„Ich wandele Einsamkeit in Lust und entkomme auf diese Weise dem Schmerz“ „Ich bin Feministin, ich bin stolz, aber was nützt das, wenn ich Lust habe, einen Schwanz zu lutschen.“ Judith ist Zahnärztin auf einer sehr kleinen Insel in Norddeutschland, auf der es kaum Menschen, vor allem: kaum Männer gibt. Dieser Mangel lässt sich nur... Weiterlesen →
Ian McGuire: Nordwasser
„Zuneigung ist etwas Vergängliches“ Ein Schiff läuft aus, ein Walfangschiff, und an Bord sind Männer, die hart und rau sind wie die See, zu der sie fahren. Und wenn jemand keine Skrupel hat, Tiere zu töten, Robben zu erschlagen, dass das Blut nur so spritzt, einen Wal zu jagen, dieses große, sanfte, wunderschöne Wesen, wie... Weiterlesen →
Lucia Leidenfrost: Mir ist die Zunge so schwer
Die Figuren, die in diesen Geschichten zu Wort kommen, haben lange nicht gesprochen – oft sogar ein Leben lang. Die müssen jetzt noch was sagen, jetzt, bevor es zu Ende geht, jetzt, bevor sie verstummen für immer. Sie erzählen von Geheimnissen und der Liebe, von Verrat und vom Leben, das viel zu schnell vergangen ist.
Jürgen Bauer: Ein guter Mensch
Marko fährt einen Tankwagen – und sieht jeden Tag das Schlechte im Menschen. Sein Tankwagen enthält Wasser, und das ist etwas, das es nur noch selten gibt auf dieser Welt. Es ist begehrt, weil es lebensnotwendig ist. Es ist rationiert, weil zu wenig davon da ist. Die Menschen haben Durst, die Menschen haben Angst. Marko ist gefangen in einem moralischen Zwiespalt: Er tut Dienst nach Vorschrift, spürt aber, dass Ungerechtigkeit herrscht – die er selbst weiter befeuert.
David Garnett: Mann im Zoo
Am Anfang steht ein Streit: John und Josephine gehen durch den Zoo. Sie will ihn nicht heiraten, weil ihre Familie dagegen ist, er wirft ihr vor, sie nicht zu lieben – sonst würde sie sich seinetwegen mit ihrer Familie überwerfen. Wutentbrannt nennt Josephine ihren Verlobten einen Affen, einen Tarzan, der in den Zoo gehört – wohin er auch tatsächlich geht. In seiner Verzweiflung und voller Liebeskummer schlägt John dem Zoo vor, die Sammlung der Säugetiere zu vervollständigen und bietet an, in einen Käfig zu ziehen.
Ulrike Schmitzer: Die Stille der Gletscher
Eine Fotografin macht sich auf den Weg in die Berge: Für einen Auftrag braucht sie Bilder, die das Schmelzen der Gletscher dokumentieren. Sie fotografiert für eine Umweltschutzorganisation das Heute, damit man es mit dem Gestern vergleichen kann, und trifft auf einen Professor, der seit fünfzig Jahren Messungen durchführt. Anhand seiner Daten und ihrer Bilder wird plötzlich klar: Da ist was faul.
Olivia Sudjic: Sympathie
„E-Mail ist die Geißel unserer Zeit. E-Mail und Krebs“ „Wie erklärt man, wie Verliebtheit beginnt? Es ist ein Zustand, der einen bis ins Letzte durchdringt, sodass man sich fast nicht mehr erinnern kann, wie es sich anfühlt, ohne ihn zu leben. Alles, was ihm vorausging, wird zu einem Weg, der nur dorthin führte.“ Die 23-jährige... Weiterlesen →
Tina Pruschmann: Lostage
Fünfzig Jahre ist es her, dass die kleine Rike gestorben ist. Dass sie aus dem Kirschbaum gefallen und Blut aus ihrem Ohr geflossen ist. Martina kann das nicht vergessen, und ihre Mutter Elena kann es auch nicht.
Astrid Lindgren: Das entschwundene Land
„Denn ohne Freiheit welkt die Blume der Fantasie, wo immer sie auch blühen mag“ „Diese Edit – gesegnet sei sie jetzt und allezeit – las mir das Märchen vom Riesen Bim-Bam und der Fee Viribunda vor und versetzte meine Kinderseele dadurch in Schwingungen, die bis heute noch nicht ganz abgeklungen sind.“ Das schreibt die großartigste... Weiterlesen →
Tor Even Svanes: Ins Westeis
Eine Schifffahrt nah am Untergang „Nachts sinkt die Umdrehungszahl der Schiffsmotoren, aber es wird niemals wirklich Nacht. Tag auch nicht. Sie sind die ganze Zeit von der gleichen anthrazitgrauen Masse umschlossen, egal, welche Tageszeit gerade ist.“ Sie ist jung, und sie ist auf einem Schiff voller Männer: Die Inspektorin Mari soll in der Eiswüste Grönlands... Weiterlesen →