Neues von der DEFA!
Animationsfilme aus der Trickfabrik Dresden 1955 bis 1990
Von Michael Grisko
Die im Jahr 1946 gegründete DEFA bildet eine Ausnahmeerscheinung in der deutschen Filmgeschichte: keine andere Epoche und Firmengeschichte ist so komplett dokumentiert und überliefert. Seit der Abwicklung vor knapp 14 Jahren gibt es verschiedene Initiativen die Geschichte und Ästhetik der "Deutschen Film Aktiengesellschaft" aufzuarbeiten. Neben dem seit vier Jahren erscheinenden DEFA-Jahrbuch, das sich unter anderem auch der aktuellen Filmkultur zuwendet, sind - u. a. mit Unterstützung der DEFA-Stiftung - verschiedene Ausstellungen, Filmreihen und Symposien durchgeführt worden, die einschlägige Standardpublikationen zum Dokumentar- und Spielfilm hervorgebracht haben.
Im letzten Jahr ist eine weitere wichtige Lücke geschlossen worden. Mit dem Buch "Die Trick-Fabrik. DEFA-Animationsfilme 1955-1990" ist ein 544-seitiges Nachschlagewerk zu einem wichtigen Bestandteil der DEFA-Produktion erschienen. Dazu trägt nicht nur die lexikalische Filmografie und die Bio-Filmografien der Regisseurinnen und Regisseure bei, wichtige Hinweise gibt auch die zum Serviceteil gehörende Bibliografie.
Darüber hinaus geben 20 weitere Beiträge Auskunft über die Geschichte, Technik, Produktionen und Personal der Dresdner Trickfilmschmiede. Die Beiträge, teilweise von Mitarbeitern und langjährig Beschäftigten geschrieben, rekonstruieren die Entstehungsbedingungen von knapp 705 Animationsfilmen fürs Fernsehen, aber auch von Arbeiten für das Fernsehen der DDR. Im Repertoire fanden sich nicht nur Zeichen- und Puppentrickfilme - Teil der auch international verkauften Produktionen waren so exotische Formate wie Silhouetten- und Flachfigurenfilme. Und auch der legendäre Sandmann wurde hier bearbeitet.