Transparenz
und Komplott
Von Klaus Bittermann
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Hans Magnus Enzensberger rückt mit seinen
zwanzig
Zehn-Minuten-Essays ein wenig die Welt zurecht.
»Das
Erstaunliche dabei ist nur, dass er trotz seines Universalwissens angesichts
der Verhältnisse nicht kapituliert, sein Schreiben keinen depressiven oder
fatalistischen Unterton bekommt, dass er sich mit feinen ironischen und
sarkastischen Seitenhieben zur Wehr setzt und sich immer wieder als der
glänzende Stilist erweist, als den man ihn überall bewundert.«
Leseprobe
Rekonstruktionen
Ein
Essay von
Lothar Struck
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Über
Patrick Modianos Erzählen der Erinnerung als Metamorphose des Menschen und
seiner Gesundung.
»Heute habe ich
das Gefühl, dass die Erinnerungen immer weniger sicher sind und sich in
einem ständigen Kampf gegen Gedächtnisverlust und Vergessen befinden.«
»Nicht beobachten. Schauen.«
Eine Begegnung mit Peter Handke.
Artikel lesen
Von Lothar Struck
Den Nobelpreis hat Peter Handke
wieder nicht gekriegt, die Qualitäten des diesjährigen Preisträgers Patrick
Modiano indes schon vor Jahrzehnten erkannt und zwei Bücher des Franzosen
übersetzt. Lothar Struck, der sich seit Jahren intensiv mit Peter Handke
auseinandersetzt, hat den Autor in seinem Haus in Chaville besucht.
Zu unserem Peter-Handke-Archiv mit 12 Beiträgen zu Leben und Werk
Choderlos de Laclos
Der
Unergründbare
Von Martin Göll
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Was wir über den Autor
der »Gefährlichen Liebschaften« wissen.
»Barbey
d’Aurevilly hat dieses Buch als den schönsten Roman bezeichnet, der jemals
geschrieben worden ist. Es ist ein perfektes Buch, welches das Ende einer Welt,
einer Literatur bedeutet, den vollendeten Ausdruck eines tragischen Augenblicks
in der französischen Geschichte.«
Subtraktion
statt Subversion
Von
Timotheus Schneidegger
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Eine
soziopolitisch angewandte Grundrechenart
nach Alain Badiou
und
Slavoj Žižek.
»Niemand hat ein
gründlicheres Verständnis von der herrschenden Ordnung
als die, deren Überleben davon abhängt, in ihr nicht als unzugehörig
aufzufallen. Das revolutionäre Potential solcher Klarsicht ist durch die
Furcht des Ausgestoßenen, als Ausgestoßener erkannt zu werden, gegen ihn
selbst gerichtet. Diese Klammer gilt es zu lösen.«
Gesichter
und Masken
Von
Goedart Palm
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»Faces. Eine
Geschichte des Gesichts«
Hans Beltings
hochkarätige und solitäre Abhandlung demonstriert, dass es keine
paradigmatische Verwendung des Porträts mehr geben kann, sondern der kontextualistische
Einsatz von Porträts Teil politischer, ökonomischer und ästhetischer
Strategien ist.
Leseprobe
Keine
geistige Immunität
gegen Mitläufertum
Von Thomas Brasch
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Gustave Le Bons Arbeit über die »Psychologie der Massen« hat über die
Jahrzehnte nichts von ihrer Gültigkeit verloren.
»In den Massen
verlieren die Dummen, Ungebildeten und Neidischen das Gefühl ihrer
Nichtigkeit und Ohnmacht; an seine Stelle tritt das Bewusstsein einer rohen,
zwar vergänglichen, aber ungeheuren
Kraft.«
Hinterland
Von
Ulrich Breth
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Zur Funktion des Erhabenen in Bob Dylans Spätwerk.
»In
Dylans Spätwerk wird der kategorische Rahmen der Songs durch eine Haltung
ersetzt, die man als Logik des Zerfalls bezeichnen könnte.«
Die Fluchtbewegungen des Bob Dylan
Ulrich Breth
über die
Metamorphosen des großen Rätselhaften
K
wie Klaustrophilie
von René Becher
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Irgendwann musste dieser Schreiber lebenslänglich bekommen haben. Und dann
machte dieser Schreiber sich dieses Schicksal einfach zu Nutze. Dieser
Schreiber schrieb. Er zwang sich. Er musste sich zwingen. »Gott will nicht, daß ich schreibe, ich aber,
ich muß«, eröffnet er bereits 1903 Oskar Pollak, und lässt nicht mehr davon
ab, trotzdem er zeitlebens der Zweifler bleibt.
(Zum Beitrag)
»Bei
Kafka schweigen die Sirenen.«
Der
große
Kafka
Essay
Von Walter Benjamin
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»Die
Erlösung ist keine Prämie auf das Dasein, sondern die letzte Ausflucht eines
Menschen, dem, wie Kafka sagt, »sein eigener Stirnknochen ... den Weg«
verlegt.«
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Der Schatten
des Körpers
des Schriftstellers
Auf der Suche nach
Christian Linder.
Ein literarisches Puzzle
von Jürgen Nielsen-Sikora
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»Die Funktion der Kunst ist niemals«, belehre ich im Widerstreit mit meinen
eigenen Gedanken den Schatten, »eine Wahrheit zu illustrieren – oder auch eine
Frage –, die man schon kennt, sondern Fragen aufzuwerfen (und vielleicht auch
zur rechten Zeit Antworten zu geben), die sich selbst noch nicht kennen.«
Das Essay als
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Vor
20 Jahren starb Charles Bukowski
Der letzte Mohikaner der literarischen Boheme
Zum Nachlass Charles Bukowskis
Von René Steininger
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»Damals
war das Terrain noch nicht so überlaufen. Nicht so viele Autoren und
Möchtegernschreiber wie heute, nicht so viele Zeitschriften, Kritiker,
Verleger, nicht so ein Riesenbetrieb, so eine Industrie. Wenn du heute den
Klempner kommen lässt, erscheint er mit seiner Rohrzange in der einen Hand
und dem Gummistampfer in der anderen, und in der Gesäßtasche hat er ein
Bändchen mit seinen ausgewählten Madrigalen.«
Die Milchstraße vor der Haustür
René Steininger
erinnert an Richard Brautigan
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»Wenn seine Bücher uns
heute noch etwas zu sagen haben, dann, weil sie zu lesen einer Atempause
gleichkommt. Der jüngeren Generation bieten sie überdies Gelegenheit, einen
Schriftstellertypus kennen zu lernen, der in der gegenwärtigen Bestellerkultur
so nicht mehr vorkommt. Die Kindeskinder der Beatniks sind patente Konkurrenten
im Wettstreit um Absatz und Quote und keine melancholischen Helden der Leere
mehr. Geistige Erben Stacharows, nicht Stawrogins.«
Coltrane
par coeur
René
Steininger zu
Ben Ratliffs lesenswerten Biographie über einen Unsterblichen der
Musikgeschichte.
»Coltrane.
Siegeszug eines Sounds«
»Der Sound ist für den Musiker, was für den Schriftsteller der Stil oder
die Stimme ist. Es ist seine Signatur oder Syntax und das, was er der Struktur
der Notensysteme an individuellen Modalitäten abgewinnt. 'Irgendwann braucht
jeder Musiker einen eigenen Sound', den man 'im Idealfall schon beim ersten Ton
erkennt.'«
Donner
Présent
Ein Essay von Anne Dippel
Auf den Spuren des philosophischen Tricksters Jacques Derrida.
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Es lichten sich erneut die Fragen nach Ereignis, Sein und Zeit,
sowie Seiendem und Jetzt, indes von einem anderen sprachlichen
Horizont her.
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»Frames
of Judy«
Von Anne Dippel
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»Die exzellente Freie Universität paarte sich mit der brillanten Judith Butler
und die Menge wurde für Augenblicke zur protestierenden unheimlichen Masse. Das
Ereignis sollte sich ungewohnt dramatisieren und, geradezu ein drohendes
Vorahnen für sommerliche Protestwochen wecken. Denn diese sind geplant: gegen
Bologna, für die gleiche, freie, gerechte Wissenschaft. Eine schwelende Lust am
Widerstand schwirrte durch das Auditorium.«
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Enzyklopädie
der Melancholie
Ein Essay on René Steininger
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»Man wird in der deutschen
Literatur nach 1945 nicht leicht ein Werk finden, das so hartnäckig um die
Themen der Zerstörung und Trauer kreist, wie jenes des 1944 in Wertach im Allgäu
geborenen und 2001 bei einem Autounfall in seiner englischen Wahlheimat Norwich
ums Leben gekommenen Literaturwissenschaftlers und Schriftstellers W. G.
Sebald.«
1977 in Borna geboren und lebt jetzt in Leipzig.
Wolfgang Hilbig
und die »Schwarzarbeit des Schreibens
Über ein Doppelleben als Arbeiter und Schriftsteller
in der DDR
Von
Karen Lohse
»Die Verbindung von sozialem Kontext eines
Autors und dessen literarischem Text wird dort besonders interessant, wo
seine lebensweltliche Sphäre wenig oder überhaupt nichts mit dem
Kulturbetrieb im weitesten Sinne zu tun hat. Befindet sie sich in „denkbar
größter Entfernung“
zu ihm, ragt diese fremde Lebenswelt monolithisch in ihn hinein, fremd und
abweisend, unverständlich und in ihrer Andersartigkeit rätselhaft.«
(Zum Beitrag)
Wilhelm
Meisters Lehr- und Wanderjahre
Ein deutscher Bildungsroman von
Johann Wolfgang
Goethe
wiedergelesen von Uwe Hübner
Essay
lesen
PDF-Fassung zum Ausdrucken
Zur
Philosophie der Erschütterung
Ein Essay von
Karim Akerma
Essay
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»Eine Frage schreit nach einer Antwort: Wer hat diese Welt
eingerichtet? Im Vorwort zu seinem „Gedicht über die Katastrophe von Lissabon“
schreibt Voltaire (1694-1778): Alles ist eingerichtet,
alles ist geordnet, ohne Zweifel, durch die Vorsehung, aber es ist nur allzu
spürbar, dass längst nicht alles für unser gegenwärtiges Wohlbefinden
eingerichtet ist.«
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Nadifa
Mohamed
Der Garten der verlorenen Seelen
Die britische Autorin Nadifa Mohamed erzählt eine Geschichte
aus Somalia kurz vor dem Bürgerkrieg. Vom gewöhnlichen Leben
in außergewöhnlichen Zeiten. Wir sehen und hören, riechen
und fühlen das Land, eine fremde Welt, und fühlen uns doch
erinnert an die Geschichte anderer zerfallener, zerstörter
Staaten, an den Libanon, Jugoslawien, Syrien. Und wie
überall sind es die Netzwerke der Frauen, die ein
Weiterleben ermöglichen.
Leseprobe
C.H. Beck |
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