Schöner kann ein Indiebookday nicht beginnen, als mit einer persönlichen Indiebookempfehlung. In der Berliner Buchhandlung Hundt Hammer Stein zögert eine Kundin. In der Hand hält sie Das achte Leben (Für Brilka) von Nino Haratischwili, erschienen bei der Frankfurter Verlagsanstalt. Doch wie gut, dass zwei We-read-Indie-Damen direkt daneben stehen und ihre große Begeisterung für dieses Buch aus den Augen sprühen lassen. Daraufhin überlegt die Kundin nicht mehr lange, bedankt sich und schon klingelt die Kasse.
Einige hundert Kilometer weiter westlich ist auch der Verleger Stefan Weidle mit seiner Frau in Aktion. Gemeinsam feiern sie den dritten Indiebookday in der Bonner Buchhandlung Böttger, indem beide engagiert und mit großer Freude Indiebooks verkaufen. Auch der Verleger selbst wird fündig und kauft sich zwei Bücher. Ja, aber kann das sein? masuko und die Klappentexterin klatschen vor Freude in die Hände, als sie den strahlenden Stefan Weidle mit seinen beiden wunderbaren Errungenschaften bei Facebook entdecken. Hält er doch zwei ihrer Lieblinge in den Händen: Vater und Sohn unterwegs von Heðin Brú, erschienen beim Guggolz Verlag, und Gezeichnet von Osamu Dazai, erschienen beim cass verlag.
Noch so ein strahlender Augenblick an diesem trüben Märztag. Und ein Gedanke, der sich dazu setzen möchte: Indiebooks inspirieren nicht nur, sie sind magisch und verbinden uns alle auf ganz besondere Art. Deshalb ist We read Indie vor eineinhalb Jahren entstanden. Weil uns der vom mairisch-Verleger Daniel Beskos initiierte Indiebookday begeistert hat, wir mit Herzblut für diese einzigartige Verlagswelt brennen und mit neugierigen Augen ihre literarischen Perlen entdecken und der Welt kundtun wollen. Daher war es für das We-read-Indie-Team ein Freudenfest, als es hieß: Indiebookday. Yeah!
Caterina schreibt in ihrem Indiebookday-Beitrag: »Am Indiebookday aufwachen ist wie an Weihnachten aufwachen. Man ist schon Tage vorher aufgeregt und kann es kaum erwarten, endlich die guten Gaben entgegenzunehmen.« So sind wir alle am Samstag mit Bauchkribbeln in verschiedenen Städten losmarschiert und haben feine Indiebooks erstanden. Diese Schätze möchten wir euch natürlich nicht vorenthalten. Und vielleicht findet ihr hier noch einige Anregungen, denn Indiebookday ist ja eigentlich das ganze Jahr über.
Lateinamerika ist nach wie vor meine große Leidenschaft. Von daher gibt es ein kleines feines Buch vom chilenischen Meister Bolaño:
Roberto Bolaño: Der unerträgliche Gaucho. Aus dem Spanischen von Hanna Grzimek und Peter Kultzen. Kunstmann Verlag 2006, 191 Seiten, 16,90.
caterina
Das Schöne am Indiebookday im Gegensatz zu Weihnachten: Man darf auch mal nur an sich denken. Genau das habe ich dieses Jahr getan und mich gleich mit drei Büchern beglückt. Und zwar in der Buchhandlung der Büchergilde in Frankfurt, die eigens eine Indiebook-Wand errichtet hat. Fündig wurde ich bei Liebeskind, einem der schönsten Verlage überhaupt, bei der Assoziation A und natürlich bei der Büchergilde selbst:
Cynan Jones: Graben. Aus dem Englischen von Peter Torberg. Liebeskind 2015, 176 Seiten, 16,90 €.
Katja Petrowskaja: Vielleicht Esther. Büchergilde Gutenberg 2014, 288 Seiten, 17,95 €.
Wu Ming: 54. Aus dem Italienischen von Klaus-Peter Arnold. Assoziation A 2015, 540 Seiten, 24,80 €.
Klappentexterin
Der Indiebookday ist für mich ein freudiger Entdeckertag. In diesem Jahr habe ich mir Bücher aus zwei für mich bislang noch unbekannten Verlagen ausgesucht. Als große Freundin japanischer Literatur zog mich eines der meistgelesenen Bücher Japans an: Gezeichnet von Osamu Dazai, cass Verlag, 155 Seiten, 12,95 €. Das zweite Buch verdanke ich einem schönen Zufall. masuko hat mich auf das erste publizierte Buch von einem meiner Lieblingsbuchhändler, Kurt von Hammerstein von Hundt Hammer Stein, gebracht. Es handelt sich um eine Neuübersetzung von Tennessee Williams‘ Moise und die Welt der Vernunft, Edition Salzgeber, 216 Seiten, 21,90 €. Darüber freue ich mich ganz besonders, zählt Kurt doch mit zu den ersten Tagen der Klappentexterin. Seinerzeit habe ich wenige Wochen nach dem Start meines Blogs diese bemerkenswerte Buchhandlung in einem Beitrag vorgestellt. Seitdem kommen Kurt, seine Kolleginnen und ich im Laden immer mal wieder zusammen und unterhalten uns über Bücher. Also, herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle, lieber Kurt!
Mariki
Sólrún Michelsen: Tanz auf den Klippen. Aus dem Färöischen von Inga Meincke. Unionsverlag 2015, 160 Seiten, 19,95 €.
Rebecca Wait: Kopfüber zurück. Aus dem Englischen von Anna-Nina Kroll. Kein & Aber 2015, 336 Seiten
masuko
Istanbul ist und bleibt meine große Sehnsucht. Wie glücklich war ich, dass ich zusätzlich zu dem Buch von Elif Shafak noch Baris Uygur und seinen Krimi mit dem berühmten türkischen Ex-Kommissar Sami entdeckte.
Elif Shafak: Der Bastard von Istanbul. Aus dem Englischen von Juliane Gräbener-Müller. Kein & Aber 2015, 464 Seiten, 12,90 €.
Baris Uygur: Flucht aus dem Höllenhof. Aus dem Türkischen von Monika Demirel. binooki 2015, 265 Seiten, 17,90.
Sophie
Raphaela Buder: Die Wurzeln der Lena Siebert. mairisch Verlag 2015, 128 Seiten, 14,90 €.
Andrea Gerk: Lesen als Medizin. Rogner & Bernhard 2015, 342 Seiten, 22,95 €.
Ihr lieben Indies,
was für tolle Buchtipps! Angesteckt habt ihr mich mit „Vater und Sohn unterwegs“, das Buch habe ich mir gleich gestern noch bestellt und freue mich schon sehr darauf.
Liebe Grüße
Mara
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Es freut uns, dass wir dich inspirieren konnten, liebe Mara. Hab viel Freude mit Vater und Sohn!
Herzlich,
caterina
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Den Bastard von Istanbul gibt es jetzt wieder auf Deutsch?
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