Petra Porto untersucht in ihrer Studie Aspekte des literarischen und theoretischen Diskurses über „Sexuelle Norm und Abweichung“ in der frühen Moderne
Besprochene Bücher / LiteraturhinweiseDie Zeit um 1900 gilt gemeinhin als Phase prohibitiver Sexualmoral, aber auch als Zeitraum, in welchem die sogenannten „Sexualfragen“ – postuliert wurde unter anderem ein stetiger Anstieg von Geschlechtskrankheiten, die Zunahme der Prostitution sowie die Verbreitung von als „pervers“ einzustufendem Sexualverhalten – auf einem immer breiter werdenden Forum erörtert werden: Alfred Döblins „Der schwarze Vorhang“ und Robert Musils „Die Verwirrungen des Zöglings Törleß“ tragen ebenso zur Diskussion bei wie Richard von Krafft-Ebings „Psychopathia Sexualis“ und Havelock Ellis „Studies in the Psychology of Sex“. Das Interesse der Studie liegt auf der Schilderung sexueller Normen und Perversionen, vor allem des Sadismus, in der sich um die Jahrhundertwende konstituierenden Sexualwissenschaft und ausgewählten literarischen Texten: Basispostulate und Schlussfolgerungen werden beschrieben, Darstellungsmöglichkeiten und Erkenntnisinteressen verglichen.
Anmerkung der Redaktion: literaturkritik.de rezensiert grundsätzlich nicht die Bücher von regelmäßigen Mitarbeiter / innen der Zeitschrift sowie Angehörigen der Universität Marburg. Deren Publikationen können hier jedoch gesondert vorgestellt werden.
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