Anfang Februar stand es fest: Die revidierte Ausgabe von Hans Wollschlägers Übertragung des «Ulysses» darf nicht erscheinen. Unterschiedliche Vorstellungen davon, was eine Übersetzung leisten soll, waren beim deutschen «Ulysses» von Anfang an im Spiel.
Im Frühjahr sprach es sich herum, dass der von Suhrkamp angekündigte revidierte «Ulysses» vom Verlag infolge gravierender Versäumnisse der Rechtsabteilung und aufgrund einer Einsprache abgesetzt wurde. Das Echo darauf war erstaunlich gering, und das war der Bedeutung der Sache nicht ganz angemessen. Zumal es nicht aussergewöhnlich ist, dass Übersetzungen im Lauf der Zeit überarbeitet oder neu angegangen werden; die von Klassikern ohnehin. Es fragt sich auch, was Suhrkamp in Zukunft anbieten will: weiterhin die vom Verlag selber als revisionsbedürftig eingeschätzte bestehende Übersetzung – oder gar keine?