Kategorie: Rezension

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Blickwechsel

Julia Webers Debütroman „Immer ist alles schön“ handelt von einem schleichenden Familien-Unglück. Zwei Stimmen erzählen aus der Ich-Perspektive: die Tochter und die Mutter. Die Verlorenheit der Kinder wird dabei ebenso greifbar wie die innere Leere der Mutter.

/ 29. März 2017

Die Sprache der Überwältigung

Kitsch oder Kunst, Zumutung oder Offenbarung? Darüber streiten sich die Kritiker bei Hanya Yanagiharas Roman "Ein wenig Leben". Eine differenzierte Lang-Rezension, die erkundet, woher dieser Roman seine Kraft bezieht.

/ 20. März 2017

Feindbild Europa

In seinem Essay „Anti-Europäer“ vergleicht Claus Leggewie die Ideologie von Dschihadisten, Identitären und Eurasiern. Er findet überraschende Gemeinsamkeiten – auch mit der Mainstream-Kultur.

/ 16. März 2017

Wie man Menschen zu Fremden macht

Gerhard von Amyntors „Eine moderne Abendgesellschaft“ ist im Jahr 1881 erschienen. Die „Judenfrage“ war damals das Thema des Tages. Martin A. Völker hat diesen Schlüsseltext neu herausgegeben. Die Klischees sind vertraut und erschreckend frisch.

/ 2. März 2017

Bekenntnisse einer Ohrenzeugin

Unter der Bettdecke hört Hanna heimlich Radio. Eine Stimme im Nachtstudio fasziniert sie. Gisela von Wysockis Roman "Wiesengrund" ist eine ungewöhnliche Coming-of-Age-Geschichte über die Aneignung fremder Gedanken.

/ 24. Februar 2017

“Ich träume nur noch von Rechtecken”

Wohnungen ohne Wände, Verbannung ans Ende der Welt, Flirts mit dem Führer. Zwischen 1933 und 1939 dokumentierte Charlotte Beradt hunderte Träume deutscher Bürger. Nicht einmal im Schlaf konnte man sich dem totalitären Terror des Nationalsozialismus entziehen. "Das Dritte Reich des...

/ 14. Februar 2017

Raubtier und Opfer

Die traurige Liebesgeschichte zwischen Sylvia Plath und Ted Hughes ist zum Mythos geworden. Connie Palmen erzählt sie in ihrem Roman „Du sagst es“ aus der Sicht des Mannes. Leider entsteht dabei nur eine weitere Legende.

/ 6. Februar 2017

Der Paradiesblick

Der Roman „Der Trost des Nachthimmels“ erzählt von politischer Gewalt und von Angst. Dževad Karahasan unterläuft dabei unsere Lesegewohnheiten: Er mutet uns Entschleunigung zu und eine Spiritualität, die im Persien des 11. Jahrhunderts noch ganz selbstverständlich scheint.

/ 28. Januar 2017

Nicht nach Dinkelsbühl

In Freiburg feiert die deutsche Dummheit Triumphe, Paris ist abscheulich. Im Sammelband „Städtebeschimpfungen“ trifft Thomas Bernhards Lust am Schimpfen auf den leicht entflammbaren Lokalpatriotismus der Städtebewohner.

/ 18. Januar 2017

Trostlose Weiten

Wodka, Birken und ein Leichentransport mit der transsibirischen Eisenbahn. In „Der Alkohol und die Wehmut“ greift Mathias Énard fleißig auf Klischees der russischen Literatur zurück. Aber diese liest sich im Original besser.

/ 15. Dezember 2016