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Artur Nickel,

In der Tat kann man nur hoffen, dass diejenigen, die in der Alice Salomon Hochschule Berlin Verantwortung tragen, von dem Vorhaben Abstand nehmen, Eugen Gomringers Gedicht zu entfernen. Ich selbst teile die Auffassung der Kritiker nicht. Ich halte es aber auch für einen Irrglauben zu denken, dass man den Sexismus, der dem Gedicht unterstellt wird, dadurch wirksam bekämpfen kann,dass man das inkriminierte "Objekt" entfernt. Das zu glauben ist naiv und dumm. Die Hochschule sollte vielmehr weitere Gedicht-Häuserwände zur Verfügung stellen und eine neue Ausschreibung tätigen. Sie sollte dazu einladen, neue Gedichte zu schreiben, die sich mit dem Gomringer-Gedicht und seiner Aussage auf eine ästhetisch angemessene Weise auseinandersetzen. Diese könnten ihm dann gegenübergestellt werden und mit ihm in einen Dialog treten. Das wäre, meiner Ansicht nach, produktiv und konstruktiv. Es wäre schlicht lyrisch.