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Bertram Reinecke,

@Tintaretta: Es scheinen ja merkwürdige Vorurteile in den Social Media zu kursieren: "Natürlich, kann ja nur eine Frau sein, die so überheblich und antiquiert spricht." Überall wo ich mitlas, sprach gerade die antiquierte Schreibweise eher gegen Anns Verfasserschaft. Und auch hier wieder: Wollte ich Vorurteile über Frauen schieben (aber warum sollte ich), fiele mir Ann nun gewiss wieder nicht als erste ein. Ein sehr unsachlicher Post. (Und nur darüber äußer ich mich.)
@Konstantin: Es gibt in "Kaff auch Mare Crisium ein nächtliches Gespräch, das quasi nur aus (in ihrer Entlegenheit oft sehr schönen) Mondmetaphern besteht. Neben Proust gehörte solche Sachen zu den Dingen, warum BESTIMMTE Ansetzungen in der Lyrik für mich tatsächlich uninteressant wurden. Du weißt ja, dass ich ein Zitatebastler bin. Naturgedichte aus Arno Schmidts Mittelwerk z.B. war immer eine Aufgabe, die mir zu mühelos war. Wenn mir Schmidts Haltung problematischer wird: Es fehlten ihm etwas die Ideen, was man als Dichter alles tun kann. Er hat immer sozusagen an Deutschbuchdichter gedacht. Für diese Art Dichtung spricht Schmidt heute noch gültig, die sind aber in der jungen Szene wahrscheinlich nicht in der Mehrzahl. (Und andererseits scheint sich Renker, je länger ich drüber nachdenke, ja stattdessen diese ja insgeheim ja doch auch irgendwie zu wünschen, diese Leute, die wichtige Inhalte in schöne Gefäße gießen, da gebe ich Dir Recht.)