„Nackt schlafen ist bio“ von Vanessa Farquharson

Umweltschutz ist wichtig. Das fiel uns spätestens auf, nachdem wir merkten, dass es keine wirklich gute Idee ist, unseren Müll und Abwasser einfach in die Flüsse zu leiten. Auch Al Gore versuchte uns 2006 mit „Eine unbequeme Wahrheit“ ins Gewissen zu reden. Begriffe wie „Klimaerwärmung“, „Polkappenschmelzen“ und „erneuerbare Energien“ tauchen immer häufiger auf. Gores Theorie der Klimakatastrophe wurde heftigst diskutiert und kritisiert. Ob sie stimmt oder nicht, fest steht, dass wir alle mehr auf unsere Umwelt achten sollten.

In einer schlaflosen Nacht beschließt Vanessa Farquharson genau das zu tun. Ein Jahr lang will sie jeden Tag eine Veränderung in ihrem Leben zugunsten der Umwelt vornehmen und in ihrem Blog festhalten. Anfangs sind es die kleinen Dinge, an die wohl jeder denken würde. Recyceltes Toilettenpapier, autofreie Wochenenden und keine Deos mit Treibgas mehr. Schnell wird klar, dass sie bei 366 geplanten Veränderungen (die Gute erwischte leider ein Schaltjahr) auch bei Extremen landen wird. Über den Verzicht auf den Kühlschrank, der Anschaffung einer Komposttonne mit Würmern im Wohnzimmer, Verkauf des Autos landet sie schließlich bei dem vollständigen Verzicht auf Toilettenpapier oder dem Kauf einer gebrauchten Matratze für ihr neues Haus. Fast hat man das Gefühl, als ob alles ein bisschen weiter geht, als sie selbst plante. Nach den überstandenen 366 Tagen hat Vanessa aber, wie vorn auf dem Cover versprochen, tatsächlich ihre große Liebe gefunden. Auch findet sie von den Extremen wieder zu einem alltagsfreundlicherem Lebensstil zurück, bei dem sie dennoch 271 Veränderungen beibehalten kann.

Das Buch ist in Monate gegliedert. An jedem Monatsanfang ist die geplante Veränderung für jeden Tag aufgelistet, im Buch selbst wird jedoch nicht auf jede eingegangen. So beschäftigen sich die Kapitel nur mit den skurrilsten oder interessantesten Eingriffen in ihr Leben. Es ist also keine reine „Listendoku“, wie man nach lesen des Covers vielleicht befürchtete.

So extrem wie Vanessa Farquharson sollte man selbst vielleicht nicht vorgehen (auch wenn es für die Umwelt großartig wäre), aber ich bin mir sicher, dass jeder der das Buch liest, mindestens 15 Dinge findet, die er selbst umsetzen kann. So trägt ihr Buch letztendlich doch zu einem Umdenken der Menschen auf eine witzige und unterhaltsame Weise bei.

Ihr Blog www.greenasthistle.com führt sie übrigens immer noch, es lohnt sich auf jeden Fall, dort mal rein zu lesen.

Schade ist allerdings, dass die deutsche Ausgabe nicht auf recyceltem, chlorfrei gebleichten Papier gedruckt ist, wie ich es mir erhoffte, als ich das Cover sah. Sieht leider nur so aus, als ob.
Immerhin ist es in Deutschland gedruckt und hergestellt worden, was, wie wir im Laufe des Buches lernen, auch gut ist.

„Nackt schlafen ist bio“ ist bei Bastei Lübbe erschienen und für 8,99€ als Taschenbuch erhältlich.

 

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3 Gedanken zu “„Nackt schlafen ist bio“ von Vanessa Farquharson

    • Hallo :)
      Leider nicht bis jetzt…Das ist ja auch ein schwieriges und eher ernsteres Thema, daher denke ich, dass diese Art, darüber ein Buch zu machen, eher selten ist. Werde mich aber bemerkbar machen, wenn ich da über was stolpere ;)

  1. Pingback: „Nackt schlafen ist bio“ von Vanessa Farquharson (via Litheart.de – Literatur, Theater & Kunst) « Frau Zuckers Zeitvertreib

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