Neuen Kommentar schreiben

Bertram Reinecke,

Lieber Konstantin, einen etwas sophistischen Einwand macht Bettina Hartz, nicht? Sie fordert ja Verführungskraft und Sinnlichkeit in "RAUS" auch von Mara Genschel: "Das Publikum zum Hören, Zuhören zu verführen ... verlangt ... Sinnlichkeit zu verströmen.", Auch den an Mara Genschel gerichteten Wunsch nach höherer Stringenz kann ich leicht in ihrem Text auffinden: "Was ich mich beim Lesen, Blättern, Schauen gefragt habe, ob sich dieses künstlerische Verfahren der 'Referenzflächen' nicht aus den Heften heraus, von den Heften weg in ein anderes Medium übertragen ließe? ... Lyrik on the streets – das wäre die Referenzfläche, zu der man Mara Genschel verführen möchte. Sie erforderte mehr ... welche Möglichkeiten böten sich da! ... Genschel bewegt sich mit ihrer Lyrik, in den Heften und beim Vortrag, ohnehin nahe an den Rändern der Literatur" Wenn Sie zudem mit Akrobatik, Witz, Inszenierungsgabe und Fleiß etwas an Mara vermisst, was landläufig als Bedingungen für Eleganz angesehen wird, kommt meinem vorurteilsvollen Blick das Erborgen der knapperen Formulierung elegant und keineswegs z.B. missdeutend vor. Das ungefähr wolltest Du ja sagen, dass sie so Lieblingsforderungen stellt, ohne auf die Gestalt der Texte zu viel Rücksicht zu nehmen. Sie hat natürlich das Recht, schwierig zu finden, was sie mag ...