»Das erste Licht des Morgengrauens, die Welt da draußen flickte sich wieder zusammen, während er ihr zuschaute.«
Driver fährt, sonst nichts. Er definiert sich durchs Fahren, so sehr, dass er für alle nur Driver ist – seinen richtigen Namen erfahren wir im ganzen Roman nicht. Wie wir auch so vieles andere nicht erfahren: Die Geschichte, die uns James Sallis in diesem 2005 erschienenen und zwei Jahre später ins Deutsche übertragenen Krimi erzählt, setzt sich aus Fragmenten zusammen, aus Splittern einer von Anfang an gebrochenen Biografie, die der Leser selbst in seinem Kopf zusammenfügen muss. Mühsam ist diese Arbeit, nicht jedes Stück fällt an seine Stelle, und immer wieder läuft man Gefahr, sich an den scharfen Kanten zu schneiden – doch das ist es wert. Man wird belohnt mit einem Roman, der so faszinierend unterkühlt und wortkarg ist wie sein Held und den Leser trotzdem – oder gerade deshalb – mit voller Wucht erwischt. Weiterlesen „James Sallis: Driver“