Hölle und Paradies von Bettina Baltschev

Das Exil-Thema lässt mich einfach nicht los. Zu sehr bewegen mich die Fragen, welche sich gegenwärtig unzählige Menschen in Syrien, Venezuela oder der Türkei stellen müssen: Gehen oder bleiben? Einen neuen Lebensort finden oder in der geliebten Heimat weiterleben? Nicht immer ist "Gehen" die bessere Alternative. Liest man einige der Miniaturen von aus Der Spaziergänger von... Weiterlesen →

Niroz Malek. Der Spaziergänger von Aleppo

In einer Balance zwischen Traum und Realität erzählt Niroz Malek in diesem schmalen Buch vom Leben im heutigen Aleppo: Geschichten aus einer zerstörten und traumatisierten Stadt - Ruinenlandschaft aus verwinkelten Gassen, zerstörten Kirchen und Moscheen, über welcher düster die alte Zitadelle thront. Bei mir hinterlassen diese Geschichten das Gefühl, im Barcelona der Nachkriegszeit zu sein. Wer... Weiterlesen →

Von Nähe und Ferne

Gedanklich bin ich immer sofort auf Entdecker-Tour und verliere mich in Träumereien, wenn ich durch die Kalender-Abteilung einer großen Buchhandlung gehe. Ich mag großformatige Kalender mit hochqualitativen Fotografien von fernen Ländern, alten Baumalleen oder Meeresstränden. Ich mag ganz besonders den Mare-Kalender. Ich mag auch spirituelle Kalender mit Buddha-Motiven. Doch nichts mag ich so sehr wie Literaturkalender.... Weiterlesen →

Juan Gómez Bárcena: Der Himmel von Lima

Carlos und José sind zwei Studenten aus wohlhabenden Familien im Lima des Jahres 1904. Einer von vielen Gründen, warum man dieses Buch unbedingt lesen sollte, sind Zeit und Ort der Handlung, denn der junge spanische Autor Bárcena entführt uns an den Anfang des vorigen Jahrhunderts, als Briefe noch mit Tinte und Feder geschrieben, versiegelt und per... Weiterlesen →

Bodo Kirchhoff. Widerfahrnis

Reither gibt auf. Als etwa 60jähriger Verleger mit circa vier Büchern im Jahr erkannte er am Ende seines Berufslebens, dass es allmählich mehr Schreibende als Lesende gab (S. 10). Reither kann es sich leisten, plötzlich aufzuhören. Ein jüngerer Verleger müsste sich etwas Neues suchen. Reither kann sich einfach zurücklehnen. Die Seele baumeln lassen. Dieser Reither ist... Weiterlesen →

Wolfgang Herrndorf. tschick

Bereits zweimal habe ich tschick gelesen, bekomme aber gerade allergrößte Lust, erneut in die Story einzutauchen. Um Zeile für Zeile gemeinsam mit Maik Klingenberg und seinem Freund Tschick im Lada Niva (made in Russia) quer durchs Land zu düsen. Grund ist die illustrierte Ausgabe der Edition Büchergilde. Es ist einfach so, dass Lesen für mich auch ein... Weiterlesen →

Claudia Piñeiro. Ein wenig Glück

Glücklicherweise wusste ich vor dem Lesen dieses Romans nichts über seinen Inhalt, habe einfach angefangen. "Lies mal die Piñeiro. Die wird dir gefallen." Diese zwei Sätze einer guten Freundin noch im Ohr, verzichte ich sogar auf den Klappentext (ein Tipp, den ich unbedingt weitergeben möchte, da dort alles, was den Roman so besonders macht, vorweggenommen wird).... Weiterlesen →

Tomas Espedal: Wider die Kunst

Knausgard lesen oder Espedal? Für mich ganz klar - ich wähle Tomas Espedal. Das hat mehrere Gründe und einer davon ist, dass ich für ein fünfbändiges Werk, in welchem es ausschließlich um Sterben, Leben, Träumen, Liebe und natürlich immerzu um den Autor selbst geht, einfach keine Geduld habe. Auch fehlt mir dazu die Zeit. Den ersten Impuls, Espedal... Weiterlesen →

Rabih Alameddine. Eine überflüssige Frau

Bleibt von jedem gelesenen Roman vielleicht einfach nur ein Bild im Kopf, eine einzelne Szene? Was beispielsweise wird dem Leser dieser Lektüre geblieben sein? Fragen, die sich die etwa 70-jährige Aaliya auf Seite 200 stellt. Nachdenklich schlage ich das Buch zu und weiß es sofort. Ich werde immer an ein kleines Zimmer in Beirut denken.... Weiterlesen →

Donatella Di Pietrantonio: Bella Mia

Caterina und Olivia sind Zwillinge, aufgewachsen in den Abruzzen, einer Region zwischen italienischer Adria auf der einen und Bergen und Hügeln auf der anderen Seite. Olivia war immer die schönere, die stärkere der Schwestern - ein autonomes, unverwundbares Wesen. Manche hatten auch Angst vor ihr und flüchteten (S. 176). Doch das Erdbeben in L'Aquila vom 6.... Weiterlesen →

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