
Die bei Touristen und in Paris lebenden Expats bekannteste und beliebteste Buchhandlung ist ohne jeden Zweifel Shakespeare and Company – kein Wunder, ist sie auch wunderbar zentral am linken Seineufer mit Blick auf die Notre-Dame gelegen.
1919 gründete Sylvia Beach, eine Amerikanerin, die den Großteil ihres Lebens in Paris verbrachte, die Buchhandlung in der Rue Dupuytren, bevor sie drei Jahre später in größere Räumlichkeiten in der Rue de l’Odéon zog. Nachdem die Deutschen Paris besetzten, blieb die Buchhandlung noch eine Zeitlang offen, bis Beach sie schließlich im Jahr 1941 schloss und auch nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs nicht mehr öffnete.
Zehn Jahre nach der Schließung gründete der Amerikaner George Whitman, der wie Beach Amerikaner war, aber die meiste Zeit in Paris lebte, seine Buchhandlung Le Mistral in der Rue de la Bûcherie. Als Hommage an Sylvia Beach benannte er Le Mistral nach ihrem Tod 1962 in Shakespeare and Company um. Seine Tochter, die Sylvia Beach Whitman heißt, führt heute das Geschäft.
Sowohl das alte als auch das neue Shakespeare and Company sind und waren einer der wichtigsten Treffpunkte der Pariser Intellektuellenszene. In Beachs Buchhandlung ging die Lost Generation, unter anderem Ernest Hemingway, F. Scott Fitzgerald, James Joyce und Djuna Barnes, ein und aus. Sylvia Beach war es übrigens, die „Ulysseus“ von James Joyce erstmals veröffentlichte. In George Whitmans Buchhandlung zog es die Beat Generation: Allen Ginsberg und Williams S. Burroughs, aber auch Julio Cortázar und Henry Miller gehörten zu den Stammgästen.
Im Film „Before Sunset“ (2004) mit Ethan Hawke und Julie Deply spielt Shakespeare and Company eine zentrale Rolle und für Woody Allens „Midnight in Paris“ (2011) diente das Buchgeschäft ebenfalls als Drehort.
Sylvia Beach veröffentlichte 1959 ihre Memoiren, die bei Suhrkamp unter dem Titel „Shakespeare and Company. Ein Buchladen in Paris“ erschienen sind.
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