Im kleinen Dorf nichts Neues
In der Reclam-Serie "100 Seiten" behandeln verschiedene Autoren so unterschiedliche Themenkreise wie Twin Peaks, die Reformation oder Asterix. Während die mir bislang bekannten Bände sich dabei die Freude am Gegenstand anmerken lassen, versucht Fündling, auch lustig zu sein, vielleicht, weil er glaubt, daß Asterix-Leser das erwarten.
Dafür traut er ihnen aber auch nicht viel zu zu, etwa: dass sie, wenn Asterix auf eine Beleidigung, die sich gegen seine Nase richtet, in Reimen antwortet, ohne Hilfe darauf kommen, das könnte eine Anspielung auf Cyrano de Bergerac sein ... außer, so konzediert er, sie hätten den Film gesehen ...
Von der Klarstellung abgesehen, dass Asterix zwar anti-imperialistisch sei, aber weder Frankreich noch Regionalismen feiere, lernt man nur (bzw.: lernt nicht, weil man es weiß), was ohnehin altbekannt ist, oder im Internet leicht zu finden.
Richtig zu begeistern vermag der Band nicht. Schade. Vielleicht hätte ihn Dietmar Dath schreiben sollen, der seine kindliche Begeisterung einerseits und andererseits kulturwissenschaftliche Exkurse recht souverän in seinem Band der Reihe – zu Superhelden – zu verklammern wusste.
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