Vorbemerkungen zur Ausgabe

Die Flüchtlingsproblematik ist das Thema der Stunde. Aber gehören Flucht, Migration und Exil nicht seit jeher zu den großen gesellschaftlichen Herausforderungen? So sind Migration und Fluchtbewegungen, seien sie freiwillig oder erzwungen, auch in der Literatur ein stetig wiederkehrendes Thema, dem wir aus diesem Grund auch den vorliegenden Schwerpunkt widmen wollen. Doch erscheint uns die Problematik so umfassend, dass wir uns entschieden haben, unser Quartals-Heft „Komparatistik bei Literaturkritik.de“ erstmals zu teilen, um dem Schwerpunkt „Migration und Fluchtbewegungen“ gerecht zu werden.

In der vorliegenden März-Ausgabe präsentieren wir neben Rezensionen zu aktuellen literarischen Texten und zur Forschungsliteratur drei Essays zum Thema: Immacolata Amodeo reflektiert über „Migration und Literatur“ aus komparatistischer Sicht, Sandra Vlasta schreibt über „Literarische Darstellungen von Migration“, während Jonas Engelmann in seinem Essay „Fluchtwege in die Kultur“ einen Überblick über Migration im Comic und der Graphic Novel gibt. Diese überblicksartigen, literaturhistorischen Essays werden wir im zweiten Teil unseres Schwerpunkts, der bereits im April erscheint, mit Texten über die Neurechte Rhetorik in der Flüchtlingsdebatte, den zeitgenössischen europäischen Flüchtlingsroman sowie Fluchtbewegungen zwischen Europa und Lateinamerika ergänzen.

In beiden Ausgaben finden Sie darüber hinaus die gewohnte Mischung aus weiterführenden Essays – im März schreibt Regina Roßbach zum 100. Todestag von Henry James, im April hat Jana Fuchs für uns vor Ort neue Literatur aus Costa Rica gesichtet – Rezensionen zu aus komparatistischer Sicht relevanten literarischen Neuerscheinungen und zur Forschungsliteratur sowie Texte zu Musik und Film.

Wir wünschen eine anregende Lektüre!

Für die Redaktion
Sascha Seiler