Reinhold Czarny schrieb uns am 30.01.2007
Thema: Axel Schmitt: Czernowitz als Mnemotop
Anfangs freute ich mich, wieder ein neues Buch über das geliebte Czernowitz zu besitzen,
aber beim Studieren der historischen Daten und Bezeichnungen der Gebäude und der angeblichen Bildautoren, ist die Freude dahin.
Zu den Fehlern ganz kurz.
Die Nikolaikirche in der Russischen Gasse
ist keine rumänische Kirche sondern eine russ.-orthodoxe, die
SPARKASSE heute Kunstmuseum wurde nicht 1908 erbaut, sondern
1900-1901,
Das Deutsche Haus in der Herrengasse stammt von 1910 und nicht von 1905.
Zu dieser Zeit befand es sich in einer anderen Strasse.
Der Justizpalast ist nicht am Austriaplatz.
Das Rathaus wurde nicht 1845 errichtet, sondern von 1844 - 1848.
(Die Endabnahme war am 20.3.1848, allerdings ohne
Festlichkeiten, da die Revolution ausgebrochen war.)
Ausserdem zweifle ich die Richtigkeit der Fotoautoren von 2 Bildern an. 1. Deutsches Haus
auf der Seite 116 . Dieser "Fotograf" kam erst im
Sommer 2005, nach mir nach Czernowitz ins Bukowina Zentrum.
Da ich das Deutsche Haus auch fotografiert habe (im Juni 2005), aber einer der dort abgebildeten Bäume vor dem Deutschen Haus bei ihm um ein vielfaches kleiner ist als bei mir, kann etwas
NICHT stimmen.
Selbst wenn man sagt, dass er im Frühjahr schon einmal kurz dort war. Solche Bäume wachsen in einigen Monaten keinen Meter. 2. Das andere Bild befindet sich auf der Seite 161 und zeigt den Flur der Universität. Im Internet ist das gleiche Foto, nur ist dort als Bildautor O.St. angegeben. Im Buch ist Fr.St.
S., angegeben. Etwas ist da falsch.
Schade eigentlich, damit sind andere Daten eventuell auch nicht richtig, die von mir nicht erkannt wurden.
Der Inhalt sollte genauso wichtig genommen werden, wie der Gewinn!!
Gruss
Reinhold Czarny
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Reinhold Czarny schrieb uns am 31.07.2007
Thema: Axel Schmitt: Czernowitz als Mnemotop
Mit Freude stellte ich fest, dass in der 2. Auflage des Buches: Czernowitz - Geschichte einer untergegangenen Kulturmetropole
die Fehler bereinigt wurden und hier meine neue Einschätzung.
Czernowitz, eine entlegene Stadt in Osteuropa, heute Ukraine, erlebte seine Blütezeit in den 143 Jahren der Österreich-Ungarischen Monarchie.
Diese Stadt lebte bereits damals nach Normen, von denen die heutige EU nur träumen kann.
Eine Vielvölkerstadt, in der sich alle Nationalitäten (Deutsche, Juden, Ukrainer (Ruthenen), Rumänen, Polen, Armenier, Huzulen u.a.) frei entfalten und ihre Muttersprache pflegen konnten. Doch hatten sie alle eins gemeinsam, sie lebten den österreichischen Geist. In erster Linie waren sie Österreicher und das fühlten sie auch nach Jahren unter der Herrschaft des Königreiches Rumänien, oder nach der Okkupation durch die Russen, die dieses schöne Stück Erde zum Ruin führten.
Eine Reise beginnt mit Vorbereitungen und man sucht nach entsprechender Literatur. Mit dem Buch Czernowitz - Die Geschichte einer untergegangenen Kulturmetropole (2. Auflage) ist es dem Herausgeber Hr. Braun, den Autoren und dem Chr. Links Verlag, Berlin gelungen, ein Werk herauszubringen, dass dem Leser einen umfassenden Überblick zur Geschichte und Kultur dieser schönen Stadt vermittelt und es werden viele Facetten der Stadt aufgezeigt.
Das alte und heutige Czernowitz wird in Bildern gegenübergestellt und der Leser erkennt, was das für eine pulsierende Hauptstadt des Kronlandes Bukowina war und sich aus "NICHTS" zu einer Kulturmetropole entwickelt hat.
Man nannte diese Stadt auch nicht ohne Grund "Klein Wien des Ostens"!
Diese Stadt, hat, wie man auch im Buch nachlesen kann viele Schriftsteller unterschiedlicher Nationalitäten hervorgebracht, die ich jetzt nicht aufzählen möchte, um auch keinen zu vergessen.
Welche Stadt konnte schon von sich behaupten, die östlichste Universität des Westens zu haben, Czernowitz konnte es.
Die Czernowitz - Kenner und Liebhaber, als auch diejenigen, die diese Stadt nur aus touristischen Gründen besuchen wollen, haben mit diesem Buch gleichzeitig eine Erinnerung, als auch einen Reiseführer, denn der Besucher kann sich wunderbar nach dem Buch und der abgedruckten alten Stadtkarte orientieren.
Die alten Straßenzüge und Gebäude haben sich nicht verändert.
Der einstige österreichische Geist ist leider durch den Austausch der Bevölkerung verloren gegangen, aber ich als Nachfahre von Czernowitzern wünsche mir, dass der Mythos Czernowitz weiter von sich reden macht und die Entwicklung der Stadt voranschreitet.
Dazu gibt es viele Initiativen und dieses Buch gehört dazu, diese Stadt wieder in das Bewusstsein der Menschen zurück zu bringen.
Gruss
Reinhold Czarny
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