Zwischen Leber und Milz
Frank Kelly Rich witzelt über Alkoholmissbrauch
Von Mario Alexander Weber
"Die feine Art des Saufens" nennt sich Frank Kelly Richs "Handbuch für den modernen Trinker". Went to a party ... Frank Kelly Rich, das riecht ja bereits nach einer Fahne, süßlich. Zu lang ist das Buch, stellenweise aber auch treffend und lustig, könnte man mit in die Kneipe nehmen. I danced all night ... Amerikaner dürfen nur hinter dem Haus trinken, denn trinken sie vor dem Haus, kommt die Polizei - es sei denn, das alkoholhaltige Getränk steckt in einer Tüte. I drank sixteen beers ... Trotzdem sollte man den Personalausweis bereit halten, denn unter 21 geht gar nichts. And I started up a fight ... "Die feine Art des Saufens" ist ein promillebeschwingtes Oxymoron. Ein vegetarisches Schnitzel. But now I'm jaded ... "Wir wissen alle, dass Fernsehen dick, dumm, traurig und gewalttätig macht" (die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Ursula von der Leyen). You're out of luck ... Drei Bier sind eine Mahlzeit und fränkisches Landbier schmeckt eh wie Schweinebraten. I'm rolling down the stairs ... Machen wir uns nichts vor. Too drunk to fuck ...bellt Jello Biafra von den Dead Kennedys.
"Kein Alkohol ist auch keine Lösung": steht hinten drauf. Logisch, wissen wir Trinker doch alle; Hitler war Abstinenzler. Wir trinken unverdrossen auf den Weltfrieden (unvergessen: Bill Murray in "Und täglich grüßt das Murmeltier"). Und beherzigen Frank Kelly Richs Warnung: "Nach etwa fünf Gläsern wird der Affe an den Käfigstäben rütteln." Wobei, war das nicht Gerd Schröder? Egal, Wodka. Der Panther. Gazprom. Veltins-Arena. Leidenschaft. Freibier.
Was bleibt übrig, am nächsten Tag? Kopfweh. Auf dem Sofa. Gute Lektüre. "Jernigan" von David Gates. "Paradies" von A. L. Kennedy. "König Alkohol" von Jack London.
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