#bookupDE bei ocelot,

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Bis vor vier Wochen kannte ich das Wort #bookupDE noch gar nicht. Und jetzt gehört es bereits zu meinen Lieblingswörtern. Seit vergangenem Donnerstag bin ich ein großer Fan dieser besonderen Bücher-Veranstaltung, über die man – wie beim Tweetup im Museum – via Facebook oder Twitter in Form von Fotos und Mitteilungen berichtet. Für mich war das Treffen etwas ganz Besonders, nicht nur, weil es mein erstes war. Ich durfte als Special Guest über „We read Indie“ sprechen und Indiebooks vorstellen.

snacks_bookup_oDazu hatte mich meine Lieblingsbuchhandlung eingeladen. Es konnte wahrlich kein schöneres Ambiente geben, als bei ocelot, not just another bookstore über Indiebooks zu sprechen. Schließlich habe ich hier viele, viele Indiebooks entdeckt oder begeisterte Empfehlungen mitgenommen. Außerdem haben wir ja unsere tolle Kooperation. Begeistert war ich über die liebevolle Ausrichtung – mit einem Flipchart wurden alle Teilnehmer freundlich begrüßt, auf dem die Daten für den Gast-WLAN-Zugang und einige Online-Infos über mich standen. Noch jemand stand mit mir auf dem Flipchart: Jacqueline. Sie ist wie ich Buchhändlerin, schreibt als masuko13 auf ihrem Blog über Bücher, die ihr am Herzen liegen und war bereits bei uns auf „We read Indie“ als Gastrezensentin aktiv. Wir teilen oft unsere Begeisterung für die gleichen Bücher. So war es nicht verwunderlich, dass sie mir am Abend häufig nickend zustimmte und mich in meiner Büchervorstellung unterstützte, wie auch Maria-Christina Piwowarski, die als Gastgeberin ganz wunderbar mit ihrem Kollegen für das leibliche Wohl gesorgt hat. Gleich am Eingang luden leckere Knabbereien wie Mozzarella-Tomaten-Sticks, Feigen, Käsestangen und Getränke zum Genießen ein. Auch kleine Mitbringsel lagen dort bereit. Für diesen wunderbaren Auftakt möchte ich mich ganz herzlich bei allen bedanken. Schon jetzt freue ich mich auf die Fortsetzung am 20. November. Doch bevor ich mich verabschiede, kommt hier ein schöner Beitrag von Jochen, Betreiber des Blogs „lustauflesen.de“, der wie ich zum ersten Mal auf einer #bookupDE-Veranstaltung gewesen ist.

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MEIN ERSTES MAL – SO GEHT’S ZU BEIM BOOKUPDE

Bücher lesen, bloggen, twittern, den Status bei Facebook aktualisieren, die Blogs der Anderen durchforsten. Alles einsame Tätigkeiten, wenn auch schöne; denn schließlich dreht sich dabei alles um die „Lust auf Lesen“ und die ist sehr schön.

Noch schöner aber ist es, Aug in Aug mit Gleichgesinnten über Bücher zu diskutieren. Genau darum geht es bei einem #bookupDE, so hörte ich und erlebte gestern Abend neugierig und anfangs noch (leicht) schüchtern meine Premiere. Eingeladen hatten Dorothea Martin und die wundervolle Buchhandlung ocelot in der Brunnenstraße, Berlin Mitte. Charmante Gastgeberin war hier die Buchhändlerin Maria-Christina Piwowarski, die auch hinter den kreativen Postings auf der ocelot-Facebookseite steckt. Es gab kühle Getränke, leckere Häppchen, spannende Bücher, interessante Diskussionen und, das wichtigste überhaupt, Begegnungen mit sehr netten Menschen. #bookupDE? Find ich gut!

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Das Warmup des Abends bestritt Simone Finkenwirth, Buchhändlerin und als „Klappentexterin“ Mitglied im Buchblogverbund „We read indie“. Die kleinen, unabhängigen Verlage und deren mit viel Liebe und Herzblut produzierten Bücher stehen dort im Mittelpunkt. Ocelot, not just another bookstore kooperiert mit „We read indie“, in der Berliner Brunnenstraße haben die unabhängigen Verlage also ihren festen Platz. In anderen Buchhandlungen dagegen haben sie oft einen schweren Stand, denn sich gegen die Großverlage und -konzerne mit ihrer geballten PR-Power durchzusetzen ist nicht ganz leicht.

Simone hat deshalb mit einer kleinen Bücherauswahl demonstriert, was dem Leser entgeht, wenn er die Indie-Verlage übersieht oder links liegen läßt. Einige Titel und Autoren waren mir schon bekannt, andere hebelte Simone mit Verve und großer Begeisterung auf meine Wunschliste. Die Befürchtung, dass mein erstes #bookupDE ein teurer Abend werden könnte, wurde wahr!

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#bookupDEs können nicht nur teuer sein, sondern auch unberechenbar, das lernte ich als Nächstes. Mit dem kurzen Wortwechsel „Kann ich das mal aufmachen, um zu zeigen wie schon die Gestaltung innen ist?“ – „Ja, reiß sie alle auf!“ begann ad hoc eine leidenschaftliche Diskussion darüber, wieviel Schutzfolie der Verleger, der Buchändler, der Leser verträgt. Plastik als Umweltbombe hier, als Schutz für das wertvolle Kulturgut Buch dort. Verleger möchten und müssen ihre Ware vor Transport- und Lagerschäden schützen, damit sie im Handel und letztlich beim Leser so ankommen, wie sie geplant wurden, nämlich als schön gestaltetes Objekt, das man obendrein noch lesen kann (oder umgekehrt, als lesenswerter Inhalt, der schön verpackt ist). Für Buchhändler wiederum ist ohne Folie vor allem das Remittieren schwierig bis unmöglich und Remittieren ist unausweichlicher Teil des Geschäfts; Buchhändler sind nicht nur Buchliebhaber, sondern auch Geschäftsleute, die kalkulieren müssen. Der Leser, quasi am Ende der Kette, möchte frische Bücher, jungfräulich und rein (um es etwas anzüglich-lüstern zu formulieren); ich bekenne, dass ich keine angegrabbelten und angelesenen Bücher kaufen möchte, greife deshalb immer zum eingeschweißten Exemplar, wenn vorhanden.

haratischwili_coverWeil die Foliendiskussion naturgemäß kein eindeutiges, für alle Beteiligten akzeptables Fazit finden konnte, wurde das Gespräch spontan um das Thema Behandlung von Büchern im Allgemeinen erweiterte. Schutzumschlag ab oder nicht, Lesebändchen glatt halten oder knuffeln, Lagerung, Wertschätzung und und und… Wenn Buchliebhaber unter sich sind, kommen sie schnell von „Höcksken auf Stöcksken“, wie der Westfale sagt. Simone, übrigens, hat ihre Buchempfehlungen dann im kleineren Kreis oder im Vieraugengespräch weitergeführt, unerschütterlich. Dabei überzeugte sie mich (auch endgültig) von Nino Haratischwilis Das achte Leben (für Brilka). Ehrlich, das Buch hatte ich bereits vorher auf dem Radar, aber mir waren bislang der Medienhype und die allfältigen Lobeshymnen etwas suspekt. Nun habe ich es doch gekauft und freue mich schon auf die Lektüre, aber zuerst darf „die liebste und beste Ehefrau der Welt“ die gut 1.200 Seiten wegschmökern. (Hier ein Bericht von der offiziellen Buchpremiere in Frankfurt/M.)

Eifrig zu twittern oder über Facebook-Mitteilungen zu verschicken, was ursächlich ein #bookupDE (analog zum schon bekannteren Tweetup) ausmachen soll, funktioniert übrigens nicht wirklich. Soll ich twittern oder mich in angenehme, anregende Gespräche vertiefen, soll ich auf Facebook posten oder lieber neue Bücher anlesen? Sehr ambivalent, das Ganze. Nun ja, wenn jeder der Anwesenden zwei oder drei Nachrichten rausschickt in die virtuelle Welt, dann kommen da schon einige zusammen und anschließend, nach den „Pflicht-Tweets“, widmen wir uns alle wieder den Büchern und den Buchmenschen im realen Raum.

Das #bookupDE bei ocelot, not just another bookstore, war mit Sicherheit nicht mein letztes. Das nächste steht schon im Kalender: Am 20. November findet in Berlin erstmals ein BookUp bei einem Verlag statt. Das wilde Dutzend hat einen Tag vor der offiziellen Buchpremiere zum Sneak Peak mit Künstler Jens Maria Weber eingeladen. Ich bin dabei, wenn nichts dazwischen kommt.

Wir danken Jochen herzlich, dass wir seinen Beitrag auch bei uns veröffentlichen durften! Erschienen ist der Text erstmalig auf „lustauflesen.de„.

Einen weiteren sehr schönen Beitrag zum #bookupDE bei ocelot findet ihr bei Dorothea Martin hier.

2 Kommentare zu „#bookupDE bei ocelot,

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  1. Lag es an dem schönen Ort? Lag es an uns? An den Büchern? Wie auch immer – ich fand den Abend auch großartig und sehr inspirierend. Ihr habt diese Stimmung toll eingefangen. Bin gern wieder dabei.

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