Cemile Sahin – Alle Hunde sterben

Die Gewalt in einer militarisierten Gesellschaft: düstere Gegenwartsanalyse in Cemile Sahins zweitem Roman „Alle Hunde sterben“. Sie möchten hier nicht bleiben. Sie, das sind unter anderem Haydar, Murat, Sara und Nurten, die in einem Hochhaus wohnen, dessen Nachbar*innen eins eint: Sie möchten hier nicht bleiben. Aber sie können auch nicht gehen. Dieses 17-stöckige Haus, so … Mehr Cemile Sahin – Alle Hunde sterben

Bookstagram: Lateinamerika

Fernando Contreras Castro – Única blickt aufs Meer (Maro, 2020) „Jetzt gab es aber ohnehin nur noch das Meer mit seinen Gezeiten, ausgelöst von den beiden Traktoren, die von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang tonnenweise den Abfall aufstapelten, den ihnen die Stadt in immer großzügigeren Mengen zukommen ließ.“ Das Meer, auf das Única blickt, ist kein anderes … Mehr Bookstagram: Lateinamerika

Sara Mesa – Quasi

Kammerspiel im Gebüsch: Tag für Tag treffen sich ein älterer Mann und ein 13-jähriges Mädchen im Park. Sara Mesa schildert in „Quasi“ eine heikle Freundschaft. „Inzwischen ist Quasi jedoch quasi vierzehn, und allmählich ändern sich die Spielregeln. Wenn sie sich nie mit irgendwelchen Unbekannten einlässt, kommt sie im Leben nicht weiter. Ein Bekannter war vorher … Mehr Sara Mesa – Quasi

Anna Burns – Milchmann (Gastbeitrag von Kai Wieland)

Als Kind dachte ich, Religiosität sei eine Frage des Alters, später glaubte ich, sie sei eine Frage der Herkunft. Mittlerweile weiß ich, dass man mit zunehmendem Alter nicht notwendigerweise religiöser wird, im besten Falle aber trotzdem dazulernt, zum Beispiel, dass die Religiosität einer Gesellschaft (und auch eines Menschen) viele Dimensionen hat, von der politischen über … Mehr Anna Burns – Milchmann (Gastbeitrag von Kai Wieland)

Katya Apekina – Je tiefer das Wasser

Zwei Schwestern werden von ihren Eltern emotional ausgesaugt: „Je tiefer das Wasser“ ist ein düsteres Debüt von Katya Apekina. Ihre Mutter habe „etwas ziemlich Dummes gemacht“, rekapituliert Edie nüchtern: Sie hat versucht, sich das Leben zu nehmen, und wurde gerade noch rechtzeitig von Edie gefunden. Ihre zwei Jahre jüngere Schwester Mae denkt über den Suizidversuch … Mehr Katya Apekina – Je tiefer das Wasser

Mary Gaitskill – Bad Behavior

Abgründig wie witzig: Die Kurzgeschichten „Bad Behavior“ von Mary Gaitskill werden wiederentdeckt. Als Debby in ihrem neuen Job als Sekretärin in einer Anwaltskanzlei wiederholt Fehler macht, ruft ihr Chef sie in sein Büro. Doch anstatt sie zu feuern, wie Debby zunächst glaubt, befiehlt er ihr, sich über den von ihr verfassten Brief mit Tippfehlern zu … Mehr Mary Gaitskill – Bad Behavior

Cihan Acar – Hawaii (Gastbeitrag von Kai Wieland)

Als jemand, der sich nicht allzu genau mit den Verlagsvorschauen beschäftigt, werde ich auf manche Titel erst aufmerksam, wenn sie mir in einer Buchhandlung begegnen. So war es auch in diesem Fall, und ich war ziemlich überrascht angesichts eines bei Hanser erschienenen Romans, der in Heilbronn spielt und den Titel „Hawaii“ trägt – immerhin habe … Mehr Cihan Acar – Hawaii (Gastbeitrag von Kai Wieland)

Die vielen Fails in Meg Wolitzers „Die Zehnjahrespause“

Was mich an diesem Buch ärgerte * Sätze wie „Die Witwe … tat am Tag des Umzugs das, was sonst Ehemänner taten“, „Die Männer sprachen über Finanzangelegenheiten, während die Frauen jeweils nur kurz dies und jenes behandelten“, „Jungs waren demnach also wild und eher schlicht, Mädchen mit ihrer ruhigen, nachdenklichen Art dagegen eher kompliziert“ und … Mehr Die vielen Fails in Meg Wolitzers „Die Zehnjahrespause“

Ocean Vuong – Auf Erden sind wir kurz grandios

So rau wie poetisch ist Ocean Vuongs Debütroman „Auf Erden sind wir kurz grandios“, in dem ein junger Ich-Erzähler einen Brief an seine Mutter schreibt, der vom Aufwachsen in den USA, dem Vietnamkrieg und dem Entdecken der eigenen Homosexualität erzählt. „Es heißt, dass nichts ohne Grund passiert – aber ich kann dir nicht sagen, warum … Mehr Ocean Vuong – Auf Erden sind wir kurz grandios