Kulturwissenschaftliche Gender Studies im Helmer Verlag
Besprochene Bücher / LiteraturhinweiseAls erster Band der neuen Reihe "Kulturwissenschaftliche Gender Studien" erschien jüngst die von Gisela Ecker und Susanne Scholz herausgegebene Aufsatzsammlung "Die UmOrdnung der Dinge". Gemeinsamer Schnittpunkt der Beiträge einer Gruppe nordrhein-westfälischer Wissenschaftlerinnen, darunter, neben den Herausgeberinnen, Annegret Pelz, Uta Brandes, Katharina Sykora und Doerte Bischoff, ist die "Auslotung der kulturellen Bedingungen der Wahrnehmung, Sinngebung und Klassifikation von Dingen". Untersucht werden die "Bedeutungszuweisungen und -transformationen, kurz, die vielfältigen Umordnungen von Dingen in Literatur, Fotografie, Malerei und Design". Ein Knopf etwa, so illustrieren die Herausgeberinnen im Vorwort, könne als "Verschluß eines Kleidungsstückes, als Sammlungsobjekt, als (sexualisierter) Verweis auf den Körper oder als Kunstwerk erscheinen". Ein Objekt kann also sowohl "banal" als auch "kurios, sakral oder einzigartig" sein, "künstlerisch oder exotisch verfremdet". Darüber hinaus eigne den Dingen ein "Bedeutungsüberschuß", der dazu führe, dass sie stets aufs Neue "umbewertet" und in andere Sinngebungen eingefügt oder sie hervorbringen würden. Ein besonderes Augenmerk wird auf die "unhinterfragten Geschlechterkonnotationen bestimmter Gegenstände oder kultureller Praktiken wie auch auf die im Umgang mit den Dingen jeweils vorgenommenen Geschlechtercodierungen" gerichtet.
Man sieht dem zweiten Band der Reihe, der unter dem Titel "Sammeln - Ausstellen - Wegwerfen" angekündigt ist, mit gespannter Erwartung entgegen.
R. L.
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