Winterkrieg - Historisches Bild
„Möge meine Hand verdorren, die gezwungen ist, ein derartiges Papier zu unterschreiben.“ Diese Worte sprach der finnische Präsident Kyösti Kallio vor 80 Jahren nach der Ratifizierung des Friedensvertrages mit der Sowjetunion. Das Abkommen beendete den dreieinhalbmonatigen „Winterkrieg“. Dieser, der bei Temperaturen von bis zu minus 35 Grad ausgetragen wurde, forderte etwa 150’000 Tote. Finnland wurde verpflichtet, weite Teile Kareliens an die Sowjetunion abzutreten. Am Tag der erzwungenen Ratifizierung wurden in ganz Finnland die Fahnen auf Halbmast gesetzt.
Die Sowjetunion hatte im Herbst 1939 verlangt, dass Finnland grosse Gebiete der Karelischen Landenge an die Sowjetunion abtritt. Finnland lehnte ab. Daraufhin griff die Rote Armee am 30. November 1939 das nördliche Nachbarland an. Laut namhaften Historikern wollte die Sowjetunion offenbar zunächst das gesamte finnische Staatsgebiet einverleiben. Doch der sowjetische Angriff war schlecht organisiert. Der finnischen Armee gelang es zunächst, die sowjetischen Soldaten aufzuhalten. Die Angriffe der Roten Armee erfolgten chaotisch. In den ersten Schlachten wurden die Sowjets vernichtend geschlagen. So wurde die russische 44. Division in der Schlacht von Suomussalmi durch den finnischen Widerstand vernichtend aufgerieben. Im Bild (oben): Überreste der 44. russischen Division nach der Schlacht von Suomussalmi: Die Russen verloren 43 Panzer, 10 gepanzerte Fahrzeuge, ein Flugzeug, 20 Lastwagen, 278 Motorräder, 1170 Pferde, 47 Feldküchen und Unmengen an Munition. (Foto: Keystone/Photopress-Archiv) Vor allem fehlte es der sowjetischen Armee an gut ausgebildeten Offizieren, die Stalin in den Gulag gesteckt hatte. Einige von ihnen holte er nun zurück.
Im Januar 1940 warf er 600’000 Soldaten in den Kampf. Sie wurden unterstützt von 2’000 Panzern. Dieser entscheidenden Grossoffensive konnten die Finnen nichts mehr entgegensetzen. Am 13. März 1940 war Finnland genötigt, den Friedensvertrag mit der Sowjetunion zu unterzeichnen. Darin konnte Finnland zwar seine Unabhängigkeit bewahren, musste jedoch weite Gebietsabtretungen hinnehmen. Finnland büsste rund zehn Prozent seiner Industrie und Agrarwirtschaft ein. 420’000 Finnen verloren ihre Heimat und mussten umgesiedelt werden. Kaum jemand wollte in dem jetzt sowjetisch gewordenen Landstrich bleiben.
Auf finnischer Seite starben laut offiziellen finnischen Angaben 27’000 Soldaten.
Russische Quellen erklären heute, dass etwa 127’000 sowjetische Soldaten ums Leben kamen, 265’000 wurden verwundet. Andere russische Forscher sprechen von bis zu 250’000 sowjetischen Toten. Ein sowjetischer Offizier erklärte später: „Das Land, das wir den Finnen nahmen, hat gerade gereicht, um unsere gefallenen Offiziere und Soldaten zu begraben.“
Das klägliche Bild, das die Rote Armee zunächst abgab, trug dazu bei, dass Hitler die militärische Kraft der Sowjetunion unterschätzte. Am 22. Juni 1941 fiel die deutsche Armee in der Sowjetunion ein.
(J21(ev/hh)
Die Sowjetunion hatte im Herbst 1939 verlangt, dass Finnland grosse Gebiete der Karelischen Landenge an die Sowjetunion abtritt. Finnland lehnte ab. Daraufhin griff die Rote Armee am 30. November 1939 das nördliche Nachbarland an. Laut namhaften Historikern wollte die Sowjetunion offenbar zunächst das gesamte finnische Staatsgebiet einverleiben. Doch der sowjetische Angriff war schlecht organisiert. Der finnischen Armee gelang es zunächst, die sowjetischen Soldaten aufzuhalten. Die Angriffe der Roten Armee erfolgten chaotisch. In den ersten Schlachten wurden die Sowjets vernichtend geschlagen. So wurde die russische 44. Division in der Schlacht von Suomussalmi durch den finnischen Widerstand vernichtend aufgerieben. Im Bild (oben): Überreste der 44. russischen Division nach der Schlacht von Suomussalmi: Die Russen verloren 43 Panzer, 10 gepanzerte Fahrzeuge, ein Flugzeug, 20 Lastwagen, 278 Motorräder, 1170 Pferde, 47 Feldküchen und Unmengen an Munition. (Foto: Keystone/Photopress-Archiv) Vor allem fehlte es der sowjetischen Armee an gut ausgebildeten Offizieren, die Stalin in den Gulag gesteckt hatte. Einige von ihnen holte er nun zurück.
Im Januar 1940 warf er 600’000 Soldaten in den Kampf. Sie wurden unterstützt von 2’000 Panzern. Dieser entscheidenden Grossoffensive konnten die Finnen nichts mehr entgegensetzen. Am 13. März 1940 war Finnland genötigt, den Friedensvertrag mit der Sowjetunion zu unterzeichnen. Darin konnte Finnland zwar seine Unabhängigkeit bewahren, musste jedoch weite Gebietsabtretungen hinnehmen. Finnland büsste rund zehn Prozent seiner Industrie und Agrarwirtschaft ein. 420’000 Finnen verloren ihre Heimat und mussten umgesiedelt werden. Kaum jemand wollte in dem jetzt sowjetisch gewordenen Landstrich bleiben.
Auf finnischer Seite starben laut offiziellen finnischen Angaben 27’000 Soldaten.
Russische Quellen erklären heute, dass etwa 127’000 sowjetische Soldaten ums Leben kamen, 265’000 wurden verwundet. Andere russische Forscher sprechen von bis zu 250’000 sowjetischen Toten. Ein sowjetischer Offizier erklärte später: „Das Land, das wir den Finnen nahmen, hat gerade gereicht, um unsere gefallenen Offiziere und Soldaten zu begraben.“
Das klägliche Bild, das die Rote Armee zunächst abgab, trug dazu bei, dass Hitler die militärische Kraft der Sowjetunion unterschätzte. Am 22. Juni 1941 fiel die deutsche Armee in der Sowjetunion ein.
(J21(ev/hh)