotisch wäre.

Was für mich, glaube ich, auch zutrifft.

Interessant, die Online-Lesungen der Gesellschaft und da hat sich Daniel Wisser auch geäußert, daß die nur ein Ersatz sein können, weil der Publikumskontakt fehlt, mir fehlt wahrscheinlich der Autorenkontakt, habe das Video aber sehr spannend gefunden undeiniges gelernt, was ich mir hoffentlich oder vielleicht auch für meine Schreibwerkstatt gebrauchen kann.

2020-07-01

Ohne Kunst wirds still

Als ich das letzte Mal auf der „Zwei Meter Abstand für Kunst und Kultur- Demo“ war, ich gehe da nicht auf alle, weil ich Erstens ja sowieso daneben stehe, Zweites nicht immer mitbekam, wenn welche waren, Gerhard Ruiss schickte das ja nur einmal aus, hat Erwin Leder, den ich vom Lesetheater kenne, zu einem Schweigemasch „Ohne Kunst wirds still“ aufgerufen. Das habe ich mir gebe ich zu, auch nicht gemerkt, denn man kann ja nicht immer demonstrieren, diesmal hat aber Gerhard Ruiss, der ja heuer den H.C. Artmann-Preis bekommt, wieder dazu eingeladen und ich habe mir ja, da ich ja mit dem Korrigieren vom „Frühlingserwachen“ jetzt fertig bin, meine Stundenfreiezeit vorgenommen, mir mein Wien wieder zurückzuerobern, beziehungsweise ein paar Recherchetage für meinen nächsten Text zu machen, auch ein bißchen was einzukaufen, da war ja in den letzten Monaten nicht viel und heute hatte ich nur um zwei und um drei Stunden und da wollte ich zum Yves Rocher, meine Gutscheinkarte einlösen.

Da war ich zwar schon am Montag, als ich ins Weinhaus Sittl gegangen bin, aber die haben, wahrscheinlich Corona bedingt nur bis sechzehn Uhr offen, dann bin ich in das schöne Spiezeuggeschäft in die Westbahnstraße gegangen, wo ich vor dreißig Jahren für die Anna ja ein paar schöne Holzspielzeuge kaufte, die ich nach und nach der Lia bringe und dann bin ich zurück, weil ich habe das Wetter falsch eingeschätzt und daher in meiner Jean stark geschiwtzt, richtig bei den beiden Bücherschränken gab es reiche Beute und beim Nordsee habe ich mir auch ein Backfischmenü gekauft. Das war aber nur ein kaltes Stück Fisch in einemWeckerl, mit Pommes und Sauce Tatare und einem Getränk nach Wahl und den Nachmittag wo ich ja weiter flanieren hötte können, war der Schweigemarsch, um drei, wo man entweder von der Urania oder von Schottenring losmarschieren hätte können, aber ich hatte ja eine drei Stunde, bin daher gleich zum Karlsplatz, wo die Sclußkundgebung stattfinden sollte und dann auf den Ring, weil dort noch nichts los war.

Am Swarzenbergplatz habe ich dann die Gruppe getroffen, die Uli Fuchs begrüßt und mich angeschlossen. Den Jopa Jotakim habe ich mit Fahrrad gesehen, die GAV hat es auch ausgeschickt, den Grezgorz Kielawski, dann den Peter Paul Wiplinger mit Maske, als wir schon wieder am Karlsplatz waren und die Erika Parovsky mit der ich mich unterhalten habe.

Das Programm war sehr reichhaltig, zuerst haben sich die Organisatoren vorgestellt und dann haben verschiedene Künstler von den verschiedenen Sparten ihre Corona bedingte Forderungen an die Regierung gestellt, weil sie sich ja übersehen und übergangen vorkommen.

So fordern sie ein Kunstministerium, das hatten wir schon mal, schwarz blau eins, hat es, glaube ich, abgeschafft und ein Grundeinkommen von ,glaube ich, monatlich sechhundert Euro. Da kann ich sicher nicht einreichen und fühle mich, obwohl ich ja übermorgen meinen zwölften Bloggeburtstag feiere, ein wenig abseits und nebenbei stehe und mein neues Buch, das ich herumzeigen hätte können, habe ich auch zu Hause gelassen, weil ich nicht so viel schleppen wollte.

Zuerst sprach also eine Zirkusakrobatin und ein paar Jongleure haben dazwischen ihre Bälle hochgeworfen. Einen Chor gab es auch und die vierundneunzigjährig Erni Mangold, die die Jungen zum Widerstand aufrief.

Gerhard Ruiss, der ganz am Schluß seine Rede hielt, habe ich gesehen und mich dann an den Teich, dort wo die Henry <Moore Statue steht, die ich ich ja mal mit der Ruth beschrieben habe. Die war nicht da, aber Barbara Eder, die ich, glaube ich, vom Linken Wort oder von der „Alten Schmiede“ kenne und die sehr kritisch ist, hat sich zu mir gesetzt und wir haben uns lange über die Situation der Künstler unterhalten, so daß ich die folgenden Statesments darüber fast versäumte.

Zu regnen hat es auch angefangen und was Corona betrifft, scheint sich ja jetzt einiges zu wenden. Denn langsam geht alles auf. Zum Rathausplatz- Filmfestival muß man sich zwar, glaube ich, anmelden, aber die O-Töne beginnen in zwei Wochen und der Sommer beginnt auch, wo ja die „Alte Schmiede“, die „Gesellschaft“ und das Literaturhaus schließen und die Leute versuchen, wie ich, wieder normal zu leben.

Das heißt, drängen sich am Donaukanal und in den Bädern und gehen ohne Sicherheitsabstand demonstrieren. Da gab es ja letzte Woche drei in Favoriten, wo die rechten türkischen Jugendlichen oder die, die den Wolfsgruß zeigten, gegen die Kurden hetzten. Die Zahlen steigen deshalb langsam wieder an. Die Regierung warnt von der zweiten Welle und ich versuche mich an die Abstandsregel zu halten, stelle mich möglichst in den Hintergrund, gebe niemanden die Hand und auch keine Küßchen und werde morgen noch einmal in Wien herumlaufen und am Freitag gibts dann in Harland beziehungsweise in St. Pölten einen großen Literaturgeflüsterfeiertag, denn da wird ja mein Blog, wird da das Literaturgeflüster zwölf Jahre an.

Der entsprechende Feierartikel, den ich schon geschrieben habe, fällt zwar wegen oder auch ohne Corno ein wenig resignierend aus, der zweitausenste Kommentar wurde aber schon von meiner lieben Freundin Doris Kloimstein in Gedichtform geschrieben und das finde ich auch sehr interessant, genauso wie daß die Bücherschrankfunde diesmal sehr reichlich war, ich gehe aber mit einem Sommerbuch in den Sommer und bin auf das was noch kommen wird, sehr gespannt.

Stuill ist es am Karlsplatz übrigens nicht sehr gewesen, denn zumindestens die Künstler sind sehr laut für ihre Rechte eingetreten und das Gespräch mit Barbara Eder war sehr interessant.

2020-06-30

Aber das Bild war noch da

Filed under: Bücher — jancak @ 00:11
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Von dem 1952 in Vorarlberg geborenen Christian Mähr habe ich, glaube ich, zum ersten Mal etwa Ende der Neunzehnneunzigerjahre gelesen, als es noch den „Amadeus“ am Getreidemarkt gegeben hat, denn da habe ich ein „Dumont-Leseprobenbüchlein“ gefunden und da war ein Vorabdruck von „Simon fliegt“ und ich interessiere mich ja für Literatur, das Lesen und die Bücher.

Später habe ich immer gelegentlich etwas von dem Vorarlberger, der in Innsbruck Chemie studierte, aber beim ORF gearbeitet hat, gelesen oder gehört, vielleicht war er auch einmal beim „“Bachmannlesen“.

In der „Alten Schmiede“ hat er vor kurzem sein „Braunmüller-Buch“ vorgestellt und in der „Edition Wortreich“ hat er 2017 den Künstlerroman oder Kunstkrimi „Aber das Bild war noch da“ und was die „Editon Wortreich“ betrifft, bin ich mir nicht sicher, ob das der Verlag ist, der mich einmal angeschrieben, nach Frankfurt eingladen und mir Rezensionsexemplare versprochen hat.

In „Leipzig“ habe ich dann einmal die Karoline Cvancara angesprochen und sie hat mir ein paar Bücher gegeben und bei einer „Edition Wortreich“ Präsentation im Thalia auf der Mariahilferstraße war ich auch einmal, weil dort die Judith Gruber ihre Bücher herausgeibt und vor ungefähr einem Jahr lagen im Bücherschrank in der Zieglergasse ein paar „Wortreich- Bücher“, da habe ich drei „Wortreich-Bücher“ gefunden.

Das Erste was ich gelesen habe ist der schon erwähnte Kunstkrimi und ich muß sagen, er ist interessant, denn ich erforsche ja immer sehr akribisch, wie es die anderen machen?

Die Handlung zu erfassen und gehörig zu spoilern ist hier gar nicht so einfach, obwohl Christian Mähr immer wieder Zusammenfassungen gibt, aber vielleicht selbst nicht weiß, ist das jetzt ein Krimi oder eine Kunstkritik, beziehungsweise alles zusammen oder nichts davon?

Er spielt jedenfalls auch sehr mit der Kritik und dem sich Lustig machen über die Literatur zum Beispiel, verwendet Kalauer, wie „Kunst kommt nicht vom Können, denn wenn mans kann…, und so weiter und so fort.

Das Buch spielt und das ist auch interessant in Vorarlberg, in Feldkirch, denn da habe ich ja als ich mit der Ruth und dem Alfred um den Bodensee gefahren bin nach Vorarlberger Literatur gesucht und in Feldkirch bzw. in der Nähe davon, haben auch meine „Mittleren II“ stattgefunden“, so daß ich einen Nachmittag in dem Städdtchen herumgegangen bin und die dortigen Buchhandlungen besuchte.

Es beginnt damit, daß die Frau eines Malers diesem vorwirft, daß sie ein Bild, das das Haus darstellt, in dem sie einmal gewohnt hat, in der örtlichen Galerie zum Verkauf anbietet. In die geht dann der Krimischriftsteller Martin Fries, weil er auf den Straße, den Politiker Oswald Obwalter sieht und den will er ausweichen, sollte er sich doch dessen Roman ansehen und der ist seiner Meinung nach ein „Schmarrn“.

Obwalter geht aber auch in die Galerie, denn er will das Bild kaufen. Fries sagt ihm seine Meinung, der schlägt ihn zusammen und seine Karriere ist vorläufig futsch.

So weit so gut, das ist aber erst der Anfang. Ab dann überschlagen sich die Ereignisse und man weiß nie, ist das jetzt Realität oder Fiction? Wird da ein Romanplot geschmiedet oder sind wir mitten darin?

Um gestohlene oder gefläschte Rembrandts geht es auch und, um die Russenmaffia, die sich in das idyllische kleine Städtchen, indem aber auch James Joyce eine Inschrift am Bahnhoft hat, weil er dort, glaube ich, Englisch unterricht hat, begibt. Es gibt Tote, Brandanschläge, Entführungen, denn das Bild bringt Unglück und am Ende kommt es natürlich, wie es kommen muß oder, wie ich es bei mir ganz gerne hätte, der Roman von Fries regidiert oder umgeschrieben, wird ein Erfolg, der Maler stirbt oder wird in ein Schwimmbecken gestoßen, seine Frau erbt seinen Nachlaß und alle sind glücklich und zufrieden.

Der Leser hoffentlich auch, wie Christian Mähr, der ja oft die Seiten wechselt und die Genres sprengt, in seinen letzten Sätzen schreibt.

2020-06-29

Beginn der Sommerlesereihe im Weinhaus Sittl

Daß der Veranstaltungsbeginn eher schleppend vor sich geht, habe ich schon geschrieben, so war ich zwar vor drei Wochen bei den „Wilden Worten“ im Amerlinghaus, aber maskenbedingt noch nicht in der „Alten Schmiede“ und das Programm der „Gesellschaft für Literatur“ habe ich mir in den letzten Tagen eher online gegeben.

Trotzdem geht es los, langsam und beharrlich, während die Corona-Zahlen wieder ansteigen, die Leute auf Demos Steine schmeißen oder sich am Donaukanal stauen, bin ich heute den ganzen Tag sehr viel herumgerannt. am Vormittag auf die Bank, da gibt es ja schon eine Szene aus meinem Corona-Text in diesem Blog zu finden, zu Mittag habe ich mit dem Alfred den Gastrogutschein, den die Stadt Wien jeden Wiener Haushalt zur Verfügung stellt, im Waldvieertlerhof eingelöst.

Gebackene Steinpilze sehr lecker und dann hatte ich leider bis zum sechs Uhr Stunden, so daß sich der Alfred für mich schon früher in den Gastgarten des Weinhauses Sittls gesetzt hat, damit ich dort einen Platz bekomme, während er auf das Sommerfest der kubanischen Gesellschaft gegangen ist.

Daß das Lesetheater seine Sommerlesereihe im Weinhaus Sittl unbeirrt abhält, war für mich eine Überraschung und Manuel Girisch, der die erste Veranstaltung dieser Art organisierte, begann auch mit der Feststellung „Wir freuen uns, daß wir spielen dürfen!“, ein Satz der in Zeiten, wie diesen wo die Künstler immer noch um ihre Kunst kämpfen und es am Mittwoch auch einen Schweigemarsch für die Kultur geben wird, bedeutend ist.

Gar nicht soviele Leute in dem Gastgarten, ein Platz wär zu bekommen gewesen und ein Kaiserspritzer auch. Ottwald John, der den Petrus in Ödon von Horwarths „Himmelwärts“, spielte ist im weißen Bademantel eingeetroffen und das für mich unbekannte Horvath Stück war auch eher beklemmend.

Ödon von Horvath der am 1. 6. 1938 von einem Ast in Paris erschlagen wurde, hat mich schon als Studentin sehr beeidruckt durch seine starke Stücke, wie „Glaube, Liebe, Hoffnung“ oder „Geschichten aus dem Wienerwald“ die sehr dicht das Leben der einfachen Leute aus der Zwwischenkriegszeit dokumentierte und dieses eher unbekannte Stück, das zwischen der Ende, in der Hölle und im Himmel spielt, ist es auch.

1937 wurde es geschrieben oder aufgeführt, steht im „Wikipedia“ und da kommt eine Frau in den Himmel, währen ihr Mann in der Hölle schmort und das Töchterlein Luise Tag für Tag vor dem Eingan des Theaters sitzt, weil sie einen lyrischen Soran besitzt und dem Intendanten unbedingt vorsingen will. Der kommt nicht oder eher in die Hölle, wo er mit dem Oberteufel einen Pakt geschloßen hat und das Luiserl dann dem Teufel auch ihre Seele verkauft, um den künstlerischen Erfolg zu haben.

Sehr beeindruckend und bedrückend, man kann es gar nicht anders sagen. Claudias Kölz hat mitgelesen, Christa Kern und noch ein paar andere, Manuel Girisch bedankte sich beim Publikum, daß es sich getraute sich in den Gastgarten zu setzen und ich habe noch bei den sehr bevölkerten Bücherschränken eine beeidruckende Begegnung mit einem, der mich fragte, ob ich Harry Potter schon gelesen habe, gehabt und den Alfred dann auch noch von seinem Sommerfest in der Seisgasse abgeholt, so daß ich jetzt entsprechend müde bin.

Und das O- Töne Programm kann ich vermelden, wurde heute auch bekannt gegeben.

Am sechzehnten Juli geht es los und darauf bin ich sehr gespannt und auch wieviel Sommerleseabende im Weinhaus Sittls für mich geben wird, da ich da ja eigentlich in Harland sein will.

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