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Konstantin Ames,

"Noblesse", geehrte BH, zeigt sich gleich noch wie? Indem man schweigt zu einer Schmähkritik (nichts anderes ist "RAUS!" wie BR gezeigt hat). Gibt es zu Beleidigten nicht auch Beleidigende? Haben diese Noblesse? Können Sie wirklich einen Sinn haben für die "Referenzflaeche" ("Mir sind die Arbeiten Genschels durchaus ans Herz gewachsen"), wenn Sies Gedicht gern "magisch", "verführend" und glamourös haben (http://lyrikzeitung.com/2013/05/08/25-debatte-im-winkel/)? Ich bin diesbezüglich sehr skeptisch, weil Sie die Paradigmen Ihrer Rangliste von dunnemals bekräftigen: "Und guter Stil wäre schön, Verführungskraft, Sinnlichkeit, Stringenz, Eleganz." Mit gleichem Recht ließe sich für die Erarbeitung einer stilistische Bandbreite, für Tempo und Coolness werben. Ihr Zitat ("Und guter Stil wäre ...") lässt sich auch passgenau auf die Droste und good old Mörike applizieren, und Sie dürften Autoren dieser Schreibart die Anerkennung nicht verweigern; das haben Sie an anderer Stelle aber getan: "Ihre [Wagners, Bossongs, Poschmanns] Gedichte sind weniger in einem klassischen als einem biedermeierlichen Sinne schön: Zu sehr vertrauen sie darauf, dass Schönheit entsteht, indem man schöne Wörter aneinanderreiht." (http://lyrikzeitung.com/2013/05/08/25-debatte-im-winkel/). Sie haben schon Freude an diametralen Widersprüchen und wundern sich zeitgleich über den Widerspruch (z.B. von BR), das ist nur recht und billig.
Ich bewundere BR für sein zähes Beharren auf Kommunikation mit einem Mitmenschen, der auf Antikommunikation ("Noblesse", "Stil", "Verführungskraft" fallen ja nicht zufällig in ihrem Dekret, dass Sie Antwort zu nennen sich erkühnen) und Bürskierung abstellt und auf sehr unschön erdschwere Weise Autorität reklamiert ("Germanistikstudium", "durch die Hölle der Sekundärliteratur gegangen"). Ich glaube, der Verleger von Reinecke & Voß ist an dieser Auseinandersetzung gewachsen, und irgendwie wünsche ich Ihnen das auch.