
„Da der Krieg nun einmal geschehen ist, muss ich ihn lieben“
Wie verändert ein Krieg die Gesellschaft - und wie wird aus dieser Erfahrung Literatur? Ein Gespräch mit Zoltán Danyi über seinen Roman "Der Kadaverräumer".

tell-Liste: Kinder- und Jugendbücher Sommer 2019
Rechtzeitig zum Urlaubsbeginn stellt die Fachjournalistin Antje Ehmann ihre Auswahl der interessantesten Neuerscheinungen auf dem Kinder- und Jugendbuchmarkt vor.

„Dieser Mann ist mir fremd“
Hermann Kurzkes Vater war nicht in der NSDAP, leistete als Physiker aber kriegswichtige Forschung. In „Was mein Vater nicht erzählte“ setzt sich der Sohn mit einem Vater auseinander, der als Mitläufer gelten wollte.

Sprache und Herrschaft
Victor Klemperer beschreibt in „LTI“ (1947) die ideologische Instrumentalisierung von Sprache durch die Nationalsozialisten - eine aufschlussreiche Lektüre im Hinblick auf die Gegenwart. Die Geschichte des Buchs ist eng mit der Biografie des Autors verbunden.

Wie literarischen Figuren der Schnabel wächst
Am Beispiel seiner Neuübersetzung von Raymond Queneaus „Zazie in der Metro“ denkt Frank Heibert darüber nach, wie sich die Mündlichkeit älterer Texte überzeugend übersetzen lässt.

Das Lied der Deutschen
Kaum ein Land ist mit seiner Nationalhymne zufrieden. Und doch haben Änderungsvorschläge kaum je eine Chance. Betrachtungen über ein widersprüchliches Genre.

Die Untreue gegenüber sich selbst
Marguerite Yourcenars literarisches Debüt „Alexis oder der vergebliche Kampf“ (1929) erzählt von Homosexualität, auch wenn das Wort darin nicht vorkommt – und von der Verleugnung des eigenen Selbst.

Die narrative Erschaffung der Welt
In seinem Buch „Universalität nach dem Universalismus“ vergleicht der Romanist Markus Messling die frankophonen Literaturen innerhalb und außerhalb Europas. Ein neues "Weltbewusstsein" findet er vor allem bei den Stimmen aus Afrika und der Karibik.

Körperwärme und Schriftlichkeit
Unter dem Titel „Leni weint“ veröffentlicht Péter Nádas Essays aus den Jahren 1989 bis 2014. In ihnen verbindet sich begriffliche Schärfe mit Grenzüberschreitung; unerbittliche Selbsterforschung geht einher mit teilnehmender Beobachtung.

Page-98-Test: Sibylle Berg
Ist es Rollenprosa? Zumindest auf der Seite 99 ihrer Dystopie „GRM“ favorisiert Sibylle Berg das einfachste aller Stilmittel: den unvollständigen Hauptsatz. Was man witzig finden kann. Aber nicht muss.