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David Krause,

Inhaltliche Wagnisse ... ich weiß gar nicht, was das sein soll. Von Tabubrüchen kann ja nicht die Rede sein, denn mir fiele keines ein, was noch nicht gebrochen wurde. Fehlendes sprachliches Wagnis: Ok. Es gibt halt jene, die sprachexperimentell vorgehen und diejenigen, die das nicht tun. Das ist doch schön. Wie viel Verkrampftes würde entstehen, wenn jeder versuchen würde, auf Formebene das Rad neu zu erfinden. Was mich freut: Die "neue Subjektivität" oder "neue Innerlichkeit" lebt noch, stößt nicht auf Ablehnung; sinnlich ausgelegte Lyrik, die auch Leuten zugänglich ist, die "nur" Lyrikliebhaber ohne breites diskursives Background-Wissen sind, einfach, weil emotional spontan etwas angestoßen wird, abseits von intellektuellem "Verstehen" ... So zumindest viele Stimmen aus dem Publikum. Für mich ist es das größte Lob, wenn mir jemand sagt: Deine Texte haben mich tief berührt. Klingt kitschig, aber ist so. Ich sollte vielleicht noch sagen, dass das alles gar nicht, aber so wirklich gar nicht gegen irgendeinen der Mitbewerber ausgerichtet ist. Es waren schöne dichte Tage, ich durfte mit tollen Autoren lesen und hoffe, ein paar von ihnen beim nächsten Literarischen März wieder anfeuern zu können. Und bin gespannt, was mich erwartet. Es war mein erster Wettbewerb.