Merle Kröger: Havarie – Hotlist 2015

Eines der Bücher, die derzeit das literarische Gespräch dominieren, ist Jenny Erpenbecks neuer Roman Gehen, ging, gegangen. Die Gründe für diese Aufmerksamkeit dürften mehrere sein: das Renommee der Autorin, auf deren Werke sich das Feuilleton zuverlässig stürzt, die Nominierung für einen der wichtigsten, aber auch meist diskutierten Literaturpreise des Landes, den Deutschen Buchpreis, auf dessen Shortlist Gehen, ging, gegangen steht, und nicht zuletzt die Tatsache, dass es »das Buch der Stunde« ist, widmet es sich doch der Flüchtlingsthematik.

Cynan Jones: Graben

»Niederwalzen«: Will man über die Art von Literatur reden, die der Münchner Verlag Liebeskind macht, dann ist dieses Wort zweifelsohne angemessen. Gewiss, das Programm ist vielseitig, es finden dort auch das zauberhaft-surreale Werk der Japanerin Yoko Ogawa Platz oder humorvolle Titel wie Mordecai Richlers Wie Barney es sieht und aktuell Das Liebesleben des Nathaniel P. von Adelle Waldman. Und doch: Der Schwerpunkt liegt woanders, beim literarischen Noir nämlich.

Ulla Lenze: Die endlose Stadt

»Seit ich 16 bin, reise ich nach Indien. Oft mit dem Gefühl, in ein inneres Trödeln zu geraten, auch Freiheitsräusche, schon weil die gewohnten kulturellen Codes ausgehebelt sind.« Dies schreibt die Autorin Ulla Lenze zu Beginn des Jahres in der Welt, nachdem sie auf Einladung des Goethe-Instituts Frank-Walter Steinmeier durch Delhi begleitet hat. Eine ähnliche Situation schildert die erste Szene ihres Romans Die endlose Stadt, den sie etwa zeitgleich fertiggestellt hat und der nun in der Frankfurter Verlagsanstalt erschienen ist.

Teresa Präauer: Johnny und Jean

Johnny und Jean, der eine aus New York, der andere aus Paris, zwei gefeierte Künstler, die seit Beginn des Studiums eine innige Freundschaft eint. Nein, ganz so ist es nicht: In Wirklichkeit stammen Johnny und Jean aus demselben Dorf, haben sich selbst diese Namen gegeben, um mehr nach Weltbürger und weniger nach Provinz zu klingen, und studieren nun gemeinsam Kunst in der zweitgrößten Stadt des Landes.

Im Gespräch mit Irina Kramp, Initiatorin der UV-Lesung in Leipzig

Die UV – die Lesung der unabhängigen Verlage ist mittlerweile ein fester Termin im Lesungsprogramm der Leipziger Buchmesse: Jedes Jahr am Buchmessefreitag kommen im Lindenfels Westflügel achtzehn Indie-Verlage zusammen, um dem Publikum das Beste aus ihren Programmen zu präsentieren. Anlässlich der Crowdfunding-Kampagne »Bastel Deine/n SuperverlegerIn!«, die noch bis zum 7. Februar läuft, haben wir uns mit der Mitinitiatorin und -organisatorin Irina Kramp über die Hintergründe der Veranstaltung unterhalten.

We talk Indie: Im Gespräch mit dem Verlag für Kurzes

Marion Lili Wagner gründete im Herbst 2011 den Verlag für Kurzes mit Sitz in Potsdam. Ihr Anliegen – so heißt es auf der Verlagswebseite – ist es, eine kleine Auswahl kurzer und guter Texte herauszugeben, die auf eine intelligente Art unterhaltsam und bereichernd sind. 2014 wurde sie für ihre Arbeit von der Bundesregierung als Kultur- und Kreativpilotin ausgezeichnet. Anlässlich dieser Auszeichnung, zu der wir ihr herzlich gratulieren, haben wir Marion Wagner ein paar Fragen rund ums Büchermachen und um die Indie-Szene gestellt.

Carl Nixon: Settlers Creek – die Hotlist 2014

»... und er spürt, wie seine Welt erzittert und ins Rutschen gerät« Anstelle eines klassischen Titelblattes eröffnen fünf doppelseitige Fotos von Lisa Bach das Buch; an ihren oberen Rändern sind die üblichen Angaben – Autor, Titel, Übersetzer und Verlag – und zum Schluss die Widmung vermerkt. Dass der Weidle Verlag großen Wert auf die Ausstattung... Weiterlesen →

Nino Haratischwili: Das achte Leben (Für Brilka)

»Wann hatten sie alle diese Fähigkeit verloren? Die Fähigkeit zum Glücklichsein« Trotz starken Regens, der jede Hoffnung auf einen gemütlichen Spätsommer vernichtete, ließen es sich die kulturbeflissenen Städter am vergangenen Dienstag nicht nehmen, einer jener »Frankfurter Premieren« beizuwohnen, die in regelmäßigen Abständen in der Historischen Villa Metzler am Mainufer zelebriert werden. So viele waren es... Weiterlesen →

Svenja Leiber: Schipino

Zeit bremsen im russischen Niemandsland Schipino: In diesen abgeschiedenen Ort irgendwo in Russland gelangt Jan Riba, ein Deutscher; sein russischer Freund Viktor hat ihn hierher gebracht. Doch nicht Schipino ist das Ziel (zumindest vorerst nicht), sondern weg von daheim: »Weniger fährt er jetzt irgendwo hin, als irgendwo weg«. Riba flieht vor seiner blassen Existenz in... Weiterlesen →

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