Teresa Präauer: Johnny und Jean

»Unser Motor ist die Freundschaft, unser Treibstoff der Pastis«

9783835315563lJohnny und Jean, der eine aus New York, der andere aus Paris, zwei gefeierte Künstler, die seit Beginn des Studiums eine innige Freundschaft eint. Nein, ganz so ist es nicht: In Wirklichkeit stammen Johnny und Jean aus demselben Dorf, haben sich selbst diese Namen gegeben, um mehr nach Weltbürger und weniger nach Provinz zu klingen, und studieren nun gemeinsam Kunst in der zweitgrößten Stadt des Landes (Österreich denkt man aufgrund der Autorenvita immer mit, auch wenn es nicht einmal benannt wird). Und befreundet sind sie in Wahrheit auch nicht, es ist Johnny, der Ich-Erzähler, der sich nach einer Freundschaft mit Jean sehnt, so wie er sich nach New York sehnt. Weiterlesen „Teresa Präauer: Johnny und Jean“

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Im Gespräch mit Irina Kramp, Initiatorin der UV-Lesung in Leipzig

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Die UV – die Lesung der unabhängigen Verlage ist mittlerweile ein fester Termin im Lesungsprogramm der Leipziger Buchmesse: Jedes Jahr am Buchmessefreitag kommen im Lindenfels Westflügel achtzehn Indie-Verlage zusammen, um dem Publikum das Beste aus ihren Programmen zu präsentieren. Anlässlich der Crowdfunding-Kampagne »Bastel Deine/n SuperverlegerIn!«, die noch bis zum 7. Februar läuft, haben wir uns mit der Mitinitiatorin und -organisatorin Irina Kramp über die Hintergründe der Veranstaltung unterhalten und darüber, warum wir – Leser, Autoren, Verleger – sie auch weiterhin brauchen. Weiterlesen „Im Gespräch mit Irina Kramp, Initiatorin der UV-Lesung in Leipzig“

We talk Indie: Im Gespräch mit dem Verlag für Kurzes

Marion Lili Wagner gründete im Herbst 2011 den Verlag für Kurzes mit Sitz in Potsdam. Ihr Anliegen – so heißt es auf der Verlagswebseite – ist es, eine kleine Auswahl kurzer und guter Texte herauszugeben, die auf eine intelligente Art unterhaltsam und bereichernd sind. 2014 wurde sie für ihre Arbeit von der Bundesregierung als Kultur- und Kreativpilotin ausgezeichnet. Anlässlich dieser Auszeichnung, zu der wir ihr herzlich gratulieren, haben wir Marion Wagner ein paar Fragen rund ums Büchermachen und um die Indie-Szene gestellt.

marion wagner Weiterlesen „We talk Indie: Im Gespräch mit dem Verlag für Kurzes“

Carl Nixon: Settlers Creek – die Hotlist 2014

»… und er spürt, wie seine Welt erzittert und ins Rutschen gerät«

nixon_2Anstelle eines klassischen Titelblattes eröffnen fünf doppelseitige Fotos von Lisa Bach das Buch; an ihren oberen Rändern sind die üblichen Angaben – Autor, Titel, Übersetzer und Verlag – und zum Schluss die Widmung vermerkt. Dass der Weidle Verlag großen Wert auf die Ausstattung seiner Bücher legt, darauf, dass jede Geschichte in ein angemessenes Gewand gekleidet wird, ist an Details wie diesen zu erkennen. Noch bevor man das erste Wort gelesen hat, ist man schon drin in der Romanwelt: Im Fall von Carl Nixons Settlers Creek sind es die Küsten- und Gebirgslandschaften Neuseelands, mal friedlich wie auf den erwähnten Bildern im Innern des Buches, mal unheilvoll wie auf Stephanie Nixons Schwarz-Weiß-Aufnahmen, die Umschlag und Einband zieren. Weiterlesen „Carl Nixon: Settlers Creek – die Hotlist 2014“

Nino Haratischwili: Das achte Leben (Für Brilka)

»Wann hatten sie alle diese Fähigkeit verloren? Die Fähigkeit zum Glücklichsein«

Nino Haratischwili: Das achte Leben (Für Brilka)Trotz starken Regens, der jede Hoffnung auf einen gemütlichen Spätsommer vernichtete, ließen es sich die kulturbeflissenen Städter am vergangenen Dienstag nicht nehmen, einer jener »Frankfurter Premieren« beizuwohnen, die in regelmäßigen Abständen in der Historischen Villa Metzler am Mainufer zelebriert werden. So viele waren es gar, dass nicht alle in den – zugegebenermaßen überschaubaren, dafür aber nicht minder stattlichen – Saal passten und manche sich im Türrahmen drängten, um der Veranstaltung zu lauschen. Gemeinsam mit ihrem Verleger Joachim Unseld von der Frankfurter Verlagsanstalt stellte die Autorin Nino Haratischwili an diesem Abend ihren dritten Roman Das achte Leben (Für Brilka) vor, der bereits vor Erscheinen für Aufsehen erregte – insbesondere durch seine Nicht-Nominierung für den Deutschen Buchpreis, was in der Presse wie im Buchhandel für Empörung sorgte.
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Svenja Leiber: Schipino

Zeit bremsen im russischen Niemandsland

schipinoSchipino: In diesen abgeschiedenen Ort irgendwo in Russland gelangt Jan Riba, ein Deutscher; sein russischer Freund Viktor hat ihn hierher gebracht. Doch nicht Schipino ist das Ziel (zumindest vorerst nicht), sondern weg von daheim: »Weniger fährt er jetzt irgendwo hin, als irgendwo weg«. Riba flieht vor seiner blassen Existenz in Deutschland, seinem Beruf, seiner Frau, seinen Freunden, die ihm nichtssagend und gewöhnlich erscheinen. Im Grunde hat Riba genauso gelebt wie alle anderen, nichts ist da, was es wert wäre, erzählt zu werden. Weiterlesen „Svenja Leiber: Schipino“

Yael Pieren: Storchenbiss

»Jetzt setze ich langsam zusammen, wer ich bin«

pieren»Und kommt wieder einmal jemand durch die Tür und fordert mich zur Nähe auf, habe ich keine Angst mehr.« So endet der Kurztext »Das vorgegebene Regelwerk« der jungen Schweizerin Yael Pieren, der in der 36. Ausgabe der BELLA triste abgedruckt ist und mich überhaupt erst auf die Autorin aufmerksam gemacht hat. Einst wurde die Ich-Erzählerin gewaltsam an den Handgelenken festgehalten, wurde versehrt, wurde »verseucht«, nun findet sie allmählich zurück zu sich, zu ihrem Körper, zu den Menschen, die sie umgeben. Die namenlose Figur, die uns gleich zu Beginn von Pierens Debütroman Storchenbiss (Rotpunktverlag, 2012) begegnet, durchläuft ebenfalls einen solchen Prozess der Selbstvergewisserung, auch wenn ihre Wunden ganz anderer Natur sind, tiefer liegen und weiter zurück; weit vor ihrer Geburt. Es ist eine Auseinandersetzung mit dem Vergangenen, um das, was jetzt ist, zu begreifen und zu bewältigen. Weiterlesen „Yael Pieren: Storchenbiss“

Die Frankfurter Verlagsanstalt, Nino Haratischwili und ihr neuer Roman

Herzlichen Dank an die Bücherliebhaberin für den folgenden Gastbeitrag! Der Artikel ist zuerst auf ihrem Blog glasperlenspiel13 erschienen.

Mitte Februar besuchten Caterina von SchöneSeiten und ich die Frankfurter Verlagsanstalt. Wir folgten einer Einladung der Presseabteilung und wollten Erfahrungen austauschen bzw. wir zwei Bloggerinnen das neue Programm der FVA kennenlernen. Das Team um Verleger Joachim Unseld begrüßte uns sehr herzlich: Franziska Hedrich (Presse), Nadya Hartmann (Vertrieb) und Sina Witthöft (Lektorat).

fva1Das vierköpfige Team der Frankfurter Verlagsanstalt: Nadya Hartmann, Franziska Hedrich, Joachim Unseld und Sina Witthöft © caterina & Laura J. Gerlach Weiterlesen „Die Frankfurter Verlagsanstalt, Nino Haratischwili und ihr neuer Roman“

We talk Indie: Im Gespräch mit Voland & Quist

Noch anderthalb Wochen bis zum Indiebookday – es gibt kaum einen besseren Anlass, um eine neue Reihe ins Leben zu rufen, in der wir mit den Menschen hinter den aufregenden Verlagsprogrammen reden: »We talk Indie«. Letzte Woche machten die Damen von binooki im Gespräch mit der Klappentexterin den Anfang, nächste Woche folgt das Verlagshaus J. Frank | Berlin. Heute hingegen kommen Sebastian Wolter und Leif Greinus zu Wort, die Gründer des Leipziger Verlages Voland & Quist. Alle drei genannten Verlage werden gemeinsam mit Dörlemann auch eine Rolle am 22. März spielen. Ihr dürft gespannt sein!

VQ_Fotograf_Robert_Gommlich_1 Weiterlesen „We talk Indie: Im Gespräch mit Voland & Quist“

Yoko Ogawa: Schwimmen mit Elefanten

»Der Ozean des Schachs dehnte sich endlos aus und war unermesslich tief, aber sie hatten nichts zu befürchten«

Yoko Ogawa - Schwimmen mit Elefanten (Liebeskind Verlag)Es ist noch nicht lange her, dass Haruki Murakami und ich aneinandergeraten sind, seither tänzle ich misstrauisch um ihn herum, bin manches Mal kurz davor, ihm zu verzeihen und die Hand zu reichen, um dann in letzter Sekunde doch zurückzuweichen. Dabei ist, so liest man andernorts, sein neuester Roman Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki ein »Gesamtkunstwerk«, eine »besonders köstliche Delikatesse«. Die Zweifel bleiben, und dennoch bin ich nun erneut mit der japanischen Literatur auf Tuchfühlung gegangen – nicht mit dem Großmeister, sondern mit Yoko Ogawa, die als eine der wichtigsten Schriftstellerinnen ihres Landes gilt und deren umfangreiches Werk im Liebeskind Verlag erscheint. Weiterlesen „Yoko Ogawa: Schwimmen mit Elefanten“